Robert Stromberger Regisseur - Drehbuchautor
Geboren am 13. September 1930 in Darmstadt. Gestorben am 7. Februar 2009 in Darmstadt.
Der Darmstädter Mundartdichter Robert Schneider war sein Vater. Immer mit seiner Heimatstadt verbunden, machte Robert Stromberger dort seine Ausbildung zum Schauspieler, nach einjährigem Engagement in Rendsburg Volksstücke zunächst in hessischer Mundart für den hessischen Rundfunk. John Olden regte die Fernsehfassung von Strombergers Volksstück Die Unverbesserlichen (1965) an, das dann mit sechs Fortsetzungen bis 1971 (eine pro Jahr) mit den liebenswert munteren Figuren der fiktiven Berliner Familie Scholz (Inge Meysel, Joseph Offenbach, Monika Peitsch, Gernot Endemann, Helga Anders, Agnes Windeck) zu den beliebtesten Unterhaltungssendungen der Fernsehspielgeschichte wurde.
Claus Peter Witt, der Regisseur dieser populären, sorgfältiger als serienüblich gearbeiteten Familienstücke, hat beinahe alle Bücher Strombergers inszeniert, auch die "Unverbesserlichen" der 1980er Jahre: Diese Drombuschs (21 Folgen von 1983 – 1987) mit Witta Pohl und Hans-Peter Korff. Insgesamt entstanden von 1983 – 1994 39 Folgen, welche traumhafte Einschaltquoten von bis zu 27 Millionen Zuschauern hatten.
Der Mehrteiler PS (1975) (Goldener Bildschirm) und PS - Brodzinski (1978) erzählt auf unterhaltsame Weise Geschichten um ein Autohaus und die Menschen, die darin arbeiten.
Tod eines Schülers (6 Folgen, 1980/81) ist Anfang der 1980er-Jahre ein fernsehdramaturgisches Experiment: der Weg, der zum Suizid eines Abiturienten geführt hat, wird in sechs Filmen aus jeweils anderer Sicht dargestellt: Ermittler, Eltern, Lehrer, Mitschüler, Freundin, die Hauptfigur selber geben ihre Perspektive. In der Serie wird der Selbstmord des Schülers Claus Wagner (gespielt von Til Topf) in verschiedenen Zusammenhängen dargestellt. Die erste Folge schildert die Ermittlung des Kriminalkommissars Löscher bei allen Beteiligten. In den darauffolgenden Filmen wird die Geschichte aus dem Erlebnis- und Erfahrungsbereich der Personen geschildert, die im Leben des Claus Wagner eine wichtige Rolle gespielt haben: die Eltern, die Lehrer, die Mitschüler und die Freundin. So entstehen jeweils in sich abgeschlossene Geschichten. Wie in einem Kaleidoskop kann man jedoch in den verschiedenen Folgen manchmal gleiche Versatzstücke in neuen, überraschenden Zusammenhängen sehen. Erst in der letzten Folge wird das Zusammenwirken aller Ereignisse sichtbar, sie - aus der Sicht von Claus Wagner - zu seinem Selbstmord führten. (Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Heft 31, Dez. 1980 - Febr. 1981)
Layout:
Rosemarie Kuheim
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