Hannelore Elsner
Schauspielerin
Hannelore Elsner wurde am 26. Juli 1942 im bayrischen Burghausen geboren und wuchs in München auf.
Die beliebte Schauspielerin erlag ihrer Krebserkrankung und starb am 21. April 2019 im Alter von 76 Jahren. Ein Nachruf (ARD).
Die Beisetzung der Urne mit den sterblichen Überresten Elsners fand im engsten Familienkreis und unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf dem Friedhof von Elsners Geburtsort Burghausen in einem Familiengrab statt. Foto der Grabstelle bei knerger.de. (www.steffi-line.de).
Nach dem Besuch der Schauspielschule spielte sie Theater in München und Berlin, u.a. an den Münchner Kammerspielen in Dieter Giesings Inszenierung von "Mrozeks Tango" (1966). Bereits 1959 hatte sie ihr Kinodebüt mit dem Film Alt Heidelberg als Serviermädchen Helene; Regie hatte hier Ernst Marischka. Weitere Filme in den 1950er- und 1960er-Jahren waren 1959 Freddy unter fremden Sternen, 1960 ...und so was nennt sich Leben, 1963 Die endlose Nacht von Will Tremper und 1963 Ein Alibi zerbricht, Regie: Alfred Vohrer. In den 1970er-Jahren spielte sie anfangs in den "Paukerfilmen" mit, dann kamen aber doch anspruchsvollere Filme, wie z.B. die herrliche Komödie Die Herren mit der weißen Weste, Regie: Wolfgang Staudte. Im "Neuen Deutschen Film" wurde die vielseitige Künstlerin 1973 von Edgar Reitz in Die Reise nach Wien eingesetzt, bei Alf Brustellin sah man sie 1975 in Berlinger und 1979 in Der Sturz. Bei Heidi Genée spielte sie 1979 die Hauptrolle in Grete Minde. István Szábo besetzte sie in seinem Film Der grüne Vogel (1979).
In den 1980er-Jahren sah man Hannelore Elsner in vielen beliebten Fernsehserien wie Lorentz und Söhne, Die Schwarzwaldklinik, Mit Leib und Seele und Harry und Sunny mit. Und obwohl sie eigentlich Hauptrollen in Serien ablehnte, hat sie doch zugesagt, als man ihr 1994 Die Kommissarin angeboten hatte; sie spielte die Rolle der Kommissarin Lea Sommer bis 2006. Für diese Serie wurde sie 1995 mit dem "Telestar" ausgezeichnet. 1971 verkörperte sie die Rolle der Sascha in dem ZDF-Krimifernsehspiel Iwanow von Oswald Döpke, gedreht nach dem gleichnamigen Schauspiel von Anton Tschechow. Diese Darstellung brachte ihr 1972 die Goldene Kamera ein. Die Silberne Nymphe von Monte Carlo bekam Hannelore Elsner für ihre Rolle in dem Film Elsa*) (1991, Regie: Hartmut Griesmayr). Im Oktober 1997 wurde ihr der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. *) In diesem mit dem Kritikerpreis von Monte Carlo und dem DAG-Preis in Silber für den Regisseur ausgezeichneten Film geht es um die blutigen Ereignisse bei den April-Demonstrationen 1989 in Tbilissi. Die erste deutsch-georgische Koproduktion erzählt die Liebesgeschichte zwischen der deutschen Fotografin Elsa (Hannelore Elsner) und dem georgischen Theaterregisseur Giorgi (Giorgi Charabadse), die sich bei einer Theaterinszenierung in Saarbrücken kennen und lieben lernen. Elsa reist mit ihm nach Georgien und lernt Land und Leute kennen, ist beeindruckt und fasziniert; da beginnt ein blutiges Massaker. Weitere Darsteller: Georg Lehn, Mathias Kniesbeck, Edda Leesch, Matthias Ponnier u.a.
Hannelore Elsner war von 1964-66 mit dem Schauspielerkollegen Gerd Vespermann und von 1993 - 2000 mit dem Verlagsleiter Uwe Carstensen verheiratet. Mit dem Regisseur Alf Brustellin war sie von 1973-1981 liiert, leider kam Alf Brustellin bei einem Autounfall 1981 ums Leben. Aus ihrer Verbindung mit dem Regisseur Dieter Wedel geht ein Sohn hervor, der 1981 geboren wurde.
Der Film wurde mit etlichen Preisen bedacht, u.a. mit dem Deutschen Filmpreis 2008 in Silber, für Elmar Wepper als bester Hauptdarsteller, Bayerischer Filmpreis für Elmar Wepper als bester Darsteller. Nominierung für Elmar Wepper beim Europäischen Filmpreis und etliche weitere. 2019 folgte die "Fortsetzung" von Kirschblüten - Hanami mit dem Titel Kirschblüten & Dämonen, wozu "OLGA-Film" schreibt: "Zehn Jahren nach ihrem Film Kirschblüten - Hanami erzählt die Regisseurin und Autorin Doris Dörrie in KIRSCHBLÜTEN & DÄMONEN fantasievoll und bildgewaltig die Geschichte um die Familie Angermeier aus dem Allgäu weiter. Im Zentrum steht dieses Mal der jüngste Sohn Karl (gespielt von Golo Euler): ein Mann voller Widersprüche und geheimer Sehnsüchte."
Bei Filmportal ist zu lesen: "Für ihre beeindruckende Darstellung dieser gebrochenen Persönlichkeit wurde Elsner neben zahlreichen weiteren Ehrungen im Jahr 2000 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Zwei Jahre später erhielt sie einen weiteren Deutschen Filmpreis für Oliver Hirschbiegels Mein letzter Film.
Aktuellere Arbeiten waren der Uli Edel-Film Zeiten ändern dich über den Rapper Bushido (Elsner spielt die Mutter von Bushido); 2007 übernahm sie eine Rolle in Angelina Maccarones Film Vivere, in dem sie eine vom Leben enttäuschte Frau spielt. Hanni und Nanni 2 (als Direktorin Theobald), Regie: Julia von Heinz, Wer's glaubt, wird selig (als Daisy), Regie: Marcus H. Rosenmüller, Spur des Bösen - Racheengel (als Eva Ulmer) mit Heino Ferch als Polizeipsychologe Richard Brock, Regie: Andreas Prochaska, Jesus liebt mich (als Silvia), Buch, Regie und Hauptrolle Florian David Fitz, Gibsy - Die Geschichte des Boxers Johann Rukeli Trollmann) (als Friederika Trollmann), Regie und Drehbuch: Eike Besuden (alle 2012), Hanni und Nanni 3 (als Direktorin Theobald), Regie: Dagmar Seume (2013). Außerdem war die Künstlerin zu sehen in dem 2013 gedrehten Film Der letzte Mentsch als Ethel an der Seite von Mario Adorf und in Alles inklusive von Doris Dörrie, Besser als nix, Hin und weg (FBW Prädikat "Besonders wertvoll") mit Florian David Fitz und Julia Koschitz (Kinostart 23.10.2014, Regie: Christian Zübert) und Auf das Leben mit Max Riemelt, Regie: Uwe Janson (alle 2014). Der Film Auf das Leben erhielt von der FBW das Prädikat "Wertvoll".
Das historische Filmdrama Hannas schlafende Hunde von Regisseur Andreas Gruber (nach einer literarischen Vorlage von Elisabeth Escher) ist in Vorbereitung und kommt im Frühjahr 2015 in die Kinos. Es geht hier um das kleine Mädchen Johanna, die in dem katholischen Städtchen Wels Ende der 1960er Jahre aufwächst. Eines Tages erfährt sie von ihrer erblindeten Großmutter von ihrer jüdischen Identität. Anders als ihre vom Krieg traumatisierte Mutter will sie "die schlafenden Hunde wecken" und sich nicht vor ihrer Vergangenheit verstecken... (Mehr Informationen bei www.elisabethescher.at).
Hannelore Elsner wird die Mutter des Modezaren Rudolph Moshammer spielen. Die Dreharbeiten haben im Juli 2017 begonnen. Autor und Regisseur ist Alexander Adolph. Er erzählt die fiktive Lebensgeschichte des 2005 verstorbenen Münchner Modemachers Rudolph Moshammer, der als eine der glamourösesten Figuren der bayerischen Schickeria galt. In den 1980er-Jahren ist er der Promi-Modemacher schlechthin (gut gespielt von Thomas Schmauser). Das reicht aber seinen stillen Teilhabern und Finanziers nicht mehr aus. Sie wollen, dass der Laden in der Maximiliansstraße auch den Hoch- und Geldadel, die Reichsten der Reichen als Kunden gewinnt. Deshalb sucht Rudolph Moshammer - zum Entsetzen seiner Mutter Else (Hannelore Elsner) - für den Verkauf eine junge, verführerische Frau. Er findet die auf den ersten Blick nicht besonders auffallende und ungeschickte Evi (Lena Urzendowsky), eine junge Fußpflegerin aus Augsburg. Aus ihr, so erklärt Rudolph, werde er eine aufregende Frau machen. Ein Ereignis. Und tatsächlich: Mit Evis Hilfe gewinnt Moshammer Herzen und Geldbörsen der wahrhaft Reichen - wäre da nicht seine Mutter, die im Hintergrund Intrigen schmiedet. Eine erfundene Geschichte, die von Schönheit, Geld und Glamour handelt, aber auch von der Freundschaft zweier Außenseiter und Einzelgänger im leuchtenden, glamourösen München des Jahres 1983.
Eine Auswahl ihrer Auszeichnungen: 1971 Goldene Kamera für
Iwanow 1992 Internationaler Filmpreis Silberne Nymphe 1997 Bundesverdienstkreuz 1997 Telestar für
Die Kommissarin 2000 Deutscher Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin für
Die
Unberührbare 2001 Bayerischer Filmpreis für
Die
Unberührbare 2001 Deutscher Kritikerpreis für
Die
Unberührbare 2001 Deutscher Videopreis für
Die
Unberührbare 2001 Filmfestivals Chicago und Istanbul Preise für die
Beste Hauptdarstellerin in Die Unberührbare 2002 Bambi für die Rolle der Marie in
Mein
letzter Film 2002 Grimme Preis mit Gold für
Ende
der Saison 2003 Hessischer Filmpreis als Beste Schauspielerin in Film
und Fernsehen 2003 Deutscher Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin für
Mein
letzter Film 2005 Bundesverdienstkreuz 2005 Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Beste
Hauptdarstellerin in Alles auf Zucker 2006 Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für
ihre herausragenden Leistungen und ihr Lebenswerk 2008 Bayerischer Verdienstorden 2008 Nominierung Deutscher Filmpreis als Beste
Nebendarstellerin für Kirschblüten - Hanami 2009 Preis für Schauspielkunst beim Festival des deutschen
Films
Weitere Filme mit Hannelore Elsner (Auswahl)
Alt Heidelberg, Freddy unter fremden Sternen, Immer die Mädchen waren 1959 die drei ersten Filme, in denen H. E. mitspielte.
Stahlnetz (Spur 211) (Rolle: Edith Tirfelder), 1962, Regie Jürgen Roland
Die endlose Nacht (Rolle: Sylvia Stössi, 1962, Regie Will Tremper
Dem Täter auf der Spur (Das Fenster zum Garten) (Rolle: Josselyne Teireil), 1969, Regie Jürgen Roland
Die Herren mit der weißen Weste (Rolle: Susan), 1969, Regie Wolfgang Staudte
Der Bettenstudent oder Was mach' ich mit den Mädchen (Rolle: Brigitte), 1969, Regie Michael Verhoeven, Drehbuch Volker Vogeler
Dreht euch nicht um, der Golem geht um (Rolle: Jona Tai), 1971, Regie Peter Beauvais
Deutsche Novelle (Rolle: Josepha von Uffendorf), 1962, Regie Oswald Döpke
Der Stoff, aus dem die Träume sind (Rolle: ), 1972, Regie Alfred Vohrer
Tod auf der Themse (Rolle: Avice Lorring), 1973, Regie Oswald Döpke)
Aus dem Leben eines Taugenichts (Rolle: Die Gräfin), 1973, Regie Celino Bleiweiß
Berlinger - Ein deutsches Abenteuer (Rolle: Maria/Marlitt), 1975, Regie Bernhard Sinkel / Alf Brustellin
Grete Minde - Der Wald ist voller Wölfe (Rolle: Trud Minde), 1976, Regie Heidi Genée
Der Schneider von Ulm (Rolle: Anna Berblinger), 1978, Regie Edgar Reitz
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Rolle: Mme Houpflé), 1981, Regie Bernhard Sinkel
Tatort (Peggy hat Angst) (Rolle: Peggy Karoly) , 1983, Regie Wofgang Becker
Ein Treffen mit Rimbaud (Rolle: Wirtin), 1986, Regie Ernst-August Zurborn
Andrea und Marie (Rolle: Andrea), 1997, Regie Martin Enlen
Die Unberührbare (Rolle: Hanna Flanders), 1999, Regie Oskar Roehler 2001 wurde Die Unberührbare als bester Spielfilm mit dem Deutschen Filmpreis in Gold ausgezeichnet. Im genannten Jahr erhielt der Film zudem die Goldene Tulpe als bester Film des International Istanbul Film Festival. Hannelore Elsner erhielt für ihre Darstellung im Jahr 2000 den Deutschen Filmpreis sowie den Bayerischen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin.
Mein letzter Film (Rolle: Maria), 2001, Regie Oliver Hirschbiegel
Eine Liebe in Afrika (Rolle: Denise), 2002, Regie Xaver Schwarzenberger
Alles auf Zucker! (Rolle: Marlene Zucker), 2004, Regie Dani Levy
Nicht alle waren Mörder (Rolle: Ludmilla), 2006, Regie Jo Baier Deutscher Fernsehfilm unter der Regie von Jo Baier aus dem Jahr 2006, der auf den Erlebnissen des Schauspielers Michael Degen beruht, die dieser bereits 1999 in seinem gleichnamigen Buch geschildert hatte. Neben Aaron Altaras und Nadja Uhl spielen Hannelore Elsner, Dagmar Manzel, Katharina Thalbach und Maria Simon die Hauptrollen.
Kirschblüten - Hanami (Rolle: Trudi Angermeier), 2008, Regie und Drehbuch Doris Dörrie
Besondere Schwere der Schuld (Rolle: Agnes Barner), 2014, Regie Kaspar Heidelbach
Familienfest (Rolle: Renate Westhoff), 2015, Regie: Lars Kraume
Hannas schlafende Hunde (Rolle: Großmutter Ruth Ebert), 2016, Regie Andreas Gruber
Der große Rudolph (Rolle: Else Mooshammer), 2018, Regie Alexander Adolph
Club der einsamen Herzen (Rolle: Kiki), 2018, Regie und Drehbuch Christine Hartmann
Kirschblüten und Dämonen (Rolle: Trudi Angermeier), 2019, Regie und Drehbuch Doris Dörrie
Tatort (Die Guten und die Bösen) (Rolle: Elsa Bronski), 2020, Regie Petra K. Wagner Bei www.steffi-line.de ist zu lesen: "Noch wenige Wochen vor ihrem Tod stand Hannelore Elsner, die sich nie auf ein bestimmtes Rollenklischee festlegen ließ, für die Frankfurter "Tatort"-Folge mit dem Arbeitstitel "Die Guten und die Bösen" vor der Kamera. Hier spielt sie eine pensionierte Kommissarin, die dem Frankfurter Ermittlerteam um die Kriminalhauptkommissare Janneke und Brix (Margarita Broich / Wolfram Koch) bei der Lösung eines alten Falls helfen soll; als Ausstrahlungstermin wird der 19. April 2020 genannt."
Lang lebe die Königin (Rolle: Rose Just), 2020, Regie Richard Huber Da Hannelore Elsner zur Drehzeit bereits an Krebs erkrankt war, musste sie die Dreharbeiten beenden. Die meisten Szenen ihrer Rolle hatte sie gespielt. Lediglich fünf einzelne Szenen konnte sie nicht mehr drehen. Fünf hochkarätige Schauspielerinnen haben sich bereitgefunden, die Rolle von Hannelore Elsner in diesen fehlenden Szenen zu übernehmen, und es damit ermöglicht, den Film zu vollenden. Eine Hommage von Iris Berben, Eva Mattes, Gisela Schneeberger, Judy Winter und Hannelore Holger an ihre große Kollegin.
Layout:
Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 26. August 2923 Diese Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine Auswahl von Filmen der Künstlerin / des Künstlers enthalten. Die Angaben erheben daher keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Links angebracht, die weitere Hinweise geben. Da ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert. |