Matthias Habich
Darsteller
Matthias Habich wird am 12. Januar 1940 in Danzig geboren. Matthias Habich wächst in Hamburg auf, wo er an der Staatlichen Hochschule für Musik und dramatische Kunst die Ausbildung zum Schauspieler bei Eduard Marks absolviert. 1964 geht er an das Pariser Konservatorium, um dort in Workshops bei Lee Strasberg und bei Uta Hagen in New York weitere Erfahrungen zu sammeln.
Im Fernsehen wird er mit einer kleinen Nebenrolle betraut in der 1965 allseits beliebten TV-Serie Der Forellenhof. Weiterhin ist er 1972 im Fernsehen zu sehen in Das Klavier oder Abenteuer eines Sommers. 1973 besetzt ihn Fritz Umgelter in seinem TV-Sechsteiler Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck (2003 auch glänzend verfilmt mit Ben Becker, August Zirner und Alexandra Maria Lara unter dem Titel Trenck - Zwei Herzen für eine Krone! Habich ist hier in einer Nebenrolle zu sehen.). Knapp zwei Jahre später hat er den nächsten großen Fernseherfolg mit dem Vierteiler Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplicissimus. Seitdem hat er sich einen Platz nicht nur im deutschen, sondern auch im europäischen Fernseh- und Kinogeschäft erobert. In Kinofilmen sieht man ihn als Erich von Lhomond in Fangschuss von Volker Schlöndorff. Robert van Ackeren engagiert ihn für Die Reinheit des Herzens (1980), Krzysztof Zanussi für Imperativ (1982) und bei Thomas Brasch spielt er in Der Passagier - Welcome to Germany (1988). Die Franzosen konnten ihn in Filmen von Henri Verneuil, Jacques Rouffio, Edouard Molinaro und Jean-Pierre Mocky bewundern. 1998 erhält Matthias Habich den Adolf-Grimme-Preis für seine Rolle im TV-Film von Oliver Hirschbiegel Das Urteil.
Kay Weniger schreibt in seinem "Personenlexikon des Films": "...Dabei suchte Habicht seine Filmengagements wie schon zuvor seine Theater- und Fernsehrollen mit großer Sorgfalt aus und achtete darauf, sich nicht in banalen Kommerzprodukten zu verschleißen..."
Letzte Film- bzw. Fernseharbeiten mit dem beliebten Schauspieler sind Die Schwester mit Cornelia Froboess und Rosemarie Fendel (2009/2010, Regie: Margarethe von Trotta), Die halbe Ewigkeit, hier spielt er an der Seite von Lambert Hamel und Peter Franke die Hauptrolle (2010/11, Regie: Matthias Tiefenbacher) und Vivian Naefes Kinofilm Der Geschmack von Apfelkernen nach dem Roman von Katharina Hagena.
2003 gab es einen weiteren beeindruckenden Film mit dem Künstler, und zwar das Drama Und alle haben geschwiegen, welches die große Liebesgeschichte des Mädchens Luisa (als Erwachsene von Senta Berger dargestellt) erzählt, die im kirchlichen Erziehungsheim auf ihren Leidensgenossen Paul trifft. Hier erfahren sie beide die ganze Härte des Systems, werden seelisch und körperlich misshandelt und dienen als billige Arbeitskräfte. Besonders Schwester Ursula scheint es auf Luisa abgesehen zu haben. Während Luisa zur offenen Rebellion neigt, plant der stille Paul heimlich ihre gemeinsame Flucht, um dem Grauen zu entkommen. Doch ihre Freiheit währt nur wenige Stunden...
Im April 2014 hatten die Dreharbeiten zum ZDF-Fernsehfilm, der den Arbeitstitel "Die Betreuungsfalle" trägt begonnen. Der Film wurde jetzt unter dem Titel Sein gutes Recht am 7. November 2014 20:15 Uhr auf "arte" gezeigt (eine Wiederholung war am 9. November 2014 um 9:35 zu sehen). Bei www.tittelbach.de ist der Inhalt des Films ausführlich zu lesen.
Außerdem stand Matthias Habich für Margarete von Trotta (Regie und Drehbuch) seit März 2014 vor der Kamera für ihren neuen Kinofilm Die abhandene Welt: Paul (Matthias Habich) sieht durch Zufall im Internet das Foto einer bekannten US-Opernsängerin (Barbara Sukowa), sie seiner verstorbenen Ehefrau sehr ähnlich sieht. Mit dieser Feststellung wird sein Leben und auch das seiner Tochter (Katja Riemann), die in Düsseldorf als Sängerin arbeitet, völlig auf den Kopf gestellt.
Im Mai 2017 war Matthias Habich in dem australischen Filmdrama Berlin Syndrome zu sehen, der auch in die deutschen Kinos kam. Der Film handelt von einer jungen australischen Fotografin, die als Rucksacktouristin nach Berlin kommt und nach einem One-Night-Stand mit einem Deutschen feststellen muss, dass dieser sie in seiner Wohnung eingeschlossen hat. Regie führt Cate Shortland, der Film ist freigegeben ab 16.
2014 spielte Matthias Habich die Rolle des pensionierten Lehrers Helge Löns, der zwei erwachsene Töchter hat und sich um seine an Alzheimer erkrankte Ehefrau kümmern und sie pflegen muss. Seine eigenen gesundheitlichen Probleme deutet sein Hausarzt als "Einsamkeitssyndrom". Der deutsche improvisierte Ensemblefilm Altersglühen - Speed Dating für Senioren des Regisseurs Jan Georg Schütte aus dem Jahr 2014 zeigt 13 Senioren, die sich mittels Speed-Dating einen Partner suchen. Wikipedia schreibt zum Film: "Sieben Damen und sechs Herren im Alter zwischen Ende 60 und Mitte 80 finden sich zum Speed-Dating im Herrenhaus Höltigbaum in Hamburg- Rahlstedt ein. Darunter der pensionierte Lehrer Helge Löns, die erfolgreiche Wiener Geschäftsfrau Maria Koppel, die ehemalige Verlegerin Martha Schneider, Gärtnerin Clara Bayer, Putzfrau Edith Wielande, Malermeister Kurt Mailand, sein Mitbewohner Volker Hartmann, der russische Ex-Offizier Sergej Stern, Hobbydichterin Leni Faupel, Unternehmersgattin Christa Nausch, der ehemalige Museumswärter Hartmut Göttsche, der frisch verwitwete Johann Schäfer sowie Hilde Matysek, die Mutter des jungen Veranstalters. Gegen eine Teilnahmegebühr von 50 Euro erhalten sie die Möglichkeit, in jeweils sieben Minuten nicht nur ihr wechselndes Gegenüber, sondern auch deren unterschiedliche Beweggründe für ihre Teilnahme kennenzulernen." - Der Regisseur ließ seine Darsteller weitgehend improvisieren, wo bei jeder Schauspieler nur die Biografie der eigenen Figur kannte. Jede Szene wurde nur einmal gedreht. Ein Experiment, welches mit grandiosen Schauspielern nur klappen musste.
(Bisher keine weiteren Infos zum Film erhalten, ob oder wann er in die Kinos kommt/kam. Auf der Webseite des Regisseurs ist zu lesen, dass sich der Film noch "in Entwicklung" befindet. 2. Mai 2021.)
Inzwischen 80 Jahre alt, denkt er nicht ans Aufhören. So gehört Matthias Habich zum Ensemble von Stefan Ruzowitzkys Hesse-Verfilmung Narziss und Goldmund (Kinostart 12. März 2020) und Hanno Olderdissens Familienfilm "Lassie - Eine abenteuerliche Reise (Kinostart 20. Febr. 2020). Außerdem ist er in der Verfilmung nach Ferdinand von Schirach mit dem Titel G o t t zu sehen, Regie führt hier Lars Kraume. Weitere Darsteller sind Lars Eidinger, Barbara Auer, Ulrich Matthes, Anna-Maria Mühe und Christiane Paul zu sehen.
Auszeichnungen für den Künstler (eine kleine Auswahl) 1997 Goldener Löwe in der Kategorie "Bester Fernsehfilm-Schauspieler" für die Tatort-Folge Der kalte Tod 1998 Adolf Grimme-Preis für den Film Das Urteil 2001 Deutscher Fernsehpreis für Jahrestage 2002 Deutscher Filmpreis in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" für Nirgendwo in Afrika 2010 Adolf Grimme-Preis für den Film Ein halbes Leben
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Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 4. März 2022 Diese Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine Auswahl von Filmen der Künstlerin / des Künstlers enthalten. Die Angaben erheben daher keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Links angebracht, die weitere Hinweise geben. Da ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert. |