Klaus Emmerich
Regisseur - Drehbuchautor
Klaus Emmerich wurde am 10. August 1943 in Freital bei Dresden geboren, wuchs in Königswinter am Rhein auf und lebt in Berlin.
Er
absolvierte ein Volontariat mit 18 Jahren bei
Fritz
Kortner bei der Inszenierung zu Strindbergs "Der Vater". Bevor Emmerich das Studium an der Münchner Hochschule für
Fernsehen und Film aufnahm, studierte er 1964-67 an der FU Berlin Germanistik
und Anglistik. 1967-70
Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München (Abteilung Fernsehspiel).
1982
bis 1985 führte er an den Staatlichen Schaubühnen Berlin Regie, 1989/1990 an
der Freien Volksbühne Berlin und 1986-1988 am Wiener Theater in der Josefstadt.
1988 inszenierte er am Staatstheater Hannover Goethes "Clavigo" und
1992 Brechts "Baal". Am Münchner Residenztheater inszenierte er 1994
in eigenem Bühnenbild
Heinar Kipphardts Bearbeitung von Lenz' "Die
Soldaten". Im November 1995 war am Residenztheater Emmerichs Uraufführungsinszenierung
von Andreas Marbers "Das sind sie schon gewesen die besseren Tage" zu
sehen. Im März 1996 brachte er am Residenztheater Taboris "Die
Kannibalen" heraus.
Als Spielfilmregisseur debütierte Klaus Emmerich 1972 im Studioprogramm des
Bayerischen Rundfunks mit
Rosa
und Lin. Es folgten
Florian
(1973; Drama um einen Postboten; mit
Jörg
Pleva und
Elke
Aberle),
Erziehung
durch Dienstmädchen
(1975, nach einem Roman von
Robert-Wolfgang
Schnell) und
Die
erste Polka (1978, nach einem Roman von Horst Bienek, mit
Maria Schell
†
Preitenegg/Kärnten) und Erland
Josephson (†
25.01.2012)
und
Ernst
Stankovski). Einem breiten Publikum bekannt wurde Emmerich mit seinem 1983 fertig gestellten WDR-Sechsteiler Rote Erde, der die Geschichte des Ruhrgebiets von 1887 bis 1919 erzählt. Für diese Serie erhielt er 1983 den "Goldenen Gong". Vier weitere Folgen von Rote Erde entstanden 1989 und setzten das Geschehen bis nach dem Zweiten Weltkrieg fort. 1985 drehte Emmerich die sechsteilige Serie Kein schöner Land (eine Politserie mit Drehbüchern von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder) und 1986 den Tatort (Freunde) mit Götz George und Klaus Wennemann.
1987 entstand in München die 9teilige Journalistenserie Reporter, die der WDR produzierte, wofür Klaus Emmerich einen Grimme-Preis erhielt. Die ersten sechs von neun Filmen mit Renan Demirkan und Walter Kreye inszenierte Emmerich, drei sind von Hans Noever. Bei RTL startete im Herbst 1992 die von Emmerich gedrehte Serie Zorc - Mann ohne Grenzen mit Klaus Löwitsch in der Hauptrolle. 1996 drehte er für den BR den Tatort (Aida) (Buch: Wolfgang Hesse).
Seit 1994 brachte Emmerich regelmäßig Gastinszenierungen bei Staatsintendant Eberhard Witt am Bayerischen Staatsschauspiel heraus. 2003 drehte er mit dem Krimi Wenn Frauen Austern essen seinen zweiten Tatort für den Bayerischen Rundfunk.
(Quelle:
Teilweise aus der nicht mehr existierenden "polizeiruf110-lexikon.de"-Website)
Info: Am 12. Juni 2013 schrieb mir Herr Bernd Schroeder (* 6.6.1944 in Aussig - † 6.6.2023), Drehbuchautor z.B. von Der eiserne Weg (Regie: Hans-Werner Schmidt / Wolfgang Staudte), Gefundenes Fressen (Regie: Michael Verhoeven) oder Die Stadt im Tal (Regie: W. Petersen) einige Informationen zum Befinden von Klaus Emmerich, die ich hier gerne wiedergeben möchte: "Klaus Emmerich hat 2003 als letzte Arbeit einen Tatort für den BR gedreht (Wenn Frauen Austern essen). Schon zu der Zeit litt er an Parkinson. Die Krankheit machte es ihm danach unmöglich, Theater oder Film zu inszenieren. Der Kampf mit der Krankheit brauchte alle seine Kraft. Er lebt in Berlin, ist voller Pläne, die er leider nicht mehr verwirklichen kann, und er wird am 10. August 2013 siebzig Jahre alt. Den Umständen entsprechend geht es ihm gut." - Vielen Dank an Herrn Schroeder.
Layout:
Rosemarie Kuheim
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