Adolf Winkelmann
Regisseur - Drehbuchautor - Produzent
Geboren am 10. April 1946 in Hallenberg/Westfalen.
Adolf Winkelmann wuchs in Dortmund auf und begann schon früh, 1960, seine ersten 8 mm-Filme zu drehen. Abitur 1965. Danach absolvierte er ein Studium an der Werkkunstschule in Kassel. Noch während des Studiums drehte er eigene Experimentalfilme, wie z.B. Adolf Winkelmann Kassel 9.12.1967. 1967/68 erhält Winkelmann eine Einladung zum Experimentalfilmfestival nach Knokke in Belgien.
Sein erster Film für das Fernsehen ist Schlechte Karten (1970), ein Film über arbeitslose Lehrlinge. Ein weiterer Film, die 1978 gedrehte Ruhrgebietskomödie Die Abfahrer wird ein großer Erfolg und erhält den Deutschen Filmpreis. 1983 folgt Jede Menge Kohle mit Martin Lüttge und Tana Schanzara ein weiterer Ruhrgebietsfilm, der ebenfalls mit dem Deutschen Filmpreis belohnt wird. Es entsteht mit dem 1984 gedrehten Film Super die sogenannte "Ruhrgebiets-Trilogie", im letztgenannten Film spielt Udo Lindenberg die Hauptrolle.
Es folgen die Komödie Peng! Du bist tot (1986/87) mit Ingolf Lück als Computer-Freak und der TV-Zweiteiler Der Leibwächter (1988) mit Franz Xaver Kroetz, Hanns Zischler und Heinz Hoenig. Danach die Fußballkomödie Nordkurve mit Hermann Lause und Renate Krößner. Ein erneuter Preis (Grimme Preis in Gold) erhält sein Fernsehfilm Der letzte Kurier mit Sissi Perlinger. Die Jury meint dazu: "Der Regisseur verwandelt in dem großangelegten Zweiteiler die gängigen Klischees in gleichzeitig vertraute als auch fremde Szenen, er lässt die allüberall präsenten Stereotypen in Bilder voll geheimnisvoller Qualität übergehen. Er öffnet sogartige Räume und schafft intensive Stimmungen, er malt Bilder und erfindet Figuren, die eine Aura entfalten".
Der nächste Film floppt an der Kinokasse: Waschen, schneiden, legen mit Guildo Horn. "Der Film ist spießig in seinem Pseudo-Professionalismus, und gerade die Guildo-Fans, die basisdemokratisch organisiert sind und dem Kommerz misstrauen, werden es bemerken". (Zitat: D. Kothenschulte, Frankfurter Rundschau, 13.12.1999).
Mit "Deutschland.Pic" war Winkelmann auf der Expo 2000 vertreten und präsentierte seine Sicht von Deutschland auf 32 Großbildleinwänden.
Winkelmann wurde mit Bundesfilmpreisen in Silber (Die Abfahrer, Jede Menge Kohle) und in Gold (Nordkurve), dem Adolf-Grimme-Preis in Gold (Der letzte Kurier) und 1997 mit dem Preis des Ministerpräsidenten von Nordhein-Westfalen ausgezeichnet.
Ein Highlight seines Filmschaffens ist meiner Meinung der Film Contergan. Amazon schreibt: "Ende der 50er Jahre hat der aufstrebende Anwalt Paul Wegener allen Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Die Bemühungen seines Sozius Horst Bauer, für ihre neu gegründete Kanzlei zahlungskräftige Mandanten aus der Industrie zu gewinnen, trägt erste Früchte, und bei seiner Frau Vera ist ein Kind unterwegs. Schnell vergessen ist da ein scheinbar unbedeutender Scheidungsfall, bei dem ein Kind im Spiel ist, das mit schweren Missbildungen zur Welt gekommen ist. Erst als seine eigene Frau Vera auch ein missgebildetes Kind zur Welt bringt, dämmert ihm, dass zwischen den beiden Geschichten ein Zusammenhang besteht. Sollte das Medikament Contergan schuld an den Missbildungen sein, jenes Präparat, das ausgerechnet von derjenigen Firma produziert wird, die sein Sozius - dessen Frau Hanne ebenfalls schwanger ist - als Kunde gewinnen möchte? Auf Drängen seiner Frau setzt Paul alles daran, der Herstellerfirma den Prozess zu machen. Dennoch dauert es Jahre, bis der Staatsanwalt Feddersen in dem Fall die Ermittlungen aufnimmt. Als Pauls Tochter eingeschult wird, ist es endlich soweit: Das Verfahren ist eröffnet, Pauls Kampf gegen das mächtige Unternehmen und dessen Anwalt Naumann, der Kampf von David gegen Goliath geht weiter ..."
In den Jahren 2015/16 arbeitete Adolf Winkelmann an folgenden Filmen: 1. Radio Heimat 2. Junges Licht 3. Kassel 9.12.
Layout:
Rosemarie Kuheim
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