Anne Bennent
Schauspielerin
Geboren am 13. Oktober 1963 in Lausanne in der Schweiz.
Sie ist die Tochter des Künstlerehepaares Heinz Bennent und Diane Mansart (Tänzerin und Schauspielerin), Schwester von David Bennent, ebenfalls Schauspieler (unvergessen als Oskar Matzerath in Schlöndorffs Die Blechtrommel). Für den Fernsehfilm Die Eltern stand sie zehnjährig bereits vor der Kamera und hatte mit diesem Film ihr Schauspieldebüt. 1976 folgte der Film Die Wildente nach einer Vorlage von Henrik Ibsen. Für diese Rolle wurde sie mit dem Berliner Förderpreis der Akademie der Künste ausgezeichnet. Mit ihrem Vater stand sie weitere Male vor der Kamera, und zwar 1980 in Lulu, Regie: Walerian Borowczyk und 1984 in Der Snob, Regie: Wolfgang Staudte.
Zu den Fotos: 2 Szenen aus "Troilus und Cressida" (Rolle der Cressida) Dt. Schauspielhaus Hamburg: 15.10.1993, Premiere: 24.10.1993 Regie: Leander Haußmann Copyright für beide Fotos: Virginia Shue, Hamburg - starfotos@virginia-hamburg.de
Anne Bennent ist eine begnadete Theaterschauspielerin. Am Berliner Schillertheater sah man sie 1978 in Hans Lietzaus Der Kirschgarten als Anna. Von 1984 - 1986 war sie am Münchner Residenztheater engagiert. Hier spielte sie u.a. die Erna in dem Stück "John Gabriel Borkmann" in der Inszenierung von Ingmar Bergman. 1986 war sie am Stuttgarter Schauspiel bei Ivan Nagel engagiert, wo sie unter anderem mit Regisseuren wie Bob Wilson, Nils Peter Rudolph und Axel Manthey arbeitete. Dort wurde sie für ihre Leistungen mit dem O.E.-Hasse-Preis als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Bei den Salzburger Festspielen war sie die Johanna in "Der einsame Weg", Regie: Thomas Langhoff, 1989 an den Münchner Kammerspielen die Pippa in "Und Pippa tanzt", Regie wiederum Thomas Langhoff. Im Rahmen eines eigenen Chansonabends mit dem Titel "Pour Maman" gastierte sie 1989 unter anderem in vier deutschen Großstädten.
1990 spielte Bennent wieder bei den Salzburger Festspielen, und zwar die Esther in "Die Jüdin von Toledo", wieder in der Regie von Thomas Langhoff. Weiterhin sah man sie regelmäßig am Wiener Burgtheater. Unter Peter Zadek war sie die Künstlerin Sascha in dem Stück "Ivanov" und im gleichen Jahr auch die Desdemona in George Taboris "Othello". Regisseurin Ruth Berghaus setzte sie 1991 als "Penthesilea" in dem Kleist-Drama ein. Unter der Regie von Hans Neuenfels war sie 1992 wiederum in einem Kleist-Stück zu sehen: "Das Käthchen von Heilbronn". Unter Leander Haußmann spielte sie am Hamburger Schauspielhaus die Cressida (siehe Fotos) in "Troilus und Cressida". Danach weitere Rollen am Wiener Burgtheater. Für die Rolle der Mascha in Haußmanns "Drei Schwestern" von Tschechow und die Titelrolle in "Yvonne, Prinzessin von Burgund" in der Regie von Witold Gombrowicz, bekam Anne Bennent die Josef-Kainz-Medaille verliehen. In Wien und am Staatstheater Darmstadt spielt Anne Bennent 1999 in George Taboris Stück die Rolle der Sarah Bernhardt in "Purgatorium".
Auch im Fernsehen sah man Anne Bennent in beeindruckenden Rollen, zum Beispiel in Geißendörfers Der Sternsteinhof und in Theodor Chindler, in Schlöndorffs Eine Liebe von Swann, in Michael Hanekes 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls, in Wambo von Jo Baier, in Brandmale von George Moorse, Domino von Thomas Brasch und in mehreren Folgen der Serie Derrick.
Die neueste Produktion für die Schauspielerin ist die Neuverfilmung Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Die Geschichte wird von Regisseurin Caroline Link neu verfilmt. Anne Bennent spielt darin Madame Prune. Bei "Deutschlandfunk Kultur" ist zu lesen: "Die Oscarpreisträgerin Caroline Link wird Judith Kerrs Kinderbuch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ neu verfilmen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters fördert das Projekt mit 500 000 Euro. In dem Buch schildert Kerr, wie ein jüdisches Mädchen vor den Nazis aus Berlin flieht und die Familie eine neue Heimat finden muss. Das Drehbuch hat Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika") gemeinsam mit Anna Brüggemann geschrieben." (20.12. 2017) Weitere Schauspieler sind hier Riva Krymalowski, Marinus Hohmann, Carla Juri, Oliver Masucci, Justus von Dohnányi und Ursula Werner.
Anne Bennent ist mit dem österreichischen Musiker (Akkordeonspieler, Komponist) Otto Lechner liiert. Das Paar hat zwei Söhne.
Weitere Filme mit Anne Bennent (Auswahl)
Sternsteinhof (Rolle: Leni als Kind), 1975, Regie Hans W. Geißendörfer
Der Alte (Die Sträflingsfrau), 1978, Regie Alfred Vohrer
Die Blechtrommel (Mädchen bei der Trauerfeier), 1979, Regie Volker Schlöndorff
Der Tote bin ich (?), 1979, Regie Alexander von Eschwege
Lulu (Rolle: Lulu), 1978, Regie Walerian Borowczyk
Brandmale (Rolle: Angela), 1978-1980, Regie George Moorse
Domino (Rolle: ?), 1981/82, Regie Thomas Brasch
71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls (Rolle: Inge Brunner), 1991, Regie Michael Haneke
Der Snob (Rolle: ?), 1981, Regie Wolfgang Staudte Geschichte vom wahnhaften Aufstieg des Kleinbürgers Christian Maske zum Großindustriellen und seinen vergeblichen Anstrengungen, Herkunft und Vergangenheit auszulöschen. Hervorragende Verfilmung der satirisch-bösen Carl Sternheim-Komödie. Darsteller: Klaus Maria Brandauer, Sigfrit Steiner, Anne Bennent
Layout:
Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 19. August 2023 Diese Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine Auswahl von Filmen der Künstlerin / des Künstlers enthalten. Die Angaben erheben daher keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Links angebracht, die weitere Hinweise geben. Da ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert. |