Klaus Lemke
Regisseur
Darsteller
Geboren am 13.10.1940 in Landsberg/Warthe. Klaus Lemke ist am Donnerstag, 7. Juli 2022, im Alter von 81 Jahren gestorben.
In der deutschen Filmszene war er ein Ausnahmekönner und Outlaw. Er drehte auf eigene Faust, mit Laien und wenig Geld. Eine Kultfigur ... schreibt die FAZ. Weiterlesen in der FAZ vom 7. Juli 2022 >>> ... und weitere Links Zur Erinnerung an den Regisseur ändert das ZDF sein Programm und zeigt am Freitag, 8. Juli 2022, um 1.30 Uhr, den ZDF-Fernsehfilm Rocker. Dieser Film aus dem Jahr 1971 ist ab Samstag, 9. Juli 2022, in der ZDFmediathek verfügbar.
Aufgewachsen in Düsseldorf. Nach dem Abitur Gelegenheitsarbeiten, 6 Semester Kunstgeschichte und Philosophie.
1963-1964 Theater-Regieassistenzen, 1964-65 Mitarbeiter der Zeitschrift Film, ab 1965 Kurzspielfilme.
48 Stunden bis Acapulco ist Lemkes erster Langspielfilm, "ein Schwabinger Traum von einem Action-Film" (Wilhelm Roth, Kölner Stadtanzeiger). Der erste Fernsehfilm Brandstifter (mit Margarethe von Trotta und Iris Berben, 1969), Lemkes Version der Kaufhausbrandstiftung aus Protest gegen die Gewalt des Vietnamkrieges, erregte Zorn.
Ohne
schulmäßig analytisches Interesse porträtiert Lemke zur Unterhaltung des
Publikums Außenseitermilieus, in der Regel mit Darstellern aus der betreffenden
Szene, die in improvisierten Dialogen ihre Erfahrung einbringen und so den Film
mitgestalten: "Meistens sind die Gegensätze schärfer, meistens ist es
viel hässlicher und gemeiner und viel zynischer als das, was ich mir ausgedacht
habe" (Lemke 1974). Lemke entwickelt mit diesen Anleihen eine neue,
manchmal sehr witzige Form der Unterhaltung, deren Ästhetik von den Bedingungen
der Arbeit mit Laien bestimmt ist: eine offene, bewusst "unkünstlerische"
Dramaturgie, die allerlei alltägliche Geschichten und Träume aufnehmen kann.
(Quelle:
Einige Informationen aus TV-Lexikon
von Egon Netenjakob, Fischer Cinema TB Nr. 11947, Frankfurt 1994)
Schwabinger Kunstpreis für Klaus Lemke (Stand: 28.03.2007)
2009 dreht Klaus Lemke den Film Dancing with Devils, ein überaus krasser Kiez-Film aus dem Drogenmilieu, was Dieter Wunderlich zu einem Film-Tipp veranlasste. Der Film war erstmals am 23. Oktober 2008 auf den Hofer Filmtagen zu sehen und wurde am 8. April 2009 im ZDF ausgestrahlt.
Der Regisseur bekommt 2010 den Filmpreis der Landeshauptstadt München, den in früheren Jahren Herbert Achternbusch, Dagmar Hirz, Oliver Herbrich oder Günter Rohrbach erhalten haben.
Lemke machte sich in den letzten 45 Jahren, in denen er für Film und Fernsehen arbeitet, einen Namen mit Filmen wie 48 Stunden bis Acapulco oder Idole. In den 1970er-Jahren gab es das Café Capri in der Schwabinger Leopoldstraße. Dort wurden von Lemke u.a. Cleo Kretschmer, Iris Berben, Wolfgang Fierek oder Dolly Dollar entdeckt. "Die Welt" schreibt dazu am 19.03.2010: "Die Filme des heute 69-Jährigen hätten das "unverwechselbare Profil und Lebensgefühl der Stadt München und seiner Schwabinger Szene" festgehalten und wiesen in Stil und Gehalt eine große Qualität auf, so die Jury-Begründung. Lemke repräsentiere "Kult und kulturelle Vielfalt Münchens" und verschaffe der Filmstadt München "Geltung und Ansehen"."
Der neue Film Berlin für Helden lief am 5. April 2012 in den deutschen Kinos an.
Layout:
Rosemarie Kuheim |