Deutsche Film- und Zeitgeschichte

1940  1941  1942  1943  1944  1945  1946  1947  1948  1949

 

    

    

 

  

1940

 

 

Einige Filmdaten: 

Ilse Werner

Anfang April 1961

 
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;

Bestandsnummer: 912-3178).

Urheber/Fotograf: Harry Pot/ Anefo;

Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0

 

Uraufführung des Herbert Selpin-Films Ein Mann auf Abwegen. In der Hauptrolle verkörpert Hans Albers den schwedischen Großindustriellen John Percival "Percy" Patterson, der nach einer geschäftlichen Besprechung plötzlich spurlos verschwunden ist. Weitere Darsteller sind Charlotte Thiele und Hilde Weissner.

 

Der Spielfilm Der Postmeister von Gustav Ucicky (nach der Erzählung "Stantsionnyy Smotritel" von Alexander Puschkin) wird in Wien uraufgeführt. Im Herbst erhält er bei den Filmfestspielen in Venedig die 'Coppa Mussolini'*) für den besten ausländischen Film.

*) In den ersten Jahren des venezianischen Filmfestivals (1934-1942) wurde der Coppa Mussolini als Hauptpreis für den besten italienischen und den besten ausländischen Spielfilm vergeben.

 

Der antisemitische und antibritische Propagandafilm Die Rothschilds von Erich Waschneck, der am 17. Juli in Berlin seine Uraufführung hat, erweist sich nicht als sehr erfolgreich und wird gleich nach der Uraufführung vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda zurückgehalten. (Wikipedia)

 

Bei den Filmfestspielen von Venedig wird der deutsche Propagandafilm Jud Süß von Veit Harlan uraufgeführt. Das von der nationalsozialistischen Regierung in Auftrag gegebene Werk ist frei nach der gleichnamigen Novelle von Wilhelm Hauff gestaltet und wird vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Hauptdarsteller Ferdinand Marian hat die Titelrolle auf Befehl Joseph Goebbels angenommen, nachdem schon mehrere andere Schauspieler abgelehnt haben. Die Hauptrolle des jüdischen Finanzbeamten Süß lehnten zuvor ab: Emil Jannings, Willi Forst, Gustaf Gründgens, René Deltgen und Paul Dahlke. Die Deutschlandpremiere erfolgt am 24. September in Berlin (Wikipeda). Jud Süß ist unter den Vorbehaltsfilmen (VB-Film) der bösartigste und durchtriebenste antisemitische Film seiner Art. 

 

 

 

 

In der SZ-online vom 10. Juli 2017 ist über den Schauspieler Ferdinand Marian folgender Text zu finden, der - wie ich meine - sehr viel Wahres enthält. Der Verfasser des Artikels, Herr Heinz Fiedler, der seit 1948 für die "SZ" schreibt, gab mir die Erlaubnis, diesen Artikel hier zu veröffentlichen, vielen Dank dafür.

 

- Eine Hauptrolle, die keiner spielen wollte -

Vor 80 Jahren beginnt Ferdinand Marians Kinokarriere, zwei Jahrzehnte mit viel Glanz und dem Makel Jud Süß. 

 

Er zählt zu den interessantesten Charakterdarstellern der 30er- und 40er-Jahre. Doch noch immer haftet dem Star ein Makel an. Von den Besatzungsmächten wegen der von ihm verkörperten Titelrolle in dem vom Reichspropagandaministerium 1940 in Auftrag gegebenen antisemitischen Hetzfilm Jud Süß wird Ferdinand Marian mit einem Auftrittsverbot belegt. Der sensible, eigenwillige Mime fühlt sich in den letzten sechs Jahren seines kurzen Lebens am Elend und Tod jüdischer Menschen mitschuldig. Am 7. August 1946 rast er mit seinem Auto bei Freisingen gegen einen Baum. Wahrscheinlich ein selbst gewähltes Ende.

Der Schauspieler hat die Rolle des Süß-Oppenheimers nicht gewollt. Doch seine Gegenwehr war wohl nicht klug und konsequent genug, um den Fängen des übermächtigen Ministeriums zu entrinnen. Ursprünglich sollte die Titelfigur mit Emil Jannings, René Deltgen, Paul Dahlke, Willi Forst oder Rudolf Fernau besetzt werden. Sie alle verhielten sich ablehnend, beriefen sich auf scheinbar triftige Gründe und kamen davon.

 

Erotischer Auftakt

Schon vor der unrühmlichen Süß-Rolle erweist sich der Mime mit dem Hollywoodgesicht als ein Darsteller von seltener Ausstrahlung. Seine bis ins Letzte ausgefeilte Sprechtechnik, die Eleganz seines Auftretens sichern ihm die Gunst des Publikums. Sein Weg zur Bühne weicht insofern vom üblichen Klischee ab, als der am 14. August 1902 in Wien geborene Ferdinand Haschkowetz (so sein bürgerlicher Name) vom Elternhaus zum Theaterberuf geradezu gedrängt wird. Der Vater, Hofopernsänger in Wien, die Mutter, Soubrette in Budapest, möchten ihren „Ferdl“ unbedingt auf der Bühne sehen. Indes, der Junge zeigt wenig Neigung. So oft er den Vater hinter den Kulissen besucht, jagen ihm die grell geschminkten Gesichter der Schauspieler Angst und Abscheu ein.

Ferdl entscheidet sich für ein Ingenieurstudium, was er vorzeitig abbricht. Er wird es nun doch mit der Bühne versuchen. Papa vermittelt dem Sohn 1924 ein Engagement am Stadttheater Graz. Nach kurzer Ausbildung geht’s über Trier, Dresden, Hamburg und München steil aufwärts an das Deutsche Theater Berlin, wo er in Klassikerrollen und in Boulevardstücken zu den Größen der Hauptstadt aufrückt.

Vor 80 Jahren setzt sich Marian als Frauenheld Rodolphe Boulanger in der von Gerhard Lamprecht inszenierten Verfilmung von Gustave Flauberts Meisterroman Madame Bovary auch in der Filmwelt durch. Seine Partnerin ist die skandalumwitterte polnische Diva Pola Negri. Die Presse urteilt: „Erotische Szenen von diesem Kaliber hat man bislang noch nicht auf deutschen Kinoleinwänden gesehen." Ebenfalls 1937 darf der Künstler an der Seite von Zarah Leander in La Habanera despotisch sein. Mit eindringlichen Charakterstudien ist der mit der Schauspielerin Maria Byk verheiratete Star u. a. in dem Krimi Der Vierte kommt nicht sowie in Erfolgsproduktionen wie Reise in die Vergangenheit, Romanze in Moll, Tonelli und In flagranti die Nummer eins. In dem Ufa-Jubiläumsfilm Münchhausen spielt er als Magier Cagliostro Titelheld Hans Albers fast an die Wand. Seine letzten Filme Dreimal Komödie, Das Gesetz der Liebe, Die Nacht der Zwölf kommen erst drei Jahre nach seinem Tod zur Uraufführung.

Ob er als Held oder Halunke auftrat, das Publikum mochte ihn. Was nichts daran ändert, dass ihm der "Süß"-Makel zu einem Künstler im Zwielicht stempelt."

 

 

 

 

 

Carl Raddatz (li.), hier eine Szene aus dem Stück "Götterkinder" im Lustspielhaus des Westens in Berlin-Friedenau, 1947

Foto: Abraham Pisarek
Aufn.-Nr.: df_pk_0000599_001
Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek

Genehmigung zur Veröffentlichung am 19.05.2017

Der ewige Jude von Fritz Hippler wird als dritter extremst antisemitischer deutscher Propagandafilm des Jahres im Ufa-Palast am Zoo uraufgeführt. Hitler und Goebbels nahmen starken Einfluss auf seine Form und seinen Inhalt. Mit diesem Film sollte perfiderweise die deutsche Öffentlichkeit auf die geplante 'Endlösung der Judenfrage' eingestimmt werden.

 

Weitere Filme des Jahres waren (natürlich waren etliche davon wieder "künstlerisch und staatspolitisch" wertvoll):

 

Wolfgang Liebeneiner inszeniert nach einem Drehbuch von Rolf Lauckner den geschichtsträchtigen Film Bismarck über den "eisernen Kanzler". Ein weiterer Film Liebeneiners in diesem Jahr war die Musikerbiografie Friedemann Bach mit Gustaf Gründgens in der Titelrolle. "Ein schwacher Film trotz Gründgens" schreibt das "Heyne Filmlexikon".

 

Eine weitere Dichter-Biographie des jungen Schiller ist in Friedrich Schiller - Der Triumph eines Genies von Herbert Maisch zu sehen; die Titelrolle wird von Horst Caspar übernommen. Horst Caspar, der mit der Schauspielerin Antje Weisgerber verheiratet war, stirbt im Alter von nur 39 Jahren an einem Blutsturz.

 

Der Film Wunschkonzert mit Ilse Werner und Carl Raddatz wird am Ende des Jahres von Eduard von Borsody abgedreht. Eine Liebesgeschichte, die sich vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele von 1936 abspielt. 

 

Noch ein "bedeutungsvoller" Film ist Viktor Tourjanskys Feinde, wo es um den Aufstand polnischer Arbeiter in einem Sägewerk geht. Die Hauptrolle des Vorarbeiters Keith hat Willy Birgel, eine weitere Hauptrolle hat hier Brigitte Horney. Weiterhin wurde vom gleichen Regisseur der Film Die keusche Geliebte inszeniert. Hier glänzen Willy Fritsch und Maria Landrock.

 

In Los Angeles wird Alfred Hitchcocks erster Hollywood-Film Rebecca nach dem gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier mit Laurence Olivier und Joan Fontaine in den Hauptrollen uraufgeführt. Er wird von Kritik und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen und in der Folge als einziger Hitchcock-Film einen Oscar als "Bester Film" erhalten.

 

Der Film Der große Diktator (Originaltitel: The Great Dictator) von Charles Chaplin und eine Satire auf Adolf Hitler und den deutschen Nationalsozialismus. Die Uraufführung fand am 15. Oktober 1940 statt. Der Film war für Chaplin wirtschaftlich besonders erfolgreich.

  

 

 

 

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

  

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Lion Feuchtwangers Romancover JUD SÜß aus dem Jahre 1922

Quelle: Eigenes Foto (own work) Antiquariat Dr. Haack Leipzig

Urheber: H.-P. Haack

Graham Greene veröffentlicht seinen Roman "Die Kraft und die Herrlichkeit" und Ernest Hemingway "Wem die Stunde schlägt".

 

Bertolt Brechts Theaterstück "Herr Puntila und sein Knecht Matti" entsteht.

 

Der 1939 veröffentlichte Roman "Früchte des Zorns" von John Steinbeck ist verfilmt worden. In der Regie von John Ford feiert er in New York seine Uraufführung mit Henry Fonda in der Hauptrolle.

 

Lion Feuchtwanger veröffentlicht den Roman "Exil". Während des Zweiten Weltkriegs wird Feuchtwanger im Lager Les Milles bei Aix-en-Provence interniert, aus dem er mit Hilfe seiner Frau nach kurzer Zeit entkommt. Er lebt versteckt in Marseille. Im September flieht er über Spanien und Portugal nach Los Angeles.

 

 

Musikalisches:

  

"Hörst du mein heimliches Rufen", "Die kleine Stadt will schlafen" (gesungen von Ilse Werner), "Für eine Nacht voller Seligkeit" (Rudi Schuricke), "Wenn ein junger Mann kommt" (Willy Fritsch), "Er heißt Waldemar" (Zarah Leander), "Wunderschön ist es, verliebt zu sein" (Johannes Heesters).

  

 

Weitere Meldungen:

  

Propagandaminister Joseph Goebbels erklärt den Film (im allgemeinen) zu einem wichtigen Instrument der Moralsteigerung während des Krieges. Deshalb dürften Filme nicht intellektuell sein. (LeMo)

 

Es werden spezielle Wochenschau-Kinos eröffnet, das erste in Berlin, mit Eintrittspreisen von 40-60 Pfennig. Hier werden Frontberichte der eigens dafür zusammengestellten Propaganda-Kompanien gezeigt.

 

Das größte Schiff der Welt, der Luxusdampfer "Queen Elizabeth", trifft nach seiner geheimen Jungfernfahrt in New York ein. Es wird von nun an als Truppentransporter benutzt.

 

Am 27. April endet mit der Abwrackung von LZ 127 „Graf Zeppelin“ und LZ 130 „Graf Zeppelin II“ die Groß-Luftschiff-Ära.  

 

 

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl)

 

 

Elke Sommer am 18. Oktober 2011 bei Markus Lanz in der Talkshow
Foto wurde zur Verfügung gestellt von dem Fotografen Udo Grimberg
© Udo Grimberg

Barbara Valentin

©Roger Fritz

Karin Anselm (deutsche Schauspielerin)

Peer Augustinski (†2014, deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

Karin Baal (deutsche Schauspielerin)

Pina Bausch (†2009, Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin und Ballettdirektorin)

Veronika Bayer (†2008, deutsche Schauspielerin)

Alf Brustellin (†1981, deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Margit Carstensen (deutsche Schauspielerin)

Edith Clever (deutsche Schauspielerin und Regisseurin)

Hellmuth Costard (†2000, deutscher Filmemacher)

Ulrich von Dobschütz (deutscher Schauspieler)

Rudi Dutschke (†1979, deutscher Studentenführer, Soziologe, politischer Aktivist)

Matthias Habich (deutscher Schauspieler)

Rainer Holbe (deutscher Journalist, Fernsehmoderator und Autor)

Victor Hollaender (deutscher Pianist, Dirigent, Komponist)

Jürgen Jürges (deutscher Kameramann)

Anita Kupsch (deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin)

Hans Kyser (deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur [Drehbuch Der Student von Prag, 1935])

Klaus Lemke (deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler)

Marie Luise Marjan (deutsche Schauspielerin [sie ist Helga Beimer in der TV-Serie Lindenstraße])

Elfi Mikesch (österr.-deutsche Filmemacherin und Fotografin)

Gojko Mitic (deutsch-serbischer Schauspieler und Regisseur)

Helga Neuner (deutsche Schauspielerin)

Tilo Prückner (deutscher Schauspieler)

Peer Raben (†2007, deutscher Filmkomponist, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor)

Bernhard Sinkel (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Klaus-Peter Thiele (deutscher Schauspieler)

Uwe Timm (deutscher Schriftsteller [Kerbels Flucht, Die Bubi Scholz Story, Rennschwein Rudi Rüssel])

Vera Tschechowa (deutsche Schauspielerin russischer Herkunft)

Helma Sanders(-Brahms) (†2014, deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin)

Barbara Valentin (†2002, österr. Schauspielerin)

Jutta Wachowiak (deutsche Schauspielerin)

Heidelinde Weis (österr. Schauspielerin)

Klaus Wennemann (†2000, deutscher Schauspieler)

Rosel Zech (†2011, deutsche Schauspielerin)

   

 

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl) 

  

Paul Klee, hier 1911 (1879-1940)

Fotografiert von Alexander Eliasberg (1878-1924). Dieses Bild ist gemeinfrei, da die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Für weitere Hinweise bitte auf das Bild klicken.

Die schwedische Schriftstellerin Selma Lagerlöf stirbt im Alter von 81 Jahren.

 

Der bedeutende deutsche Maler Paul Klee der Klassischen Moderne, der im Nationalsozialismus in Bern im Exil lebte, stirbt im Tessin/Schweiz. Er wird 60 Jahre alt. 

 

Der Chemiker und Nobelpreisträger Carl Bosch stirbt in Heidelberg.

 

Leo Trotzki, russischer Revolutionär und Politiker, stirbt in Mexiko.

 

Der Operetten- und Singspiel-Komponist, Walter Kollo, Großvater des Tenors René Kollo, stirbt in Berlin.

       

 

    

1941

 

Einige Filmdaten:

  

Bis zum Ende des Krieges werden mit dem Prädikat "Film der Nation" als höchste Anerkennung die Filme Ohm Krüger, Die Entlassung, Kolberg, Der große König und Heimkehr ausgezeichnet. 

Wolfgang Liebeneiner

 

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

Ohm Krüger ist ein deutscher Historienfilm von Hans Steinhoff. Aus nationalsozialistischer Sicht werden der Burenkrieg und das Leben des südafrikanischen Politikers Paul Krüger geschildert. Der antibritische Propagandafilm zählt zu den aufwändigsten Filmproduktionen des nationalsozialistischen Deutschlands und ist ein großer Publikumserfolg. Die Hauptrolle des Paul (Ohm) Krüger wird von Emil Jannings dargestellt (Wikipedia). Der Film gewinnt bei den Filmfestspielen in Venedig als bester ausländischer Film den "Coppa Mussolini" ("Goldener Löwe").

 

Der Film Die Entlassung von Wolfgang Liebeneiner, wiederum mit Emil Jannings als Fürst Otto Bismarck in der Hauptrolle, schildert den Konflikt zwischen dem Reichskanzler Otto von Bismarck und dem jungen deutschen Kaiser Wilhelm II., der schließlich in der Entlassung Bismarcks mündet. (Wikipedia)

 

Einer der perfidesten sogenannten "Durchhaltefilme" ist Kolberg mit Heinrich George als Bürgermeister Nettelbeck. Kolberg ist ein deutscher Historienfilm des Regisseurs Veit Harlan, der sich auf die Belagerung Kolbergs 1807 bezieht und die Auflehnung gegen einen übermächtigen Feind symbolisieren sollte. Er wird im Auftrag und unter Aufsicht Goebbels produziert und sollte als Propagandafilm in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges den Durchhaltewillen der Deutschen stärken. (Wikipedia)

 

 

 

 

 

 

Helmut Käutner

 

©SWR Media Services

mit freundlicher Erlaubnis

Ebenfalls von Veit Harlan kommt der Film Der große König. In diesem weiteren "Aufbaufilm" aus der NS-Zeit wird die Geschichte des Preußenkönigs Friedrich des Großen (Otto Gebühr) erzählt. Der Film wurde im Auftrag von Joseph Goebbels gedreht und sollte während des Zweiten Weltkriegs zum psychologischen Aufbau der Bevölkerung dienen. 

Flugschüler Otto Groschenbügel (Heinz Rühmann, re.) gibt mächtig an, als ihn zwei Journalisten interviewen. (Szene aus Quax, der Bruchpilot)

Foto: ARD/Degeto / BR

 

In dem anti-polnischen Hetzfilm Heimkehr, in dem Gustav Ucicky Regie führt, geht es um die Qualen der Volksdeutschen und die angeblichen Übergriffe auf in Polen. Mit Paula Wessely in der Hauptrolle. Weiterhin Peter Petersen (Pseudonym für den Schauspieler Max Paulsen), Attila Hörbiger, Carl Raddatz, Werner Fuetterer, Berta Drews u.a.

 

Helmut Käutner dreht die Liebesgeschichte Auf Wiedersehen, Franziska mit Marianne Hoppe und Hans Söhnker in den Hauptrollen. 

 

 

 

 

 

In Hamburg hat Kurt Hoffmanns Film Quax, der Bruchpilot mit Heinz Rühmann als Pilot Otto Groschenbügel Premiere. 

 

Von Josef von Baky kommt nach einem Drehbuch von Thea von Harbou der Film Annelie mit Luise Ullrich, Werner Krauß und Käte Haack in den Hauptrollen in die Kinos.

 

Der Film Die schwedische Nachtigall mit Ilse Werner in der Hauptrolle der Jenny Lind und Joachim Gottschalk als Hans-Christian Andersen wird in Berlin uraufgeführt.

 

Mit Marika Rökk und Willy Fritsch hat der Film Frauen sind doch bessere Diplomaten von Georg Jacoby Uraufführung, der als erster deutscher Farbfilm im Kino in die Geschichte einging.

 

Max W. Kimmich drehte den anti-britischen Propagandafilm Mein Leben für Irland, mit Werner Hinz und René Deltgen in den Hauptrollen.

 

 

Musikalisches:

 

"Unter einem Regenschirm am Abend", "Heimat, deine Sterne", "Unter der roten Laterne von St. Pauli", "Ja, ja, der Chianti-Wein", "Man müsste Klavier spielen können". Zarah Leander singt "Ich will nicht vergessen" und "Der Weg ins Freie" und von Marika Rökk kommt "Musik, die nie verklingt". 

Am ersten Weihnachtstag stellt Bing Crosby in einer Radiosendung in den USA erstmals das von Irving Berlin stammende Lied White Christmas vor.

 

 

 

Helene Weigel als Anna Fierling, genannt Mutter Courage, in "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht, hier im Januar 1949 am Deutschen Theater Berlin, Musik Paul Dessau. Die Uraufführung fand am 19. April 1941 im Schauspielhaus Zürich statt.

Foto: Abraham Pisarek
Aufn.-Nr.: df_pk_0000716_065
Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek

Erlaubnis zur Veröffentlichung erhalten am 19. Mai 2017 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen: 

  

Stefan Zweig veröffentlicht die Erzählung "Schachnovelle", die von Gerd Oswald als Regisseur und Herbert Reinecker als Drehbuchautor verarbeitet wurde. Mit Curd Jürgens und Claire Bloom wurde die Geschichte 1960 zu einem erfolgreichen Kinofilm. 

 

Am 19. April d.J. wird im Züricher Schauspielhaus Bertolt Brechts Drama "Mutter Courage und ihre Kinder" uraufgeführt. Die Hauptrolle der Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg wird durch Brechts Ehefrau, Schauspielerin Helene Weigel, dargestellt. Das Ehepaar Brecht/Weigel findet in den Vereinigten Staaten von Amerika Exilzuflucht. 

  

 

 

Weitere Meldungen:

  

Durch den Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, werden sämtliche Tanzveranstaltungen im ganzen Land verboten.

 

Am Heiligen Abend d.J. mahnt der emigrierte Schriftsteller Thomas Mann die deutsche Bevölkerung in einer Sonderansprache des britischen Rundfunks zur Beendigung des Krieges.

 

Keine Verleihung von Nobel-Preisen.

  

 

 

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl) 

  

Regisseur und Drehbuchautor

Hans-W. Geißendörfer

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Genialer Schauspieler: 

Dieter Mann, August 2007

Urheber: Ronny Marzok (User: Rmwebwww.studiomarzok.de); Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

Horst Krause als Polizeihauptmeister Krause in dem 2005 gezeigten  Polizeiruf 110 –  Kleine Frau

Foto mit freundlicher Genehmigung ANTAEUS Film

Er war ein wunderbarer Schauspieler: Otto Sander

 

Mit freundlicher Geehmigung

©Edmond Frederik

Pete Ariel (†2012, deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Long John Baldry (†2005, britischer Blues- und Soulsänger, "Entdecker" von Rod Stewart)

Senta Berger (österr. Schauspielerin)

Jochen Busse (deutscher Schauspieler und Kabarettist)

Hans-Werner Bussinger (†2009, deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

Angelica Domröse (deutsche Schauspielerin [Ehefrau des 2016 verstorbenen Schauspielers Hilmar Thate])

Peter Franke (deutscher Schauspieler)

Bruno Ganz (Schweizer Schauspieler, Regisseur, Kameramann, Filmschnitt)

 

 

 

 

Hans W. Geißendörfer (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Vadim Glowna (†2012, deutscher Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor)

Karin Gregorek (deutsche Schauspielerin)

Herbert Herrmann (deutscher Schauspieler)

Knut Hinz (deutscher Schauspieler [Sohn des Schauspieler-Ehepaares Werner Hinz und Ehmi Bessel])

Jutta Hoffmann (deutsche Schauspielerin)

Horst Jüssen (†2008, deutscher Schauspieler, Regisseur und Autor [H.J. war mit der Sängerin Lena Valaitis verheiratet])

Joachim Kerzel (österr. Schauspieler [Ehemann der Schauspielerin Maria Körber])

Wilfried Klaus (deutscher Schauspieler)

Wilhelm Klitsch (österr. Theater- und Schauspieler, auch im Stummfilm)

Jürgen Knieper (dt. Komponist für Filmmusik, etliche für Wenders komponiert, auch "Praxis Bülowbogen" und "Lindenstraße")

Volkert Kraeft (deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

Horst Krause (deutscher Schauspieler)

Lotti Krekel (dt. Schauspielerin, Ehefrau des Schauspielers Ernst H. Hilbich und Schwester von Hildegard Krekel, gest. 2013)

Norbert Langer (deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

Dieter Mann (deutscher Theater- und Filmschauspieler)

Tommi Piper (deutscher Schauspieler und Synchronsprecher [ALF]

Jürgen Prochnow (deutscher Schauspieler)

Kurt Raab (†1988, dt. Schauspieler, Regisseur, Regie-Assistent, Drehbuchautor, Bauten, Kostümbild, Produktionsleitung)

Otto Sander (†2013, deutscher Film- und Theaterschauspieler)

Manfred Seipold (†1989, deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

Gert Voss (†2014, deutscher Schauspieler)

Fritz Wepper (deutscher Schauspieler)

Rolf Zacher (†2018, deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

 

 

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl)

  

Kaiser Wilhelm II. stirbt im Alter von 82 Jahren im Exil im holländischen Doorn an einer Lungenembolie.

 

Die englische Schriftstellerin Virginia Woolf begeht im Alter von 59 Jahren Selbstmord.

 

Der österreichische Kabarettist Fritz Grünbaum, auch Operetten-, Revue- und Drehbuchautor, stirbt.

 

Joachim Gottschalk, deutscher Schauspieler, stirbt nach einem Suizid, den er zusammen mit seiner Ehefrau Meta begeht. Von Gottschalk wurde verlangt, dass er sich von seiner jüdischen Frau scheiden lässt, um weiterhin als Schauspieler arbeiten zu können, denn man hatte ihm  Auftrittsverbot erteilt. So sahen die Eheleute keinen anderen Ausweg und setzten ihrem Leben ein Ende.

 

Walther Ruttmann, deutscher Kameramann, Regisseur, Vertreter des deutschen abstrakten Experimentalfilms, stirbt nach einer Operation an den Folgen einer Embolie. 

      

 

  

1942

 

Einige Filmdaten:

  

Regisseur Rolf Hansen dreht mit Zarah Leander und Viktor Staal in der Hauptrolle das Liebesdrama Die große Liebe, in dem die Diva das Lied "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n" zum Besten gibt. Einer der erfolgreichsten Filme, der mit 27 Millionen Besucher die Kinokasse klingeln lässt.

 

Von Wolfgang Liebeneiner kommt ein zweiter Film über den eisernen Kanzler Bismarck mit dem Titel Die Entlassung (siehe 1941).

 

 

 

Willy Fritsch, auf einer Postkarte 1927


Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 1224/3 (Ausschnitt)

Diese Aufnahme ist gemeinfrei, weil die urheberrechtliche Schutzdauer abgelaufen ist

Ein weiterer Kassenmagnet ist Veit Harlans Die goldene Stadt. Ein Melodram mit Kristina Söderbaum und Paul Klinger. Ein einfaches Bauernmädchen will sein Glück suchen und kommt nach Prag, die vermeintlich 'Goldene Stadt'. Aber hier erfährt sie ein grausames Schicksal. Völlig verzweifelt geht sie ins Moor. Großer Publikumserfolg und "künstlerisch besonders wertvoll".

 

Nach einem Drehbuch von Eduard von Borsody dreht Karl Hartl eine Mozart-Biografie mit Hans Holt, Winnie Markus und Paul Hörbiger. Titel des Films: Wen die Götter lieben. Karl Hartl, der Regisseur dieses Films, drehte im Jahr 1955 mit Mozart - Reich mir die Hand, mein Leben (Hauptrolle: Oskar Werner) einen weiteren Spielfilm über Mozart.

 

In Wien hat der Film Wiener Blut mit Willy Fritsch Premiere.

 

In Berlin wird der Film Wir machen Musik mit Ilse Werner und Victor de Kowa (1904-1973) uraufgeführt.

 

Er brach die Herzen der stolzesten Frauen: Johannes Heesters, hier 1964

Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 915-9766)
Urheber/Fotograf: Harry Pot / Anefo; Quelle:
Wikimedia Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL

 

Anfang des Jahres wird in der Universum-Film AG (UFA) die gesamte deutsche Filmproduktion zusammengefasst. Eingegliederte Firmen sind unter anderem die Bavaria Film, die Berlin-Film, die Terra Film, die Tobis AG, die Prag-Film und die Wien-Film. Die Personalhierarchie der UFA wird dem nationalsozialistischen Führerprinzip entsprechend reorganisiert. Die Koordination der einzelnen Zweigbetriebe des UFA-Konzerns ist Aufgabe des neu eingesetzten Reichsfilmintendanten Fritz Hippler, der direkt Propagandaminister Joseph Goebbels unterstellt ist. (Wikipedia)

 

 

Musikalisches:

 

"Lili Marleen" (Lale Andersen), "So schön wie heut', so müsst ein bleiben" und "Der kleine Postillon" (Rudi Schuricke Terzett), "Wir machen Musik" (Ilse Werner), Es kommt auf die Sekunde an (Johannes Heesters), Zarah Leander singt das "Durchhaltelied" "Davon geht die Welt nicht unter".

 

 

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

  

Anna Seghers veröffentlicht ihren Roman "Das siebte Kreuz" in dem Vereinigten Staaten.

 

Franz Werfel veröffentlicht Das Lied von Bernadette.

 

Agatha Christie veröffentlicht die Kriminalromane "Die Tote in der Bibliothek", "Das unvollendete Bildnis" und "Die Schattenhand".

 

Der Suhrkamp Verlag kündigt die Herausgabe sämtlicher Werke von Gerhart Hauptmann zu dessen 80. Geburtstag an.

   

An der Semperoper in Dresden wird die Oper Die Zauberinsel von Heinrich Sutermeister basierend auf dem Drama Der Sturm von William Shakespeare uraufgeführt. (Wikipedia)

 

Die Semperoper in Dresden bei Nacht

Foto: Sebastian Terfloth (siehe hier)

 

Weitere Meldungen:

  

In den Decca-Studios in New York City nehmen Bing Crosby und andere Mitwirkende Irving Berlins Komposition "White Christmas" auf.

Der Song wird sich kommerziell mit der Zeit zur weltweit erfolgreichsten Weihnachts-Single entwickeln.

 

Thomas Mann klagt in einer BBC-Rundfunkansprache an die deutsche Bevölkerung die systematische Massenvernichtung der Juden an.

 

Seit Mai d.J. dürfen Juden keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. Wohnungen von Juden müssen gekennzeichnet werden.

 

Auf der sogenannten Wannsee-Konferenz am 20. Januar d.J. in Berlin wird unter Vorsitz von Reinhard Heydrich über organisatorische Fragen der "fabrikmäßigen" Ermordung der europäischen Juden beraten. Im Mai verüben zwei Tschechen in Prag ein Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Heydrich und verletzen ihn dabei schwer. Er stirbt an den Folgen des auf ihn verübten Attentats. Neuer stellvertretender Reichsprotektor wird der Schutzstaffel (SS)-Oberführer Kurt Daluege.

Mittlerweise sind zu diesem Thema zwei Filme entstanden: 1. der von Heinz Schirk 1984 in Szene gesetzte Film "Die Wannseekonferenz" und 2. der von Matti Geschonneck 2022 gedrehte Kinofilm gleichen namens. (Stand 2023)

 

 

 

 

 

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl) 

  

Frank Schöbel, hier im Januar 1980 bei einer Autogrammstunde

Foto: Hartmut Reiche

Dt. Bundesarchiv, Bild-Nr. 183-W0115-047, CC-BY-SA 3.0

 

Alexandra (†1969, deutsche Sängerin)

Heidi Brühl (†1991, deutsche Schauspielerin und Sängerin)

Hans-Jürgen Bäumler (deutscher Eiskunstläufer, auch Schauspieler)

Hartmut Bitomsky (deutscher Filmemacher und Filmproduzent)

Peter Bongartz (deutscher Schauspieler)

Freddy Breck (†2008, deutscher Schlagersänger)

Heinrich Breloer (deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor)

Christel Buschmann (deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin)

Chris Doerk (deutsche Schlagersängerin)

Hannelore Elsner (deutsche Schauspielerin)

Frank Elstner (deutscher Fernsehshowmaster)

Wolf Gremm (†2004, deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Michael Gwisdek (deutscher Schauspieler)

Evelyn Hamann (†2007, deutsche Schauspielerin)

Peter Handke (österreichischer Schriftsteller und Übersetzer)

Michael Haneke (österreichischer Theater- und Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmkritiker)

Irm Hermann (deutsche Schauspielerin)

Werner Herzog (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Bernd Herzsprung (deutscher Schauspieler [Vater der Schauspielerin Hannah Herzsprung])

Hannelore Hoger (deutsche Schauspielerin) 

Walter Kreye am 13. April 2012
Nach der der Aufzeichnung der WDR-Talkshow "Kölner Treff"
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons;
Urheber: Wikimedia-User Superbass;
Lizenz: © Superbass / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

 

Frank Zander 2013 in der Sendung "Markus Lanz"

Foto: Udo Grimberg, Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de 

 

Dietrich Hollinderbäumer (deutscher Schauspieler)

Otto Jägersberg (deutscher Schriftsteller und Filmemacher)

Gottfried John (†2014, deutscher Schauspieler)

Hans-Peter Korff (deutscher Schauspieler)

Walter Kreye (deutscher Schauspieler)

Dieter Laser (deutscher Schauspieler)

Ernst Meincke (deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

Jürgen Mikol (deutscher Schauspieler)

Thomas Mitscherlich (†1998, deutscher Filmregisseur und Autor)

Gerhard Olschewski (deutscher Schauspieler)

Ulrike Ottinger (deutsche Filmemacherin)

Jörg Pleva (†2013, deutscher Schauspieler)

Gerhard Polt (bayerischer Kabarettist und Schauspieler)

Rosa von Praunheim (deutscher Regisseur und Filmemacher)

Peter Rubin (deutscher Sänger, Moderator und Gitarrist)

Frank Schöbel (deutscher Sänger und Musiker)

Reiner Schöne (deutscher Sänger und Schauspieler)

Rolf Schübel (deutscher Regisseur und Dokumentarist)

Alice Schwarzer (deutsche Journalistin, Herausgeberin der Zeitschrift "EMMA")

Jochen Senf (deutscher Schauspieler und Autor) 

Sabine Sinjen (†1995, deutsche Schauspielerin)

Jochen Striebeck (deutscher Schauspieler)

Friedrich von Thun (deutscher Schauspieler)

Cordula Trantow (deutsche Schauspielerin)

Margarethe von Trotta (deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin)

Rüdiger Vogler (deutscher Schauspieler)

Günter Wallraff (deutscher Journalist)

Claudia Wedekind (†2015, deutsche Schauspielerin)

Dieter Wedel (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Frank Zander (deutscher Musiker Schlagersänger, Moderator)

Manfred Zapatka (deutscher Schauspieler)

 

 

 

 

 

 

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl) 

  
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Stefan Zweig, hier etwa 1912

Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

 

Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig geht am 23. Februar mit seiner Ehefrau am 28. Februar im brasilianischen Exil in den Freitod. Ende des Jahres erscheint in Buenos Aires in einer limitierten Auflage von 300 Stück der Roman Schachnovelle.

 

Der deutsche Dramatiker Carl Sternberg stirbt in Brüssel. 

 

Der 1902 in Berlin geborene deutsche Regisseur Herbert Selpin stirbt im Alter von 40 Jahren ebenda.

 

Der österreichische Schriftsteller Robert Musil stirbt im Alter von 61 Jahren.

 

Der 1878 geborene polnische Arzt, Pädagoge und Kinderbuchautor Janusz Korczak stirbt im Vernichtungslager Treblinka. Über Korczak gibt es einen sehr bewegenden Film, der 1990 von Regina Ziegler produziert wurde. Das Drehbuch des Dramas Korczak ist von Agnieszka Holland, Regie führt Andrzej Wajda.

 

Der Industrielle Robert Bosch stirbt im Alter von 80 Jahren in Stuttgart.

 

Die Schauspieler Ernst Arndt, Leopold Kramer und der österreichische Opernsänger Joseph Schmidt (*1904) sterben ebenfalls 1942.

  

 

 

 

 

1943

 

In der Schlacht um Stalingrad, die am 19. August 1942 beginnt und am 2. Februar 1943 endet, sind über 190.000 Soldaten gestorben.

Im Berliner Sportpalastwird am 18. Februar von Goebbels der "totale Krieg" unter Beifallsstürmen des Publikums ausgerufen. 

  

 

Hans Albers, um 1940

Foto: Fritz Eschen (1900-1964)
Aufn.-Nr.: df_e_0050490
Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek

 

Genehmigung zur Veröffentlichung des Fotos am 19.05.2017 erteilt.

 

 

 

 

Einige Filmdaten:

  

Josef von Baky dreht mit Hans Albers in der Titelrolle den Film Münchhausen. Weitere Darsteller sind Brigitte Horney, Ilse Werner und Ferdinand Marian. Die Produktionskosten belaufen sich auf 6,5 Millionen Reichsmark. Der Drehbuchautor Berthold Bürger ist kein geringerer als Erich Kästner, der mit Schreibverbot belegt war und sich daher ein Pseudonym zugelegt hat. Anlässlich des 25jährigen Bestehens der UFA wird der Film am 5. März uraufgeführt.

 

Von Regisseur und Drehbuchautor Veit Harlan kommen drei Filme: Immensee (Uraufführung 17.12. in Berlin, Melodram um Liebesverzicht mit Carl Raddatz und Kristina Söderbaum), Opfergang (Liebesdrama, welches erst 1944 zur Aufführung kommt. Hier spielen ebenfalls Carl Raddatz und Kristina Söderbaum) und Augen der Liebe (Drama um einen Bildhauer, der sein Augenlicht verliert; mit Käthe Gold und René Deltgen).

 

Wolfgang Staudtes erste Spielfilmregie: Akrobat schö-ö-ön, Lustspiel mit Charly Rivel. 

 

In Berlin wird der Film Ein glücklicher Mensch mit Victor de Kowa (1904-1973) erstmalig gezeigt.

  

Der erfolgreiche Regisseur Herbert Selpin (Trenck, der Pandur, Carl Peters - beide mit Hans Albers) begeht am 1. August d. J. Selbstmord. Während der Dreharbeiten zu Titanic im Jahr 1942 äußerte sich Selpin im privaten Kreis beim Abendessen kritisch über die Wehrmacht und den Krieg. Daraufhin denunzierte ihn sein Freund, der Drehbuchautor Walter Zerlett-Olfenius. Dessen Treue zum NS-Staat hatte Selpin offensichtlich unterschätzt. Da er auch vor dem Propagandaminister Joseph Goebbels nicht bereit war, seine Worte zurückzunehmen, wurde er verhaftet. Einen Tag später fand man ihn in seiner Zelle im Polizeipräsidium Alexanderplatz, er hatte sich erhängt. Der Film Titanic wurde auf Anordnung von Goebbels von Werner Klingler fertiggestellt. (Wikipedia) 

 

 

 

 

  

 

 

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Fritz Lang, hier 1969

 

Quelle: Nationaal Archief

Urheber: Joost Evers / Anefo

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert. 

 

 

Fritz Lang dreht im Exil in USA ein Filmdrama mit dem Titel "Hangmen also die" (Auch Henker sterben), welches sich mit den Vorkommnissen nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich befasst. Die Uraufführung in Deutschland war 1959.

 

Inhaltsangabe lt. Wikipedia: "1942 wird der Reichsprotektor Reinhard Heydrich von dem Chirurgen Dr. Frantisek Svoboda getötet. Svobodas Flucht wird vom Geschichtsprofessor Stephan Novotny, der selbst unter dem Verdacht der Nazis steht, und von dessen Tochter Mascha unterstützt. Als Vergeltung für das Attentat auf Heydrich sollen 400 Bürger von Prag, unter ihnen auch Novotny, als Geiseln exekutiert werden, wenn der Attentäter der Gestapo nicht ausgeliefert wird. Der Brauereibesitzer Emil Czaka, scheinbar ein Unterstützer des Widerstandes, in Wirklichkeit aber Gestapospitzel, hilft bei der Zusammenstellung der Geisellisten. Die Exekutionen beginnen schon bald. Die tschechoslowakische Widerstandsbewegung erreicht es mit Hilfe von gefälschten Indizien und Zeugenaussagen, dass Czaka selbst des Mordes an Heydrich verdächtigt wird."

 

Der Regisseur Wolfgang Liebeneiner wird von Joseph Goebbels zum Ufa-Produktionschef ernannt. In diesem Jahr dreht Liebeneiner eine Liebesgeschichte aus dem Journalistenmilieu mit Werner Hinz, Hilde Krahl und Karl John mit dem Titel Großstadtmelodie

 

Aufgrund des Zweiten Weltkriegs findet ab 1943 das Filmfestival Venedig nicht statt. Das nächste Festival wird erst wieder 1946 stattfinden.

 

  

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

  

In der Schweiz erscheint Hermann Hesses Roman "Das Glasperlenspiel"

 

In Zürich wird das Theaterstück "Der gute Mensch von Sezuan" von Bertolt Brecht uraufgeführt. (LeMo)

 

In Paris wird das Drama "Die Fliegen" von Jean-Paul Sartre uraufgeführt. (LeMo)

 

Am 6. April erscheint in New York die Erstausgabe von Antoine de Saint-Exupérys Erzählung Le Petit Prince (Der kleine Prinz).

 

In Frankfurt a.M. wird die Oper Die Kluge von Carl Orff, die das Märchen Die kluge Bauerntochter der Brüder Grimm zur Vorlage hat, uraufgeführt.

 

Im kalifornischen Exil veröffentlicht Thomas Mann seine Tetralogie und umfangreichstes Romanwerk "Joseph und seine Brüder".

 

 

Musikalisches:

 

"Sing, Nachtigall, sing" (Evelyn Künnecke), "Capri Fischer" (Rudi Schuricke), "Frauen sind keine Engel" (Margot Hielscher), "Unter der roten Laterne von St.Pauli" (Lale Andersen).

 

 

Kriegswirren:

  

Schüler und Lehrlinge werden im Reich als Luftwaffen- und Marinehelfer eingesetzt.

 

Die Hansestadt Hamburg wird nach einwöchigen Luftangriffen Ende Juli fast vollständig zerstört. Dabei kommen über 40.000 Menschen ums Leben.

 

Deutschland wird ab sofort bis zum Kriegsende pausenlos rund um die Uhr von Bombern attackiert. Mit einem von 55 Bombern geflogenen Luftangriff auf Wilhelmshaven beginnen am 27. Januar die Bombardements der US-Luftwaffe United States Army Air Forces am Tag. 

 

Am 18. Februar d. J. werden Mitglieder einer aus Studenten bestehenden Widerstandsgruppe verhaftet, die seit Monaten gegen die NS-Herrschaft mit Flugblättern protestieren. Der Kopf der "Weißen Rose" sind die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die auch in anderen Universitätsstädten Gleichgesinnte gefunden haben. Die Geschwister Scholl werden zum Tode verurteilt und noch am gleichen Tag (22. Februar) mit dem Fallbeil hingerichtet. Regisseur Michael Verhoeven dreht 1982 einen bewegenden und bemerkenswerten Film mit dem Titel Die weiße Rose mit Lena Stolze als Sophie und Wulf Kessler als Geschwister Scholl.

 

Am 19. April bricht der Aufstand im Warschauer Ghetto aus.

 

Am 21. Juni befiehlt Himmler die Auflösung aller jüdischen Ghettos in Polen. Der Weg der Juden führt über die Vernichtungslager in den Tod.

 

In Paris verbrennen die deutschen Besatzer am 27. Mai über 500 Kunstwerke, darunter Bilder von Paul Klee, Max Ernst und Pablo Picasso. (LeMo)

  

 

Roy Black 1972 bei einem Presseempfang in den Niederlanden

Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 925-4102)
Urheber/Fotograf: Verhoeff, Bert / Anefo; mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL
Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl)

 

Schauspieler Hermann Beyer

Fotografiert von Werner Bethsold

(mit seiner freundlichen Erlaubnis)

Salvatore Adamo (belgischer Musiker, Liedermacher, Chanson- und Schlagersänger italienischer Herkunft)

Gunter Berger (†2015, deutscher Schauspieler)

Dagmar Berghoff (deutsche Fernsehansagerin, Nachrichtensprecherin)

Hermann Beyer (deutscher Schauspieler)

Roy Black (†1991, deutscher Schlagersänger, auch Schauspieler)

Klaus-Maria Brandauer (österr. Schauspieler)

Gaby Dohm (deutsch-österr. Schauspielerin)

Klaus Emmerich (deutscher Regisseur)

Eberhard Feik (†1994, deutscher Schauspieler)

Cornelia Froboess (deutsche Schauspielerin)

Claus-Theo Gärtner (deutscher Schauspieler)

Günther-Maria Halmer (deutscher Schauspieler)

Elke Heidenreich (deutsche Literaturkritikerin, Schriftstellerin und Journalistin)

Franz Hohler (schweizerischer Schriftsteller und Drehbuchautor) 

Jörg Hube (†2009, deutscher Schauspieler)

Peer Jäger (deutscher Schauspieler)

Gertraud Jesserer (österr. Film- und Burgschauspielerin)

Michael Klier (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Martin Lüttge (†2017, deutscher Schauspieler) 

Vollblut-Schauspieler Martin Lüttge, leider zu früh gestorben (†2017)

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

 

 

 

Manuela (Doris Wegener) (†2001, deutsche Schlagersängerin)

Magdalena Montezuma (†1984, deutsche Schauspielerin [eigentlich: Erika Kluge])

Jeanine Meerapfel (deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin)

Barbara Nüsse (deutsche Schauspielerin)

Ulli Philipp (deutsche Schauspielerin)

 

Carola Regnier (†2011, deutsche Schauspielerin, älteste Tochter des Schauspielerpaares Pamela Wedekind und Charles Regnier)

Hans Christian Rudolph (†2014, deutscher Schauspieler)

Margitta Scherr (deutsche Schauspielerin)

Hanna Schygulla (deutsche Schauspielerin)

Frithjof Vierock (deutscher Schauspieler)

Wolfgang Winkler (deutscher Schauspieler)

 

 

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl)

  

Der 1893 geborene Schauspieler Conrad Veidt stirbt im Alter von 50 Jahren auf einem Golfplatz in Hollywood an einem Herzinfarkt.

 

Im Alter von 67 Jahren stirbt der Berliner Domprobst und Hitlergegner Bernhard Lichtenberg.

 

Der Komiker und Schauspieler Robert Dorsay stirbt im Alter von 39 Jahren durch Hinrichtung wegen angeblicher Wehrkraftzersetzung.

 

Der 1878 in Berlin geborene deutsche Schauspieler Paul Otto (Paul Otto Schlesinger), der nach etlichen Stummfilmrollen auch den Sprung zum Tonfilm geschafft hat, stirbt im Alter von 65 Jahren durch Freitod, da ein "Kollege" ihn als Juden enttarnt hatte und Paul Otto die Deportation ins KZ fürchtete.

 

Lina Salten, eine in Köln geborene deutsche Stummfilmschauspielerin stirbt im Alter von vermutlich 53 Jahren nach einer Deportation nach Auschwitz, wobei sie bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten keine Rollen mehr bekommen hat. Weiterhin stirbt auch die deutsche Schauspielerin Thea Sandten im KZ Auschwitz. Die 1899 in Berlin geborene Schauspielerin und Kabarett-Sängerin Dorothea Gerson stirbt ebenfalls im KZ Auschwitz.

 

Im Alter von 70 Jahren stirbt am 30. Oktober in New York der österreichische Theaterregisseur Max Reinhardt.

   

 

 

1944

  

Einige Filmdaten:

Regisseur Alfred Weidenmann

 

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

 

Schauspielerin Winnie Markus

 

©Edmond Frederik (lizensiert)

 

 

 

Der Spielfilm Der verzauberte Tag des Regisseurs Peter Pewas wird von der nationalsozialistischen Filmzensur verboten. Die Uraufführung findet 1947 in Zürich statt, die deutsche Erstaufführung erst 1952. Hauptdarsteller in diesem Streifen sind Hans Stüwe und Winnie Markus. Zu diesem Film ist bei Wikipedia zu lesen: Das "Lexikon des Internationalen Films" schreibt: „Der von Peter Pewas eigenwillig-extravagant inszenierte Film von 1944 erregte das Mißfallen des Reichsfilmintendanten Dr. Hippler wegen der emanzipatorisch angelegten Frauenrollen im Kontrast zum dubiosen Partnerschaftsverhalten der Männer“.

 

Alfred Weidenmann dreht Junge Adler nach einem Drehbuch von Herbert Reinecker. Es geht um Jugendliche während der Ausbildung in einem Flugzeugwerk. Ein später nationalsozialistischer "Erziehungsfilm". Mit den "Lehrlingen" Hardy Krüger und Gunnar Möller. Als "Ausbilder" ist Willy Fritsch zu sehen.

 

Douglas Sirks Karriere beginnt in diesem Jahr in Hollywood mit dem Liebesdrama Summerstorm, nach einer Erzählung von Anton Tschechow. 

 

Die Feuerzangenbowle mit Heinz Rühmann wird in Berlin uraufgeführt, Regie führt Helmut Weiss.

 

 

 

 

 

 

Einer der beliebtesten Schauspieler der  Zeit ist Hans Albers, der in diesem Jahr allerdings nur in einem Film zu sehen ist: in Helmut Käutners Reeperbahn-Liebesfilm Große Freiheit Nr. 7. Hier ist Albers der Stimmungssänger Hannes im Hippodrom in Hamburg. Weitere Darsteller sind Ilse Werner, Hans Söhnker, Gustav Knuth und Hilde Hildebrand

 

Fritz Lang dreht in den USA den Thriller Ministerium der Angst mit Ray Milland und Marjorie Reynolds und das Drama Gefährliche Begegnung mit Edward G. Robinson.

 

Einer der letzten "Durchhaltefilme" des Dritten Reiches war Wolfgang Liebeneiners unvollendeter Film Das Leben geht weiter. Das Material des Films ist bis heute verschollen.

 

Werner Klingler dreht den Propagandafilm Die Degenhardts mit Heinrich George als Familienoberhaupt.

  

 

Musikalisches:

  

"La Paloma" und "Beim ersten Mal da tut's noch weh", gesungen von Hans Albers, "In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine" aus dem von Georg Jacoby gedrehten Farbfilm Die Frau meiner Träume, gesungen von Marika Rökk, "Möwe, du fliegst in die Heimat", gesungen von Rudi Schuricke. 

 

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

  

Die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren veröffentlicht in diesem Jahr den ersten Band der "Pipi Langstrumpf"-Reihe.

 

 

Weitere Meldungen:

  

Mutiger Mann: Graf Schenk von Stauffenberg

Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist

Am 20. Juli 1944 scheitert der Versuch einer Widerstandsbewegung, Hitler durch einen Bombenanschlag zu töten. Als Attentäter stellt sich ein im Afrikafeldzug schwer verwundeter Oberst zur Verfügung: Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Er deponiert eine Zeitbombe im  Besprechungszimmer des Führerhauptquartiers "Wolfsschanze". Der Versuch des Attentats scheitert. Hitler bleibt am leben. Von Stauffenberg und seine Gefolgsleute werden verhaftet und unverzüglich erschossen. 

 

Der Nachfolger des wegen Alkoholsucht aus dem Amt geworfene Fritz Hippler, SS-Gruppenführer Hans Hinkel, wird von Joseph Goebbels zum neuen Reichsfilmintendanten und Abteilungsleiter Film ernannt. 

 

Am 24. Mai verordnete die Reichsfilmkammer, dass die in Wien hergestellten Filme keine mundartliche Sprechweise mehr aufweisen dürften. Man reagierte hiermit spät auf die deutschen Kritiker, die insbesondere Hans Mosers Verständlichkeit stark bemängelten. Die Anweisung, die die "Wien-Film" an ihre Regisseure weiterleitete, lautete im Wortlaut: „Von unserer vorgesetzten Behörde werde ich darauf hingewiesen, mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten, dass in unseren Filmen der Wiener Dialekt oder der Dialekt der Donau- und Alpenreichsgaue so abgestimmt wird, damit unsere Filme dem deutschen Publikum aller Stämme verständlich bleiben.“ (Wikipedia)

 

Am 1. September werden in Deutschland sämtliche Opern, Theater und Kabaretts geschlossen. Als Informations- und Unterhaltungsquelle gibt es nur noch den Rundfunk und das Kino, wobei einige große Theater zu großen Kinosälen umgebaut werden. In diesem Jahr werden 64 Filme gedreht. 

 

Das Internationale Komitee des Deutschen Roten Kreuzes erhält den Friedensnobelpreis.

 

Das Schauspiel "Antigone" von Jean Anouilh hat in Paris Premiere.

  

 

 

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl)

  

Michael Ande (deutscher Schauspieler [gilt heute durch seine Rolle in der Serie "Der Alte" (ab 1977) als dienstältester Fernsehkommissar])

Wolf-Dietrich Berg (2004, deutscher Schauspieler)

Helmut Berger (österr. Schauspieler) 

Schauspielerin Diana Körner, hier am 8.5.2010 bei der Aufzeichnung der TV-Kochsendung "Lafer!Lichter!Lecker

Urheber: Udo Grimberg - Wikipedia-User: Chester100

Monica Bleibtreu (2009, österr. Schauspielerin)

Gerd Böckmann (deutscher Schauspieler)

Klaus-Maria Brandauer (österr. Schauspieler)

Helmut Dietl (30.03.2015, deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor)

Hannelore Elsner (deutsche Schauspielerin)

Harun Farocki (30.07.2014, deutscher Filmemacher und Hochschuldozent)

Thomas Fritsch (deutscher Schauspieler)

Uschi Glas (deutsche Schauspielerin)

Achim Grubel (2004, deutscher Schauspieler)

Cox Habbema (niederl. Schauspielerin und Theaterregisseurin; Ehefrau des dt. Schauspielers Eberhard Esche)

Udo Kier (deutscher Schauspieler)

Uwe Kockisch (deutscher Schauspieler)

Volker Koepp (deutscher Dokumentarfilm-Regisseur)

Diana Körner (deutsche Schauspielerin)

Doris Kunstmann (deutsche Schauspielerin)

Lothar Lambert (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Schauspielerin Uschi Glas, hier am 1.5.2010 bei der Aufzeichnung der TV-Kochsendung "Lafer!Lichter!Lecker!"

Urheber: Udo Grimberg - Wikipedia-User: Chester100

Herlinde Latzko (deutsche Schauspielerin)

Volker Lechtenbrink (deutscher Schauspieler)

Lutz Mackensy (deutscher Schauspieler)

Michael Mendl (deutscher Schauspieler)

Werner Nekes (22.01.2017, deutscher Experimentalfilmer)

Edwin Noël (2004, deutscher Schauspieler [Suizid: der Schauspieler erschießt sich])

Niklaus Schilling (06.05.2016, deutscher Autorenfilmer)

Einar Schleef (2001, deutscher Theaterregisseur, Schriftsteller und Schauspieler)

Bernhard Schlink (deutscher Schriftsteller ["Der Vorleser"])

Angelika Waller (deutsche Schauspielerin)

Gila von Weitershausen (deutsche Schauspielerin)

Thekla Carola Wied (deutsche Schauspielerin)

Angela Winkler (deutsche Schauspielerin)

Judy Winter (deutsche Schauspielerin)

Regina Ziegler (deutsche Filmproduzentin - www.ziegler-film.com)

Alexander Ziegler (1987, Schweizer Schauspieler, Publizist und Schriftsteller ["Die Konsequenz"])

  

 

 

 

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl)

  

Die Schauspieler/innen

Hugo Thimig (*1854)

Otto Wallburg (*1889; auch Kabarettist)

Maria Bard (*1900)

Felix Basch (*1885)

Grete Berger (*1883)

Josefine Dora (*1867)

Max Ehrlich (*1892; auch Kabarettist)

Hannes Stelzer (*1910)

Hans Schlenck (*1901; auch Theaterregisseur und Intendant)

und der Komponist, Texter und Kabarettist Willy Rosen (*1894) sterben in diesem Jahr.

 

Der 1866 geborene russische Maler Wassily Kandinsky und Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft "Der Blaue Reiter" stirbt am 13.12. d.J.

 

Edvard Munch, norwegischer Maler, stirbt im Alter von 80 Jahren.

 

Auch der niederländische Maler Piet Mondrian stirbt im Alter von 71 Jahren.

 

Der Zeichner Erich Ohser, der unter dem Pseudonym E. O. Plauen arbeitete, begeht in Gestapohaft Selbstmord.

  

 

 

1945

   

Am 8. Mai d.J. um 23:01 Uhr MEZ enden in Deutschland alle Kampfhandlungen.

Dies geht aus der Kapitulationsvereinbarung der Vertreter der deutschen Wehrmacht, Kriegsmarine, Luftwaffe und der Alliierten hervor.

Der Zweite Weltkrieg ist beendet.

 

 

Kriegswirren noch vor dem 8. Mai:

 

Am 27. Januar befreit die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz, in dem noch 7.600 Häftlinge gefangen sind.

 

Bei Luftangriffen auf Berlin kommen im Februar 22.000 Mensch ums Leben.

 

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ruft Frauen und Mädchen zum Hilfsarbeitsdienst beim "Volkssturm" auf.

Die Wehrmacht beruft alle Jungen des Jahrgangs 1929 zum Kriegsdienst ein; nach kurzer Grundausbildung sollen sie an die Front geschickt werden (mit nicht einmal 16 Jahren!).

 

Das Flüchtlingsschiff Wilhelm Gustloff versinkt nach 3 Torpedotreffern und reißt dabei ca. 9.000 Menschen in den Tod.

 

Britische Jagdbomber versenken die Schiffe Cap Arcona und Thielbek in der Neustädter Bucht, ohne zu wissen, dass diese Schiffe gerade KZ-Häftlinge an Bord haben. Schätzungsweise 380 Mann Wachmannschaft und Besatzung und 7.000 KZ-Häftlinge sterben bei diesem Unglück.

 

Das Deutsche Rote Kreuz richtet im Oktober d.J. einen Vermissten-Suchdienst ein.

  

 

Einige Filmdaten:

 

Der in Prag geborene Hanuš Burger dreht unter Oberaufsicht von Billy Wilder den Dokumentarfilm "Death Mills" - Die Todesmühlen. Der Film zeigt von Amerikanern gemachte Aufnahmen aus deutschen Konzentrationslagern. Es sind Aufnahmen von Gaskammern mit tausenden getöteten Menschen; auch Überlebende sind zu sehen. Aus den ursprünglichen 86 Minuten machte Billy Wilder eine 22 Minuten-Fassung. Der Film wurde deutsch und englisch kommentiert. Der im Juli 1945 fertiggestellte Dokumentarfilm wurde im Oktober 1945 uraufgeführt und ab Januar 1946 in den Kinos in Bayern und ab März 1946 in Hessen, Hamburg und Berlin (West) gezeigt. (Wikipedia)

        

Carl Wery als Sägemühlenbesitzenr Lauretz in den Spielfilm "Via Mala" aus dem Jahr 1945

 Quelle: Nationaal Archief

Urheber: Unbekannt / Anefo

Genehmigung: www.gahetna.nl/over-ons/open-data

Der Durchhaltefilm Kolberg wird nach 1945 in allen vier Besatzungszonen verboten und ist bis heute ein Vorbehaltsfilm. 1965 kam der Film unter dem Titel Kolberg - Der 30. Januar 1945 neu in die Kinos. Die Neufassung war mit dokumentarischen Einschüben versehen, die dem Publikum an den entsprechenden Stellen die Parallelen zur nationalsozialistischen Propaganda deutlich machen sollten. Weitere Informationen zu Kolberg.

 

Das Filmdrama Via Mala nach einem Drehbuch von Theo von Harbou wird vom Reichsfilmintendanten für zu düster erachtet und kommt nicht in die Kinos. Die Regie nach einem Roman von John Knittel hat Josef von Baky, und der Darsteller des ewig betrunkenen und randalierenden Sägewerkbesitzers Lauretz wird von Carl Wery dargestellt. Erst 1948 wird der Film in Ost-Berlin uraufgeführt.

Anmerkung: Eine bemerkenswerte Verfilmung des Stoffes für das Fernsehen hat Tom Toelle mit Mario Adorf als Sägemühlenbesitzer Lauretz 1985 geliefert.

 

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

 

Informationen zur sogenannten "Trümmerliteratur", die in dieses Jahr fallen, sind bei Literaturwelt oder auch bei Wikipedia.

 

 

Musikalisches:

 

Zarah Leander singt "Einen wie dich könnt' ich lieben", Willi Forst wird nicht nass "Unter einem Regenschirm am Abend", Käthe Dorsch singt  "Wenn ein Mann zu mir von Liebe spricht", Hilde Hildebrandt meint "Beim ersten Mal da tut's noch weh". 

 

 

Weitere Meldungen:

  

In Aachen erscheint die erste Nachkriegszeitung: die "AACHENER NACHRICHTEN", die heute immer noch täglich erscheint.

 

Am 18. Juni wird die Hochschule für Bildende Künste unter der Leitung von Karl Hofer (1878-1955) in Berlin-Charlottenburg wiedereröffnet.

 

Am 7. September wird in Berlin das Deutsche Theater mit dem während der NS-Zeit verbotenen Drama Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) wiedereröffnet.

 

Am 22. September nimmt der Rundfunksender Nordwestdeutscher Rundfunk (NWDR) seinen Sendebetrieb auf.

   

 

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl)

  

Vater und Sohn, ein gutes Gespann: Christian und Will Quadflieg

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

Christian Anders (österr. Sänger, Komponist, Autor)

Carmen Maja Antoni (deutsche Film- und Theaterschauspielerin)

Robert Atzorn (deutscher Schauspieler)

Katja Ebstein (deutsche Schlagersängerin und Rezitatorin)

Rainer Werner Fassbinder (†1982, deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Winfried Glatzeder (deutscher Schauspieler)

Jörg Gudzuhn (deutscher Schauspieler)

Brigitte Janner (deutsche Schauspielerin)

Christine Kaufmann (†2017, österr. Schauspielerin)

Marthe Keller (Schweizer Schauspielerin)

Lisa Kreuzer (deutsche Schauspielerin)

Renate Krößner (deutsche Schauspielerin)

Manfred Lehmann (deutscher Schauspieler und Synchronsprecher, vor allem Bruce Willis + Gérard Depardieu) 

 Dietmar Mues (†2011)

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

Felix von Manteuffel (deutscher Schauspieler [seit 1995 verheiratet mit der Schauspielerin Leslie Malton])

Klaus Mikoleit (deutscher Schauspieler)

Dietmar Mues (†2011, deutscher Schauspieler)

Evelyn Opela (deutsche Schauspielerin)

Christian Quadflieg (deutscher Schauspieler)

Marianne Sägebrecht (deutsche Schauspielerin)

Werner Schroeter (†2010, deutscher Filmemacher, Opern-, Film- und Theater-Regisseur)

Udo Thomer (†2006, deutscher Schauspieler)

Herman van Veen (niederländischer Sänger, Schriftsteller, Liedertexter und Liederkomponist)

Wim Wenders (deutscher Filmemacher)

Heidemarie Wenzel (deutsche Schauspielerin)

Thomas Brasch (†2001, deutscher Dramatiker, Drehbuchautor und Regisseur - [zeitweise mit der Schauspielerin Katharina Thalbach liiert])

 

 

 

 

 

  

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl)

  

Die Schauspieler/innen

Harry Liedtke (*1882)

Ernst Hofmann (*1890)

Hans Brausewetter (*1899)

 

 

Georg Alexander (*3.4.1888 in Hannover - 30.10.1945 in Berlin)

Deutscher Komiker bei Bühne und Film, am überzeugendsten in Rollen näselnder Spießer und affektierter Bonvivants. Nach einigen Jahren Theatertätigkeit in der Provinz seit 1908 - sein Debüt gab er in Halberstadt - kam der gebürtige Hannoveraner Werner Georg Lüddeckens 1914 nach Berlin, wo er ans Kleine Theater engagiert wurde und bald darauf erste Filmrollen erhielt. Zusammen mit seiner damaligen Frau, der Schauspielerin Aud Egede Nissen (1893-1974), geündete Alexander 1917 die Produktionsgesellschaft Egede-Nissen-Film, die bis 1919 seine eigenen Regiearbeiten und die Filme seiner Frau herstellte. Danach gründete der Schauspieler seine eigene Firma, die Alexander-Film. Seine bekannteste Rolle aus der Frühzeit wurde der schusselige Detektiv Bobby Dodd in der mehrteiligen Peter-Voß-Verfilmung Der Mann ohne Namen. Auch im Tonfilm setzte man Georg Alexander primär als Komödiant - nahezu durchgehend in klamottigen Lustspielen - ein; er spielte blasierte Offiziere und gestelzte Herren der "haute volée". Es waren oft Figuren, die wie eine Karikatur der sogenannten "besseren Kreise" wirkten, kichernde Laffen, die durch Alexanders maniriertes Gehabe und seinen Hang zu albernen Kalauern bewusst eine lächerliche Note erhielten. Trotz seiner intensiven Filmtätigkeit fand Alexander auch noch Zeit für seine Arbeit an der Bühne (so war er in der Spätphase des Dritten Reiches als Schauspieler und Regisseur am Berliner Komödienhaus tätig gewesen). Zuletzt nach Kriegsende 1945, leistete Alexander als Intendant das ausgebombte Potsdamer Schauspielhaus und arbeitete übergangsweise als Bezirksbürgermeister in Berlin.

 

 

>>> Hinweis zum Foto Georg Alexander <<<

 

Einige seiner Filme waren: Die Wellen schweigen (Stummfilmdrama von 1915, wozu die Kinematographische Rundschau vom 24.10.1915, S. 24, schreibt: "Eine logisch aufgebaute, psychologisch interessante und dem rauheren Leben der wetterharte Seebären des Nordens entnommene Handlung mit herrlicher Inszenierung und ganz erstklassiger Besetzung … qualifiziert dieses Bild zu einem hervorstechenden Produkt der modernsten Filmindustrie. Daß Henny Porten ihrer Aufgabe, wie immer, voll gewachsen ist bedarf wohl einer besondere Erwähnung; sie ist auch in diesem Film wieder Meisterin der Filmkunst. Besonders sympathisch aber berührt die wunderbare Art, mit welcher sie hier die Rolle des liebenden Weibes gibt. Auch die übrigen Rollen sind durchaus glänzend vertreten. Ganz besonders ist diesbezüglich Diegelmann zu nennen, der als treuer Diener seines Herrn eine Prachtfigur auf die Filmbühne stellt. (…) Auch die Durchführung der Rolle des indischen Dieners verdient Beachtung." (Quelle: aus Wikipedia entnommen)

Weitere Stumm-Filme:  Lola Montez, die Tänzerin des Königs (1922), Liebe macht blind (1925), Venus im Frack (1927).

Einige Tonfilme: Geld auf der Straße (1930), Liebe muss verstanden sein (1933), Der Fall Deruga (1938 veröffentlichte die UFA eine Verfilmung des Romans unter der Regie von Fritz Peter Buch. Dr. Deruga wurde von Willy Birgel gespielt, Georg Alexander und Dagny Servaes spielten den Baron und die Baronin Truschkowitz. Geraldine Katt verkörperte die Baroness Mingo Truschkowitz, und Käthe Haack übernahm die Rolle von Mingo Swieters Vertrauter Fräulein Schwertfeger.

 

Hansi Arnstaedt (*1878)

Alexander Granach (*1890)

Friedrich Kayssler (*1874)

Heinrich Schroth (*1871; Vater von Carl-Heinz Schroth und Hannelore Schroth; die dritte Ehefrau war die Schauspielerin Käthe Haack)

Lizzi Waldmüller (*1904)

und Regisseur Hans Steinhoff  (*1882).

 

 

Mutiges Mädchen: Anne Frank

© SLUB / Deutsche Fotothek - Aufn.-Nr.: df_hauptkatalog_0145769

 Erlaubnis zur Veröffentlichung erteilt am 19. Mai 2017

 

Die deutsch-jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler stirbt im Alter von 75 Jahren in Jerusalem. Sie wurde auf dem Ölberg in Jerusalem begraben.

 

Das deutsch-jüdische Mädchen Anne Frank, stirbt mit 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen. "Das Tagebuch der Anne Frank" gilt als ein historisches Dokument aus der Zeit des Holocaust und die Autorin Anne Frank als Symbolfigur gegen die Unmenschlichkeit des Völkermordes in der Zeit des Nationalsozialismus.

 

Die Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz stirbt in Moritzburg bei Dresden.

 

Béla Bartok, ungarischer Komponist, Pianist und Musikethnologe, stirbt im Alter von 64 Jahren in New York.

 

Der österreichische Schriftsteller Franz Werfel (*1890) ("Der Abituriententag", "Der veruntreute Himmel", "Jacobowsky und der Oberst") stirbt im kalifornischen Exil.

 

 

  

1946

 

Einige Filmdaten:

  

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Gedenktafel für Erich Pommer in Berlin-Steglitz, Carl-Heinrich-Becker-Weg 16-18

Urheber: OTFW Berlin

Filmproduzent Eric Pommer wird 1944 in den Vereinigten Staaten eingebürgert. 1946 kommt er als oberster Filmoffizier der amerikanischen Militärregierung nach Deutschland zurück, wo er bis 1949 bleibt. Zusammen mit Horst von Hartlieb und Curt Oertel konzipiert er die "Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK). Nach weiteren Produktionen in Deutschland und auch in den USA stirbt Erich Pommer 1966 in Los Angeles. (Wikipedia)

 

Der 28jährige Artur Brauner gründet im September d.J. die "Central Cinema Comp.-Film GmbH" (CCC) in West-Berlin. Der erste von der CCC produzierte Film ist 1947 das Lustspiel Herzkönig unter der Regie von Helmut Weiss. Ambitionierter ist der darauf folgende Film Morituri von Eugen York, der die Geschichte polnischer KZ-Flüchtlinge erzählt. Morituri wird allerdings an den Kinokassen ein Misserfolg. Mit den drei 1949 produzierten Filmen Mädchen hinter Gittern (Alfred Braun), Man spielt nicht mit der Liebe (Hans Deppe) und Fünf unter Verdacht (Kurt Hoffmann) findet die CCC erstmals ihr Erfolgsrezept und bewegt sich in einer Mischung aus Drama, Kriminalfilm und komödiantischen Aspekten zwischen ernsthafter Kinokunst und Unterhaltungsfilm. (Wikipedia)

 

Der Regisseur Harald Braun und der Autor Jacob Geis gründen zusammen mit Wolf Schwarz die "Neue deutsche Filmgesellschaft mbH" (NDF). Aus der Produktionsfirma hervorgegangene Filme sind u.a. Zwischen Himmel und Erde (1942), Zwischen Gestern und Morgen (1947), Nachtwache (1949) und später dann Der fallende Stern (1950), Vater braucht eine Frau (1952),  Solange du da bist (1953), Königliche Hoheit (1953), Der letzte Mann (1955), Regine (1956), Herrscher ohne Krone (1956), Die Botschafterin (1960).

 

Eine weitere Produktionsfirma, die 1946 entsteht, ist die "Filmaufbau GmbH". Sie wird in Göttingen von Hans Albich, Rolf Thiele und Friedrich Böhmecke gegründet. Die Firma produzierte etliche Filme, darunter auch Liebe 47 (Verfilmung des Bühnenstücks "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert) von Wolfgang Liebeneiner, Nacht fiel über Gotenhafen von Frank Wysbar und den wunderbar satirischen Film Wir Wunderkinder von Kurt Hoffmann.

 

Wolfgang Staudte (li.) bei Dreharbeiten zum Trümmerfilm Die Mörder sind unter uns

© SLUB / Deutsche Fotothek / Fotograf: Abraham Pisarek, Aufn.-Nr.: df_pk_0000501_022

Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 19.05.2017 

 

Der erste deutsche Nachkriegsfilm ist Wolfgang Staudtes Die Mörder sind unter uns. Mit Ernst Wilhelm Borchert und Hildegard Knef in den Hauptrollen. Die Uraufführung findet am 15. Oktober 1946 im Berliner Admiralspalast statt.

Inhaltsangabe: "Der Chirurg Hans Mertens ist aus dem Krieg in das zerstörte Berlin zurückgekehrt. In einer halbzerbombten Mietshauswohnung hat sich der mittlerweile dem Alkohol verfallene Arzt zurückgezogen. Er lebt dort isoliert und ohne Hoffnung, unfähig, seine Erfahrungen aus dem Krieg zu verarbeiten.

Die frühere Mieterin seiner Wohnung ist Susanne Wallner. Sie, die im Konzentrationslager war, hilft Mertens in ihrer Liebe zu ihm aus seiner Depression heraus. Mertens war 1942 in Polen Zeuge einer Erschießung unschuldiger Geiseln, unter ihnen viele Frauen und Kinder. Diese Hinrichtung nicht verhindert zu haben, quält sein Gewissen.

Der für den Erschießungsbefehl verantwortliche Hauptmann Brückner, von Mertens in der Hoffnung auf göttliche Gerechtigkeit für tot gehalten, lebt noch. Er ist mittlerweile ein kleiner Fabrikant und hat mühelos in der Nachkriegsgegenwart Tritt gefasst. Am Weihnachtsabend 1945 versucht Mertens, Brückner zu töten, um endlich Gerechtigkeit zu schaffen. Susanne Wallner kann ihn jedoch im letzten Moment von der Tat zurückhalten. Mertens begreift, dass Gerechtigkeit nur die Sache aller sein kann."

(Quelle: Inhaltsangabe mit freundlicher Erlaubnis http://www.geschichte-projekte-hannover.de

  

Helmut Käutners Film Unter den Brücken, der bereits 1944 gedreht wurde, hat bei den Filmfestspielen in Locarno in diesem Jahr seine Uraufführung. Carl Raddatz, Gustav Knuth und Hannelore Schroth waren die Protagonisten dieser leisen, poetischen Dreiecksgeschichte. 

    

Gerhard Lamprecht dreht Ende des Jahres den Defa-Film Irgendwo in Berlin, ein Porträt der Lebensverhältnisse nach dem Krieg, realistisch dargestellt. Der "film-dienst" nannte diesen Film "...als zeitgeschichtliches Dokument sehenswert" und die Zeitschrift "Cinema" titelte "...zeitgeschichtlich bedeutendes Dokument". Die Hauptpersonen sind Harry Hindemith als Vater und Charles Knetschke als sein Sohn. Hinter dem Namen Knetschke verbirgt sich der damals 11jährige Schauspieler Charles Brauer in seiner ersten Rolle, der 1952 den Namen seiner Mutter angenommen hat.

 

 

 

Z Weitere Meldungen:

  

- Die CDU der britischen Zone wählt Konrad Adenauer zu ihrem Vorsitzenden. 

 

- Am 22. Juli kommen die ersten Soldaten aus der sowjetischen Gefangenschaft nach Hause.

 

- Gründung der Otto-Falckenberg-Schule in München.

 

- Gründung der Axel Springer AG, Verlag in Hamburg.

 

- Die Erstausgabe der deutschen Tageszeitung Die Welt erscheint in Hamburg.

 

- In der Zeche Monopol Schacht Grimberg 3/4 in Bergkamen im nördl. Ruhrgebiet kommen 405 Bergarbeiter bei einer Explosion ums Leben.

 

- Hermann Hesse bekommt den Literatur-Nobelpreis.

 

- Der 1000. Personenkraftwagen seit Kriegsende läuft im Wolfsburger Volkswagenwerk vom Band.

 

- 15. Mai: Eröffnung einer Kunstausstellung in Hamburg mit während des Nationalsozialismus verbotenen Werken von Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff, Käthe Kollwitz und Max Beckmann.

 

- 1. Juni: Beginn der internat. Kulturwochen in Konstanz. Höhepunkt der Veranstaltung wird die deutsche Erstaufführung des Schauspiels "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht sein.

 

- Bildung der Länder Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.

  

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

 

Uraufführung des Musicals "Annie Get Your Gun" von Irving Berlin am Imperial Theatre in New York.

Uraufführung von "Des Teufels General" von Carl Zuckmayer am Schauspielhaus Zürich.

 

 

Musikalisches:

 

Lieder in diesem Jahr: "Tampico" (Ingrid Lutz und Bully Buhlan), "Drei kleine Geschichten" (Evelyn Künneke), "Lieber Leierkastenmann" (Willi Kollo).

  

  

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl)

  

Jaecki Schwarz war jahrelang Kommissar Schmücke in der TV-Serie "Polizeiruf 110"

 ©Edmond Frederik (lizensiert)

Gitte Hænning, hier 2010

 ©Wikipedia-User Udo Grimberg (Chester100)

 

Robert van Ackeren (deutscher Regisseur, Autor, Kameramann)

Gerd Anthoff (deutscher Fernseh-, Theater- und Volksschauspieler)

Dagmar Biener (deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin)

Annamirl Bierbichler (†2005, deutsche Schauspielerin [Schwester des Schauspielers Josef Bierbichler])

Peter F. Brinkmann (deutscher Regisseur)

Gitte Haenning (dänische Sängerin)

Ulla Hahn (deutsche Schriftstellerin ["Das verborgene Wort"])

Lasse Hallström (schwedischer Regisseur und Drehbuchautor)

Ludwig Hirsch (†2011, österreichischer Sänger und Liedermacher)

Elfriede Jelinek (österr. Schriftstellerin)

Franz Xaver Kroetz (deutscher Dramatiker, Schauspieler und Schriftsteller)

Raimund Krone (deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

Udo Lindenberg (deutscher Rockmusiker)

Karl Heinz Lotz (deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent)

Dore O. (deutsche Filmemacherin [Ehefrau des Dokumentarfilmers Werner Nekes])

Ulrich Pleitgen (deutscher Schauspieler)

Jaecki Schwarz (deutscher Schauspieler)

Xaver Schwarzenberger (österr. Regisseur und Kameramann)

Peter Simonischek (österr. Schauspieler)

Sigmar Solbach (deutscher Schauspieler)

Steven Spielberg (US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor) 

Wolfgang Stumph (deutscher Schauspieler und Kabarettist)

Gerhard Tötschinger (†2016, österreichischer Schauspieler und Schriftsteller)

Adolf Winkelmann (deutscher Filmemacher)

  

 

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl)

 

Kurz vor seinem 53. Geburtstag stirbt der Schauspieler Heinrich George (*1893) im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen nach einer Blinddarm-Operation. 

 

Der 1902 geborene Schauspieler Ferdinand Marian. In der Nähe von Freising, wo er auch seinen Wohnsitz hatte, kam er am 9. August 1946 ums Leben, als er mit seinem Auto gegen einen Baum prallte. Ob es sich um einen Unfall oder Suizid handelte, bleibt bis heute umstritten.

 

Richard Waldemar (*1869), österreichischer Operettensänger und Schauspieler.

 

Leo Slezak (*1873), bedeutender Heldentenor seiner Zeit, stirbt wenige Wochen vor seinem 73. Geburtstag. 

 

Der deutsche Schriftsteller Gerhart Hauptmann stirbt in Agnetendorf (heute zu Jelenia Góra, Hirschberg/Polen) im Alter von 83 Jahren.

 

Der 1866 in Berlin geborene Operettenkomponist Paul Lincke stirbt in Hahnenklee im Harz.

    

 

 

1947

 

Einige Filmdaten:

  

Die Schauspielerinnen Hilde Krahl (1917-1999) und Ida Ehre (re.) (1900-1989) während einer Aufführung des Theaterstückes "Die Marquise von O." nach einer Novelle von Heinrich von Kleist im Jahr 1946 in den Hamburger Kammerspielen.

Foto: GERMIN, 1946
Aufn.-Nr.: df_ger-pos_0000855
Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek

Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 19.05.2017.

Helmut Käutner dreht mit Winnie Markus, Hans Nielsen, Ida Ehre und Karl John den herrlichen 7-Episodenfilm In jenen Tagen. Der Film gehört zu den sogenannten Trümmerfilmen, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in den vier Besatzungszonen entstanden. Die Uraufführung war am 13. Juni 1947 in Hamburg. 

"Eine Rahmenhandlung hält die Episoden zusammen: Am Beginn und am Ende des Films schlachten auf einem Rummelplatz der Nachkriegszeit zwei Männer ein altes Auto aus und unterhalten sich darüber, ob es "in jenen Tagen" Menschen und Menschlichkeit gegeben habe. Das Auto mischt sich, nur für den Kinozuschauer hörbar, in das Gespräch und erzählt die folgenden sieben Episoden aus seiner "Lebenserfahrung" in Form von Rückblenden, um die fragliche Menschlichkeit zu bezeugen." (Quelle: Mit freundlicher Erlaubnis von http://www.geschichte-projekte-hannover.de

  

Josef von Baky dreht ...und über uns der Himmel. Nach der Musik von Operetten-Komponist Theo Mackeben spielen Hans Albers, Paul Edwin Roth und Lotte Koch. Die Uraufführung findet am 9. Dezember in West-Berlin, "Neue Scala", statt. Heimkehrerdrama, in dem ein Mann in Schieberkreise gerät.

Inhaltsangabe: "Der ehemalige Kranführer Hans Richter kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg unversehrt ins zerstörte Berlin heim. In dem beschädigten Haus, in dem er vor dem Krieg gewohnt hat, trifft er neben einigen alten Nachbarn auch Edith Schröder, Kriegerwitwe eines Studienrates, und deren kleine Tochter Helga. Hans Richter beginnt optimistisch mit der Wiederherstellung seiner Wohnung, hilft Edith und deren Tochter. Die Heimkehr seines Sohnes Werner erwartend, versucht er durch verschiedene Geschäfte einen gewissen Wohlstand zu erwerben. Dabei kommt Hans mit dem Schwarzmarkt in Berührung und wird selbst zum Schieber. Werner kommt schließlich zurück, ist jedoch aufgrund einer Kriegsverletzung vorübergehend erblindet. Nachdem er seine Sehkraft zurückerlangt hat, sieht und beurteilt er seine Umwelt - Trümmer, Kriegsversehrte, mühsame Aufbauversuche und Elend auf der einen Seite, Überfluss, Dekadenz und Völlerei in den Schieberlokalen auf der anderen Seite. Er überwirft sich mit seinem Vater, will diesem beweisen, dass es auch ehrlich geht und nimmt die Arbeit als Kranführer auf. Hans Richter wird durch die moralischen Vorstellungen seines Sohnes verunsichert, bricht aber zunächst noch nicht völlig mit der Schiebergesellschaft. Als er jedoch aufgrund eines Missverständnisses meint, sein Sohn Werner würde ebenfalls "abrutschen", besinnt sich Hans: Er überwältigt die Schieberclique, die anschließend von der Polizei verhaftet wird. Nachdem Hans vom Irrweg der Schwarzmarktgeschäfte zu seiner Arbeit als Kranführer zurückgefunden hat, kann er mit Werner, Edith und deren Tochter einer harmonischen Zukunft entgegensehen."  (Quelle: Mit freundlicher Erlaubnis von http://www.geschichte-projekte-hannover.de

  

Die britische Militärregierung überlässt den beiden Produzenten Walter Koppel und Gyula Trebitsch eine Lizenz zur Gründung der Firma "Real Film GmbH". Mit dieser Erlaubnis entsteht der erste Film mit dem Titel Arche Nora in der Regie von Werner Klingler. Weitere Filme der neuen Produktionsfirma folgen, u.a. Der Hauptmann von Köpenick (Regie: Helmut Käutner, 1956) mit Heinz Rühmann, Schicksal aus zweiter Hand (Regie: Wolfgang Staudte, 1949) mit Wilhelm Borchert und Marianne Hoppe oder Des Teufels General (Regie: Helmut Käutner, 1954) mit Curd Jürgens.

 

In dem Filmdrama Ehe im Schatten erzählt Kurt Maetzig von einem Ehepaar, das aus rassistischen Gründen in der Nazizeit zur Trennung gezwungen wird und sich das Leben nimmt. Das Drehbuch lehnt sich stark an das Schicksal des Schauspielers Joachim Gottschalk an, der 1941 zusammen mit seiner Ehefrau aus dem Leben scheidet. Protagonisten des Films sind u.a. Paul Klinger und Ilse Steppat.

Inhaltsangabe: "Kurt Maetzigs Drama „Ehe im Schatten“ schildert die Leidensgeschichte des Paares Hans und Elisabeth Wieland im nationalsozialistischen Deutschland in drei Zeitabschnitten: 1933 heiratet der erfolgreiche Bühnenschauspieler Hans Wieland seine Kollegin Elisabeth Maurer, deren vorheriger Freund Dr. Blom sie aufgrund ihrer jüdischen Abstammung verlassen hat. Elisabeths jüdische Freunde verlassen Deutschland oder ziehen sich in die innere Emigration zurück. Im Jahr 1938 leidet die mit Auftrittsverbot belegte Elisabeth an ihrer Einsamkeit und den Repressalien, während ihr Ehemann Hauptrollen in Spielfilmen absolviert. Mit Entsetzen wird Hans Zeuge der „Reichskristallnacht“. 1943 schließlich muss Elisabeth ohne den Schutz ihres Mannes auskommen, der eingezogen wurde und an der Front ist. Ihr alter Freund Kurt Bernstein, der bei der Machtergreifung der Nazis das Land verließ und seitdem in mehreren Konzentrationslagern interniert war, sucht Schutz bei ihr und ihrem Onkel, der sich im Untergrund versteckt hält. Elisabeths Situation scheint sich kurzzeitig zu bessern, als Hans mit erneuerter Schauspielerlaubnis von der Front zurückkehrt. Doch nur wenig später droht Elisabeth die Deportation. Hans, der die Forderung nach seiner Scheidung verweigert, sieht nun den einzigen Ausweg darin, sich gemeinsam mit Elisabeth zu vergiften." (Quelle: Mit freundlicher Erlaubnis von http://www.geschichte-projekte-hannover.de)

  

 

Weitere Meldungen:

  

Im Oktober 1947 erscheint zum ersten Mal der Filmdienst der Jugend, der von Studenten aus der katholischen Jugendarbeit herausgegeben wurde.

 

1949 entstand die Katholische Filmkommission für Deutschland, die für die Filmbewertung der Katholischen Kirche zuständig war. Die Kommission übernahm den Filmdienst der Jugend und benannte die Zeitschrift 1949 in film-dienst um. Sie ist damit die älteste Zeitschrift für Filmkritik in Deutschland. (Wikipedia)

 

Z Die erste Ausgabe der Zeitschrift Der Spiegel erscheint.

 

Z Der SPD-Politiker Ernst Reuter wird im Juni zum Oberbürgermeister von Gesamtberlin gewählt. 

 

Am Württembergischen Staatstheater Stuttgart wird das bairische Stück Die Bernauerin von Carl Orff uraufgeführt.

 

In Recklinghausen wird mit den Ruhrfestspielen ein neues Kultur- und Theaterfestival gegründet.

 

Z Der Norweger Thor Heyerdahl und sechs Begleiter landen nach Überquerung des Pazifiks mit dem aus Balsaholz gefertigten Floß «Kon-Tiki» auf einer polynesischen Insel. 101 Tage zuvor waren sie in Peru gestartet.

 

 

Musikalisches:

 

"Und über uns der Himmel" (Hans Albers), "Rosemarie" (Rudi Schuricke), "Kötschenbroda-Express" (Bully Buhlan), "Zwischen Hamburg und Haiti" (Hans Albers). 

 

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

  

"Endstation Sehnsucht" von Tennessee Williams wird am Broadway aufgeführt. Regie führt Elia Kazan und in den Hauptrollen sind Marlon Brando und Jessica Tandy zu sehen.

 

Thomas Mann vollendet seinen Roman "Doktor Faustus".

 

"Das Tagebuch der Anne Frank" wird veröffentlicht.

 

Jean Genet veröffentlicht seinen Roman "Querelle", den Rainer Werner Fassbinder 1982 verfilmt.

 

Von Hans Fallada kommt der Roman "Jeder stirbt für sich allein".

 

  

 

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl)

  

Hans-Christoph Blumenberg (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

David Bowie (2016, britischer Musiker und Sänger, auch Schauspieler)

Uli Edel (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Jenny Gröllmann (2006, deutsche Schauspielerin [erste Ehefrau des Schauspielers Ulrich Mühe, 2007 und Mutter der Schauspielerin Anna Maria Mühe])

André Heller (österreichischer Liedermacher, Poet)

Henry Hübchen (deutscher Schauspieler)

Günther Kaufmann (2012, deutscher Schauspieler)

Diether Krebs (2000, deutscher Schauspieler und Comedian)

Antje-Katrin Kühnemann (deutsche Fernsehmoderatorin und Ärztin)

Juraj Kukura (slowakischer Schauspieler)

Helke Misselwitz (deutsche Regisseurin und Filmemacherin)

Sky du Mont (argentinisch-deutscher Schauspieler)

Wencke Myhre (norwegische Schlagersängerin)

Jan Niklas (deutscher Schauspieler)

Dieter Pfaff (2013, deutscher Schauspieler)

Peter Sattmann (deutscher Schauspieler)

Michael Schanze (deutscher Sänger, Buchautor und Fernsehmoderator)

Barbara Schöne (deutsche Schauspielerin und Sängerin)

Reinhard Schwabenitzky (österr. Regisseur)

Ingrid Steeger (deutsche Schauspielerin [Klimbim])

Karin Struck (deutsche Schriftstellerin)

Konstantin Wecker (deutscher Liedermacher, Komponist, Musiker, Schauspieler)

Eleonore Weisgerber (deutsche Schauspielerin)

Hanns Zischler (deutscher Schauspieler)

  

  

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl)

  

Am 4. Dezember d.J. stirbt der frühere Max Reinhardt-Schauspieler, Regisseur Ernst Lubitsch, im Alter von 55 Jahren, der bereits 1922 Deutschland verlassen hatte. Er wird auf dem Friedhof Forest Lawn in Hollywood beigesetzt.

Weiterhin sterben der/die Schauspieler/innen Max Gülstorff (*1882), Ossi Oswalda (*1897) und Rotraut Richter (*1915).

 

Der Schriftsteller Hans Fallada (*1893) stirbt im Alter von 53 Jahren in Berlin. In seinen Büchern zeichnet sich meistens Sozialkritik ab, so z.B. in seinem zeitkritischen Roman "Bauern, Bomben, Bonzen". Dieser wurde unter der Regie von Egon Monk verfilmt und 1973 für die ARD als fünfteiliger Fernsehfilm gesendet. Außerdem wurde sein Roman "Kleiner Mann - was nun?", der den Lebensweg des kleinen Angestellten Pinneberg nachzeichnet, 1973 von Peter Zadek auf die Bühne des Bochumer Schauspielhauses gebracht. Hier glänzen Heinrich Giskes, Hannelore Hoger in den Hauptrollen.

 

Der Industrielle Henry Ford stirbt im Alter von 83 Jahren.

 

Der Physiker Max Planck stirbt im Alter von 89 Jahren.

 

Richard Ohnsorg, deutscher Theaterleiter, Schauspieler und Hörspielsprecher, stirbt in Hamburg.

 

 

1948

 

Einige Filmdaten:

  

Erich Ponto, Juli 1945

Quelle: Deutsche Fotothek

Fotograf: Adam Pisarek

Inventar-Nr. df pk 0000156 028

© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek.

Lizenz CC-BY-SA 3.0..
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons

Helmut Käutner schreibt das Drehbuch zum Film Film ohne Titel, wobei Rudolf Jugert die Regie übernimmt. In den Hauptrollen sind Hans Söhnker, Erich Ponto und Hildegard Knef zu sehen. Der Film gehört in die Kategorie Trümmerfilm

 

Ein weiterer Film von Käutner, dieses Mal auch als Regisseur, ist Der Apfel ist ab. Diese Komödie entsteht nach Motiven der gleichnamigen musikalischen Kabarett-Revue der NachrichterAm Drehbuch arbeitet Bobby Todd mit, der des öfteren in Käutner-Filmen mitspielt. Aber der Film floppte im Kino.

 

Eine dramatische Familiengeschichte mit dem Titel Deutschland im Jahre Null dreht Roberto Rosselini, einer der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte und wichtiger Wegbereiter des sogenannten Neorealismus. Inhalt: "Der Film zeigt die Geschichte eines zwölfjährigen Jungen, der sich im Nachkriegsdeutschland in einer Welt, die durch Hunger und Überlebenskampf geprägt ist, um den Lebensunterhalt seiner Familie kümmern muss. Der Film wurde im Sommer 1947 im zerbombten Berlin gedreht." (Wikipedia)

 

Hans-Christian Blech (Foto: Werner Bethsold)

Schauspieler Hans-Christian Blech ist in "Affaire Blum" Karl-Heinz Gabler

Mit freundlicher Erlaubnis des Fotografen

©Werner Bethsold

(entnommen aus der Webseite www.steffi-line.de)

  

 

Eine wahre Begebenheit eines Justizskandals in Magdeburg in den 1920er-Jahren zeigt Regisseur Erich Engel in Affaire Blum nach einem Drehbuch von R. A. Stemmle. Einem jüdischen Fabrikanten (Kurt Ehrhardt) soll ein Mord angelastet werden, den er nicht begangen hat. 

Inhaltsangabe: "Der Film greift einen Justizskandal aus den Jahren 1925/26 in Magdeburg auf, der seinerzeit großes Aufsehen erregte, später jedoch totgeschwiegen wurde, da es sich um einen offensichtlichen Mißbrauch der Richterschaft für politische Zwecke handelte. Nach 1933 wurden auch sämtliche Aktenstücke und Dokumente über diesen Prozeß vernichtet. Das Geschehen im Film folgt im wesentlichen den Geschehnissen der Jahre 1925/26, weicht jedoch in Einzelheiten von den historischen Tatsachen ab.
Der Film beginnt mit der Ermordung des Buchhalters Platzer durch Karl-Heinz Gabler, einen arbeitslosen ehemaligen Freikorpsmann. Dieser wird kurze Zeit später bei dem Versuch, mit einem Scheck Platzers in einem Waffengeschäft zu zahlen, von Kriminalkommissar Schwerdtfeger verhaftet. Der Polizeibeamte behandelt Gabler aufgrund seiner Freikorpsvergangenheit - auch Schwerdtfeger war Freikorpsmann - bevorzugt. Gabler macht sich den vorhandenen Verdacht Schwerdtfegers, dass das Verschwinden Platzers mit angeblichen Steuerhinterziehungen in der Firma des Juden Dr. Blum in Zusammenhang steht, zunutze und belastet diesen. Blum wird verhaftet und im Gegensatz zu Gabler wie ein Schwerverbrecher behandelt. Schwerdtfeger und Landgerichtsrat Konrad, der die Untersuchung führt, glauben den Ausführungen Gablers nur allzu gern. Landgerichtsdirektor Hecht unterstützt sie in ihrem Vorgehen gegen Blum. Präsident Wilschinsky, der (abweichend vom historischen Fall) mit Blum befreundet ist, fordert aus Berlin einen unabhängigen Kriminalbeamten an. Kommissar Bonte wird nach Magdeburg geschickt, aber Konrad lehnt dessen Mitarbeit am Fall Blum grundsätzlich ab. Bonte führt die Ermittlungen auf eigene Faust weiter, findet die Leiche Platzers in Gablers Keller und überführt Gabler schließlich des Mordes. Hecht versucht sich von dem „Irrtum" Konrads zu distanzieren. Blum wird freigelassen und kann nach hause zurückkehren." 
(Quelle: Mit freundlicher Erlaubnis von http://www.geschichte-projekte-hannover.de)

 

 

Von Regisseur Herbert B. Fredersdorf kommt der Spielfilm Lang ist der Weg. Es ist der erste deutsche Nachkriegsfilm, der den Weg einer jüdischen Familie durch den Holocaust erzählt und auch bis heute der einzige in Deutschland produzierte Film in jiddischer Sprache. Der Film vereinigt Spiel- und Dokumentarszenen zu einer dramatischen Gesamthandlung. Darsteller sind u.a. Paul Dahlke und Otto Wernicke.

Inhaltsangabe: 1939 erleben Hanna und Jakob Jelin mit ihrem erwachsenen Sohn David in Warschau den deutschen Angriff auf Polen und die folgenden Repressionen bis zur Einweisung ins Ghetto. Als die Familie deportiert wird, gelingt David die Flucht. Seine Eltern kommen nach Auschwitz, wo Jakob den Tod findet. David schließt sich polnischen Partisanen an. Hanna erlebt das Kriegsende in Dachau. Während sie sich auf die Suche nach ihrem Sohn macht, verlässt David die Partisanengruppe, um seine Eltern ausfindig zu machen. Dabei trifft er auf die deutsche Jüdin Dora Berkowitz, die sich ihm auf seiner Suche anschließt. Die Spur, die David verfolgt, führt beide in das D.P.-Lager Landsberg, wo sie auf die Einwanderungserlaubnis nach Palästina warten. Hanne erleidet auf der zermürbenden Suche nach ihrem Sohn einen Nervenzusammenbruch und wird in ein Hospital eingeliefert. David, der die Hoffnung aufgegeben hat, seine Mutter wiederzusehen, arbeitet derweil im Lager als Mechaniker. Er und Dora heiraten. Über das Radio werden sie Zeuge einer Übertragung vom jüdischen Kongress, der die Liquidierung der Lager und die Öffnung Palästinas als neue Heimat fordert. Eines Tages erfährt David über eine Suchanzeige von seiner Mutter. Er besucht sie im Krankenhaus, wo sie ihn nach anfänglichen Schwierigkeiten wiedererkennt. David macht seiner Mutter Hoffnungen auf ein neues Leben in "unserem Land". (Quelle: Mit freundlicher Erlaubnis von http://www.geschichte-projekte-hannover.de

  

 

Ein weiterer Film des Regisseurs Stemmle ist der satirische Film Berliner Ballade über einen Kriegsheimkehrer. Kinodebüt des damals noch schlanken Gert Fröbe. Der Name der von ihm dargestellten Hauptfigur, Otto Normalverbraucher, fand durch diesen Film zudem Eingang in die deutsche Sprache als Begriff für den typischen deutschen Durchschnittskonsumenten. Weiterhin spielten mit: Brigitte Mira, Hans Deppe, Aribert Wäscher, Rita Paul u.v.a.

Weitere Inhaltsangabe: "Ein unsichtbarer Erzähler führt den Zuschauer aus der schönen, modernen Welt des Jahres 2048 zurück in das Berlin der frühen Nachkriegszeit und lenkt den Blick auf Otto Normalverbraucher, einen quasi synthetischen Durchschnittsdeutschen, der in der Folge typische Probleme jener Jahre durchlebt. Der für den irrwitzigen Alltag dieser Zeit betont harmlose und gutgläubige Normalverbraucher versucht, in seiner teils zerstörten, teils von ungebetenen Gästen in Besitz genommenen Wohnung Platz zu finden, durchwandert auf seiner Suche nach Arbeit und Brot die Trümmerlandschaft Berlins, besucht politische Veranstaltungen, erlebt neben Egoismus, Mißmut und Gleichgültigkeit auch alten und neuen Militarismus.
Seine Träume vom Überfluß führen den Normalverbraucher immer wieder zu einer hübschen Verkäuferin, die er schließlich ehelicht. Doch die politisch-militärische Entwicklung während der Berliner Blockade bedroht nochmals den Normalverbraucher: symbolisch wird er niedergeschlagen, erhebt sich im letzten Moment, um statt seiner die schlechten menschlichen Eigenschaften zu beerdigen, wodurch der Weg ins private Glück dann endlich frei wird."
(Quelle: Mit freundlicher Erlaubnis von http://www.geschichte-projekte-hannover.de

    

 

Musikalisches:

 

"Cement-Mixer" (Die 3 Travellers), "Barcarole" (Rudi Schuricke), "Ja, so fängt es immer an" (Rita Paul), "Die Rose vom Wörthersee" (Maria Andergast), "Der Theodor im Fußballtor" (Theo Lingen).

  

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

  

Heinrich Böll schreibt die Erzählung "Das Vermächtnis", aber er findet keinen Verlag für das Manuskript. Außerdem wird von ihm "Der Mann mit den Messern" veröffentlicht.

 

Anna Seghers schreibt "Das Argonautenschiff".

 

Jean Paul Sartre schreibt das Drama "Die schmutzigen Hände".

 

Von Heinrich Mann wird "Die traurige Geschichte von Friedrich dem Großen" veröffentlicht.

 

 

Weitere Meldungen:

  

Z Ende des Jahres erscheint die erste Ausgabe der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung).

 

Z Am 24. Juni 1954 hatten die Sowjets den Westsektor abgeschnitten. Fast ein ganzes Jahr lang flogen Amerikaner und Briten jegliche Lebensmittel nach Berlin. Eine Luftbrücke war entstanden mit fast 280000 Landungen, wobei 80 Soldaten beim Absturz ihrer Flugzeuge starben.

     

 

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl)

 

Claudia Amm (deutsche Schauspielerin [andere Quelle *1946, Lebensgefährtin des Schauspielers Günter Lamprecht])

Helga Anders (1986, deutsche Schauspielerin) 

Helga Anders; Copyright Werner Bethsold

Viel zu früh verstorben, Helga Anders (*1948-†1986), hier bei einer Hörspielproduktion

Mit freundlicher Erlaubnis des Fotografen

©Werner Bethsold

(entnommen aus der Webseite www.steffi-line.de)

 

 

 

Josef (Sepp) Bierbichler (deutscher Schauspieler)

Lutz Dammbeck (deutscher Maler, Grafiker und Filmemacher)

Heinz Emigholz (deutscher Filmemacher, Künstler, Autor und Produzent)

Oliver Grimm (deutscher Schauspieler und Synchronsprecher)

Miguel Herz-Kestranek (österreichischer Schauspieler und Buchautor)

Peter Kern (2015, österreichischer Schauspieler, Regisseur, Produzent und Autor)

Herwig Kipping (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Towje Kleiner (2012, deutscher Schauspieler und Drehbuchautor)

Rudolf Kowalski (deutscher Schauspieler) 

Heinz Werner Kraehkamp (2012, deutscher Schauspieler)

Jürgen von der Lippe (deutscher Comedian, Fernsehmoderator [bürgerlicher Name Hans-Jürgen Hubert Dohrenkamp])

Henning Mankell (2015, schwedischer Schriftsteller und Theaterregisseur)

Peggy March (US-amerikanische Schlagersängerin und -texterin)

Felix Mitterer (österreichischer Schauspieler und Dramatiker)

Marius Müller-Westernhagen (deutscher Schauspieler und Sänger)

Christian Redl (deutscher Schauspieler)

Beatrice Richter (deutsche Schauspielerin)

Renate Roland (deutsche Schauspielerin)

Edgar Selge (deutscher Schauspieler)

Otto Waalkes (deutscher Humorist und Comedian und Schauspieler)

Eleonore Weisgerber (deutsche Schauspielerin)

  

  

 

 

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl)

  

Der Humorist und Schauspieler Karl Valentin stirbt verarmt und vergessen im Alter von 65 Jahren.

 

Richard Tauber, österr. Heldentenor und Kammersänger, geb. 1891, stirbt an einem Lungenkrebsleiden. Seine größten Erfolg waren "Dein ist mein ganzes Herz" und "Gern hab' ich die Frauen geküsst". 

 
Richard Strauß (1888)

Der junge Richard Strauß

Urheber: Unbekannt. Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist

Weiterhin stirbt der Schauspieler Will Dohm (Vater der Schauspielerin Gaby Dohm), die Schauspielerin Maria Koppenhöfer und der Ausnahmeschauspieler aus der Stummfilmzeit Paul Wegener (Der Golem).

 

Der 78jährige Mahatma Gandhi, auch "Vater der Unabhängigkeit Indiens" genannt, wird von einem fanatischen Hindu erschossen.

  

Die schwedische Krankenschwester und Philanthropin Elsa Brändström (bekannt als Brandström) stirbt im Alter von 59 Jahren an Knochenkrebs. Sie wurde auch "Engel von Sibirien" genannt, weil sie sich im Ersten Weltkrieg um gefangene Soldaten kümmert. Gegen Ende des  Zweiten Weltkrieges gründete sie eine Hilfsaktion für notleidende Kinder in Deutschland, woraus letztendlich die Organisationen CARE International und CRALOG entstanden. Ihre geplante Reise, die nach Deutschland führen sollte, konnte sie wegen ihrer Erkrankung nicht mehr antreten.

   

Franz Lehár, Operettenkomponist, stirbt in Bad Ischl im Alter von 78 Jahren.

 

 

 

1949

 

Einige Filmdaten:

  

Wolfgang Liebeneiner dreht ein Heimkehrerdrama mit Karl John und Hilde Krahl den Film Liebe 47 nach dem Theaterstück "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert. Hilde Krahl wird hierfür als beste Darstellerin beim Internationalen Filmfestival in Locarno ausgezeichnet.

 

Von Wolfgang Staudte kommen in diesem Jahr der dramatische Defa-Film Rotation (Drehbuch Fritz Staudte, Erwin Klein, Wolfgang Staudte) und der von Real-Film produzierte Film Schicksal aus zweiter Hand (Drehbuch ebenfalls Staudte). Mit diesem Film thematisiert Staudte die Schicksalsgläubigkeit vieler Menschen jener Jahre.

 

Nachtwache, Regie und Drehbuch Harald Braun. Luise Ullrich, Hans Nielsen, René Deltgen und Dieter Borsche haben die Hauptrollen in dem Filmdrama. "Der mit Problemen überfrachtete, allzu sentimentale und pathetische Film ist für die Entwicklung des deutschen Films nicht ohne Bedeutung. Die Nachtwache erschien damals vielen Kritikern beispielhaft; und sie hatte auch beim Publikum einen sensationellen Erfolg. Dies wohl nicht zuletzt deshalb, weil hier eine private Lösung der Zeitprobleme verheißen wurde." Zitiert aus Reclams Filmführer, von Dieter Krusche, Mitarbeit: Jürgen Labenski. S. 428. Stuttgart 1973. (Quelle: Wikipedia)

  

Slatan Dudow dreht das Defa-Familiendrama Unser täglich Brot mit Harry Hindemith, Paul Edwin Roth, Siegmar Schneider und Viktoria von Ballasko. Eine Kleinbürgerfamilie versucht, im Nachkriegsdeutschland so gut es geht, ihr Leben zu meistern.

 

Gegen den Regisseur Veit Harlan wird Anklage wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" erhoben. Es geht um den Propagandafilm Jud Süß, den Harlan 1940 gedreht hat. Gustaf Gründgens und Wolfgang Liebeneiner stellen sich u.a. als entlastende Zeugen zur Verfügung. Letztlich wird Harlan nach zwei Verhandlungen am 23.4. freigesprochen (!). 

 

Gründung der FSK in Wiesbaden (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft). Die Arbeit der FSK besteht darin, alle Filme, die in der Bundesrepublik Deutschland gezeigt werden sollen, auf Eignung zu prüfen. 

 

Ilse Kubaschewski gründet in München den "Gloria-Filmverleih". 

  

 

Literatur, Ur- und Erstaufführungen:

  

George Orwell (*1903-1950) veröffentlicht seinen visionären Roman "1984", in dem es um den totalitären, alles überwachenden Staat geht.

   

Thomas Mann, der 16 Jahre im Exil gelebt hat, kommt zurück nach Deutschland und erhält den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt.

 

 

Musikalisches:

  

"Im Hafen von Adano" (Lonny Kellner), "Abends in Napoli" (Rudi Schuricke), "Ich hab' so Heimweh nach dem Kurfürstendamm" (Die drei Travellers), "Das gibt es nur in Texas" (Evelyn Künneke), "Wenn die Glocken hell erklingen" (Gerhard Wendland), "O, mein Papa" (Lys Assia).

 

Édith Piaf feiert Erfolge mit ihrem Chanson "La vie en rose".

 

 

Weitere Meldungen:

  

Z Am 23. Mai tritt das Deutsche Grundgesetz in Kraft.

 

Z Im Rahmen der Berliner Luftbrücke werden an einem einzigen Tag 12.849 Tonnen Versorgungsgüter in die blockierte Stadt eingeflogen. Diese Menge wird bei allen anderen Flügen nicht erreicht. (Wikipedia)

 

Z Rainier III. wird Fürst von Monaco.

 

Z Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

 

Z Der Schuhmachermeister Adolf Dassler gründet das Unternehmen "adidas".

 

Z Im September wird Sepp Herberger Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

 

Die schwedische Schauspielerin Ingrid Bergman verlässt ihren Ehemann Peter Lindström zugunsten des italienischen Regisseurs Roberto Rosselini, mit dem sie den Film Stromboli dreht. Dieser wiederum hat sich für Bergman von der Schauspielerin Anna Magnani getrennt. Beider Tochter ist die Schauspielerin Isabella Rosselini.

 

Das Drama "Tod eines Handlungsreisenden" wird am Broadway in der Inszenierung von Elia Kazan uraufgeführt. Die Hauptrolle des Willy Loman übernimmt Lee J. Cobb.

  

 

Folgende Prominente werden in diesem Jahr geboren: (Auswahl)

 

Arend Agthe (deutscher Regisseur)

Helmut Berger (österr. Schauspieler)

Michael Brennicke (deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Dialogbuchautor)

Bernd Eichinger (2011, deutscher Filmproduzent, Regisseur und Drehbuchautor)

Karlheinz Hackel (2014, österr. Schauspieler)

Rainer Hunold (deutscher Schauspieler)

Hans-Joachim Heist (deutscher Schauspieler, Parodist, Komiker und Regisseur)

Peter Kahane (deutscher Regisseur und Drehbuchautor)

Götz Kauffmann (2010, österr. Schauspieler)

Peter Kern (2015, österr. Schauspieler, Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Dokumentarfilmer)

Burkhard Klaußner (deutscher Schauspieler)

Niki Lauda (österr. ehemaliger Formel I-Fahrer, in seiner aktiven Zeit wurde er 3 x Weltmeister)

Peter Millowitsch (deutscher Volksschauspieler und Theaterunternehmer)

Hanno Pöschl (österr. Schauspieler)

Uschi Reich (deutsche Filmproduzentin)

Horst Seehofer (deutscher Politiker)

Joachim Witt (deutscher Musiker - u.a. "Witt & Heppner" - Single "Die Flut")

 

 

 

Tod bekannter Persönlichkeiten: (Auswahl)

  

Die komplette Fußballmannschaft des italienischen Meisters Turin kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

 

Richard Strauss (*1864) stirbt im Alter von 85 Jahren in Garmisch-Patenkirchen.

 

Der deutsche Komponist und Dirigent Hans Pfitzner stirbt in Salzburg.

  

Margaret Mitchell, Autorin des Südstaaten-Romans "Vom Winde verweht" kommt bei einem Autounfall ums Leben.

 

Der deutsche Regisseur Hans H. Zerlett (*1892) nach einem erneuten Transport im Speziallager Buchenwald infolge der Haftbedingungen an Tuberkulose.

 

Der deutsche Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Henrik Galeen (*1881) stirbt an einem Krebsleiden in den Vereinigten Staaten von Amerika.

 

Der Schriftsteller Klaus Mann, Sohn Thomas Manns, verstirbt durch Suizid im Alter von 42 Jahren in Cannes / Frankreich.

 

 

 

  

    

  

  

  

  

  

  

  

    

    

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 15. Februar 2023

 
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Einige Ereignisse sind entnommen aus den Webseiten "Lebendiges Museum online / LEMO, www.geschichte-projekte-hannover.de, der Freien Enzyklopädie Wikipedia

und dem TB "Schlagzeilen des 20. Jahrhunderts", Verlag Naumann & Göbel, Köln.