Ludwig - Requiem für einen jungfräulichen König

1974

 

Filmliste Hans-Jürgen Syberberg

 

  

  

Regie

Hans-Jürgen Syberberg

Drehbuch

Hans-Jürgen Syberberg

Redaktion

Christoph Holch

Vorlage

-

Produktion

TMS Film GmbH, München / ZDF / Hans-Jürgen Syberberg

Kamera

Dietrich Lohmann

Musik

Richard Wagner

FSK

ab 16 Jahre

Länge

140 Minuten

Auszeichnung

Filmband in Gold in der Kategorie Drehbuch und in der Kategorie bester programmfüllender Spielfilm am 24.06.1972

FBW-Bewertung

-

Ur-/Erstaufführung

23. Juni 1972 Arri-Kino München

Genre

Drama

  

    

Darsteller Rolle
Harry Baer Ludwig II.
Ingrid Caven Lola Montez
Balthasar Thomas Ludwig als Kind
Oskar von Schab Karl May
Eddy Murray Winnetou
Gerhard März Richard Wagner
Johannes Buzalski Emmanuel Geibel - Hitler
Peter Przygodda Bismarck
Rudolf Waldemar Brem Professor von Gudden
Stefan Abendroth Kronprinz Friedrich Wilhelm
Sigi Graue
Rudi Scheibengraber
Peter Kern
Peter Moland
Annette Tirier
Günther Kaufmann
Gert Haucke
Hanna Köhler
Egon Hanfstaengl
Ursula Strätz
Liesel Haller
Monica Bleibtreu

                 

    

Inhalt

Teil 1: Der Fluch

Teil 2: Ich war einmal

  

Für Syberberg ist Ludwig und seine Umwelt Legende geworden. Legende eines Lebens, die sich in vielen Stationen einer einzigen Nacht darzustellen scheint, die sich in vielen Stationen einer einzigen Nacht darzustellen scheint, denn Ludwig lebte nur nachts. Zeitgenössische Berichte, Ludwigs eigene Niederschriften, Originalfotos, Entwürfe für eine Vielzahl von Schlössern und die Bühnenbilder der von Ludwig geförderten Opern Wagners fügen sich zu Traumstationen einer Götterdämmerung, die für sich Authentizität beanspruchen und sich gleichwohl mit Szenen aus Karl Mays Ludwig-Roman und Wagners szenischen Einfällen decken. 

Warum Ludwig zum Objekt mythologischer Volkssehnsucht geworden ist, zum großen Jäger, Verbrecher, Märchenkönig und Erlöser, warum heute noch - und gerade heute - dem der sein ganzes Leben versuchte, den Menschen zu entkommen, jenes Charisma heiliger Könige zugesprochen wird, stellt dieser Film in legendenhaften Szenen dar: Trauer kommt auf, ja Ehrfurcht vor diesem absoluten Individualisten, der an der Schwelle des Industriezeitalters als lebender Anachronismus scheitern musste, eine merkwürdige Zuneigung und Liebe zu einem Menschen mit dem in Deutschland seltenen Charme einer Traumfigur.

 

(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Information und Presse/Öffentlichkeitsarbeit, Heft 3, Winter 1973/74)

  

  

 

Parallel zu Visconti arbeitete 1972 auch der 37-jährige Syberberg an einem Film über den Bayern-König. Statt eines 12-Millionen-Etats standen ihm nur 300.000 Mark zur Verfügung. Aus der Not des Mangels machte er die Tugend radikaler szenischer Stilisierung. Sein Ludwig spielt in Kulissen, die an Jahrmarktspanoramen, an die Fantasiewelten des Filmpioniers Georges Méliès und natürlich an die prätentiöse Selbstinszenierung Bayreuths erinnern. Über allem schwebt der artifizielle Geist Wagners. Der Komponist wird gleichzeitig von einem Zwerg und einer Frau verkörpert. „Sissi“, die geliebte Schwester des dem Wahnsinn verfallenden Regenten, hat gar nichts mehr von der Drolligkeit ihrer durch Romy Schneider geprägten Ikonografie. Hitler erlebt in einer „Vorblende“ seinen grotesken Auftritt. Und zuletzt wird der sterbende Wittelsbacher von der Vision amerikanischer Touristen heimgesucht, die begeistert seine Märchenschlösser in Besitz nehmen. Hans Jürgen Syberberg hat hier erstmals jene Stilelemente formuliert, die ihn fünf Jahre später mit dem monströsen Hitler-Projekt weltberühmt machen sollten: „Eine Welt der Kultur und der germanischen Mythen, die sich wie eine Obsession ausbreitet, eine fortwährende Schöpfung, die Vergangenheit und Gegenwart vermengt, mit der Chronologie bricht, die deutsche Romantik und Freud und Brecht gegeneinander hält.“

 

(Quelle: mit freundlicher Erlaubnis DHM - Zeughaus-Kino)

  

  

  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 13. Dezember 2020

  

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