Roger Fritz

  

Darsteller - Regie - Drehbuch - Standfotos - Produzent - Produktionsleitung

 

 

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www.roger-fritz.com

 

   

    

      

   

Roger Fritz: Regisseur, Autor, Darsteller, Produzent und Fotograf

 

©Roger Fritz

Roger Fritz wurde am 22. September 1936 in Mannheim geboren... 

 

...und feierte 2016 seinen 80. Geburtstag (Merkur, Stand: 22.09.2016)

 

Leider starb Roger Fritz am 26. November 2021 plötzlich und unerwartet im Alter von 85 Jahren an einem Hirnaneurysma.

    

Er absolvierte eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann. Arbeitete auch als Bäckerlehrling. Mitte der 1950er-Jahre lernte er den Fotografen Herbert List kennen und arbeitete bei ihm gelegentlich als Assistent. Weil ihm das Fotografieren Spaß machte, blieb er dabei und nahm bereits 1954 im Alter von nur 18 Jahren einen Preis bei der "Photokina" aus den Händen des Bundespräsidenten Theodor Heuss entgegen.

  

1960 war Roger Fritz Mitbegründer der Zeitschrift "twen", die Kultstatus erreichte und leider 1971 eingestellt wurde. Weiterhin arbeitete er für verschiedene Illustrierte (z.B. "Quick") und Fachzeitschriften.

  

1961 studierte er an der UFA-Nachwuchsschule für Schauspiel und Regie in Berlin, wozu ihn Else Bongers überredete, und drehte 1963 seinen ersten Kurzfilm: Verstummte Stimmen, der auch gleich mit einem Bundesfilmpreis belohnt wurde. Der zweite Kurzfilm hieß Zimmer im Grünen. Beide Kurzfilme erhielten das Prädikat "Wertvoll". Im gleichen Jahr lernte er den Regisseur Luchino Visconti kennen, der ihn verpflichtete, als Regie-Assistent bei den Filmen Boccaccio 70 und Der Leopard (Il gattopardo) sowie bei der Inszenierung der Strauß-Oper "Salome" mitzuarbeiten.

 

Szene aus "Fremde Stadt", Regie: Rudolf Thome - Foto: Moana-Film

Szene aus Fremde Stadt

mit Roger Fritz und Karin Thome

Regie: Rudolf Thome

©Moana-Film 

Roger Fritz' Langfilm-Regiedebüt hatte er 1966 mit Mädchen, Mädchen, 1968 drehte er Häschen in der Grube und 1969 Mädchen mit Gewalt, hier führte er Regie, produzierte und schrieb auch am Drehbuch mit. In diesen drei Filmen spielte seine Ehefrau, die Schauspielerin Helga Anders, mit. Klaus Löwitsch und Helga Anders wurden für ihre Rollen in Mädchen mit Gewalt mit Filmbändern in Gold ausgezeichnet. 1971 drehte Fritz den Film Zwischen uns beiden mit Helga Anders und Arthur Brauss.

 

Weiterhin stand er bei Fassbinders Lili Marleen 1981 vor der Kamera, wobei er auch bei anderen Fassbinder-Filmen als Setfotograf arbeitete, beispielsweise ist er bei den Dreharbeiten zu Querelle dabei, veröffentlichte 1982 ein Buch mit den Fotos aus diesem Film. 

 

Von 1968 bis 1974 war Roger Fritz mit der Schauspielerin Helga Anders verheiratet, die auch in seinen Filmen oft mitspielte. Aus dieser Ehe stammt ihre Tochter Tatjana Leslie.

  

2008 erhielt Roger Fitz den "Lead Award" für seine Reportage über Hamburg-St. Pauli.

  

Auf dem Filmfestival Oldenburg war 2011 ein Tribut des Regisseurs zu sehen, wobei seine drei Langfilme gezeigt wurden: Mädchen, Mädchen (1966), Häschen in der Grube (1968), Mädchen mit Gewalt (1969).

 

 

Weitere Filme von und mit Roger Fritz: 

1959 Und noch frech dazu (Darsteller: Michael), Regie: Rolf von Sydow

1967 Jet-Generation (Drehbuch, Darsteller: Raoul Malsen, Fotograf), Regie: Eckhard Schmidt)

1968 Zuckerbrot und Peitsche (Darsteller: Roger Klaus)

1968 Bis zum Happy End (Darsteller: Paul)

1972 Fremde Stadt (Darsteller: Philipp Kramer/Franz Lerchenfeld), Regie: Rudolf Thome

1972 Der Kommissar (Der Tennisplatz) (Darsteller Jürgen Massner), Regie: Theodor Grädler

1973 Wochenende mit Waltraud (Regie), mit Margarethe von Trotta

1976 Steiner - Das Eiserne Kreuz von Sam Peckinpah (Darsteller: Leutnant Triebig)

1977 Despair - Eine Reise ins Licht (Darsteller), Regie: R. W. Fassbinder

1979/80 Berlin Alexanderplatz (Darsteller), Regie: R. W. Fassbinder

1979/80 Nullpunkt (Darsteller), Regie: Jochen Richter

1980 Lili Marleen (Darsteller), Regie: R. W. Fassbinder

1981 Frankfurt Kaiserstraße (Regie)

1982 Querelle (Darsteller, Standfotograf)

1983 Tatort - (Peggy hat Angst), (Darsteller), Regie: Wolfgang Becker

1983 Die Story (Darsteller), Regie: Eckhart Schmidt

1983 Der Havarist (Darsteller), Regie: Wolf-Eckart Bühler

1983 Der Fahnder (Der Dichter vom Bahnhof) (Darsteller), Regie: Dominik Graf

1983/84 Annas Mutter (Darsteller: Micha), Regie und Drehbuch: Burkhard Driest

1984 Mama Mia - Nur keine Panik (Darsteller: Paul), Regie: Dieter Pröttel

1986 Der Joker (Darsteller), Regie: Peter Patzak

1987 Der Schrei der Eule (Darsteller), Regie: Tom Toelle

1991 Ich schenk' Dir die Sterne (Darsteller), Regie: Jörg Graser

2003 Daniel, der Zauberer (Darsteller: Filmproduzent), Regie: Ulli Lommel

  

 

Die Fassbinder-Foundation gratuliert Roger Fritz ebenfalls zum 80sten mit den Worten:

"... Am 22. September wird Roger Fritz 80 Jahre alt. Es wäre schneller aufgezählt, was Fritz in seinem Künstlerleben noch nicht gemacht hat, als alles zu beschreiben, was er gemacht hat. Er war Assistent von Herbert List und wurde später selbst ein angesehener Fotograf. Er ist Regisseur von kompromisslosen Filmen, die heute zwar weitgehend vergessen sind, aber zum Stärksten gehören, was das deutsche Kino in den 1960er und -70er Jahren zu bieten hatte. Er besuchte die Schauspielschule mit Toni Sailer, Grit Boettcher und Götz George und stand später bei Regisseuren wie Eckhart Schmidt, Marran Gosov, Ugo Liberatore, Rudolf Thome und Sam Peckinpah vor der Kamera. Schließlich besaß er auch mehrere Lokale in München – was man sich besonders deshalb gut vorstellen kann, weil der Filmemacher die ganze Welt zu kennen schien.
Eigentlich wurde Fritz der stärker ans populäre Kino angelehnten Münchner Gruppe zugerechnet. Doch auch dem Neuen Deutschen Film verweigerte er sich nicht. So übernahm er in mehreren von Fassbinders Werken kleinere Rollen – etwa den Herbert in Berlin Alexanderplatz oder Kauffmann in Lili Marleen. Er war auch Standfotograf bei Querelle und stellte seine beeindruckenden Bilder zuletzt 2012 in Berlin und New York aus wo er auch über seine Arbeit mit Fassbinder sprach.
Bei dem Heimkino-Label 'Subkultur Entertainment' ist am 15. September 2016 Fritz’ schönes Regiedebüt Mädchen, Mädchen auf DVD und Blu-ray erschienen; seinen späteren Film Mädchen mit Gewalt kann man dort ebenfalls erwerben (www.edition-deutsche-vita.de). Das Wiener Filmmuseum zeigt außerdem vom 22. bis zum 26. September 2016 eine kompakte Reihe über die Münchner Gruppe, bei der nicht nur MÄDCHEN MÄDCHEN aufgeführt wird, sondern auch Straub-/Huillets Kurzfilm DER BRÄUTIGAM, DIE KOMÖDIANTIN UND DER ZUHÄLTER, in dem Fassbinder als Schauspieler zu sehen ist. Zum Programm der Reihe geht es hier: www.filmmuseum.at."

  

  

  

Die Fassbinder-Foundation informiert im April 2022:

Gewissermaßen als Vermächtnis des im Herbst verstorbenen Schauspielers, Regisseurs und Fotografen Roger Fritz erschien im Schirmer/Mosel Verlag kürzlich das Buch "Boulevard der Eitelkeiten". Fritz stand unter anderem in Filmen von Fassbinder, Rudolf Thome und Sam Peckinpah vor der Kamera und drehte im Grenzbereich zwischen Autoren- und Genrekino auch selbst einige bemerkenswerte Filme wie MÄDCHEN, MÄDCHEN (1967).

Die Publikation versammelt neben Anekdoten zahlreiche von Fritz’ Fotografien, die von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart entstanden sind. Alexandra Walch hat den Bildband, in dem etwa Luchino Visconti, Romy Schneider, Ulli Lommel oder das Set von Fassbinders QUERELLE (1982) auftauchen, für den Filmdienst besprochen und beschreibt den Fotografen Fritz als "Connaisseur der Orte, an denen sich der Jetset zu treffen pflegte": www.filmdienst.de.

Vor und hinter der Kamera wiederbegegnen kann man Roger Fritz bald bei einer Berliner Filmreihe zur Neuen Münchner Gruppe. Im Vergleich zum ernsteren und politischeren Neuen Deutschen Film verschrieb sich die etwas in Vergessenheit geratene Strömung mit Vorliebe dem Gammlertum. Vertreten bei der vom 7. bis 27. Mai im Zeughauskino laufenden Reihe sind nicht nur mehrere Schauspieler aus dem Fassbinder-Kosmos wie Marquard Bohm, Lilith Ungerer und Hans Hirschmüller, sondern auch der Anfang März verstorbene Schweizer Drehbuchautor Max Zihlmann. Neben seinen Kooperationen mit Rudolf Thome und Klaus Lemke ist auch seine kurze Regiearbeit FRÜHSTÜCK IN ROM (1965) mit Ingrid Caven zu sehen.

  

 

 

 

 

 

 

  

    

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 29. Dezember 2023

 
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