Cornelia Froboess
Schauspielerin Sängerin
Cornelia Froboess wurde am 28.Oktober 1943 in Wriezen an der Oder geboren. Ihr Vater war der Komponist und Tontechnikermeister Gerhard Froboess. Durch die Wirren des Krieges zog die Mutter mit der kleinen Cornelia nach Berlin, wo sie auch aufwuchs.
Cornelia Froboess zum 80. Geburtstag >>> (www.rheinpfalz.de)
Für eine Tanzsendung des RIAS stand sie 1951 im Alter von knapp sieben Jahren zum ersten Mal auf der Bühne des Berliner Titania-Palastes und sang das vom Vater komponierte Lied "Pack' die Badehose ein", welches eigentlich für die Schöneberger Sängerknaben gedacht war. Das Lied wurde ein voller Erfolg und Conny durfte weitere Schlager singen, zum Beispiel "Hei, hei, hei, so eine Schneeballschlacht", "Ich heirate Papi" oder "Lieber Gott, lass' die Sonne wieder scheinen". Sie sang die Lieder im Radio und trug sie auch auf Tourneen zum Klavierspiel ihres Vaters vor.
Es folgte ein Plattenvertrag und zahlreiche Kinderrollen in Kinofilmen wie Die sündige Grenze, Drei Tage Angst mit Rudolf Platte und Camilla Spira und An jedem Finger 10 (alle drei 1952) und Laß die Sonne wieder scheinen (1953). Die Kleine, die keine Scheu kannte und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hatte, wurde über Nacht zum Kinderstar. Aber irgendwann wollte sie keine Kinderlieder mehr singen und begann ihre Karriere als "Conny" 1958 mit Rock'n'Roll-Songs, dabei kamen Songs wie "Diana" (mit diesem Song erreichte sie den 2. Platz der deutschen Hitparade), "I love you, Baby", "Blue-Jeans Boy" oder "Schicke, schicke Schuh" heraus. Sie wurde mit dieser Schlagersängerinnen-Karriere Teenager-Idol Nr. 1. Hinzu kam noch ein drittes Standbein, nämlich der Film, der Conny Froboess mit Partnern wie Peter Kraus, Rex Gildo oder Peter Weck und auch Peter Alexander zusammenbrachte. In dieser Schlagerfilmzeit zwischen 1958 und 1963 drehte sie an die 20 Filme. 1962 belegte sie mit dem Song "Zwei kleine Italiener" den Ersten Platz bei den Deutschen Schlagerfestspielen. Zwei weitere Titel, die sie damals sang, waren "Lady Sunshine" und "Verliebt, verlobt, verheiratet".
Hinweis zum Foto links: Cornelia Froboess anlässlich der Verleihung des Berliner Kunstpreises (18.03.1966)
Ausschnitt des Fotos
File:Bundesarchiv
B 145 Bild-P091852
Hinweis zum Foto rechts: Cornelia Froboess am 18. März 1962 beim "Grand Prix Eurovision" in Luxemburg. Rechteinhaber
Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 913-6614)
Sie hatte Gastspiele am Schlosspark-Theater Berlin (1966), wo sie in Lorcas Bernarda Albas Haus spielte. Bei den Festspielen Luisenburg in Wunsiedel (1969) gab sie die Julia in Romeo und Julia; am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (1970) sah man sie als Anja in Tschechows Der Kirschgarten sowie bei den Grillparzer-Festwochen in Forchtenstein und dem Deutschen Theater in München (beide 1971). Mit Matiasek, dem damaligen Leiter der Otto-Falckenberg-Schule, kam sie 1972 an die Münchner Kammerspiele, wo sie heute noch zum Ensemble gehört. Zwischendurch machte sie auch mal einen Ausflug ins Musical-Fach und spielte einige Jahre lang die Eliza Doolittle in dem Musical "My Fair Lady".
Seit 1972 ist Cornelia Froboess bei den Münchner Kammerspielern engagiert und hat in folgenden Theaterproduktionen mitgewirkt: Dantons Tod von Büchner, Onkel Wanja von Tschechow, sie spielte die Pauline Piperkarcka in Hauptmanns Die Ratten, die Recha in Lessings Nathan der Weise, die Titelrolle in Lessings Minna von Barnhelm, die Karpowna in Gorkis Nachtasyl, 1977 spielte sie die Titelrolle in Wedekinds Lulu, 1978 sah man sie in Schillers Maria Stuart und noch viele, viele andere Rollen.
Im Fernsehen hatte sie auch einige bemerkenswerte Rollen, zum Beispiel 1965 Wahn oder Der Teufel in Boston, Regie: Gerhard Klingenberg (nach Lion Feuchtwanger), 1968 sah man Cornelia Froboess in der Titelrolle des Fernsehspiels Mathilde Möhring nach Fontane, Regie: Claus-Peter Witt und als Kunigunde in Das Kätchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe (1981). Ein Film, der mir bis heute nicht aus dem Gedächtnis gegangen ist, ist ein Fernsehspiel in der Regie von Dieter Lemmel: Die Story. Beeindruckende Leistung von Hans-Peter Korff und C. Froboess.
Froboess war auch in allen namhaften Unterhaltungsshows des deutschen Fernsehens zu sehen, zum Beispiel in "Die Caterina Valente-Show" (1966), "Hallo Peter" (1967), "Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre" (1978) u.a.
1994 erhielt sie für ihre Rolle in Tag der Abrechnung - Der Amokläufer von Euskirchen den Bayerischen Filmpreis. 1996 erhielt sie den Telestar und den Sonderpreis für darstellerische Leistung bei den Baden-Badener Tagen des Fernsehspiels für ihre Darbietung in dem Drama Angst hat eine kalte Hand von Matti Geschonneck.
2005 wurde ihr der Bayerische Maximiliansorden für
Wissenschaft und Kultur verliehen und 2009 der Kurt-Meisel-Preis.
Cornelia Froboess, die seit 1967 mit Hellmuth Matiasek verheiratet ist, hat zwei Kinder: Tochter Agnes, geboren 1967, und Sohn Kasper, geboren 1970. Die Familie wohnt in Bayern.
Zuletzt stand Cornelia Froboess in Katja von Garniers Spielfilm Ostwind 2013 als Maria Kaltenbach vor der Kamera, wobei sie im zweiten Teil des Films (Ostwind 2), der im Mai 2015 in die Kinos kam, auch wieder dabei war. Auch im dritten Teil der Pferdesaga Ostwind 3 - Aufbruch nach Ora stand C. Froboess wieder als Maria Kaltenbach vor der Kamera. Der Film wurde von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichnet. Mit Ostwind - Aris Ankunft wurde die Geschichte von Mika und ihrem Pferd weitererzählt, wobei die Dreharbeiten im Sommer 2018 begonnen haben. Der Kinostart war für Februar 2019 vorgesehen. Die letzte Fortsetzung mit dem Titel Der große Orkan sollte Mitte Mai 2020 Premiere feiern, wurde aber aufgrund der COVID 19-Pandemie ebenso wie der Kinostart verschoben bis auf Weiteres verschoben.
Weitere Filme mit Cornelia Froboess (Auswahl)
Sündige Grenze (Rolle: Bertha), 1951, Regie Robert A. Stemmle
Conny und Peter machen Musik (Rolle: Conny), 1960, Regie Werner Jacobs
Rheinsberg (Rolle: Claire), 1967, Regie Kurt Hoffmann Der Berliner Nachwuchsjournalist Wolf und die hübsche Claire lernen sich zufällig im Strandbad Wannsee kennen. Sie verlieben sich ineinander, sind sich aber nicht sicher, wie stark ihre Gefühle für einander wirklich sind. Deshalb beschließen sie, gemeinsam der Großstadthektik zu entfliehen und einen Urlaub in der ruhigen Provinzstadt Rheinsberg zu verbringen. (Quelle: Amazon)
Liebe mit fünfzig (Rolle: Dagmar), 1967, Regie Günter Gräwert
Geschichte einer Liebe (Rolle: ), 1978, Regie Dagmar Damek
Die Sehnsucht der Veronika Voss (Rolle: Henriette), 1982, Regie R. W. Fassbinder
Faust (Rolle: Martha Schwerdtlein), 1988, Regie Dieter Dorn
1945 (Rolle: Frieda), 1994, Regie Peter Patzak
Angst hat eine kalte Hand (Rolle: Hedi Zoll), 1995, Regie Matti Geschonneck
Knocking on heavens door (Rolle: Mutter Brest), 1996, Regie Thomas Jahn
Stärker als der Tod (Rolle: Margreth Gerber), 2003, Regie Nikolaus Leytner
Die Schwester (Rolle: Wilma Brunner), 2009, Regie Margarethe von Trotta
Layout:
Rosemarie Kuheim
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