Ingrid Caven

  

 Schauspielerin  -  Sängerin  -  Regie-Assistenz  -  Produktionsleitung

 

 

 

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Bundespräsident Steinmeier gratuliert der Künstlerin

zu ihrem 85. Geburtstag (siehe hier >>>)

 

      

  

  

   

Ingrid Caven
(Das Pressefoto aus der Webseite der Künstlerin ist honoratfrei)
Geboren wurde Ingrid Caven als Ingrid Schmidt am 3. August 1938 in Saarbrücken. Sie ist die Schwester der Opernsängerin Trudeliese Schmidt.

  

 

Nach einem Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Pädagogik legte sie ihr Erstes Staatsexamen ab und arbeitet als Lehrerin. Erst mit 30 Jahren entscheidet sie sich für eine künstlerische Laufbahn. So begegnete sie Ende der 1960er-Jahre Rainer Werner Fassbinder

  

 

Ingrid Caven und Udo Lindenberg

(Filmfest Hamburg 1979)

 

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de  

     

Er wird ihr Lebensgefährte (Heirat 1970, Scheidung 1972) und sie seine Muse. Der Regisseur des jungen deutschen Films überredet sie, als Schauspielerin zu arbeiten. In der Folge wird sie Mitglied des "antiteater" und tritt auch in den Filmen des Regisseurs auf. Für ihre andauernde Beschäftigung bei Fassbinder hat Ingrid Caven folgende Erklärung: "Das lag an unserer speziellen Beziehung und daran, dass er hauptsächlich mit mir deshalb arbeiten wollte, damit ich dann da war, nicht um mich da irgendwie rauszubringen. Es war für mich eine Liebeserklärung und lag an unserer intensiven Beziehung. Ich war eigentlich nicht als Schauspielerin da."
     

 

Auch mit anderen Regisseuren der Zeit des jungen deutschen Films arbeitet Ingrid Caven, u.a. ist sie die Lola Montez in Ludwig - Requiem für einen jungfräulichen König (1972) in der Regie von Hans-Jürgen Syberberg. Lothar Lambert engagiert sie für Verbieten verboten (1987); Daniel Schmid und Peer Raben sind weitere Regisseure, die mit der Schauspielerin gearbeitet haben. 
  

 

 


Mitte der 1970er-Jahre wechselt Ingrid Caven das Fach und arbeitet vorrangig als Sängerin. Sie ist bereits in Filmen von Rainer Werner Fassbinder als Sängerin aufgetreten, u.a. in Der amerikanische Soldat (1970). Obwohl sie in vielen Filmen immer wieder als Sängerin auftritt, haben Freunde ihr noch geraten, einen Liederabend mit Fassbinder-Liedern zu bestreiten. Sie sagt: "Rainer hat mir dann Lieder geschrieben, und wir haben ein Potpourri zusammengestellt. Es sollte nur ein Experiment sein, aber es wurde ein großer Spaß."

Peter Zadek lud sie nach Bochum ein und erfüllt ihr dann "einen Wunschtraum" in Form eines Liederabends in Paris. Was sie dann abwertend "eher als Gag" bezeichnete, wurde ein Riesenerfolg und bald feierte man sie als Kultsängerin. Es folgten Tourneen durch Deutschland und Italien.  Ihre tiefe Stimme eignet sich für diese Laufbahn. In Frankreich wird sie zur Diva, die mit Edith Piaf-Chansons und Arnold Schönberg-Interpretationen gefeiert wird. Als Sängerin tritt sie auch in ihrem vorerst letzten Film Stille Nacht - Ein Fest der Liebe (1995) von Dani Levy auf.


Ingrid Caven lebt mit dem Autor Jean-Jacques Schuhl zusammen. Er hat einen Roman über ihre Lebensgeschichte veröffentlicht, der auch als Performance auf der Bühne unter dem Titel "Schattenzonen" mit Ingrid Caven in der Hauptrolle inszeniert worden ist.

  

 

Ihre vorerst letzte Filmtätigkeit für einen deutschen Film hatte sie 2008 als Maja Mertens in Friederike Jehns Spielfilm Weitertanzen.

   

 

2018 konnte man Ingrid Caven in dem italienischen Horrorfilm mit dem Titel Suspiria in der Regie von Luca Guadagnino sehen.

 

 

Weitere Filme mit Ingrid Caven (Auswahl)

 

Ingrid Caven spielte in folgenden Fassbinder-Filmen mit, die von 1969 bis 1978 gedreht wurden

Warum läuft Herr R. Amok?

Liebe - kälter als der Tod

Götter der Pest

Warnung vor einer heiligen Nutte

Rio das Mortes

Die Niklashauser Fart

Der amerikanische Soldat

Händler der vier Jahreszeiten

Fontane Effi Briest

Welt am Draht

Martha

Angst essen Seele auf

Faustrecht der Freiheit

Satansbraten

Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel

Angst vor der Angst

Despair - Eine Reise ins Licht

In einem Jahr mit 13 Monden

 

 

Der Bomberpilot (Rolle: ?), 1970, Regie Werner Schroeter

 

 

Der Tod der Maria Malibran (Rolle: ?), 1971, Regie Werner Schroeter

Hier wird auf radikale Weise die authentische Figur der Sängerin Maria Malibran (1808-1936) und ihren Mythos interpretiert. Schroeter dringt tief mit seiner Bilderfolge von Liebe, Leid und Tod der Frau in die Leidenschaft ein, aus der die Ausdrucksmomente der Oper entstehen. (Quelle: artechock)

 

 

Schatten der Engel (Rolle: Lily Brest), 1976, Regie Daniel Schmid

 

 

Die Zärtlichkeit der Wölfe (Rolle: Dora), 1973, Regie Ulli Lommel

 

 

Die wilden Fünfziger (Rolle: Claudine), 1982, Regie Peter Zadek

Nach dem Roman "Hurra, wir leben noch" von J. M. Simmel.

Der Zweite Weltkrieg ist beendet. Jakob Formann kommt aus der Kriegsgefangenschaft zurück nach Haus. In Linz erhält er Arbeit als Dolmetscher für die US-amerikanische Armee. Seine neuen Kontakte nutzt er, um sich selbständig zu machen. Er ergaunert sich bei den Amerikanern 40.000 Eier und gründet eine Hühnerzucht. Standort für sein Unternehmen wird der Bauernhof, der während des Dritten Reiches Heinrich Himmler gehört hat. Das Wirtschaftswunder des Jakob Formann kann beginnen. In schnellen Schritten steigt Formann auf zum erfolgreichen Konzernchef der jungen Bundesrepublik. Er wird Bauunternehmer und Verleger. Formann lebt im ausufernden Luxus. Erst als Anfang der 1970er Jahre die Ölkrise der Republik ihre erste Rezession beschert, endet der Aufstieg des Kleinbürgers Formann. Formann muss sein Firmenimperium an ein Bankenkonsortium verkaufen. Doch Formann ist nicht unglücklich darüber. Lasten fallen von ihm ab und gemeinsam mit seiner Freundin Julia zieht er sich ins Privatleben zurück. (Quelle: Wikipedia)

 

 

Stille Nacht - Ein Fest der Liebe (Rolle: Sängerin), 1995, Regie Dani Levy

Ein Mann in Paris – eine Frau in Berlin. Julia (Maria Schrader), eine Kunststudentin Ende zwanzig, lebt seit mehreren Jahren mit dem Kripobeamten Christian (Mark Schlichter) zusammen. Ihre Beziehung ist bedroht, seit sich Julia in den jungen Barkeeper Frank (Jürgen Vogel) verliebt hat, der es genießt, sie mit provokantem Sex zu verunsichern. Christian flieht über die Feiertage aus Berlin. Er will ohne Julia nicht leben und hält es mit ihr nicht aus. Er setzt sich selbst ein achtstündiges Ultimatum, sie zurück zu gewinnen. Julia, das erste Mal allein, entscheidet sich, die Affäre mit Frank zu beenden. Frank wiederum hält Heiligabend für einen guten Zeitpunkt, Julia endlich seine Liebe zu gestehen. In dieser Situation eröffnet Christian mit einem makabren Schachzug eine Nacht zwischenmenschlicher Abgründe. Eine erotische Abenteuerreise beginnt. (Quelle: x-filme.de)

 

 

Deepfrozen (Rolle: Vicki), 2006, Regie Andy Bausch

Ronnie (Peter Lohmeyer) ist der Inhaber einer Firma für Tiefkühlwaren in einem kleinen verschlafenen Dorf an der Mosel. So tiefgekühlt wie seine Produkte, so scheint es, sind auch seine Gefühle. Bis eines Tages ein wunderbares Geschöpf in dem Dorf strandet. Der Pfarrer hat Zoya (Lale Türkan Yavas) als Haushälterin angestellt. Innerhalb von Tagen verdreht sie den Männern im Dorf den Kopf. Auch Ronnie verliebt sich in sie... und heiratet sie. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge. Jeder, der versucht, in Zoyas Vergangenheit herumzustöbern, stirbt oder verschwindet. Und Ronnie beginnt sich unwohl zu fühlen...

 

 

Looping (Rolle: Inge), 1981, Regie Walter Bockmayer

In Looping spielt Ingrid Caven das Mädchen Inge, eine bei einem heruntergewirtschafteten Schaustellerunternehmen angestellte Sängerin, die so versoffen ist, dass man sie abschiebt. Am Ende des Films wird sie von dem Ehepaar, dass das Unternehmen führt, erschossen. Obwohl der Film vier Bundesfilmpreise erhielt, was allgemein als Skandal galt, ist der Film unglaublich schlecht, und die Kritiken sprachen eine deutliche Sprache, von der auch Ingrid Caven getroffen wurde. (Zitiert aus "Die neuen Stars des deutschen Films" von Siegfried Tesche, Heyne TB Nr. 78, 1985)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 25. August 2023

 
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(Einige Textauszüge aus "Die neuen Stars des deutschen Films" von Siegfried Tesche, Heyne TB Nr. 78, 1985 - mit seiner freundlicher Genehmigung)