Hark Bohm

 

Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Darstellter, Kameramann

       

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Interview aus Weser-Kurier vom 10. August 2018

 

 

  

   

  

   

 

 

Hark Bohm
©NDR

 

Hark Bohm wird am 18. Mai 1939 in Hamburg geboren. Er wächst auf der Nordseeinsel Amrum auf. Vater Obersenatsrat, Mtter Studienrätin. Bruder des Schauspielers Marquard Bohm und Ziehvater von Uwe Bohm, der ebenfalls Schauspieler geworden ist. Abitur und von 1960 - 1966 Studium der Rechtswissenschaft.

 

Er arbeitet als Kunsthändler-Gehilfe bei Ketterer in München.

 

Seine Referendarzeit absolviert er u.a. bei Dr. Norbert Kückelmann, der ebenfalls Regisseur ist. 1970 wird er Mitinitiator und Gesellschafter des "filmverlags der autoren". Seit 1974 besitzt er eine eigene Produktionsfirma.

 

Er arbeitet mit Alexander Kluge und Rudolf Thome zusammen und finanziert seinen ersten Kurzfilm Wie starb Roland S.? durch eine Drehbuchprämie. Nach kleinen Rollen bei Freunden dreht er dann 1972 seinen ersten Lang-Spielfilm Tschetan, der Indianerjunge.

 

 

Hark Bohm hat nie eine Schauspielschule besucht, aber in über 20 Filmen war er in kleinen Nebenrollen und Gastauftritten zu sehen. Seine häufigsten Rollen waren Leute mit akademischen Berufen, z.B. Apotheker, Rechtsanwälte, Ärzte usw. Er selbst sagt: "Meine Paraderollen sind der Buchhalter aus ...Maria Braun,  der Apotheker in Effi Briest und der unscheinbare Pianist in Lili Marleen." Weiterhin hatte er kurze Auftritte in den Fassbinder-Filmen Angst vor der Angst als Dr. Rozenbaum, in Faustrecht der Freiheit als Polizist und in Die dritte Generation als Gerhard Gast, in Berlin Alexanderplatz als ein gewisser Herr Lüders und als Arzt in Angst essen Seele auf.

  

 

Hark Bohm zu Gast in der "Aktuellen Schaubude" 1976, Gesprächspartner hier ist Jürgen Roland
© NDR/Müller Foto: Müller
Neben seiner Filmarbeit engagierte er sich u.a. als Mitbegründer des Hamburger Filmbüros (1979), wo auf seine Initiative hin das Filmfest Hamburg ins Leben gerufen wurde, zusammen mit Jürgen Flimm erarbeitete er in Hamburg einen Studiengang Film- bzw. Theaterregie (1985), erstellte die Konzeption sowie den Aufbau des Filmstudiums an der Universität Hamburg (1989-1992), das er seither leitet. 1992 wurde er in die Europäische Filmakademie gewählt und ist seit 1998 Mitglied der Akademie der Freien Künste.

  

 

Bis 2005 war Hark Bohm Leiter der Media School Hamburg.

 

  

  

Hark Bohm - Foto: VIRGINIA

Darsteller, Regisseur, Drehbuchautor Hark Bohm

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

Hark Bohms ist zu sehen in Ina Weisses Spielfilmdebüt als Regisseurin DER ARCHITEKT mit Josef Bierbichler in der Titelrolle. Als Reporter hat Bohm eine kleine Rolle als Kritiker in dem 2011 gedrehten Drama Wer wenn nicht wir von Regisseur Andreas Veiel, wo es um die erste Generation der RAF geht. Mit Alexander Fehling als Andreas Baader und Lena Lauzemis als Gudrun Ensslin. Eine kleine Rolle hatte Hark Bohm auch in dem Fernsehfilm Der Liebling des Himmels von Dani Levy.

 

 

Weiterhin wirkte er bei folgenden Filmen mit: Roland Klick - The Heart Is A Hungry Hunter (2012/13, Dokumentation von Sandra Prechtel), Fassbinder (2014/15, Dokumentation über Rainer Werner Fassbinger von Annekatrin Hendel). In dem 2016 mehrfach preisgekrönten Spielfilm Tschick von Fatih Akin ist Hark Bohm Co-Autor. Für den Thriller Aus dem Nichts, ebenfalls von Fatih Akin, schrieb Hark Bohm 2017 zusammen mit dem Regisseur das Drehbuch.

Im neuen Kinofilm von Fatih Akin (Titel Der goldene Handschuh) über den Frauenmörder Fritz Honka, der in 1970er-Jahren im Hamburger Kiezmilieu sein Unwesen treibt und vier Frauen tötet, zerstückelt und zum Teil in seiner Wohnung deponiert, hat Hark Bohm eine kleine Rolle als Witze erzählender Kneipengast. Der Film, teilweise mit abstrusen Szenen, die nichts für schwache Gemüter waren, kam nur auf 226.000 Kinobesucher (Stand: Mitte Mai 2019).

 

 

 

 

 

 

 

Auszeichnungen

 

- Bundesfilmpreis in Gold für Yasemin

 

- Diverse Festivalpreise für Tschetan, der Indianerjunge

  

 

 

(Quellen: Informationen größtenteils aus Die neuen Stars des deutschen Films, Siegfried Tesche, Heyne Filmbiliothek, 1985, ISBN 3-453-86079-9 - mit Genehmigung des Autors, weiterhin aus Wikipedia)

  

  

  

 

 

 

 

  

 

 

 

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 10. Dezember 2023

 

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