Peter Beauvais
Regisseur
Geboren
am 9. September 1916 in dem 200-Seelen-Dorf Franken/Fichtelgebirge.
Gestorben am 17. Dezember 1986 in Baden Baden bei den Dreharbeiten zu Wie kommt das Salz ins Meer.
Sohn eines Fabrikbesitzers jüdischer Herkunft, der 1936 während der Zeit des Nationalsozialismus in die USA emigrierte. Hat dort als Gelegenheitsarbeiter und ab 1943 als Schauspieler gearbeitet. 1946 Rückkehr nach Deutschland. So war er 1953 unter der Regie von Elia Kazan in dem Thriller Der Mann auf dem Drahtseil zu sehen und 1954 in dem Filmdrama FIRE ONE, in dem auch der deutsche Schauspieler Reinhard Glemnitz mitgespielt hat. Außerdem hatte er neben Gregory Peck in den Agentenfilm Das unsichtbare Netz eine kleine Rolle.
Peter Beauvais war Dolmetscher bei den "Nürnberger Prozessen".
Theateroffizier in Stuttgart.
1952 führte er Regie in Werner Fincks "Mausefalle" in Stuttgart. Ab 1954 Fernseharbeiten beim SWF. Von 1958 - 1960 arbeitete er als UFA-Spielfilm-Regisseur (Ist Mama nicht fabelhaft und Liebe, Luft und lauter Lügen).
Ab 1960 freier Regisseur, der fast ausschließlich für das Fernsehen arbeitete. Gelegentlich führte er auch Theater- und Opernregie.
Peter Beauvais inszenierte Durbridge-Mehrteiler wie 1968 Ein Mann namens Harry Brent, war Spezialist für Literaturverfilmungen wie 1968 Die Ratten nach Gerhart Hauptmann, mit Inge Meysel, Reinhard Kolldehoff, Sabine Sinjen, Uwe Friedrichsen oder Trauer muss Elektra tragen (1970, nach Eugene O'Neill), mit Peter Pasetti, Andrea Jonasson, Karl-Michael Vogler und Joachim Ansorge). Der Fernsehfilm wurde in zwei Teilen für die ARD gedreht und im November 1970 erstausgestrahlt. Andrea Jonasson bekam für ihre Rolle die "Goldene Kamera" von HörZu. Beauvais drehte Satiren wie Dreht euch nicht um - Der Golem geht um oder Das Zeitalter der Muße (mit Martin Benrath), Krimis und Fernsehfilme wie Sommer in Lesmona mit Katja Riemann (1986).
Für seinen Film Zug der Zeit nach einem Drehbuch von Horst Lommer konnte der Regisseur 1968 den Filmpreis "Bambi" entgegennehmen. Insgesamt erhielt Peter Beauvais drei Adolf-Grimme-Preise, und zwar für die Fernsehfilme Im Reservat (1974), Sechs Wochen im Leben der Brüder G. (1975) und 1988 posthum für den Film Sommer in Lesmona mit Katja Riemann. Weitere Preise gab es hier auch für Herbert Grönemeyer und Reinhard Baumgart.
Die Dreharbeiten zu seinem letzten Film Wie kommt das Salz ins Meer? konnte der Regisseur nicht mehr fertig stellen. Er starb während der Dreharbeiten.
Peter Beauvais war von 1963 bis 1984 mit Sabine Sinjen (†1995) in dritter Ehe verheiratet, vorherige Ehen mit den Schauspiel-Kolleginnen Ilsemarie Schnering (†1995) und Karin Hübner (†2006).
Er ist auf dem Weißenstädter Friedhof im Fichtelgebirge begraben (siehe knerger.de).
Literatur:
Wolfgang Jacobsen, Nicky Rittmeyer
(Hg.): "Peter Beauvais. Vielfalt als Konzept".
Layout:
Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 7. Dezember 2023 Diese Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine Auswahl von Filmen der Künstlerin / des Künstlers enthalten. Die Angaben erheben daher keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Links angebracht, die weitere Hinweise geben. Da ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert. |