Ingmar Bergman Film- und Theaterregisseur - Drehbuchautor
Ingmar Bergman wurde am 4. Juli 1918 in Uppsala / Schweden geboren.
Seit den 1960er-Jahren arbeitete Bergman auch für das deutsche Fernsehen. 1966 war die schwedische TV-Produktion "Drömspelet" (Ein Traumspiel, nach Strindberg, mit Ingrid Thulin) im ARD-Programm zu sehen. Der Regisseur hatte großes Interesse daran, für ein neues Publikum auch in neuen, mehrteiligen Formen zu erzählen. So war der sechsteilige Fernsehfilm Szenen einer Ehe, 1976 im ZDF ausgestrahlt, in der Bundesrepublik ein Fernsehereignis. Der in der Kinofassung preisgekrönte Fernsehfilm Von Angesicht zu Angesicht folgte in einer 4teiligen Version (mit Liv Ullmann und Erland Josephson) im ZDF 1977 (Schweden, 1975).
"Im Jahr 1974 produzierte Ingmar Bergman eine vielbeachtete Filmadaption der Mozart-Oper Die Zauberflöte für das schwedische Fernsehen unter dem Titel "Trollflöjten". Bergman verwendete eine schwedische Textfassung, gruppierte einige Szenen des zweiten Aktes um, ließ seine Zauberflöte im Barocktheater von Schloss Drottningholm spielen und zeigte in Zwischenschnitten das Äußere des Theaters sowie das Geschehen hinter der Bühne." (Quelle: www.dhm.de)
Ab 1975 arbeitete Bergman einige Jahre in der Bundesrepublik und inszenierte mit anfänglichen Sprachschwierigkeiten in Kooperation mit dem Deutschen Fernsehen weitere Filme, die für das Publikum schwer zu verdauen, nichts desto trotz umso anziehender waren. Wie z.B. das historische Filmdrama Das Schlangenei von 1979: Geschichte eines arbeitslosen Zirkusakrobaten vor dem Hintergrund eines verarmenden Berlin während der Hyperinflation Ende 1923. 1978 drehte Bergman das schwedisch-deutsche Filmdrama Herbstsonate um eine Mutter-Tochter-Beziehung, letzter Film des Regisseurs, in welchem Ingrid Bergman mitspielte. In dem 1980 gedrehten Aus dem Leben der Marionetten mündet eine Ehe in die große Katastrophe, weil der Ehemann, dargestellt von Robert Atzorn, eine Prostituierte tötet, wobei die Ursachen erst spät ergründet werden.
Fanny und Alexander war Bergmans erster in Schweden gedrehter Film seit seinem Fortgang nach Deutschland. Ein umfassender "Bilderbogen" der Familie eines Theaterdirektors in einer schwedischen Bischofsstadt Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Film wurde 1984 mit vier OSCARs belohnt, u.a. als bester fremdsprachiger Film. Ebenso wurde das mittelalterliche Rachedrama Die Jungfrauenquelle (1961) und Wie in einem Spiegel (1962) OSCAR-prämiert. 1983 startete in Deutschland eine fünfeinhalb-stündige Fernsehfassung, die Kinoversion belief sich auf drei Stunden. In Nach der Probe resümiert ein alternder Theaterregisseur während der Probenarbeit mit der Tochter seines Freundes seine persönlichen und beruflichen Erfahrungen. Für zwei von Religion geprägte Eheleute endet das Eheglück in Die Gesegneten in eine Katastrophe. Für die damalige Zeit der "verklemmten" 1950er- und 1960er-Jahre führten die mitunter krassen Filme mit unverblümter Darstellung von Sexualität zur Filmzensur, so wurde Das Schweigen (Original: Tystnaden) 1963 zu einem Skandalerfolg (Wikipedia).
1985 inszenierte Bergman am Bayerischen Staatsschauspiel das Molière-Stück "Dom Juan" (siehe Foto links) mit Michael Degen, Hilmar Thate und Birgit Doll. Im Jahr 1996 nach einer fulminanten Theaterinszenierung von "Die Bakchen" nach dem griechischen Dichter Euripides verabschiedete sich Ingmar Bergman endgültig vom Theater. Bergmans Tochter Eva (*1945) war mit dem Schriftsteller Henning Mankell bis zu dessen Tod verheiratet. Ingmar Bergman starb am 30. Juli 2007 auf der Insel Fårö/Schweden und ist dort auf dem Inselfriedhof begraben.
(Quelle: u.a. Egon Netenjakob: "TV-FILMLEXIKON - Regisseure - Autoren - Dramaturgen", Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Frankfurt/Main - mit Erlaubnis des Autors und Wikipedia)
Layout:
Rosemarie Kuheim
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