Theodor Chindler 1979
Regie: Hans W. Geißendörfer Drehbuch: Hans W. Geißendörfer Produktion: Solaris-Film (Bernd Eichinger) im Auftrag des WDR Musik: Jürgen Knieper Kamera: Jaroslav Kucera Länge: 8 x 58 Minuten Genre: TV-Film in 8 Teilen Sonstiges: Beschreibung der einzelnen Folgen: www.bamby.de, außerdem www.ggf.film.de
Darsteller ... spielt wen
Hans-Christian Blech ... Theodor Chindler Rosemarie Fendel ... Elisabeth Chindler Katharina Thalbach ... Margarete Chindler Gottfried John ... Clemens Koch Antonia Reininghaus .. Lilli Chindler Hans Putz jr. (*1961-†1979, Freitod) ... Leopold Chindler Jan Niklas ... Ernst Chindler Anne Bennent ... Luise Alexander Radszun ... Karl Chindler Kai Taschner ... Balthasar Vierling Erni Wilhelmi ... Frau Vierling Martin Flörchinger ... Diel Giovanni Früh ... Richard Ernst Fritz Fürbringer... Erzbischof Suzanne von Borsody ... Gerda Riemer Erica Schramm ... Frau Riemer Marcel Werner ... Mahritz Jürgen Schornagel ... Pfarrer Müller Bernd Tauber ... Emil Granowski Dana Medrická ... Tante Friedericke Maria Rosulkova ... Großmutter Eva Svobodová ... Therese Jan Prcncil ... Volkert Radovan Inkarsky ... Falkenhayn Bernhard Wicki ... Heimberger
Inhalt Der achtteilige Fernsehfilm nah dem Roman von Bernard von Brentano erzählt die Geschichte einer deutschen Familie von 1914 bis 1918. Theodor Chindler, Geschichtsprofessor und Zentrumsabgeordneter, lebt mit seiner Frau Elisabeth und den Kindern Ernst, Karl, Margarete und Leopold im hessischen Neustadt. Der Kriegsausbruch zerstört nicht nur die einigermaßen geordnete familiäre Situation der Chindlers. Für jeden einzelnen bedeuten die folgenden Jahre gravierende Veränderungen der persönlichen Existenz, der geistigen und politischen Haltungen, des Denkens, des Fühlens. Auch in der Familie Chindler zeichnen sich die Fronten ab, die damals durch das deutsche Volk gingen. Theodor, dessen konservative Grundhaltung zunehmend in Konflikt gerät mit seinen Einsichten in historische und gesellschaftliche Zusammenhänge, bleibt selbst eine ambivalente Figur. Während er mit seiner Kritik an der offiziellen deutschen Kriegspolitik und später mit seinem vehementen Engagement gegen den U-Boot-Krieg bei seinen Zentrumskollegen aneckt, bleibt er doch immer ein Feind aller sozialdemokratischen und sozialistischen Ideen. So versteht er die Entwicklung seines Sohnes Ernst, der die nationalen Illusionen und den Glauben an den Sinn des Krieges in einem grauenvollen Fronterlebnis verliert. Zu Karl, dem offenbar alle Einsichten versagt bleiben und der sich in den Novemberunruhen von 1918 gegen die aufbegehrenden Arbeiter stellt, hält der Vater deutliche Distanz. Natürlich billigt er Margaretes Weg. Sie lernt als Verwundetenpflegerin im Krankenhaus die schrecklichen Konsequenzen des Krieges kennen, verlässt ihr Elternhaus und schließt sich in Berlin der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung an. Wie ihr Freund Koch nimmt sie für ihre Überzeugung Verfolgung und Gefängnis auf sich. Unberührt und gefestigt in ihrem katholischen Glauben hält dagegen Elisabeth an den Vorstellungen fest, mit denen sie aufgewachsen ist. Sie stellt sich gegen alles, was ihre Kinder verändert und sie ihr entfremdet. Entsprechend ist auch Elisabeths Verhältnis zu ihrer Schwiegertochter Lilli. Diese schöne junge Frau begreift am ehesten, was der Krieg für die Menschen und für das Land bedeutet; vor allem nach dem Tod ihres Mannes Ernst begleitet sie Margaretes politische Arbeit mit Sympathie, ohne ihren Konsequenzen folgen zu können. Sie nimmt es sich heraus, ihre Meinung - von Theodor geduldet - im Hause Chindler offen auszusprechen. Als der Krieg zu Ende geht, die revolutionären und gegenrevolutionären Ereignisse Deutschland erschüttern, ist die Familie Chindler ein für allemal zerbrochen.
(Quelle: Broschüre ARD-Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft: April bis Juni 1979)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 22. Oktober 2020
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