Claus Peter Witt
Regisseur - Drehbuchautor - Dramaturg - Schauspieler
Geboren am 24. März 1932 in Berlin.
Er starb am 8. Mai 2017 in Hamburg.
Studierte Jura, Theaterlehrjahre bei Gustav Rudolf Sellner in Darmstadt. Theater-Dramaturg in Konstanz, Wiesbaden, Braunschweig.
1961 Arbeit als Regieassistent in der NDR-Fernsehspielabteilung bei Egon Monk.
1964 erste TV-Inszenierung: Koll von Hermann Moers.
Seit 1966 freier Regisseur in Hamburg (eine seiner ersten Regiearbeiten war die Übernahme für den erkrankten John Olden zum Fernseh-Dreiteiler Die Gentlemen bitten zur Kasse.
Wie in schlechten Romanen (1964) folgte nach Heinrich Böll einem jungen Wissenschaftler (Ernst Jacobi), der in eine Bauunternehmer-Familie einheiratet.
Wohl am bekanntesten dürften die 7 Teile der Fhttp://tv-krimis.info/fernsehspiele/1966-diegentlemenbittenzurkasse.htmernsehspiel-Reihe Die Unverbesserlichen sein. Hier fand Witt eine Art des Erzählens, die geschickt das Bedürfnis vieler Zuschauer nach liebenswerten Figuren erfüllt, ohne die mit Familienserien oft verbundene 'heile Welt' zu propagieren. Mit bis 1971 insgesamt 7 Folgen (eine pro Jahr) entstand eine der beliebtesten Fortsetzungsgeschichten der Fernsehspielgeschichte.
Nicht allein dieser Erfolg beim großen Publikum bestimmte Witts Regiearbeit bis in die 1980er-Jahre, wenn mit Diese Drombuschs (1983 bzw. 2. Staffel 1985 jeweils 6 Folgen), wieder nach Büchern von Robert Stromberger, eine neue Durchschnittsfamilie mit neuen Stars (Witta Pohl und Hans-Peter Korff) und überdurchschnittlichem Mut bei der Konfliktbewältigung die Zuschauer anzieht.
Aber Claus-Peter Witt hatte auch in Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Daniel Christof weitaus direktere Problemfilme gedreht wie z.B. Umschulung*) (1969) über die aktuelle Krise an der Ruhr wegen Zechenschließungen und auch Der Musterschüler*) (1970) über Probleme in einer Grundschule. Robert Strombergers Tod eines Schülers (1981) mit Sichtweisen von Bezugspersonen des Suizids eines 'unauffälligen' jungen Mannes in sechs Folgen. 1983 führte Witt bei einem Tatort Regie mit dem Titel Blütenträume. *) In dem Fernsehspiel mit Hans Helmut Dickow und Tana Schanzara namens Umschulung (1969, wirkt sich die Bergbaukrise mit Zechenstilllegungen an der Ruhr bei einem arbeitslosen Bergmann und seinem Nachbarn aus, der für die NPD wirbt. In Der Musterschüler (1970) mangelt es einer Grundschule an Flexibilität angesichts eines Hochbegabten, dessen individuelle Entfaltungsmöglichkeiten ignoriert werden und somit in ein unpassendes System gezwungen wird.
1983 Leiter des Programms im Geschäftsbereich Film und Fernsehen bei Gruner + Jahr.
Vom 18. November 2001 bis 20. Januar 2002 gehörte Witt zu den "Lindenstraßen"-Regisseuren.
Claus Peter Witt war mit der Schauspielerin Eva Slonitzky verheiratet.
(Quelle: u.a. Egon Netenjakob: "TV-FILMLEXIKON - Regisseure - Autoren - Dramaturgen", Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Frankfurt/Main - mit Erlaubnis des Autors)
Layout:
Rosemarie Kuheim
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