Ulrich Mühe

(Friedrich Hans Ulrich Mühe)

Darsteller

  

  

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Ulrich Mühe bei Filmportal - IMDb - Filmdienst - Wikipedia

  

     

  

  

    

Ulrich Mühe und seine Frau Susanne Lothar

Ulrich Mühe mit seiner Frau Susanne Lothar

 

© DER TAGESSPIEGEL/Kai-Uwe Heinrich

 

 

 

 

  

Ulrich Mühe wurde am 20.06.1953 in Grimma/Sachsen geboren.

 

Gestorben am 22.07.2007 in Walbeck/Sachsen-Anhalt.

 

 

Der Sohn eines Kürschnermeisters besuchte von 1960 bis 1970 die Polytechnische Oberschule in Grimma. Danach schloss sich eine  Ausbildung zum Baufacharbeiter an. Bevor er auf die Theaterhochschule "Hans Otto" in Leipzig ging, leistete er noch seinen Wehrdienst als Grenzsoldat ab. Nach der Schauspielausbildung wurde Ulrich Mühe in kleinen Komparsenrollen (z.B. Schüler in "Faust") eingesetzt, dann in kleineren Rollen im Theater Chemnitz. 1979 hatte er sein erstes Engagement. Sein Theaterdebüt hatte Mühe in "Die Frau am Meer" von Henrik Ibsen. Weiterhin spielte er den Eugene Gant in "Schau heimwärts, Engel" von Thomas Wolfe.

 

 

Heiner Müller, mit dem er später oft zusammenarbeitete, holte ihn als Gast an die Berliner Volksbühne für seine "Macbeth"-Inszenierung. Unter Heiner Müller war Mühe auch zu sehen als Sasportas in "Der Auftrag" und als  Elif in Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder". In den 1980er-Jahren wurde Mühe zum gefeierten Theaterstar. Im August 1983 wurde er Mitglied des Ensembles des Deutschen Theaters und im November 1983 gab er anlässlich der Wiedereröffnung der Kammerspiele des Deutschen Theaters in der Rolle des Osvald Alving in Ibsens "Gespenster" unter der Regie von Thomas Langhoff einen beeindruckenden Einstand in Berlin.

 

 

 

 

 

Rolf Ludwig (li.), Gesine Laatz und Ulrich Mühe.
Regie und Drehbuch Vera Loebner
(Foto: www.fernsehenderddr.de)
Seine erste Hauptrolle im Fernsehen hatte Ulrich Mühe in Der Mann und sein Name von Vera Loebner, nach einer Erzählung von Anna Seghers: Der Film schildert ein ungewöhnliches und für die ersten Jahre nach dem Niedergang des Faschismus fast alltägliches Menschenschicksal. Im Mittelpunkt steht ein junger Mann namens Walter Retzlaff (Ulrich Mühe), der nach Ende des Zweiten Weltkriegs einen neuen Anfang wagen wollte und sich deshalb eine andere Identität zugelegt hatte. Allerdings muss er letztlich einsehen, dass sich ein neues Leben nicht auf einer Lüge aufbauen lässt. Schmerzlich muss Retzlaff erkennen, dass er mit seinem falschen Handeln das Vertrauen seines besten Freundes und Genossen (Rolf Ludwig) sehr enttäuscht hat, und für die Liebe zu Katharina (Gesine Laatz) ist dies auch ein herber Schlag.Für Ulrich Mühe war es die erste Aufgabe vor der Kamera, und trotzdem war er für die Regisseurin Vera Loebner die Idealbesetzung für diese Rolle, sie lobte dessen sensibles und intensives Spielen in einem Interview mit der Zeitschrift "FF dabei".

(Text aus der Webseite www.fernsehenderddr.de).

 

Bei der DEFA folgen weitere kleinere Rollen, z.B. Olle Henry mit Michael Gwisdek in der Titelrolle (Regie: Ulrich Weiß) und Die Frau und der Fremde (1984, Regie: Rainer Simon).

  

Ulrich Mühe, hier bei einem Fototermin der ZDF-Serie Der letzte Zeuge

 

 

 Foto: Edmond Frederik (lizensiert)

  

Er brillierte im Theater als Sigismundis in "Das Leben ein Traum" von Calderon, agierte als "Egmont" sowie als "Philotas" und spielte den Patriarchen in "Nathan der Weise" nach Lessing. Besonders in der politischen Umbruchzeit 1989/1990 feiern ihn Zuschauer wie Kritiker. In dem Doppelprojekt "Hamlet/Hamletmaschine" nach William Shakespeare und Heiner Müller hatte er umjubelte Auftritte. 

  

 

Aber Ulrich Mühe spielte auch Boulevard-Theater, z.B. in Oscar Wildes "Bunbury" und in Carl Sternheims "Die Hose". Immer wieder aber wurde er von Heiner Müller eingesetzt. In Die "Jüdin von Toledo", inszeniert von Thomas Langhoff, ist er bei den Salzburger Festspielen 1990 der König Alphons - und die Kritik ist begeistert. Die Amazon-Redaktion schreibt dazu: "Historisches Trauerspiel in fünf Aufzügen. Dem Regisseur Thomas Langhoff stand 1990 in Salzburg eine hervorragende Besetzung zur Verfügung: Ulrich Mühe, der 2007 zum tiefen Bedauern der Film- und Theaterwelt erst 54-jährig verstorben ist, spielt den König Alphons VIII. von Kastilien, Sybille Canonica die Königin, Susanne Lothar*) die Jüdin Rahel und Anne Bennent deren Schwester Esther. Das Neue der Langhoff-Inszenierung zeigt sich vor allem in der Form, wie Grillparzer gesprochen wird. Der Regisseur hat Grillparzers oft schwerverständliche Sprache dem modernen Zuhörer zugänglich gemacht. Dahinter kann seitdem keine Inszenierung mehr zurückgehen. Zum Glück ist diese Inszenierung der Jüdin von Toledo dokumentiert worden." (Zitatende)

  

 

Seit Beginn der 1980er-Jahre sah man Ulrich Mühe auch im Kino und Fernsehen. International bekannt wurde er 1988 als Theodor Lohse mit Bernhard Wickis Das Spinnennetz nach Joseph Roth. Für seine Rolle erhielt er hier den Bayerischen Filmpreis. Mich konnte Ulrich Mühe begeistern (die Kritiker übrigens auch) als verkanntes Dichtergenie Friedrich Hölderlin in Häfte des Lebens. Seine zweite Ehefrau, die Schauspielerin Jenny Gröllmann (1947-2006), war hier die Bankiersgattin Gontard, in dessen Familie Hölderlin Hauslehrer wird, die beiden verlieben sich unsterblich ineinander, aber ihre Liebe hat keine Chance, Bankier Gontard (Michael Gwisdek) weist ihn aus dem Haus. Madame Gontard stirbt. Der Tod der geliebten Frau stürzt ihn in tiefe Depressionen, von denen er sich nie mehr erholt. Regie bei diesem Liebesdrama führte Herrmann Zschoche. Mit diesem Film hatte Ulrich Mühe 1983 seinen Durchbruch.

 

Ulrich Mühe und Johanna 5chall am 4. November 1989 bei einer Demo auf dem Alexanderplatz

 

Foto: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank

Bild 183-1989-1104-034

Creative Commons CC-BY-SA

   

Bemerkenswert ist noch, das Mühe einer der Organisatoren und Hauptredner am 4.11.1989 der Künstler-Demonstration auf dem Alexanderplatz für demokratische Grundrechte in der DDR ist (siehe Foto links).

  

 

Florian Martens und Ulrich Mühe 1996 in Tödliches Schweigen von Regisseur Bernd Böhlich
©Foto: MDR

1990 spielt er seine letzte DEFA-Rolle in Jürgen Brauers Film Sehnsucht. Nach der Wende hatte Mühe keine Probleme, den Anschluss zu finden. Er spielt in Der Blaue (1993) einen DDR-Geschädigten, der einen Stasi-Spitzel (Manfred Krug) enttarnt. In der Hölderlin-Verfilmung Feuerreiter (1998) von Nina Grosse spielt Mühe den Bankier Jacob Gontard, wobei hier die Rolle des Dichters Hölderlin der Schauspieler Martin Feifel übernimmt. 1991 spielt Mühe die Hauptrolle in Der kleine Herr Friedemann nach der Erzählung von Thomas Mann, 1992 sieht man ihn in der Hauptrolle in Das tödliche Auge, einem Psychothriller von Fred Breinersdorfer.

 

 

Außergewöhnlich ist auch der Fernsehfilm Tödliches Schweigen mit Ulrich Mühe und Florian Martens: Mitte der 1980er-Jahre ist Christian Plache aus seinem Heimatdorf Schönborn in den Westen geflohen. Seine Eltern, Frau, sein Sohn und alle anderen im Dorf ließ er im Ungewissen. Er lebte mit seinem Mann in der Großstadt, weil er hier seine Homosexualität ausleben kann. Zum 60. Geburtstag seines Vaters kehrt er nach der Wende zurück. Doch hier ist noch immer alles so wie vor vielen Jahren, nichts hat sich geändert. Es gibt immer noch Schwulenhasser, Neonazis und Rassisten. Christian ist weiterhin ein Störenfried und passt nicht in diese Gemeinschaft. Seine damalige Frau hat wieder geheiratet und der Neue muss jetzt mitansehen, wie sich Sophie wieder Christian zuwendet. Aber Christian kann und will nicht zurück. Er hat einen Mann, den er liebt.

Als Christian sich seiner Homosexualität bewusst wird, verlässt er seine Eltern, seine Ehefrau, seinen einjährigen Sohn, flieht aus der DDR und beginnt schließlich an der Seite eines anderen Mannes in Berlin ein neues Leben. Anlässlich des 60. Geburtstags seines Vaters besucht er 1995 nach acht Jahren erstmals wieder sein vogtländisches Heimatdorf. Ungewollt löst er damit eine Katastrophe aus.

Quelle: https://www.dieterwunderlich.de/Bohlich_schweigen.htm (c) Dieter Wunderlich
Als Christian sich seiner Homosexualität bewusst wird, verlässt er seine Eltern, seine Ehefrau, seinen einjährigen Sohn, flieht aus der DDR und beginnt schließlich an der Seite eines anderen Mannes in Berlin ein neues Leben. Anlässlich des 60. Geburtstags seines Vaters besucht er 1995 nach acht Jahren erstmals wieder sein vogtländisches Heimatdorf. Ungewollt löst er damit eine Katastrophe aus.

Quelle: https://www.dieterwunderlich.de/Bohlich_schweigen.htm (c) Dieter Wunderlich

  

 

In erster Ehe ist Mühe mit der Dramaturgin Annegret Hahn verheiratet, mit ihr hat er zwei Söhne (Andreas, geb. 1979; Konrad, geb. 1982). Andreas Mühe ist Fotograf, Konrad Mühe studierte an der Universität der Bildenden Künste. Für seinen Kurzfilm "Fragen an meinen Vater" wurde er bei der Berlinale 2011 von der Jury lobend erwähnt. Mühes zweite Ehefrau war die Schauspielerin Jenny Gröllmann (1947-2006), die er bei den Dreharbeiten kennengelernt hatte. Beider Tochter ist Anna Maria Mühe, die ebenfalls Schauspielerin ist. 1990 lernte der Schauspieler am Theater Zürich die Schauspielerin Susanne Lothar kennen und lieben, die er kurze Zeit später heiratete. Mit ihr hatte er auch zwei Kinder. Nach dem Tod von Susanne Lothar hatten die Schauspielerin Gesine Cukrowski und ihr Ehemann, der Drehbuchautor Michael Helfrich, die Pflegschaft für Tochter Sophie übernommen.

 

 

Ulrch Mühe

 

Foto: Hans-Ludwig Böhme
Aufn.-Nr.: df_pos-2011-a_0000140
Eigentümer: Deutsche Fotothek

 

Erlaubnis zur Veröffentlichung am 19. Mai 2017 erhalten.

 

  

  

Szene aus dem absolut sehenswerten Tatort Traumhaus mit Susanne Lothar und Ulrich Mühe, rechts im Bild Schauspieler Krystian Martinek als Makler
© WDR/NDR/T. Jander
Mit Susanne Lothar, seiner dritten Ehefrau, stand er öfter zusammen vor der Kamera, so auch als ihr Ehemann in  Michael Hanekes Film Funny Games (1996), in dem zwei Jugendliche eine Familie zu Tode quälen. Das ist nicht die einzige Zusammenarbeit mit dem österreichischen Extrem-Regisseur: Mühe spielte bereits in Benny's Video (1991) und 1997 in Das Schloss nach Franz Kafka. In Helmut Dietls Schtonk! agierte er als Verlagsleiter und in Frank Beyers Das letzte U-Boot mimt er den U-Boot-Kommandanten Gerber, hervorragend auch seine Rolle als Pfarrer Ohlbaum in Nikolaikirche nach Erich Loest. Auch Komik ist ihm nicht fern, so spielte er den Familienvater in Peter Timms ulkigem Rennschwein Rudi Rüssel und den Pleite-Mann Schneider in Carlo Rolas Peanuts - Die Bank zahlt alles (1996). Neben Dennis Hopper und Heino Ferch sah man ihn in dem deutschen Actionfilm Straight Shooter (1999) von Thomas Bohn. Er spielte den Hans Eschbach in Peter Fratzschers Kinofilm Sieben Monde.

 

 

  

Außergewöhnlich gut fand ich Ulrich Mühe auch im Tatort mit dem Titel Traumhaus. Er steht hier wieder zusammen mit seiner Frau Susanne Lothar (Tochter des Schauspielers Hanns Lothar) vor der Kamera. Sie spielen ein Ehepaar, das als kleine Häuslebauer auf einen Bauspekulanten hereinfällt. Aus Not und Verzweiflung lässt sich der Mann auf kriminelle Geschäfte ein. Regie führte hier Ulrich Stark und das gute Drehbuch schrieb Raimund Weber.

*) Schauspielerin Susanne Lothar Juli 2012 gestorben >>>

  

 

 

 

In der beliebten ZDF-Serie Der letzte Zeuge übernimmt Mühe von 1998 bis 2007  73 mal die Rolle des Gerichtsmediziners Dr. Robert Kolmaar. Mit dem Tod von Ulrich Mühe beschließt das ZDF, auch die Serie sterben zu lassen, da die Fußstapfen, die Mühe hinterlassen hat, einfach zu groß waren.

  

Im Juli 2007 - als die Krebserkrankung des Schauspielers schon bekannt ist, gibt es in seinem Leben noch ein filmisches Highlight. Der Film Das Leben der Anderen, in dem er den Stasi-Offizier Wiesler spielt, der sich in eine Zielperson (gespielt von Martina Gedeck) verliebt, beschert dem Film einen OSCAR. Für Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck dürfte es ebenso eine Überraschung gewesen sein, denn dies war nach einigen kleineren Kurz-Spielfilmen sein erster Langspielfilm.

    

 

Auszeichnungen (eine Auswahl)

1986 Kritikerpreis "Die große Klappe", bester männlicher Darsteller für Hälfte des Lebens.

1988 Helene Weigel-Medaille für "Philotas".

1988 Bayerischer Filmpreis für Bernhard Wickis Das Spinnennetz.

1990 Kritikerpreis der Berliner Zeitung

1990 Deutscher Darstellerpreis der Film- und Fernsehregisseure

1992 Bambi

1992 Gertrud Eysold-Ring

1995 Joseph Kainz-Medaille

1998 Telestar für Der letzte Zeuge

2000 Kritikerpreis der Berliner Zeitung

2005 Deutscher Filmpreis in Gold für Das Leben der Anderen.

2006 Bayerischer Filmpreis für Das Leben der Anderen.

  

 

         

Weitere Filme mit Ulrich Mühe

    

Titel

Jahr Regie

Hälfte des Lebens (Rolle: Friedrich Hölderlin)

Zehn Jahre aus dem Leben Friedrich Hölderlins, von 1796 bis 1806.
Der junge, geniale Dichter tritt in das Haus des Frankfurter Bankiers Gontard ein, um als Hauslehrer seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er unterrichtet dessen vier Kinder und verliebt sich leidenschaftlich in Gontards Frau Susette, die seine Zuneigung erwidert. Doch es ist eine hoffnungslose Liebe, die nur eine kurze Zeit Erfüllung findet. Gontard weist Hölderlin aus dem Haus. Nach der Trennung sind beide gebrochene Menschen. Susette verweigert sich dem Leben, kränkelt und stirbt 1802, dreiunddreißigjährig. Ihr Tod stürzt Hölderlin in tiefe Depressionen, von denen er sich nie erholte.
(Quelle: Amazon)

 

 

1984

Hermann Zschoche

Sansibar oder der letzte Grund (Rolle: Dr. Grote)

In der kleinen Stadt an der Ostsee treffen zufällig sechs Gestalten zusammen: Der Junge Gregor, der KPD-Funktionär; Judith, die Jüdin; am Ort selbst befinden sich Pfarrer Helander; Knudsen der Fischer und Kutterbesitzer; als letzter die Holzplastik des lesenden Klosterschülers. Und die sechs Gestalten haben kein anderes Anliegen, als Deutschland zu verlassen. Anderschs großes Buch von Sansibar ist Misstrauensvotum ersten Ranges gegen unser behäbig-aufgeblasenes Volk der Mitte. (Quelle: Amazon)

 

 

1988

Bernhard Wicki

Ende der Unschuld (Rolle: Julian Green)

6. August 1945: Am Tag, als in Hiroshima die erste Atombombe fällt, beginnt Geheimdienst-Mitarbeiter Julien Green mit der Befragung zehn namhafter deutscher Wissenschaftler, die für Hitlers Atomforschung tätig waren. Die Nazis schafften es zwar nicht, die Bombe zu bauen. "Aber sie waren verdammt nah dran!", sagt Green. "Wollte eigentlich jeder von ihnen die Bombe bauen?", fragt der Major. Green: "Genau das will ich herauskriegen."
Rückblende: 1938 gelingt es Otto Hahn und Fritz Straßmann am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin erstmals, einen Atomkern zu spalten. Daraufhin starten die USA in Alamos das Manhattan-Projekt. Während die Amerikaner fieberhaft an der Bombe arbeiten, verkennen Hitler und seine Militärs die Bedeutung einer Superbombe. Kurz vor dem Zusammenbruch gelingt es fast noch, einen Reaktor in die kritische Phase zu überführen, aber es fehlt an Uran.
(Quelle: Amazon)
Drehbuchautor Wolfgang Menge führt in einer fiktiven Reportage den dramatischen Wettlauf um den Bau der ersten Bombe vor. Zentrale Figuren sind dabei u.a. Werner Heisenberg, Albert Einstein, Otto Hahn, Eduard Teller und Carl Friedrich von Weizsäcker. Für diesen spannenden Wissenschaftskrimi hat Menge jahrelang recherchiert. Als Belohnung gab es dann auch den Bundesfilmpreis, das Filmband in Gold und eine Emmy-Nominierung.

 

1991

Frank Beyer

Der Blaue (Rolle: Kalle Kaminski)

Otto Skrodt (Manfred Krug) arbeitete vor der Wende für die Stasi und sitzt seit der Wende im Bundestag, denn Staatssekretär ist auch ein schöner Posten, denkt er sich. Eines Tages steht ein alter Bekannter aus DDR-Zeiten vor ihm. Kaminski (Ulrich Mühe) war damals in Skrodts Tochter (Meret Becker) verliebt. Er weiß immer noch nicht, dass er Otto einige Jahre im Knast verdankt. Skrodt, den seine Vergangenheit nicht loslässt, gerät in Panik, weil er nicht weiß, was dieser Kaminski heute von ihm will. (Quelle: Amazon)

Erinnert ein bißchen an Rosen für den Staatsanwalt von Wolfgang Staudte.

 

1994

Lienhard Wawrzyn

Das Schloss (Rolle: Landvermesser K.)

 

1998

Michael Haneke

Schneeland (Rolle: Knövel)

Geißendörfer hat einen unbequemen Film erschaffen, der langsam und in traurigen Bildern erzählt ist, aber dennoch einen Funken Hoffnung ausstrahlt. Er inszeniert Schweden als kalte Leere, die die Figuren auffrisst und ihrem ohnehin schon schlechtem Leben noch einen weiteren Dämpfer verpasst. Getragen wird Geißendörfers Film von herausragenden Darstellungen, allen voran Thomas Kretschmann und Julia Jentsch, die man vor kurzem nicht weniger großartig als Sophie Scholl sehen konnte. Fazit: Melancholisches Drama mit großartigen Bildern und Mimen. (Quelle: Amazon)

 

2004

Hans-W. Geißendörfer

Peer Gynt (Rolle: Knopfgiesser)

Robert Stadlober ist "Peer Gynt", Henrik Ibsens nordischer Faust – ein Erlebnis! Moderne Verfilmung des bekannten Theaterstücks von Henrik Ibsen.

 

2006

Uwe Janson

Polizeiruf 110 - Flüssige Waffe (Rolle: Herr Kegel)

 

1988

Helmut Krätzig

Das letzte U-Boot (Rolle: Kapitänleutnant Walter Gerber)

15. April 1945: Das deutsche U-Boot U234 sticht mit Kurs auf Tokio unter dem Befehl von Kommandant Gerber in See. Das Boot soll geheime Pläne, neue Waffensysteme und vor allem Uranoxid, das die Japaner dringend für den Bau der Atombombe benötigen, nach Japan bringen. Zwei japanische Fregattenkapitäne begleiten den Transport. Ebenfalls an Bord befinden sich General Mellenberg, der zu den Verschwörern des 20. Juli zählt, sowie der fanatische Geschwaderrichter Beck, der bis zuletzt an den Endsieg glaubt. Als die Bestatzung von Hitlers Selbstmord und schließlich von der Kapitulation erfährt, kommt es zum offenen Konflikt. Ein britischer Zerstörer fordert ihre sofortige Aufgabe. Kommandant Gerber will einzig und allein seine Mannschaft retten. Aber Beck droht damit, die U234 in die Luft zu sprengen, wenn der Zerstörer nicht versenkt wird – obwohl das deutsche Boot bereits die weiße Fahne gehisst hat. - Das letzte U-Boot ist ein spannungsgeladenes Kammerspiel auf engstem Raum und steht in der Tradition von Wolfgang Petersens Das Boot, basiert jedoch auf einer historischen Begebenheit. Während alliierte Zerstörer Jagd auf die U234 machen, treten die unterschwelligen Spannungen unter der U-Boot-Besatzung offen zu Tage. Nachdem sie den britischen Zerstörer versenkt haben, droht der ganzen Mannschaft die Hinrichtung als Kriegsverbrecher. Gerber bietet seine ganze Kunst auf, um den Verfolgern zu entkommen.

Das Kriegsdrama ist mit der Creme de lá Creme der deutschen Schauspielkunst besetzt: Neben Ulrich Mühe glänzen Ulrich Tukur, Manfred Zapatka, Matthias Habich, Udo Samel, Sylvester Groth u.a. Gedreht wurde die internationale Co-Produktion in Babelsberg, Wilhelmshaven und Polen. Nachdem sich das deutsche U-Boot den Amerikanern ergeben hat, gelangt das Uranoxid nach Washington und wurde vermutlich beim Bau der Atombombe verwendet, die über Hiroshima abgeworfen wurde. So erhält das historische Kriegsdrama zusätzlich eine weitere beunruhigende Nuance – trefflich in Szene gesetzt von Frank Beyer. (Quelle: Amazon)

1992

Frank Beyer

 

Jetzt bin ich allein

Ein Porträt über Ulrich Mühe (Film von Christoph Rüter)

 

Der Stellvertreter (Rolle: Kurt Gerstein)

Der gläubige Familienvater Kurt Gerstein (Ulrich Tukur) ist als Leiter der Desinfektionsabteilung beim Hygiene-Institut der Waffen SS für die Versorgung der Konzentrationslager mit dem Gas Zyklon B verantwortlich. Als er auf einer seiner Dienstreisen nach Polen in einem Lager Augenzeuge des Genozids wird, wird ihm klar, dass es nicht wie der Großteil der deutschen Bevölkerung wegsehen kann. In der Überzeugung, ein "Aufstand der Aufrechten" könnte die Judenvernichtung stoppen - schon längst rattern Viehwaggons mit ihrer menschlichen Fracht unerbittlich gen Osten - kontaktiert er hochrangige Personen der evangelischen Kirche und Vertreter anderer Staaten, um die Welt aufmerksam zu machen. Doch seine couragierten Versuche, die Gräuel der Nazis publik zu machen, stoßen auf eine Mauer der Ignoranz, auf Grund seiner SS-Mitgliedschaft werden seine Berichte nicht ernst genommen. Gerstein beschließt, den Papst als höchste moralische Instanz über die Judenvernichtung durch die Deutschen zu informieren... (Quelle: Amazon)

 

2002

Constantin Costa-Gavras

Tatort - Die Abrechnung (Rolle: Peter Fuchs)

 

1996

Markus Fischer

Peanuts - Die Bank zahlt alles (Rolle: Dr. Jochen Schuster)

 

1995

Carlo Rola

Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit... (Rolle: Professor Adolf Grünbaum)

 

2007

Dani Levy

Feuerreiter (Rolle: Bankier Gontard)

Frankfurt, 1796: Der 26-jährige Dichter Friedrich Hölderlin (Martin Feifel) ist ein Rebell, Träumer und Idealist. Auf Empfehlung seines Freundes Isaac von Sinclair wird er Hauslehrer beim Bankier Gontard (Ulrich Mühe), in dessen Frau Susette er sich unsterblich verliebt. Als ihr gemeinsamer Fluchtplan durch den Verrat des eifersüchtigen Sinclair (Ulrich Matthes) scheitert, beginnt ein Versteckspiel, mit dem Hölderlins produktivste Phase einhergeht. Dennoch bleibt ihm die Anerkennung seines gewagten Werks versagt. Als dann auch noch Susette stirbt, verliert Hölderlin den Verstand. (Quelle: Amazon)

  

 

1998

Nina Grosse

Szenefoto aus Nemesis mit Susanne Lothar und Ulrich Mühe (seine letzte Filmrolle)

Foto: www.limagofilm.com

 

 

 

 

 

 

 

 

   

Nemesis (Rolle: Robert)

 

NEMESIS ist die Geschichte von Robert und Claire. Die beiden gutsituierten Wohlstandsaussteiger besitzen ein Zweithaus in Italien, wo sie sich einen großen Teil des Jahres aufhalten. Ein Traum. Wäre nicht Nina, Claires Schwester, vor einem Jahr in ebendiesem Haus tot aufgefunden worden - ermordet. Claire setzt alles daran, den Mörder ihrer Schwester zu finden. Und entdeckt plötzlich Auffälligkeiten in Roberts Verhalten. Verheimlicht ihr Mann etwas vor ihr? Was, wenn er…? In der idyllischen Abgeschiedenheit wächst in Claire eine beklemmende Befürchtung: teilt sie womöglich Tisch und Bett mit dem Mörder ihrer Schwester?
Ein psychologischer Thriller. Eine Studie. Über die Mechanik der Schuld. Und über die Mechanik des Wahnsinns.
NEMESIS orientiert sich in seiner Schonungslosigkeit an Filmen wie Polanskis DER TOD UND DAS MÄDCHEN und Nicolas Roegs WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN - beklemmendes Kino der Angst, das an Ur-Ängste und Tabus rührt.

(Quelle: www.limagofilm.com >>> Trailer) 

 

DIESES WAR DER LETZTE GEMEINSAME FILM DES SCHAUSPIELER-PAARES SUSANNE LOTHAR / ULRICH MÜHE

Einige Hinweise zur Entstehung des Films bei prisma.de >>>

 

 

 

2010

Nicole Mosleh

 

 

     

  

  

 

   

 

  

  

  

  

  

  

  

  

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 21. März 2021

 
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