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Hark Bohm
Regisseur,
Drehbuchautor, Produzent, Darstellter, Kameramann
Hark Bohm wurde am 18. Mai 1939 in Hamburg geboren. Er wuchs auf der Nordseeinsel Amrum auf. Vater Obersenatsrat, Mutter Studienrätin. Er war der Bruder des Schauspielers Marquard Bohm und Ziehvater des Schauspielers Uwe Bohm († 8.4.1022 im Alter von 60 Jahren). Hark Bohm machte 1960 sein Abitur und schloss daran ein Studium der Rechtswissenschaft an.
Hark Bohm starb am 14. November 2025 in Hamburg gestorben, er wurde 86 Jahre alt. Weitere Nachrufe zu seinem Tod: NDR, Tagesschau, N-TV, Tagesspiegel, Filmportal, TAZ
Er arbeitete als Kunsthändler-Gehilfe bei Ketterer in München.
Seine Referendarzeit absolvierte er u.a. bei Dr. Norbert Kückelmann, der ebenfalls Regisseur ist. 1970 wurde er Mitinitiator und Gesellschafter des "Filmverlags der Autoren". Ab 1974 besaß er eine eigene Produktionsfirma.
Er arbeitete mit Alexander Kluge und Rudolf Thome zusammen und finanzierte seinen ersten Kurzfilm Wie starb Roland S.? durch eine Drehbuchprämie. Nach kleinen Rollen bei Freunden drehte er dann 1972 seinen ersten Lang-Spielfilm Tschetan, der Indianerjunge.
Hark Bohm besuchte nie eine Schauspielschule, aber in über 20 Filmen war er in kleinen Nebenrollen und Gastauftritten zu sehen. Seine häufigsten Rollen waren Leute mit akademischen Berufen, z.B. Apotheker, Rechtsanwälte, Ärzte usw. Er selbst sagt: "Meine Paraderollen sind der Buchhalter aus ...Maria Braun, der Apotheker in Effi Briest und der unscheinbare Pianist in Lili Marleen." Weiterhin hatte er kurze Auftritte in den Fassbinder-Filmen Angst vor der Angst als Dr. Rozenbaum, in Faustrecht der Freiheit als Polizist und in Die dritte Generation als Gerhard Gast, in Berlin Alexanderplatz als ein gewisser Herr Lüders und als Arzt in Angst essen Seele auf.
Bis 2005 war Hark Bohm Leiter der Media School Hamburg.
Weiterhin wirkte er bei folgenden Filmen mit: Roland Klick - The Heart Is A Hungry Hunter (2012/13, Dokumentation von Sandra Prechtel), Fassbinder (2014/15, Dokumentation über Rainer Werner Fassbinger von Annekatrin Hendel). In dem 2016 mehrfach preisgekrönten Spielfilm Tschick von Fatih Akin ist Hark Bohm Co-Autor. Für den Thriller Aus dem Nichts, ebenfalls von Fatih Akin, schrieb Hark Bohm 2017 zusammen mit dem Regisseur das Drehbuch. Im Kinofilm von Fatih Akin (Titel Der goldene Handschuh) über den Frauenmörder Fritz Honka, der in 1970er-Jahren im Hamburger Kiezmilieu sein Unwesen treibt und vier Frauen tötet, zerstückelt und zum Teil in seiner Wohnung deponiert, hat Hark Bohm eine kleine Rolle als Witze erzählender Kneipengast. Der Film, teilweise mit abstrusen Szenen, die nichts für schwache Gemüter waren, kam nur auf 226.000 Kinobesucher (Stand: Mitte Mai 2019).
Der deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin brachte 2025 das Filmdrama AMRUM in die Kinos. Der Film basiert auf Kindheitserinnerungen Hark Bohms und spielt in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs auf der Nordseeinsel Amrum. Im Mai 2025 feierte der Film seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes. Weitere Darsteller waren u.a. Diane Kruger, Matthias Schweighöfer, Detlev Buck und Laura Tonke.
Auszeichnungen:
-
Bundesfilmpreis in Gold für
Yasemin
- Diverse Festivalpreise für Tschetan, der Indianerjunge
(Quellen: Informationen größtenteils aus Die neuen Stars des deutschen Films, Siegfried Tesche, Heyne Filmbiliothek, 1985, ISBN 3-453-86079-9 - mit Genehmigung des Autors, weiterhin aus Wikipedia)
Layout:
Rosemarie Kuheim |