Deutsche Film- und Fernsehgeschichte 1988

...und ein wenig Zeitgeschichte

    Rückblick - 1988 - Tagesschau   

    

    

 

    

In der Bundesrepublik werden 57 Spielfilme gedreht und 15 Defa-Spielfilme.

 

Z 10. Januar

Jürgen Sparwasser, einer der prominentesten Fußballspieler der DDR, setzt sich in die Bundesrepublik ab.

  

11. Januar

TELE 5 startet als Nachfolger des Musiksenders "Musicbox", der am 02.01.1984 seinen Sendebetrieb aufgenommen hatte. 

  

15. Januar - Bayerischer Filmpreis

Dieses Jahr werden von Franz Josef Strauß relativ viele Preise vergeben, und zwar an: Wim Wenders (Regie: Der Himmel über Berlin), Nina  Grosse (Nachwuchsregie: Der gläserne Himmel), Eleonore und Percy Adlon (Drehbuch Out Of Rosenheim), Ulf Miehe / Klaus Richter (Drehbuch Der Unsichtbare).

  

Der Filmpreis für schauspielerische Leistungen gehen an Camilla Horn, Marianne Hoppe, Marika Rökk, Fee von Reichlin, Carola Höhn, Rose Renée Roth und Ortrud von der Recke für den Film Die letzte Geschichte von Schloss Königswald von Ulrich Schamoni.

  

Der Produzentenpreis geht an Werner Herzog und seinen Bruder Lucki Stipetic (Cobra Verde). Ein Low-Budget-Preis geht an Hans Noever und der Ehrenpreis an Luggi Waldleitner.

  

Z 24. Januar

Das Theaterstück "Frauen vor Flusslandschaft" nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Böll wird in den Münchner Kammerspielen unter der Regie von Volker Schlöndorff uraufgeführt. 

       

4. Februar

Geert Müller Gerbes moderiert erstmals die 'RTL plus'-Talk-Show "Die Woche".

 

12. bis 23. Februar - Berlinale

In diesem Jahr ist Berlin die "Kulturstadt Europas" und das verpflichtet. Deutsche Beiträge im Wettbewerb sind Yasemin von Hark Bohm und Wohin? von Herbert Achternbusch (BRD), Einer trage des anderen Last von Lothar Warneke (DDR). Die beiden DDR-Darsteller Jörg Pose und Manfred Möck erhalten ex aequo (d.i. gleichermaßen) einen Silbernen Bären. Der Goldene Bär geht überraschenderweise an den chinesischen Film Das rote Kornfeld.

  

Die wichtigsten deutschen Filme im Forum sind Der Indianer¹) von Rolf Schübel, Das Mikroskop (>>> Kritik von Norbert Grob in "Die Zeit" vom 22. April 1988) von Rudolf Thome (BRD) und In Georgien (Reisedokumentation) von Jürgen Böttcher (DDR).

¹) Der Film fußt auf autobiographische Aufzeichnungen von Leonhard Lentz und erzählt die Geschichte eines Mannes, der an Kehlkopfkrebs erkrankt ist. Er thematisiert nicht nur den Ablauf der Krankheitsgeschichte des Protagonisten, sondern auch seine Empfindungen und Innenansichten während der Krebstherapie.

  

Die Retrospektive gilt der Geschichte des Farbfilms.

  

Z 9. März

Kurt Georg Kiesinger, früherer Bundeskanzler, stirbt 83jährig in Tübingen.

  

18. März

Start der 7teiligen TV-Serie im DDR-Fernsehen Bereitschaft Dr. Federau, in der Titelrolle Uta Schorn.

Bei MDR ist zur Serie zu lesen: "Rund um die Uhr ist sie mit dem Rettungswagen unterwegs, hat Einsätze an Sonn- sowie Feiertagen und dazu organisatorische Aufgaben. Bald bleibt Dr. Federau kaum noch Zeit für ihren 15-jährigen Sohn Frank, der sie gerade jetzt nötiger denn je braucht. Das neue Schuljahr hat begonnen und nach dem Tod seines Vaters fällt es Frank schwer, im Alltag wieder Fuß zu fassen. Bert Holländer, ein allein stehender Bekannter der Familie, spürt, was in Frank vorgeht."

Weitere Darsteller: Ingeborg Krabbe als Schwester Renate, Anne Kasprzik als Schwester Carola

    

25. März

Auftakt für "Das literarische Quartett" im ZDF mit Marcel Reich-Ranicki (FAZ), Sigrid Löffler (Profil) und Hellmuth Karasek (Der Spiegel).

 

April

Start der RTL-Game-Show "Alles Nichts oder?" mit Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen.

 

17. April

Mit "ML - Mona Lisa" startet das ZDF ein 40minütiges Frauenjournal, das Maria von Welser moderiert.

  

19. bis 21. April

In Ost-Berlin sind beim 5. Kongress des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden keine westlichen Berichterstatter zugelassen, weil Glasnost-ähnliche Auseinandersetzungen befürchtet werden. Aber von den 80 Delegierten, die reden wollen, kommen nur 36 zu Wort. Gegen die Regie der Kongressleitung protestiert der Dokumentarist Konrad Weiß mit dem Verzicht auf sein Mandat.

   

Erwin Geschonneck erkundigt sich nach dem Verbleib der verbotenen Filme Spur der Steine und Das Kaninchen bin ich.

  

11. bis 14. Mai

Beim 5. Nationalen Spielfilmfestival der DDR verteilt die Fachjury Auszeichnungen in 12 Kategorien. Den »Preis für einen Film als Gesamtkunstwerk« erhält Fallada - Letztes Kapitel von Roland Gräf. Die Publikumsjury entscheidet sich für Einer trage des anderen Last von Lothar Warneke als "wirkungsvollsten Film".

  

25. Mai

Der Vorstand des Deutschen Fußballbundes beschließt, die Rechte zur Fernsehübertragung von Bundesligaspielen für die nächsten drei Jahre für 135 Mill. DM an einen privaten Anbieter zu verkaufen.

 

10. Juni - Deutscher Filmpreis

Innenminister Zimmermann vergibt den Deutschen Filmpreis. Ein Filmband in Gold an Wim Wenders für Der Himmel über Berlin, Filmbänder in Silber an den Dokumentarfilm Der Indianer¹)

(siehe oben bei "Berlinale") und den Spielfilm Out Of Rosenheim. Weitere sieben Filme waren nominiert, darunter: Drachenfutter und Der gläserne Himmel. Filmbänder in Gold erhalten u. a. auch Dominik Graf für die Regie des Films Die Katze und Marianne Sägebrecht (Darstellerin Out Of Rosenheim).

  

Sommer 1988

"ZDF-Fernsehgarten" mit Ilona Christen. Die Live-Open-Air-Show läuft bis heute (2021) und wird moderiert von Andrea Kiewel.

 

19. Oktober

Günther Jauch löst Harry Valerien als Moderator des »Aktuellen Sportstudios« ab.

 

6. bis 30. Oktober - Hofer Filmtage

Unter den deutschen Filmen finden sich ungewöhnlich viele interessante Titel: u.a. Land der Väter, Land der Söhne (Nico Hofmann), Wallers letzter Gang (Christian Wagner), Die Jungfrauenmaschine (Monika Treut), Brennende Betten (Pia Frankenberg), Im Jahr der Schildkröte (Ute Wieland), Drei D (Sönke Wortmann).

  

31. Oktober - 8. November

Die Ausstrahlung des fünfteiligen, international koproduzierten Fernsehfilms Die Bertinis wird ein großer Publikumserfolg. Das Buch schrieb - nach dem Roman von Ralph Giordano - Egon Monk, der auch Regie führte.

 

November

SAT.1 startet die Game-Show "Das Glücksrad".

  

6. November

Der "Polizeiruf 110" schildert mit der Folge Der Kreuzworträtselfall eindrucksvoll die Aufklärung eines schweren Tötungsverbrechens nach einer wahren Begebenheit. Der Film mit Andreas Schmidt-Schaller, Peter Borgelt und Günter Naumann als Kommissare war einer der besten Episoden dieser Krimiserie der DDR.

 

20. November

Nach einer Novelle von Anna Seghers wird der Film Aufstand der Fischer von St. Barbara im DDR-Fernsehen ausgestrahlt. Drehbuch und Regie hat Thomas Langhoff, in der Hauptrolle glänzt Hansjürgen Hürrig. Die Geschichte ist folgende: "Mit einem kleinen, rostigen Dampfer fährt Johann Hull von der Margaretheninsel an der bretonischen Küste auf die Insel St. Barbara. Er ist müde und einsam. Auf St. Barbara wird er voller Hoffnung erwartet, denn die Fischer dort sind unzufrieden: die Einnahmen für ihre Fänge sollen verringert werden. Soll man streiken, wie auf anderen Inseln auch? Hull macht ihnen Mut, den Aufstand zu wagen und an die eigene Kraft zu glauben. Am nächsten Morgen weigern sich die Fischer auszufahren. Je länger der Aufstand dauert und je aussichtloser er zu sein scheint, um so stärker zerreißen Widersprüche und Konflikte das Leben der Inselbewohner. Ihr Umgang miteinander bricht sich jetzt in vielen Facetten: Misstrauen, Feigheit und Verrat, Treue und Stärke. Schließlich wird der Aufstand zu Bedingungen beendet, die schlechter sind als die vor dem Streik. Hull wird festgenommen und zum Prozess an Land gebracht." (Quelle Inhalt: Aufbau-Verlag)

  

4. Dezember

Das ZDF beginnt mit der Kinderserie "Siebenstein".

 

18. Dezember

In dem dreiteiligen ARD-Fernsehspiel Wilder Westen inclusive karikiert Dieter Wedel deutsche Touristen in den USA.

 

  

  

S o n s t i g e s / O h n e   D a t u m

  

  

M U S I K A L I S C H E S  1988

   

  • Herbert Grönemeyer hatte mit seine LP "Ö" die Chartspitze erreicht und hielt sich dort 14 Wochen.
    Roy Orbison 1966
    Foto: Nationaal Archief,
    Jack de Nijs für Anefo

  • Am 6. Dezember stirbt der texanische Country- und Rocksänger Roy Orbison, der mit Hits wie "Pretty Woman" oder "Blue Bayou" bekannt wurde. Er wird 52 Jahre alt.

  • Céline Dion gewinnt am 30. April in Dublin mit dem Lied "Ne partez pas sans moi" für die Schweiz den Eurovision Song Contest.

  • Eddy Grant singt "Gimme Hope Jo'anna" und fordert damit das Ende der Apartheid in Südafrika – der Name ‚Jo'anna‘ im Songtitel bezieht sich nicht auf eine Frau, sondern auf die südafrikanische Metropole Johannesburg. (Wikipedia)

  • Michael Jackson kauft sich ein Riesenanwesen in Kalifornien, das später als "Neverland-Ranch" bekannt geworden ist.

  • Die Band Depeche Mode mit Frontmann Dave Gahan befinden sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.  

  

A k t u e l l e  H i t s  1988

 

Livin' on a prayer - Jon Bon Jovi

I still haven't found what I'm looking for - U2

Whit or without you - U2

You win again - Bee Gees

La isla Bonita - Madonna

Stand by me - Ben E. King

Sweet sixteen - Billy Idol

    

    

  

B A M B I - S i e g e r  1988

  

Folgende Künstler erhielten den Filmpreis BAMBI 1988

Ausgezeichnet wurde dabei Loriot, Amelie Fried, August Everding, Christina Plate, Evelyn Hamann, Günter Strack, Jennifer Rush, Giorgio Moroder, Jürgen Prochnow, Katharina Witt, Rita Süssmuth, Robert Gale u.a.

  

 

Sieger der "Goldenen Kamera" von HörZu 1988

 

Folgende Künstler bekamen die "Goldene Kamera" von HörZu 1988

  

  

B R A V O - O T T O - Leserwahl 1988

  

Kategorie männliche Filmstars: Gold Patrick Swayze, Silber Sylvester Stallone, Bronze Eddie Murphy

Kategorie weibliche Filmstars: Gold Jennifer Grey, Silber Linda Kozlowski, Bronze Kelly McGillis

Kategorie Rock-Gruppen: Gold Die Ärzte, Silber a-ha, Bronze Bros

Hard'n Heavy: Gold Europe, Silber Bon Jovi, Bronze Helloween

Kategorie Sänger: Gold Michael Jackson, Silber Rick Astley, Bronze Eros Ramazzotti

Kategorie Sängerinnen: Gold Sandra, Silber Whitney Houston, Bronze Kylie Minogue

Kategorie TV-Stars weiblich: Gold Kate Jackson, Silber Heather Thomas, Bronze Silvia Seidel

Kategorie TV-Stars männlich: Gold David Hasselhoff, Silber Don Johnson, Bronze Bruce Boxleitner

Kategorie Sportler: Gold Andre Agassi, Silber Jürgen Klinsmann, Bronze Stefan Edberg

Kategorie Sportlerinnen: Gold Steffi Graf, Silber Florenve Griffith-Joyner, Bronze Anja Fichtel

  

  

L I T E R A T U R

  

"Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit"

Hilmar Hoffmann. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch. 256 Seiten. - "Propaganda im NS-Film".

Der Autor beschreibt die organisatorischen Voraussetzungen der Filmarbeit im Dritten Reich. Zwei weitere Bände werden angekündigt, sind aber nicht erschienen.

   

"Augenzeugen - 100 Texte neuer deutscher Filmemacher"

H. H. Prinzler / Eric Rentschler (Hg.). Frankfurt/Main: Verlag der Autoren. 567 Seiten.

Ein spezieller Blick auf das Kino der Bundesrepublik von 1962 bis 1987, formuliert von denen, die für dieses Kino arbeiten.

  

  

   

E i n i g e   K i n o-  u n d  F e r n s e h f i l m e   d e s   J a h r e s  1988

  

  

Yasemin

Regie: Hark Bohm

  

Fallada - Letztes Kapitel  

Regie: Roland Gräf

Die letzten zehn Jahre im Leben des Schriftstellers Hans Fallada 1937-1947. Innerlich zerrissen und labil, hat er sich in das mecklenburgische Städtchen Carwitz zurückgezogen, schreibt kaum noch etwas von Belang, trinkt und betäubt sich mit Tabletten. Seine Frau Anna steht jedoch zu ihm, betreut ihn in Zeiten tiefster Depression und toleriert sogar sein Verhältnis mit dem Dienstmädchen Anneliese. Als er indes ein weiteres Verhältnis mit der attraktiven Fabrikantenwitwe Ursula Losch beginnt, lässt sie sich scheiden. Die Liebe zu Ursula gibt Fallada anfangs neuen Lebensmut. Doch Ursula ist Morphinistin und verstrickt ihn nur immer tiefer in die Abhängigkeit. Als ihn nach Kriegsende die Rote Armee als Bürgermeister einsetzt, ist er der Aufgabe nicht mehr gewachsen... - Fallada - letztes Kapitel ist ein starkes Dichterporträt voll elementarer Bild- und Aussagekraft und erhielt auf dem Nationalen Spielfilmfestival der DDR den Hauptpreis.

  

Felix  

Episodenfilm von Christel Buschmann, Helke Sander, Helma Sanders-Brahms und Margarethe von Trotta

      

Die Katze

Regie: Dominik Graf

    

Schmetterlinge

Regie: Wolfgang Becker

     

Im Jahr der Schildkröte

Regie: Ute Wieland

Schnee bedeckt die winterliche Stadt. Heinz Kamp, Witwer und ehemaliger Buchhalter, kann nicht schlafen. Bei seinem nächtlichen Spaziergang begegnet er einem seltsamen Mädchen. Er bietet ihr Unterschlupf in seiner Wohnung an. Am nächsten Tag ist das Mädchen verschwunden. Als Kamp am selben Abend nach Hause kommt, ist seine Wohnungstür aufgebrochen... Steckt vielleicht das Mädchen dahinter? Alles, was er von ihr weiß, ist ihr Name: Claudia. Überraschend taucht sie eines Abends wieder bei ihm auf, offenbar in einer Notlage. Kamp hilft ihr, ist sich aber nicht sicher, ob er das Richtige tut. Obwohl er vom Leben längst nichts mehr erwartet, entwickelt er neue Aktivitäten. Die Nachbarn beginnen über ihn zu reden. Ganz besonders Herta Klose, die sich Hoffnungen auf ihn macht, fühlt sich vernachlässigt. Kamp stellt Nachforschungen über Claudia an, er weiß, sie braucht Geld. Er hebt seine gesamte Barschaft ab, lässt sich seine Lebensversicherung auszahlen und versteckt das Geld in seiner Wohnung. Claudia taucht voller Energie wieder auf, Kamp schwankt zwischen Fürsorge und Misstrauen, Liebe und Verdacht. Aber die Wärme und der Charme des Mädchens erwecken Gefühle in ihm. Was will sie von ihm? Eines Tages schließlich ist Claudia verschwunden - mit all seinen Ersparnissen. Für Kamp bricht eine Welt zusammen. Doch da tritt eine unerwartete Wende ein...

(Quelle: www.geissendoerfer-film.de

 

  

Einer trage des anderen Last

Regie: Lothar Warneke

1950: Zwei junge Männer, die unterschiedlicher nicht sein können, müssen sich im Lungensanatorium ein Zimmer teilen. Josef Heiliger ist Offizier der Volkspolizei und Marxist. Hubertus Koschenz ist evangelischer Vikar. Da die zwei immer wieder aneinandergeraten, verlangt einer von ihnen, in ein anderes Zimmer verlegt zu werden. Der Chefarzt lehnt aber ab. Kommen die Zwei miteinander aus? Auf der Suche nach Gemeinsamkeit. Nach 10 Jahren Schubladendasein darf der Film 1987 gedreht werden. Ein Film, der für viel Aufsehen in Ost und West gesorgt hat. 

  

Passagier, Der - Welcome in Germany

Regie: Thomas Brasch

  

Ödipussi

Regie: Loriot = d.i. Vicco von Bülow

  

Die Venusfalle

Regie: Robert van Ackeren

   

Land der Väter, Land der Söhne

Regie: Nico Hofmann

Ein junger Journalist recherchiert das Leben seines Vaters, stößt auf Widersprüche und eine Mauer des Schweigens, bis er schließlich die Wahrheit entdeckt. Sein Vater betrieb während des zweiten Weltkrieges eine Fabrik im besetzten Polen und ließ KZ-Häftlinge für sich arbeiten, eine Schuld, an der er Jahre später zerbrach. Ein Film, der sich gegen das Vergessen richtet und die Frage nach der Verantwortung der Nachgeborenen stellt.

  

Die Schauspielerin

Regie: Siegfried Kühn

  

Der Indianer

Regie und Drehbuch: Rolf Schübel, Dokumentarfilm

Leo Lentz ist an Kehlkopfkrebs erkrankt. Er muss Operationen bis zur gänzlichen Entfernung des Kehlkopfes über sich ergehen lassen und lernt dennoch, mit seiner Krankheit umzugehen und zu leben. Die Filmarbeit ging über mehrere Jahre unter tatkräftiger Mitarbeit von Leo Lentz, der seinem Leiden erlag und somit die Fertigstellung des Films nicht mehr miterleben konnte.

 

  

   

G e s t o r b e n 

   

3. Januar - Franz Muxeneder

geboren am 19. Oktober 1920

Österreichischer Schauspieler, der in unzähligen Heimatfilmen der 1940er- bis 1960er-Jahre zu sehen war, darunter das Bergdrama Weiße Schatten (1951, Regie: Helmut Käutner), Der Weibsteufel (1951, Regie: Wolfgang Liebeneiner), Haus des Lebens (1952, Regie: Karl Hartl), die Erich Kästner-Adaption Drei Männer im Schnee (1955, Regie: Kurt Hoffmann ), Die Trapp-Familie (1956, Regie: Wolfgang Liebeneiner) oder als Dorfnarr in Wo der Wildbach rauscht (1956, Regie: Heinz Paul). 1960 sah man Franz Muxeneder als Freund Woditschka neben Heinz Rühmann in der Soldatenfarce Der brave Soldat Schwejk in der Regie von Axel von Ambesser. In diesem Jahr bekam er ein Engagement im Münchner Volkstheater und war fortan auch im Komödienstadel zu sehen. 

Leider verschleuderte der Schauspieler sein Talent und verlegte sein Schauspiel Ende der 1960er-Jahre fast ausschließlich auf die Produktion von seichten Erotikfilmen wie z.B. Die Wirtin von der Lahn, Liebesgrüße aus der Lederhose oder Otto ist auf Frauen scharf usw., die Regie zu diesen Filmen kam überwiegend von Franz Antel und Ernst Marischka. Einen seiner letzten Fernsehfilmauftritte hatte der Mime in einer Folge der TV-Serie 1987 in Großstadtrevier (Episode: Amamos und Konsorten). (Quelle: Wikipedia)

Franz Muxeneder starb mit 67 Jahren in München; seine letzte Ruhe fand er auf dem dem Salzburger Kommunalfriedhof.

(Foto der Grabstelle bei knerger.de)

Weitere Filme mit Franz Muxenender sind bei IMDb und Filmportal gelistet.

  

 

  

20. Januar -
Paul Esser

geboren am 24.03.1913

Absolvierte seine Schauspielausbildung bei Adolf Dell in Düsseldorf und hatte sein erstes Engagement am Stadttheater in Paderborn, das war 1939. Weitere Theaterstationen waren Weimar, Posen, Memel und Schneidemühl. Von 1943 bis zur kriegsbedingten Theatersperre war er am Deutschen Theater in Berlin engagiert. Nach Kriegsende ging Paul Esser zum Düsseldorfer Schauspielhaus und spielte dort unter der Intendanz Gustaf Gründgens. Bei Eröffnung des Schillertheaters in Berlin 1951 war er als Wilhelm Tell zu sehen. 1963 gründete er das Hansa-Theater in Berlin, das er etliche Jahre leitete.

 

Hinweis zum Foto links:

Szene aus dem Stück "Der Feigling" von Slátan Dudow an den Kammerspielen Berlin.

Foto: Abraham Pisarek, Aufn.-Nr. df_pk_0000706_001, Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek (Paul Esser oben rechts)

 

Nicht nur beim Theater machte Paul Esser eine gute Figur, er hatte auch viele Rollen im Film, wie z.B. in dem 1949 gedrehten DEFA-Film Rotation von Wolfgang Staudte, wo er den "Mitläufer" Hans Behnke spielt, der sich nach 1933 mit dem Regime arrangiert und erst sehr spät erkennt, dass Ignoranz und Mitläufertum im 3. Reich gleichbedeutend sind mit Mitschuld. Dies war eine der wenigen Hauptrollen, die Esser spielte. Auch in Der Untertan gab ihm Staudte 1951 eine Paraderolle. Diesmal verkörperte Esser - hart an der Grenze zur Karikatur - den stets ein wenig zu pompösen, von seiner Gewichtigkeit und Bedeutung überzeugten und durch und durch dem Preußentum und seinen Idealen verschriebenen Regierungspräsidenten von Wulkow, der für den devot-kaisertreuen Titelhelden Heßling (Werner Peters) zum entscheidenden Mentor wird.

Paul Esser ist in Urlaub auf Ehrenwort 1955 Unteroffizier Bruno Hartmann (Regie: Wolfgang Liebeneiner), er spielt in Sohn ohne Heimat (1955, Regie: Hans Deppe), Die Frühreifen (1957, Regie: Josef von Baky) u.a. Leider begann mit dem Wechsel in bundesdeutschen Filmfirmen der Abstieg des großartigen Schauspielers in die Bedeutungslosigkeit. Man sah ihn nur noch in Schnulzen, Melodramen und Lustspielen als aufgeblasenen Wichtigtuer, kleinen Angestellten oder von sich selbst überzeugten Vorgesetzten etc. In drei Tatort-Folgen der 1970er-Jahre sah man Paul Esser in drei Episoden als Berliner Kommissar Erwin Kasulke, und zwar in Der Boss (1971), Rattennest (1972) und als Gastkommissar in der österreichischen Folge Mord im Ministerium mit Fritz Eckhardt als Oberinspektor Marek. Letztmalig war Paul Esser als Senator Hilton in Peter Zadeks Simmel-Verfilmung Die wilden Fünfziger

(1983), in der TV-Serie Drei Damen vom Grill und 1987 in einer Folge der Krimiserie Ein Fall für zwei zu sehen. zu sehen.

Weitere Filme mit Paul Esser sind bei IMDb und Filmportal gelistet.

(Quelle: Informationen aus Wikipedia und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 2, S. 581/582 - mit Erlaubnis des Autors)

 

 

 

  

 

 

  

Ehmi Bessel

 

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de  

 

 

 

3. Februar - Ehmi Bessel

geboren am 11. Oktober 1904 

Deutsche Schauspielerin

Ehmi Bessel wurde in Ludwigshafen am Rhein geboren, sie wuchs in Mannheim auf. Nach der Schule Schauspielunterricht bei Fritz Alberti. Ihre Karriere begann am Düsseldorfer Schauspielhaus unter der Intendanz von Louise Dumont. Von 1929 - 1932 war sie bei den Münchner Kammerspielen engagiert. Weitere Stationen waren das Deutsche Schauspielhaus Hamburg von 1932 - 1939 und das Deutsche Theater Berlin. Sie machte sich einen guten Namen als renommierte Darstellerin klassische Heroinen wie Maria Stuart, Nora, Ophelia, Titania, Candida, Polly Peachum, Käthchen von Heilbronn und Minna von Barnhelm. 1935 wurde sie zur Staatsschauspielerin ernannt. Ehmi Bessel war von 1934 - 1985 mit dem Schauspieler Werner Hinz verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder, die ebenfalls alle den Beruf des Schauspielers ergriffen haben: Dinah (eigentlich Eleonore, ein Kind aus einer Liaison mit dem Kunstflieger Ernst Udet, das Kind wurde von Werner Hinz adoptiert), geb. 1934; Michael (1939-2008) und Knut, geb. 1941.

 

Werner Hinz und Ehmi Bessel - Foto: VIRGINIA

Werner Hinz und Ehmi Bessel

 

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

Ihr Filmdebüt gab sie 1932 in Das Mädel von Montparnasse, es folgten u.a. Gruß und Kuß, Veronika (1933), Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1958) mit Horst Buchholz und Werner Hinz, Regie: Kurt Hoffmann, Rheinsberg (1967, Regie ebenfalls K. Hoffmann) mit Werner Hinz und Cornelia Froboess.

 

Ihr erster Theaterauftritt war bereits 1926. Dort spielte sie am Düsseldorfer Schauspielhaus die Aude in Raynals "Das Grabmal des unbekannten Soldaten" unter der Regie von Berthold Viertel. In der "Dreigroschenoper" spielte sie 1929 unter Hans Schweikart die Polly. Bei den Münchner Kammerspielen war sie 1931 unter der Regie von Otto Falckenberg als Nora in Ibsens legendärem Stück zu sehen. 1947 gehörte sie zum Ensemble, das zwischen den Ruinen der ehemaligen Reichshauptstadt Bert Brechts "Furcht und Elend des Dritten Reiches" zum erstenmal auf eine deutsche Bühne brachte. Im Fernsehen war Ehmi Bessel in Hava, der Igel, Regie Hans Quest, in Späte Liebe, nach der Erzählung von Max von der Grün, Regie: Ilse Hofmann und 1978 in Die Eisernen in der Regie von Rolf Henninger zu sehen. 1979 spielte sie an der Seite ihres Mannes die Daja in Lessings Nathan, der Weise (Titelrolle Werner Hinz), Regie Oswald Döpke.

(Quelle: Einige Passagen aus steffi-line.de)

Weitere Filme mit Ehmi Bessel sind bei IMDb und Filmportal gelistet.  

  

  

 

 

 

    

 

 

Sigfrit Steiner

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

21. März - Sigfrit Steiner

geboren am 31. Oktober 1906

Schweizer Schauspieler und Regisseur

Aufgewachsen in St. Gallen. Abitur. Studium der Innenarchitektur. In seinen späteren Jahren herausragender Charakterschauspieler altstarriger Greise und knorriger Eigenbrötler. Steiner hatte sich im Alter von 20 Jahren an der Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin ausbilden lassen und zur gleichen Zeit zwei kleine Filmauftritte absolviert. Anschließend arbeitete er als Bautechniker und Journalist, ließ sich 1928 in Paris vom Schauspiellehrer Charles Dullin fortbilden und begann seine schauspielerischen Aktivitäten im selben Jahr am Reußischen Theater in Gera, dem er mehrere Jahre treu blieb. Steiner kehrte kurz nach Machtantritt der Nazis in die Schweiz zurück. Dort trat er 1934 ein Engagement am Luzerner Stadttheater an, wo er weitere drei Jahre blieb. Als Regisseur wechselte er 1937 an das Stadttheater Bern, ab 1938 trat er an Zürcher Bühnen auf.

Gleichzeitig wirkte er auch in Kinoproduktionen mit. Vor allem Leopold Lindtberg, der Steiner ans Zürcher Schauspielhaus geholt hatte, besetzte ihn in mehreren seiner Kinofilme, wie in Füsilier Wipf, Wachtmeister Studer (beide 1938), Die letzte Chance (1945) oder Matto regiert (1947). Während des 2. Weltkrieges führte Steiner selbst auch mehrfach Regie, wie in Gottesmühlen (1942) oder Das Leben beginnt (Maturareise) (1947). Sigfrit Steiner war in über 200 Rollen in Kino- und Fernsehfilmen zu sehen, so 1962 in Georg Kreislers Parodie "Sodom und Andorra", 1966 in Ohne festen Wohnistz oder als Dr. Stass in der 5. Folge der inzwischen zur Kultserie avancierten Raumpatrouille Orion. Er spielte den Detektiv Feller in Ladislao Vajdas Es geschah am hellichten Tag, den Baron Achbach in Der Schinderhannes, den Amtsrichter in Theodor Grädlers TV-Film Sturm im Wasserglas, 1969 den Nestor in Troilus und Cressida, 1970 den Generaloberst Franz Halder in dem TV-Spiel Claus Graf Stauffenberg in der Regie von Rudolf Nussgruber. 

Aber erst in späteren Jahren erhielt Steiners Karriere einen deutlichen Schub, vor allem, nachdem er mit der Darstellung des Titelhelden, eines der Vereinsamung anheimfallenden alten Mannes in dem realitätsnahen, deprimierenden Psychogramm Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner in der Regie von Kurt Gloor eine superbe schauspielerische Leistung vorgelegt hatte, die mehrfach preisgekrönt wurde. 

Für seine darstellerischen Leistungen erhielt er 1964 und 1981 Filmbänder in Gold sowie 1976 den Preis der Internationalen evangelischen Filmjury der Berlinale.

(Quelle: Informationen aus steffi-line.de, Wikipedia und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 7, S. 464/465 - mit Erlaubnis des Autors)

Weitere Filme mit Sigfrit Steiner sind bei IMDb und Filmportal gelistet.

  

 

  

28. Juni - Kurt Raab ( Biografie innerhalb dieser HP)

Schauspieler, Regisseur, Ausstatter, Drehbuch u.a.

Über viele Jahre war seine Arbeit als Darsteller, Ausstatter und Regieassistent eng mit dem Werk von Fassbinder verbunden. 1977 trennten sich ihre Wege. Sein Credo war "Es klatscht der Mensch, solang er lebt". Deswegen schrieb er 1982 das Buch "Die Sehnsucht des Rainer Werner Fassbinder". Er stirbt an den Folgen eine HIV-Infektion im Hamburger Tropeninstitut.

 

 

 

5. September - Hans Albin

geboren am 27. Juli 1905 in Berlin

Schauspieler, Regisseur, Filmproduzent, Drehbuch

Der gebürtige Berliner hatte sich zunächst im Autorensport versucht, ehe er sich am Rudi-Meinhardt-Theater zum Schauspieler ausbilden ließ. Nebenbei erhielt Albin auch eine Gesangsausbildung (Tenor). Darüber hinaus genoss er eine kaufmännische Ausbildung. Der Theaterregisseur Heinz Hilpert förderte den seit 1931 bühnenaktiven Albin, schließlich setzte der Nachwuchsdarsteller sich im Fach 'jugendlicher Komiker' durch. Als Regisseur begann Hans Albin zunächst beim Dokumentarfilm. Seine Liebe zum Rennsport prädestinierte ihn für Dokumentarfilme über Sportereignisse, vor allem seine Autorennen-Filme machten ihn bekannt. In den 1930er-Jahren trat er mit humorigen Rollen in Kinofilmen auf, darunter mehrere Lustspiele mit dem jungen Heinz Rühmann. An Rühmanns Komödienhit Der Mustergatte war Albin auch am Drehbuch beteiligt, bei dessen Fünf Millionen suchen einen Erben (1937/38) und einigen Inszenierungen Carl Froelichs wirkte er als Regieassistent. 1941 entstand unter Albins Regie eine Kurzfilm-Revue mit Sketchen der populären Bajuwaren-Komiker Karl Valentin / Liesl Karlstadt, Weiß-Ferdl und Adolf Gondrell. Anfang der 1950er-Jahre begann der mittlerweise in München ansässige Albin abendfüllende Spielfilme zu drehen. Sein Metier wurden derbe, ländlich-sittliche Komödien und Schwänke, künstlerisch belanglos und an der Kinokasse leidlich erfolgreich. Zuletzt, gegen Ende seiner Karriere in den späten 1960er-Jahren, suchte Albin sein Heil in zotigen Sex-Lustspielen, wie z.B. "Pudelnackt in Oberbayern" etc.

Einige seiner Filme waren: Der Orlow (1932), Zigeunerblut (1933/34), Heinz im Mond (1934), Wenn wir alle Engel wären (1936), Die Umwege des schönen Karl (1937).

Weitere Filme mit und von Hans Albin sind bei Filmportal und IMDb zu finden.

(Quelle: Informationen aus steffi-line.de, Wikipedia und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 1, S. 55/56 - mit Erlaubnis des Autors)

 

  

 

  

30. Juni - Johanna Hofer

geboren am 30. Juli 1896

Deutsche Schauspielerin

Johanna Hofer und Günter Lamprecht in Rückfälle

Das Szenefotos stellte mir freundlicherweise PIDAX-Film zur Verfügung.

 
Geboren wurde Johanna Hofer in Berlin. Ihre Schwester ist die Drehbuchautorin Maria Matray und eine Tante Hofers die Malerin Käthe Kollwitz. Ihre Ausbildung hatte Hofer an der Theaterakademie Matteus-Strakosch erhalten. Bereits in jungen Jahren spielt sie unter Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin, zuvor bereits erstes Engagement in Frankfurt/Main. Hier konnte sie ihren ersten Theatererfolg als Jungfrau von Orleans feiern. In Berlin, wo sie zahlreiche, klassische Frauenrollen verkörpert wie die Desdemona in "Othello", die Anna in "Richard III." und die Elisabeth in "Don Carlos", lernt sie Fritz Kortner kennen, den sie 1924 heiratet. 1924 und 1929 bekommen sie zwei Kinder. Johanna Hofer tritt beruflich kürzer und widmet sich der Familie. Kortner, der vor den Nazis fliehen muss, zwingen beide, sich über Österreich, Schweiz und England in den USA niederzulassen. Dort besserte sie beider Emigrantensituation ein wenig auf mit Rollen an Bühne (so z.B. in New York im Februar 1940 in "Another Sun" unter der Regie Kortners) und im Hollywood-Film. 1948 kam sie nach Deutschland zurück und spielte an den Münchner Kammerspielen, am Berliner Schillertheater und an der Schaubühne am Halleschen Ufer. Als 1970 ihr Mann starb, nahm sie ihre Theaterarbeit wieder auf, u.a. in Bochum unter Peter Zadek ("Hedda Gabler").

 

Hinweise zum Foto rechts: Johanna Hofer als Linda Loman in "Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller,

1950 am Berliner "Hebbel-Theater". Regie führte Helmut Käutner;

ihr Ehemann, Fritz Kortner, spielte die Titelfigur des Handlungsreisenden Willy Loman. Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000867_036).

© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek. Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983)Datierung: 01.06.1950. Quelle: www.deutschefotothek.de;

Genehmigung zur Veröffentlichung: 19. Mai 2017

 

Auch im Fernsehen nahm sie Rollen an, hier überzeugte sie oft in fragilen, irrlichternden und zarten Frauenfiguren, hinter deren zerbrechlich wirkender Fassade oftmals charakterliche Stärke schlummerte, so gab ihr Rainer Werner Fassbinder 1976 eine Rolle in seinem Film Ich will doch nur, dass ihr mich liebt und 1982 in seinem Frauendrama Die Sehnsucht der Veronika Voss. Wolfgang Staudte holte sie in seine Ruhrgebietssaga Die Pawlaks - Eine Geschichte aus dem Ruhrgebiet, in Peter Beauvais' Fernsehfilm war Johanna Hofer die Filmmutter von Günter Lamprecht, der in dem überaus sehenswerten Fernsehfilm Rückfälle einen Alkoholiker spielt. Ein weiteres Glanzstück ihrer Schauspielkunst konnte man bewundern in dem Fernsehspiel Im Reservat als Frau Minkwitz an der Seite von Wolfgang Kieling, Regie hatte hier wiederum Peter Beauvais.

 

(Quelle: Informationen aus Wikipedia und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 4, S. 8 - mit Erlaubnis des Autors)

 

Johanna Hofer liegt auf dem Münchner Waldfriedhof neben ihrem Mann begraben - Foto der Grabstelle.

Weitere Filme mit Johanna Hofer sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

  

  

 

  

  

  

  

  

Brigitte Horney

  

 Foto© Virginia Shue, Hamburg

 starfotos@virginia-hamburg.de

27. Juli - Brigitte Horney

geboren am 29. März 1911

 

Deutsche Schauspielerin - Weitere Bilder von Brigitte Horney

Die Tochter der deutsch-amerikanischen Psychoanalytikerin Karen Horney wird in Berlin geboren. 1928 nahm sie Schauspielunterricht bei Ilka Grüning und steht mit 17 Jahren bereits auf der Bühne. 1930 wurde ihr der "Max Reinhardt- Preis" als beste Nachwuchsschauspielerin verliehen. Bevor sie ihr erstes Engagement in Würzburg antreten kann, holt sie Robert Siodmak zu ihrer ersten Filmrolle in Abschied (1930) nach Babelsberg. Weitere Theaterstationen sind das Deutsche Theater, die Volksbühne und das Lessingtheater in Berlin. Nach 1945 arbeitete sie zunächst am Zürcher Schauspielhaus. Von 1941 bis 1954 war sie mit dem Kameramann Konstantin Irmen-Tschet verheiratet.

 

Brigitte Horney und Johannes Heesters in "Illusion", 1941, Regie: Viktor Tourjansky - Foto: Murnau-Stiftung

Brigitte Horney und Johannes Heesters in "Illusion", 1941, Regie: Viktor Tourjansky

©Murnau-Stiftung

  

Nach längeren, krankheitsbedingten Aufenthalten in der Schweiz, folgte sie in zweiter Ehe ihrem Mann Hanns Swarzenski, dem Direktor des Museum of Fine Ans in Boston, in die USA und erwarb die amerikanische Staatsbürgerschaft. Danach spielte sie in über 100 anderen Filmen, erlangte Weltruf mit Liebe, Tod und Teufel und Savoy Hotel 217. Sie war der herbe Anti-Star des deutschen Films und führte ein international geprägtes Leben in Deutschland. Anfang 1937 wirkte die perfekt englisch sprechende Künstlerin darüber hinaus auch in zwei britischen Streifen mit (als spanische Revolutionärin in dem Krimi "The House of the Spaniard" als zur Spionage genötigte Deutsche in dem Kriegsmelodram "Secret Lives"). Brigitte Horney verkörperte in diesen Jahren einen sehr selbstbewussten, eigenständigen Typ Frau, der weiß, was er will und sich auch durchsetzt, ohne dabei an Feminität und Rätselhaftigkeit zu verlieren. Während des Krieges erhielt sie ihre glanzvollste Rolle: Als Zarin Katharina die Große versuchte sie in dem UFA-Jubiläumsfilm Münchhausen den Lügenbaron (Hans Albers) mit ihren Verführungskünsten zu becircen.

 

Nach dem Krieg wandte sich die Schauspielerin wieder verstärkt dem Theater zu. Von 1946 - 1949 war sie am Schauspielhaus Zürich engagiert. Im Nachkriegsfilm spielte Brigitte Horney vornehmlich Charakterparts - meist wurde sie als resolute, ältere Dame besetzt. Brigitte Horney, die seit dem Tod ihrer Mutter in Boston lebte, gelang in den 1980er-Jahren ein spätes Comeback in den Fernsehserien (Teufels Großmutter und Das Erbe der Guldenburgs. Zuletzt war sie auf der Leinwand in Peter Keglevics Bella Donna (1983) zu sehen und trat in erfolgreichen TV-Serien auf wie in Jakob und Adele (1982-89) an der Seite von Carlheinz Schroth.

 

Brigitte Horney als Generalin von Reuss im Film Nacht fiel über Gotenhafen

Zeichnung von Helmuth Ellgaard, Erlaubnis erteilt von Herrn Holger Ellgaard. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

   

Brigitte Horney, 1935

Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument …) ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren unbekannt sind.

 

 

 

Im Mai 1986 begann der Leidensweg von Brigitte Horney. Damals wurde sie zum ersten Mal in der Hamburger-Uni-Klinik am Darm operiert. "Nur eine harmlose Zyste", beruhigten sie besorgte Freunde. Die Wahrheit: Mit unglaublicher Disziplin stand sie schon eine Woche nach dem schweren Eingriff wieder vor der Kamera und drehte mit einer Kanüle in der Halsvene. In den letzten Tagen vor ihren Tod konnte sie die Klinik nicht mehr verlassen. Einer ihrer engsten Freunde hatte sie am Montag zum letzten Mal besucht: "Sie dämmerte vor sich hin, trotzdem wollten wir noch einmal zusammen Champagner trinken…". Brigitte Horney wurde im bayerischen Volshofen neben ihrem bereits vier Jahre zuvor verstorbenen Mann begraben.

(Quelle: Einige Informationen aus: kinosessel.de - diese Seite existiert nicht mehr, aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 4, S. 68-69 - mit Erlaubnis des Autors)

 

Einige weitere Filme, in denen Brigitte Horney mitwirkte: Sie war die Fabrikantin Manuela Ortiguez in Ein Mann will nach Deutschland in der Regie von Paul Wegener (1934); an der Seite von Willy Birgel war sie zu sehen in Viktor Tourjanskys Film Der Gourverneur; in dem Film Der Katzensteg spielt sie an der Seite von Fritz Reiff die Dienstmagd Regine, Regie Fritz Peter Buch (1937). 1939 war sie an der Seite von Ewald Balser als Schafhirtin Dürthen in Schweikarts Film Befreite Hände zu sehen. Nach dem Krieg spielt sie 1953 zusammen mit Maria Schell und O. W. Fischer in Solange du da bist in der Regie von Harald Braun. 1961 sieht man sie in dem österreichischen Filmdrama Ruf der Wildgänse zusammen mit Heidemarie Hatheyer und Ewald Balser. Im Fernsehen trat sie auf in Fernsehspielen wie z.B. Das Geheimnis der alten Mamsell in der Regie von Herbert Ballmann (1972), weiterhin in dem 1974 gedrehten Episodenfilm Strychnin und saure Drops von Franz Peter Wirth. Ihre letzte Rolle hatte sie als Hertha Gräfin von Guldenburg in der ZDF-Serie Das Erbe der Guldenburg, die zwischen 1987 und 1990 ausgestrahlt wurde.

 

Weitere Filme mit Brigitte Horney sind bei IMDb und Filmportal gelistet.

  

  

 

 

 

 

24. August - Kurt Zips

geboren am 3. August 1922

Österreichischer Schauspieler

Schmächtiger, unscheinbarer Schauspieler, im Film und Fernsehen häufig in Rollen unterdrückter Ehemänner und 'kleiner' Angestellter oder subalternder Beamter. Von 1942 bis 1944 Schauspielausbildung am Wiener Reinhardt-Seminar, sein Theaterdebüt hatte er 1945 an der Landesbühne in Bregenz. Weitere Theater folgten, z.B. unter Heinz Hilpert in Tübingen-Reutlingen, dann in Kassel und München. Zips hatte sowohl in Shakespeare-Inszenierungen ("Hamlet", "Wie es euch gefällt", "Macbeth") als auch in Nestroy-Stücken ("Der Zerrissene", "Lumpazivagabundus", "Der Talisman") mitgewirkt. Daneben standen Auftritte in deutschen Klassikern wie Lessings "Nathan der Weise" und Schillers "Die Räuber". Ebenso war Kurt Zips durch seine "eigenartige piepsige" Stimme ein sehr gefragter Synchronsprecher.

Kurt Zips spielte ab 1949 in zahlreichen Filmen und TV-Produktionen mit, meistens humorvolle Charaktere, so in Pippi außer Rand und Band (1970), Graf Yoster gibt sich die Ehre (1970), dem Mehrteiler Die Powenzbande (neben Gustav Knuth) (1973) oder auch Zwei himmlische Töchter (1978) (neben Ingrid Steeger). Einen Kurzauftritt als Schauspieler hatte Zips in dem Sergio-Leone-Film Für ein paar Dollar mehr.

(Quelle: Wikipedia und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S. 547 - mit Erlaubnis des Autors)

  

 

 

 

       

Gert Fröbe in "Soldatensender Calais", 1960, Regie: Paul May

 

©Murnau-Stiftung

  

5. September

Gert Fröbe, eigentlich: Gerhart Karl Fröber

geboren am 25. Februar 1913

Deutscher Schauspieler

 

Geboren wurde Gert Fröbe in Zwickau/Sachsen. Nach der Schulzeit am Realgymnasium verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Stehgeiger im Zwickauer Hotel "Kaiserhof". Dort erhielt er bald den Beinamen 'Der rote Geiger von Zwickau'. 1930 stand er zum ersten Mal auf einer Laienbühne. Von 1933 bis 1935 war er als Bühnenmaler am Staatstheater Dresden beschäftigt, wo Erich Ponto ihn für das Theater entdeckte und den gertenschlanken Mimen ausbildete. Ersten Schauspielunterricht nahm Fröbe bei Paul Günther in Berlin. Sein Debüt gab er an den Wuppertaler Bühnen 1937. Über die Städt. Bühnen Frankfurt am Main kam er ans Volkstheater Wien, wo er von 1939 an zum Ensemble gehörte. Zu einer vertraglich bereits besiegelten Verpflichtung an das Wiener Burgtheater im Jahre 1944 kam es wegen der Schließung aller Bühnen des Reiches nicht mehr. Nach dem Krieg, an dem Fröbe noch kurze Zeit als Soldat teilgenommen hatte, begann er bei Erich Engel an den Münchner Kammerspielen. Von hier aus ging er zum Kabarett "Simpl" in München und "Bonbonniere" in Hamburg. Er wirkte als Pantomine und Vortragskünstler mit Texten von Christian Morgenstern und Erich Kästner.

 

Gert Fröbe und Klausjürgen Wussow (hier als Professor der "Schwarzwaldklinik" - Foto: VIRGINIA

Gert Fröbe und Klausjürgen Wussow (hier als Professor Brinkmann der "Schwarzwaldklinik")

 Foto© Virginia Shue, Hamburg

 starfotos@virginia-hamburg.de

 

Der eigentliche Durchbruch zur internationalen Filmkarriere gelang ihm mit einer Nebenrolle als Hermann in dem Film Die Helden sind müde, Regie: Yves Ciampi. Seine erste Hauptrolle gestaltete sich zur Symbolfigur: der Otto Normalverbraucher in der Satire Berliner Ballade (1948, Regie: Robert A. Stemmle). Obwohl er durch diesen Film international bekannt wurde, fand der Schauspieler zunächst keine weitere Beschäftigung beim Film und arbeitete in den kommenden Jahren zunächst beim Zirkus und Varieté. Erst ab 1952 begann für Fröbe die weitere Filmarbeit, dabei fand er zunächst nur kleine und kleinste Nebenrollen (Hochzeit auf Reisen, Waldwinter). Inzwischen auch an Gewicht massiv zugelegt, fand er Rollen als herrischer Patriarch (...und ewig singen die Wälder) oder feister Vertreter der Wirtschaftswunder-Republik (Bis dass das Geld euch scheidet). Auch Rollen eines bösartigen Sadisten oder psychisch Kranken nimmt man ihm ab, obwohl ihm auch die fiesen Rollen von seinem Publikum merkwürdigerweise nie übel genommen wurden. Ab ungefähr Ende der 1950er-Jahre gehörte er zu den meist beschäftigten deutschen Darstellern des internationalen Films und  in der Rolle des tückischen und groben Teutonen zeigt er sein Talent in der 1958 gedrehten Dürrenmatt-Verfilmung Es geschah am hellichten Tag an der Seite von Berta Drews und Heinz Rühmann. Ein beachtlicher Erfolg seiner Schauspielkunst gelang ihm auch in der Vicky Baum-Verfilmung Menschen im Hotel, wiederum an der Seite von Heinz Rühmann.

 

Gert Fröbe

Foto© Virginia Shue, Hamburg

 starfotos@virginia-hamburg.de

Demgegenüber standen auch Fröbe-Porträts von Verbrecher-Jägern (wie in Mabuse-Filmen) und Ausflüge ins komische Fach (Der Gauner und der liebe Gott, Ganovenehre). Seit 1962 wurde Fröbe regelmäßig vom französischen Kino (zunächst in großen Nebenrollen) eingesetzt, seit 1964 war er auch die Entdeckung für das britische Kino. Hier gelang ihm der internationale Durchbruch als Parade-Heavy, als Schurke der Sonderklasse Auric Goldfinger im gleichnamigen James Bond-Agentenfilm. Der gewaltige Erfolg dieser dritten Ian Fleming-Adaption rund um den 

 

Gert Fröbe ist seit 1970 in fünfter Ehe verheiratet mit Karin Pistorius, geb. Kuderer. Seine erste Frau war Clara Peters, mit der er einen Sohn (Utz) hatte. Von 1953 - 1959 war er mit der Journalistin Hannelore Görts verheiratet, danach wurde die Schauspielerin Tatjana Iwanow seine dritte Frau (ein Sohn: Andreas). Von 1962 - 1968 war er mit der Berliner Rundfunkjournalistin Beate Bach verheiratet, die im Alter von 38 Jahren starb.

 

Gert Fröbe erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Preis der Deutschen Filmkritik 1959, Ernst Lubitsch-Preis 1961, Blue Ribbon Award der amerikanischen Filmindustrie 1965, Bambi 1967 und 1968, Großes Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1973, Karl Valentin-Orden 1976, Goldene Kamera von HÖRZU 1983.

1988 schrieb er Geschichten aus seinem Leben auf mit dem Titel "Auf ein Neues sagte er ... und dabei fiel ihm das Alte ein". Am 5. September 1988 starb Gert Fröbe im Klinikum München-Großhadern an den Folgen eines Herzinfarkts.

(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 3, Seite 120-122 - mit Erlaubnis des Autors) 

Weitere Filme mit Gert Fröbe sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

  

  

 

 

 

 

 

 

 

     

  

6. September

Axel vom Ambesser ( Biografie innerhalb dieser HP)

Autor, Regisseur, Schauspieler

  

 

  

  

 

Paul Dahlke, Fita Benkhoff, E. F. Fürbringer und Willy Birgel (v.l.n.r.) in "Ich brauche dich" von 1944, Regie: Hans Schweikart - Foto: Murnau-Stiftung

Paul Dahlke, Fita Benkhoff, E. F. Fürbringer und Willy Birgel (v.l.n.r.) in "Ich brauche dich" von 1944, Regie: Hans Schweikart

 

©Murnau-Stiftung

 

30. Oktober - Ernst Fritz Fürbringer

geboren am 27. Juli 1900, Schauspieler

Geboren als Sohn eines Sanitätsrates in Braunschweig. Dort wuchs er auch auf. Nach dem Besuch des Realgymnasiums war er zunächst Fähnrich zur See bei der Marine; es schloss sich eine landwirtschaftliche Lehre an. Danach war er als Gutsinspektor in Ostpreußen und Schleswig-Holstein tätig. Nach einer Lehre im kaufmännischen Bereich arbeitete er zunächst als Stahlkaufmann in Hamburg.

1924/25 nahm er Schauspielunterricht bei Carl Zistig in Hamburg. In der Rolle des Oberpriesters debütierte er in Grillparzers "Des Meeres und der Liebe Wellen" in einer Schauspielschüler-Aufführung an dem Hamburger Kammerspielen, denen er von 1925 an 10 Jahre angehörte. Von 1935 - 1942 war er Mitglied des Bayerischen Staatsschauspiels in München. Anschließend hatte er von 1942 - 1945 einen Filmvertrag bei der Bavaria-Filmkunst. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab er u.a. Gastspiele an der 'Kleinen Komödie München' (1946 - 1978), am Bayerischen Staatsschauspiel, in dieser Zeit von 1954 - 1959 als Ensemble-Mitglied, an den Städtischen Bühnen Frankfurt/Main, an der Komödie Berlin und am Theater am Central in Zürich. 

Einer der alten Schauspielergarde: Ernst Fritz Fürbringer, hier in Der neue Mann von Rolf Hädrich

Foto mit freundlicher Erlaubnis von PIDAX Film

1935 bereits gab er sein Film-Debüt (als Illusionist Garvin in dem Film Truxa, Regie: Hans H. Zerlett). Bis 1970 wirkte er in über 50 Produktionen mit.

 

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit wurde das Fernsehen, wo er seit den ersten Versuchssendungen in über 140 verschiedenen Rollen zu sehen war. Weiterhin war Fürbringer auch ein gut beschäftigter Synchronsprecher und lieh seine Stimme u.a. Gregory Peck und Vittorio de Sica. Außerdem war er Schauspiellehrer in der Otto Falckenberg-Schule in München. E. F. Fürbringer hat drei Kinder und war mit Lizzi Rademacher seit 1932 verheiratet.

 

Einige Filme mit E. F. Fürbringer: Es leuchten die Sterne (1937/38), Ein Volksfeind (1937), Der Herr vom andern Stern (1948), Die Dame in Schwarz (1951), Käpt'n Bay-Bay (1953), Es geschah am 20. Juli (1955), Robinson soll nicht sterben (1957), Nachts, wenn der Teufel kam (1957), Der Pauker (1958). - Mir gefiel E. F. Fürbringer besonders gut in der Rolle des Kardinal Carjetan in Rainer Wolffhardts Fernsehfilm Martin Luther (1983) mit Lambert Hamel in der Titelrolle. (rk)

 

Weitere Filme mit Ernst F. Fürbringer sind auf der IMDb-Website gelistet.

  

  

  

 

 

 

 

  

  

12. Dezember - Rudolf Schündler

Regisseur, Schauspieler
Szenenfoto aus "Die Herren mit der weißen Weste": (v.l.n.r.) Martin Held (Oberlandesgerichtsrat a. D. Zänker),
Otto Graf (Postrat a. D. Kopp),
Rudolf Schündler (Dipl.-Ing. Willy Stademann) und Heinz Ehrhardt (Studienrat Heinrich Scheller)

Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax Film"

Rudolf Schündler wurde in Leipzig als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach der Schule absolvierte er die Leipziger Schauspielschule und gab sein Debüt 1926 am Theater in Beuthen. Anschließend folgten Stationen in Zürich, Dortmund und Nürnberg. Anfang der 1930er Jahre ging er nach Berlin, wo er an den verschiedensten Theatern - seit 1937 auch als Regisseur - arbeitete. Bis zu dessen Schließung trat er auch regelmäßig im Kabarett der Komiker auf.

Auch der Film rief bald, so spielte er bei Fritz Lang in der von den Nationalsozialisten sofort verbotenen Dr. Mabuse-Fortsetzung Das Testament des Dr. Mabuse, in Curt Goetz' Napoleon ist an allem schuld, in Kurt Hoffmanns Paradies der Junggesellen und Hurra, ich bin Papa, in Helmut Käutners Kleider machen Leute und in vielen anderen.

Gleich nach dem Krieg gründete und leitete Rudolf Schündler in München das heute legendäre Kabarett "Die Schaubude", das sich schnell zum wichtigsten, bekanntesten und erfolgreichsten Nachkriegskabarett entwickelte. Auch inszenierte er alle acht Programme des Unternehmens. Durch das nach der Währungsreform 1948 einsetzende Desinteresse an Theaterbesuchen musste Schündler allerdings bereits 1949 den Konkurs des Unternehmens anmelden. Von da an widmete er sich, um Geld zu verdienen und die Konkursschulden abzuzahlen, in erster Linie dem Film. Dort und beim Fernsehen war er jahrzehntelang als Schauspieler und Regisseur tätig. Bedeutsame Nachkriegsrollen im internationalen Filmgeschäft waren die des Dieners "Karl" in William Friedkins Der Exorzist oder als Bürgermeister von Vimmerby in der Astrid-Lindgren-Verfilmung Michel muß mehr Männchen machen.

Einem breiten Publikum in Deutschland blieb er als der unglückselige Studienrat Dr. Arthur Knörz in der Lümmel/Pauker-Filmserie im Gedächtnis. Durch seine häufigen Filmauftritte in eher komischen Nebenrollen der 190er- bis Anfang der 1980er-Jahre, etwa in der Fernsehserie St. Pauli Landungsbrücken prägte er sich als der 'ewige Opa' des deutschen Films ein. Den irrlichternden, kriminell angehauchten Greis, oder den kauzigen Alten gab er dabei ebenso überzeugend wie den heiteren Pensionär in der ZDF-Serie Un-Ruhestand (1980) und in zwei Folgen des Traumschiffs (1982/83). Daneben war er in anspruchsvolleren Filmen zu sehen, darunter Wim Wenders' Im Lauf der Zeit (1976). Ab Mitte der 1980er Jahre zwang ihn ein schweres Augenleiden kürzer zu treten, so dass er zuletzt in kleineren Gastauftritten zu sehen war. Kurz vor seinem Tod spielte er den Archivar in Michael Verhoevens Das schreckliche Mädchen, dessen Uraufführung 1990 Schündler jedoch nicht mehr erlebte.

Rudolf Schündler war vier Mal verheiratet, u.a. mit der Schauspielerin Christine Laszar und hatte zwei Kinder, Karin und Oliver. In seinen letzten Lebensjahren lebte er, fast erblindet, in München, wo er von seinem Sohn umsorgt wurde. Sein Grab befindet sich auf dem Münchner Ostfriedhof. - Sohn Oliver Schündler ist heute ein bekannter Produzent; Tochter Karin lebt als Dokumentarfilmerin in Berlin. (Quelle: Einige Informationen aus Wikipedia)

Weitere Filme mit/von Rudolf Schündler sind bei IMDb und Filmportal gelistet.

 

     

  

    

  

   

 

    

  

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 24. Februar 2023

 

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Ich bedanke mich bei Herrn Dr. Kay Weniger, der mir erlaubt hat, Textstellen aus seinem "Personenlexikon des Films" für diese Chronik zu übernehmen.

Weiterhin enthält diese Chronik Informationen aus der Website HDG/LEMO (Haus der Geschichte/Lebendiges Museum Online) und aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.