Lili Marleen  

1980

 

Filmliste Rainer Werner Fassbinder

  

  

  

     

Regie

Rainer Werner Fassbinder

Regie-Assistentin

Karin Viesel

Drehbuch + Mitarbeit

Rainer Werner Fassbinder, Manfred Purzer, Joshua Sinclair

Produktion

Luggi Waldleitner; Roxy München/ Rialto Berlin / CIP Berlin / BR

Bauten

Rolf Zehetbauer

Kamera

Xaver Schwarzenberger

Musik

Peer Raben und Norbert Schultze (Lieder)

Schnitt

Juliane Lorenz und Franz Walsch (d.i. RWF)

FSK

ab 12 Jahre

Länge

120 Minuten

Sonstiges

- Ausführliche Fanseite über Lale Andersen

- Artikel von oe1.ORF.at über  "Lili Marleen" und Lale Andersen

Filmbeschreibung

Goethe-Institut

Ur-/Erstaufführung

16. Januar 1981 Uraufführung in München

26. Januar 1985 TV-Ausstrahlung

Genre

Biografie, Liebe, Drama

           

  

Darsteller

Rolle

Hanna Schygulla

Willie Bunterberg

Giancarlo Giannini

Robert Mendelsohn

Mel Ferrer

David Mendelsohn

Karl Heinz von Hassel

Hans Henkel, SS-Gruppenführer

Christine Kaufmann

Miriam Glaubrecht

Hark Bohm

Taschner

Karin Baal

Anna Lederer

Udo Kier

Drewitz

Erik Schumann

Erich von Strehlow

Gottfried John

Aaron

Elisabeth Volkmann

Marika

Barbara Valentin

Eva

Helen Vita

Grete

Adrian Hoven

Ginsberg

Willy Harlander

Prosel

Harry Baer

Norbert Schultze

Irm Hermann

Krankenschwester

Toni Netzle

Frau Prosel

Roger Fritz

Kaufmann

Franz Buchrieser

Thorne

Rainer Will

Bernd

Lilo Pempeit

Tamara

Raoul Gimenez

Blonsky

Alexander Allerson

Goedecke

Rudolf Lenz

Dr. Glaubrecht

Rainer Werner Fassbinder

Günther Weisenborn

Jürgen Draeger

Journalist

Michael McLernon

Schweizer Grenzbeamter

Traute Höss

Polin

Herb Andress

Leutnant Karl-Heinz Reintgen

Brigitte Mira

Nachbarin

Daniel Schmid

Pförtner Victor

Werner Asam

SD-Mann

Milan Bor

Peter Chatel

Nazi-Offizier

Volker Eckstein

Paul Felix

Dirk Galuba

SD-Mann

Arno E. Hausch

Peter Kollek

Jörg von Liebenfels

Christine de Loup

Sonja Neudorfer

Frau Bürli

Helmut Petigk

Volker Spengler

Polizist an der Grenze

Herbert Steinmetz

     

 

       

Hanna Schygulla mit Hark Bohm

  

Copyright: Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de  

 

 

 

   

Inhalt

Der Zusammenhang zwischen Showbusiness und Politik ist auch das zentrale Motiv in Fassbinder explizit kommerziellen Film Lili Marleen. Finanziert wurde der Film von einem Produzenten, der bekannt dafür war, dass er sein Geld mit Pornos und Exploitation-Filmen verdient hatte, und so erschien das Projekt als Versuch, die Maria Braun-Formel und ihren Erfolg zu wiederholen. Lili Marleen, erneut mit Hanna Schygulla in der Hauptrolle, widmet sich eingehend der Faszination des faschistischen Spektakels: Selbst die im Untergrund lebenden Juden (unwahrscheinlich für die einen, geschmacklos für andere) schmuggeln sensationelle Filmdokumente und sind an spektakulärem Geiselaustausch beteiligt. Scheinbar die fiktionalisierte Biografie von Lale Andersen, der Sängerin des berühmten Titelliedes, konzentriert sich der Film auf Willies (Hanna Schygulla) kometenhafte Karriere unter der Protektion der Nazis, während sie gleichzeitig eine geheime Liebesbeziehung mit Robert Mendelsohn (Giancarlo Giannini) unterhält. Der Musiker ist der Sohn reicher Schweizer Juden, die den Widerstand in Deutschland organisieren und diese Beziehung für ihre Zwecke nutzen. Willies politische Naivität ist - wie die Maria Brauns - Bedingung ihrer Liebe, die durch ihre Trennung noch stärker wird. Als der Krieg vorbei ist, muss sie erfahren, dass Robert, dem eigenen Vorteil mehr als seinen Gefühlen folgend, eine andere geheiratet hat.

 

Obwohl er dem Produzenten sein Geld einbrachte, gefiel der Film fast niemandem: Zu intelligent spielte Fassbinder mit den gängigen Nazi-Klischees, und für das breite Publikum war die Handlung zu kompliziert. Auf die bitter-ironische Betrachtung des Nationalsozialismus als Kehrseite des Showbusiness reagierte die Kritik, insbesondere im Ausland, nervös und reserviert. In den USA empfand man den Film als geschmacklos, weil Zionisten bei Fassbinder nur als Terroristen oder als international erfolgreiche Geschäftsleute erschienen. Insofern als der Film an die Nazi-Welle des europäischen Films anzuknüpfen schien, sahen Kritiker nur den Nachzügler, der den richtigen Moment verpasst hatte.

(Quelle: Thomas Elsaesser: "Rainer Werner Fassbinder", Bertz Verlag GbR, Berlin, 2001, Seiten 439-441, Textübernahme mit freundlicher Erlaubnis des Autors)

 

 

  

Die Szenefotos wurden mir freundlicherweise von Einhorn-Film zur Verfügung gestellt. 

 

 

    

Basierend auf der Autobiographie der Lale Andersen erzählt diese "Geschichte eines Liedes" vom Aufstieg der Sängerin Willie Bunterberg zum gefeierten Star des Nazi-Regimes. Doch hinter dem Glanz ihrer Karriere verbirgt sich eine triste Liebesgeschichte: Vor dem Krieg lebte Willie mit einem jüdischen Musiker in der Schweiz. Unter dem Druck der Nazis trennten sich ihre Wege. Während Willie, aus der Schweiz ausgewiesen, an ihrer Erfolgskarriere baut, geht Robert den Weg des aktiven Widerstandskämpfers. Mitten im Krieg treffen sie sich wieder. Als Robert festgenommen wird, entscheidet sich Willie zum Handeln.
Nichts kommt der absoluten Grausamkeit näher als jene Einstellung von Robert, der in seiner winzigen Zelle immer und immer wieder das Lied "Lili Marleen" anhören muss.

(Xenix Kino, Zürich)

  

  

 

 

 

 

  

 

 

 

     

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 10. Oktober 2020

  

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