Heinrich Breloer
Regisseur -
Drehbuchautor
Heinrich Breloer wird am 17. Februar 1942 in Gelsenkirchen geboren.
Neu WDR Presseportal: Am 17. Februar 2022 wird der Regisseur und Autor Heinrich Breloer 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass strahlt das WDR Fernsehen an seinem Geburtstag den Zweiteiler Todesspiel aus (17. Februar, ab 23.30 Uhr, WDR Fernsehen) aus. Außerdem sind pünktlich zum 17. Februar 2022 die Online-Premieren von Todesspiel, Die Manns – ein Jahrhundertroman und Buddenbrooks in der ARD Mediathek geplant. Am Samstag, 19. Februar 2022, widmet ihm das WDR Fernsehen einen ganzen Abend und die Nacht. Den Auftakt macht der Dreiteiler Die Manns – Ein Jahrhundertroman (ab 20.15 Uhr). Im Anschluss wird ein Interview mit Heinrich Breloer aus der Reihe "WDR Geschichte(n)", das WDR-Redakteur Klaus Michael Heinz im Jahr 2020 mit ihm führte, gezeigt und danach wird der Zweiteiler Brecht ausgestrahlt.
Von 1961 bis 1970 Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Bonn und Hamburg. Promotionsarbeit über "Persönliche Erfahrung und ästhetische Abstraktion". Arbeit als Regisseur und freier Autor ab 1972. Beschäftigung bei einer Hamburger Tageszeitung als Journalist und Film- und Fernsehkritiker. Außerdem verfasst er Hörfunkbeiträge. Er realisiert für das Fernsehen Beiträge zu Themen vor allem der jüngeren deutschen Geschichte in Form von Dokumentarfilmen, hier fallen bereits Heinrich Breloers intensive Beobachtungen und Gespräche vor der Kamera auf. Unter anderem drehte er 1975 zusammen mit Horst Königstein ein 60minütiges Porträt über die beliebte Schauspielerin Inge Meysel mit dem Titel Mein Leben war auch kein Spaß - Geschichten und Rollen der Inge Meysel, in dem die Schauspielerin zum ersten Mal vor einer Kamera über ihre Ängste durch die Bedrohung ihres jüdischen Vaters spricht.
Über
die Jahre entstanden
großartige Produktionen, die vielfach beachtet und ausgezeichnet wurden,
wie z.B.
Mein
Tagebuch (1980), ein Film, der in zehn Folgen die Geschichte aus der Perspektive der kleinen Leute, die sie erlitten
haben, erzählt.
Das Beil von Wandsbek
(1981, mehrfach preisgekrönt) ist - in
Zusammenarbeit mit
Horst Königstein
- nicht nur eine Adaptation des Romans von Arnold
Zweig, sondern erkundet darüber
hinaus lebensgeschichtliche Hintergründe im Hamburg des Jahres 1933.
In dem zweiteiligen Film Eine geschlossene Gesellschaft (1987) zeigt Breloer Erinnerungen an die Internatszeit im katholischen Canisianum in Lüdinghausen zur Beschreibung und Charakterisierung der 1950er Jahre. Darsteller in diesem Doku-Drama sind u.a. Ernst Jacobi, Wolf-Dietrich Sprenger, Daniel Breloer, Dietmar Bär, Ben Becker und Gisela Trowe. 1989 erschien der Film Die Staatskanzlei, der sich mit den Hintergründen des Falles des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Uwe Barschel, befassen. Für diesen Film bekam der Regisseur 1990 den Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.
2001 ist es Breloer gelungen, einen Dokumentations-Spielfilm (Die Manns - Ein Jahundertroman) über Leben und Werke der Familie Thomas Mann zu realisieren, der von Marcel Reich-Ranicki als ein "Fernseh-Jahrhundert-Ereignis" getitelt wurde. Bei den Dreharbeiten war ihm Elisabeth Mann-Borgese, die jüngste Tochter Thomas Manns, eine besondere Hilfe, weil sie an den dokumentarischen Teilen des Films beteiligt war. Leider starb sie ganz überraschend am 8. Februar 2002 in St. Moritz/Schweiz. Am 26.11.2002 erhält Breloer für diesen Fernseh-Dreiteiler in USA den TV-Grammy-Award. Der Preis wird von Joan Collins überreicht. Zum ersten Mal in der Fernsehgeschichte wird dieser Preis für eine deutsche Produktion verliehen.
Für sein umfangreiches Lebenswerk erhielt Heinrich Breloer den Hans Albich-Preis, der ihm bei Fernsehfilm-Festival in Baden-Baden 2005 verliehen wurde. Mittlerweile hat der Filmemacher etliche abendfüllende Produktionen realisiert, die bekanntesten waren neben den erwähnten Die Staatskanzlei (1989), Das Todesspiel (1997) und Speer und Er.
Über das Projekt Speer und Er ist zu sagen, dass die die Dreharbeiten zu dem 3teiligen TV-Film über den Architekten Albert Speer im Februar 2004 begonnen hatten. Die Titelrollen haben Sebastian Koch als Albert Speer und Tobias Moretti als Adolf Hitler übernommen. Neben Heinrich Breloer und Horst Königstein (Buch) sind Gernot Roll (Kamera), Götz Weidner (Szenenbild), Barbara Baum (Kostümbild) und Waldemar Pokromski (Maske) ebenso mit von der Partie wie Bavaria Film-Geschäftsführer Prof. Thilo Kleine, der gemeinsam mit Michael Hild die Produktion verantwortet. Speer und Er wird der erste deutsche Film sein, der den Lebensweg Albert Speers vom kometenhaften Aufstieg im Dritten Reich über die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse bis hin zu den Jahren im Spandauer Gefängnis nachzeichnet: eine weit ausgreifende biografische Erzählung in drei Teilen, die sich mit dem deutschen Architekten, Rüstungsminister, Kriegsverbrecher, Gefängnisinsassen und Bestsellerautor Albert Speer auseinandersetzt. (Quelle: Informationen WDR)
Heinrich Breloers bisher letzter Film - Thomas Mann lässt ihn einfach nicht los - ist die Geschichte der Familie Buddenbrook, die an den Weihnachtsfeiertagen 2012 im Fernsehen gezeigt wird. Weitere Informationen zur Produktion in meinen NEWS 2007 >>>
Über Heinrich Breloer gibt es auch einen 2010 gedrehten Dokumentarfilm von Inga Wolfram mit dem Titel "Gedanken auf glitzernden Flügeln", der im Dezember 2010 auf "arte" gezeigt wurde. Seit den 1970er-Jahren war Heinrich Breloer an 110 Produktionen beteiligt und bekam für viele davon Ehrungen und Preise, einer davon war 1999 das Bundesverdienstkreuz.
Heinrich Breloer ist in zweiter Ehe mit der Regisseurin Monika Winhuisen verheiratet. Er hat zwei Kinder und wohnt in Köln.
Seit Ende 2010 arbeitet Breloer an einem Dokudrama, welches sich mit der Familie Brecht beschäftigt und führt für diese Produktion Interviews mit noch lebenden Zeitzeugen, die mit dem großen Dramatiker in Verbindung standen. Weitere Informationen dazu >>> Nachtrag: Der Film lief 2019 im Fernsehen (2 x 90 Min. plus eine 45-minütige Dokumentation).
Auszeichnungen
(eine Auswahl) 1983: Adolf-Grimme-Preis mit Gold 1987: Adolf-Grimme-Preis mit Silber 1983: Gold Medal des New York Film- und TV-Festivals 1989: Kulturpreis Kultur Aktuell des Landeskulturverbands Schleswig-Holstein 1990: Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für Die Staatskanzlei 1991: Goldener Gong 1991: Bayerischer Fernsehpreis 1992: Ernst-Schneider-Preis 1992: Adolf-Grimme-Preis mit Gold 1993: Prix Europa 1993: Adolf-Grimme-Preis 1994: DAG-Fernsehpreis in Gold 1994: Goldener Gong 1994: Filmpreis Rheinland-Pfalz 1995: ZDF-Telestar 1997: Sonderpreis des Bayerischen Fernsehpreises 1997: Sonderpreis für dokumentarisches Fernsehspiel beim Fernsehfilm-Festival Baden-Baden 1997: Bambi 1997: ZDF-Telestar 1997: Goldener Löwe (RTL) 1998: DAG-Fernsehpreis in Gold 1999: Bundesverdienstkreuz
2002: Preise für Die Manns - Ein Jahrhundertroman - Deutscher Fernsehpreis: Fernsehereignis des Jahres - Grimme-Preis in Gold - Bayerischer Fernsehpreis (Blauer Panther) - Goldene Kamera - Emmy Award, Goldene Romy Spezialpreis der Jury - Golden Gate Award, San Francisco International Film Festival - Goldene Nymphe, Monte Carlo International TV Festival
2005: Siebenpfeiffer-Preis 2005: Hans Abich Preis >>>Laudatio von Walter Konrad, ehem. Direktor der Akademie der Darst. Künste <<< 2005: Goldene Olive beim International Festival in Bar, Montenegro (Speer und Er) 2006: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen 2006: Goldene Romy für den besten Fernsehfilm Speer und Er 2006: Goldene Magnolie beim Shanghai TV Festival, beste Regie (Speer und Er) 2006: Fernsehfestival in Banff, Kanada, bester Film in der Kategorie History and Biography (Speer und Er) 2009: RomaFictionFest Rom, bester Film, beste Regie (Buddenbrook)
Layout:
Rosemarie Kuheim |