Fritz Kortner

(eigentl. Fritz Nathan Kohn)

Regisseur - Darsteller

    

S e i n e   F i l m e

    

    

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Regisseur und Drehbuchautor

Fritz Kortner (re.) und Schauspieler Curt Bois, hier in Berlin, Schiller-Theater, 20. Febr. 1959

 

(Foto: Deutsches Bundesarchiv)

Bild B 145 Bild-P047613  

Creative Commons CC-BY-SA 3.0 

 

 

 

Geboren am 12. Mai 1892 in Wien.

Gestorben am 22. Juli 1970 in Berlin.

 

1908 begann Fritz Kortner bereits ein Studium an der Wiener Akademie für Musik und Darstellende Kunst. Im Alter von 18 Jahren hatte er in Mannheim beim Theater in dem Stück "Kätchen von Heilbronn" debütiert. 

 

1919-33 Engagements als Schauspieler in Berlin, danach in Wien (Volkstheater, Raimundtheater, Theater in der Josefstadt). Besonders erfolgreich als Richard III., Othello und Wurm in Schillers Kabale und Liebe (Regie: Max Reinhardt). Filmtätigkeit als Schauspieler (Dreyfus, 1930; Danton, 1931) und Regisseur (Der brave Sünder, 1931, mit Heinz Rühmann).

 

Szene mit Fritz Kortner als Willy Loman und Johanna Hofer als Linda Loman in "Tod eines Handlungsreisenden", 1950, Hebbel-Theater, Berlin. Regie: Helmut Käutner

Foto: Abraham Pisarek. Aufn.-Nr.: df_pk_0000867_022
Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek

Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 19.05.2017.

 

 

 

Ab 1915 fand Kortner noch Zeit, sich um das neue Medium Kino zu kümmern und spielte zunächst in einigen Filmen mit Harry Piel, der Sensationsfilme bevorzugte. Aber auch in Melodramen war Kortner zu sehen wie in Der Märtyrer seines Herzens (1917) und Beethoven (1926).

Und im Film wurde Kortners grandiose Rolle als Shylock, die er im Theater spielte, von dem großartigen Schauspielerkollegen Werner Krauß noch überboten. Kortner spielte wunderbare Rollen in F. W. Murnaus Satanas (als Pharao Amenhotep) oder in Reinhold Schünzels Katharina die Große. (als Gregor Potemkin). Er war neben Wilhelm Dieterle und Henny Porten der Briefträger in Die Hintertreppe, und in Die Brüder Karamasoff war er einer der Brüder. Als eifersüchtiger Ehemann wirkte Kortner in dem Psychodrama Schatten 1923 in einem weiteren Meisterwerk mit.

 

1924 heiratete er die Schauspielerin Johanna Hofer (*30.7.1896 - 30.6.1988), die bis zu seinem Tod bei ihm blieb. Das Paar hatte zwei Kinder. Im Jahr der Hochzeit wurde Sohn Peter (1991) und 1919 Tochter Marianne geboren. 

 

1938 Emigration in die USA, 1949 Rückkehr nach Europa, wo er bis zu seinem Tod als Regisseur für Theater, Film und Fernsehen tätig war und mit seinen Inszenierungen die Regisseurgeneration um Peter Zadek und Peter Stein beeinflusste (1970 letzte Inszenierung: "Emilia Galotti" im Theater in der Josefstadt in Wien). 1967 wurde ihm die Kainz-Medaille verliehen. Im Fernsehen beeindruckte sein Krapp in Das letzte Band (Beckett, Münchner Kammerspiele, Regie: Hans Schweikart , BR, 1962).

 

 

 

 

Fritz Kortner um 1911; Quelle: Wikimedia Commons aus: Peter Schütze: Fritz Kortner (Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994. S. 27); Urheber: A. Feuerzeug (Wien)

Fritz Kortner um 1911


Quelle: Wikimedia Commons aus Peter Schütze: Fritz Kortner (Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994. S. 27)
Urheber: A. Feuerzeug (Wien)

 Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für alle Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.

Kortner nahm als Schauspieler häufig auf die Regiekonzeption der Inszenierungen, in denen er auftrat, wesentlichen Einfluss; für viele Arbeiten dürfte sein Anteil praktisch als der eines Mitregisseurs gelten. Dies traf in besonderer Weise für seine Zusammenarbeit mit Erich Engel zu. Die erste Theaterregie übernahm Kortner im amerikanischen Exil. Die erste Theaterarbeit nach der Rückkehr aus dem Exil war die Inszenierung seines Stücks "Donauwellen"*) am 15. Februar 1949 an den Münchner Kammerspielen. Unter anderer Regie trat Kortner nur noch in vier Inszenierungen auf.

*) Hinweis: Mit der Inszenierung der eigenen Komödie Donauwellen über den unbelehrbaren Wiener Frisör Duffeck, der nach Kriegsende mit allen Mitteln an seinen Arisierungsgewinnen festhält, begann im Februar 1949 an den Münchner Kammerspielen Kortners zweite Karriere als Regisseur. Die „scharfsichtige Komödie über die Weiterwurstelmentalität“ mit Willy Reichert in der Hauptrolle erlebte 29 Aufführungen. Die Inszenierung war ein Publikumserfolg, wurde „jedoch von den Besatzungsmächten wegen der satirischen Beleuchtung ihrer Haltung untersagt“. (aus Wikipedia)

  

 

Fritz Kortner und die deutsche Schauspielerin Johanna Hofer in Othello von William Shakespeare unter Leopold Jessners Regie am Staatlichen Schauspielhaus Berlin, November 1921

Quelle: Wikimedia Commons aus
Peter Schütze: Fritz Kortner (Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994. P. 58) - Urheber: anonym

 Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für alle Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers

Eine Intendanz hat Kortner nie übernommen. Die wesentlichen Bühnen seiner Regietätigkeit waren die Münchner Kammerspiele (Intendant: Hans Schweikart) und das Berliner Schiller-Theater (Intendant: Boleslaw Barlog). Außerdem inszenierte er am Residenztheater München (u. a. "Dantons Tod", 9. Juli 1959, mit Hans Christian Blech als Danton, Karl Paryla als Robespierre), am Hebbel-Theater in Berlin, am Deutschen Schauspielhaus in Berlin, am Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Frankfurt, am Wiener Burgtheater und am Theater in der Josefstadt.

 
Mit Klaus Kinski in der Titelrolle inszenierte Kortner 1950 Schillers "Don Carlos" am Berliner Hebbel-Theater. Bereite nach zwei Wochen verließ Kinski während der Proben den Spielort. In der uraufgeführten Inszenierung am Münchener Residenztheater (Bayerisches Staatsschauspiel) am 6. Juni 1956 von Shakespeares Heinrich IV. spielte Kinski den Prinzen Heinrich, den Sohn der Titelfigur.

  

Weitere umfangreiche Informationen über Fritz Kortner sind in einem exzellenten Eintrag bei Wikipedia zu finden. Fritz Kortners Nachlass wird von der Berliner "Akademie der Künste" verwaltet; mehr bei www.adk.de.

  

Fritz Kortner, der seit 1924 mit der Schauspielerin Johanna Hofer (1896 – 1988) verheiratet war, starb am 22. Juli 1970 in München nach langer Krankheit an Leukämie; seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Münchener Waldfriedhof, wo 1988  auch seine Witwe Johanna Hofer beigesetzt wurde.

 

 

 

 

 

 

(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 4, S. 456-459 - mit Erlaubnis des Autors)

 

 

   

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 27. Januar 2024

 
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