Daniel Schmid
Regisseur -
Drehbuchautor - Darsteller
Geboren am 26. Dezember 1941
Studierte Geschichte und Literaturwissenschaft. 1966-1969 beginnt er ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin.
Er arbeitete zusammen mit Rosa von Praunheim, Wim Wenders, Werner Schroeter und Rainer Werner Fassbinder.
Seit 1970 hat er sich als Regisseur zahlreicher Filme einen Namen gemacht, darunter La Paloma, Schatten der Engel, Der Kuss der Tosca und Zwischensaison.
In Genf und Zürich inszenierte er für die Oper u.a. "Lulu" von Alban Berg. Im einem Bildband, "Die Erfindung vom Paradies - Ein Spektakel in fünf Akten", befasste er sich mit der Schweiz als Theaterdekor und Gefühlskulisse im 19. Jahrhundert.
1970 bis 2004 drehte Daniel Schmid 15 Filme, darunter drei, die als «Dokumentarfilme» bezeichnet werden, obwohl ihm diese Schubladisierung nicht behagte: Imitation of Life (1983), ein Porträt des US-Regisseurs Douglas Sirk, den Altersheimfilm Il Bacio di Tosca (1984) (siehe oben) und Das geschriebene Gesicht (1995) über Männer, die im japanischen Kabuki-Theater Frauenrollen spielen.
Die Pariser Cinémathèque française
zeigte vom 16. bis 23. Februar 2022
eine Retrospektive, die dem 2006 verstorbenen Filmemacher
Daniel Schmid gewidmet ist. Schmid und Fassbinder lernten sich
1966 während ihrer Bewerbung an der Deutschen Film- und
Fernsehakademie Berlin (DFFB) kennen – im Gegensatz zu RWF
bekam Schmid am Ende einen Studienplatz. Während der Schweizer
Regisseur in Filmen wie HÄNDLER DER VIER JAHRESZEITEN (1972)
und LILLI MARLEEN (1981) kurze Auftritte hatte, übernahm
Fassbinder die Hauptrolle in Schmids SCHATTEN DER ENGEL (1976)
– der wiederum auf RWFs Theaterstück "Der Müll, die Stadt und
der Tod" basiert. Die Cinémathèque française präsentiert zwölf
von Schmids Filmen, darunter auch eine Dokumentation über den
Melodramen-Meister Douglas Sirk, den auch Fassbinder verehrte.
Mehr Informationen zur Reihe gibt es hier:
www.cinematheque.fr/cycle/daniel-schmid-626.html
Auszeichnungen
1999
Ehrenleopard für das Gesamtwerk, Locarno (für sein Gesamtwerk)
Nachtrag vom 7. August 2006: "Der Schweizer Filmregisseur Daniel Schmid ist am 5. August im Alter von 64 Jahren in Flims (Kanton Graubünden) gestorben. Er erlag einem Krebsleiden. Bekannt wurde er durch Beresina oder Die letzten Tage in der Schweiz, der 1999 auf den Festivals von Cannes und Locarno lieg. In Locarno erhielt er einen Ehrenleoparden für sein Gesamtwerk. Früher arbeitete Schmid u.a. mit Rainer Werner Fassbinder zusammen und trat auch in dessen Filmen auf, z.B. Händler der vier Jahreszeiten und Lili Marleen. Außerdem spielte er mit in Wim Wenders Der amerikanische Freund. Schmid inszenierte auch mehrere Opern." (gelesen in der WAZ Bochum, - 7. August 2006)
Layout:
Rosemarie Kuheim
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