Jürgen Vogel

 

Darsteller

  

 

  

   

   

 

  

Jürgen Vogel bei der Eröffnung der Berlinale 2006

  

Copyright: Bodo Petermann, Berlin

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Jürgen Vogel wurde am 29. April 1968 in Hamburg geboren.

  

Der Vater ist Kellner, die Mutter Hausfrau. Im Alter von neun Jahren wird er als Model für den Otto-Versand-Katalog entdeckt.

 

Nach der Mittleren Reife beginnt er in München eine Schauspielausbildung, die er bereits nach einem Tag wieder abbricht. Unregelmäßiger Einsatz in diversen Film- und Fernsehproduktionen. Er arbeitet als Paketausfahrer, in einer Großküche und bei einem Partyservice. 

  

Seine ersten Rollen spielt Vogel in der deutsch-niederländischen Fernsehserie von 1985, nach einer Idee von Justus Pfaue und Harry Baer: Bas-Boris Bode - Der Junge, den es zweimal gab und 1985 in Kinder aus Stein (1986), in dem er als verwahrloster Junge zu sehen ist.

 

1990 erhält er den Bayerischen Filmpreis für seine Rolle in Rosamunde, Regie: Egon Günther. Seinen Durchbruch schafft er allerdings in Sönke Wortmanns Film Kleine Haie (1991). Und man nimmt ihm seine Rollen immer ab, weil er nach eigenen Angaben "immer hundert Prozent geben will". 

 

Einen Telestar bekam er für Dann eben mit Gewalt (1993), der ersten großen Regiearbeit von Rainer Kaufmann. Den Film hat der Beltz-Verlag folgendermaßen beschrieben: "Eines Morgens sind sie da: Die Hakenkreuze an den Wänden der Schule. Aber das ist erst der Anfang. Bald danach bekommen ausländische Mitschüler gemeine Drohbriefe. Alex (Vogel) will herausfinden, wer dahintersteckt, denn seine Freundin Sandra wurde brutal zusammengeschlagen. Und auch er erhält einen Drohbrief, er solle seine Finger von der "Schwarzen" lassen. Als er endlich dahinterkommt, wer alles zu der neofaschistischen Gruppe dazugehört, wird es auch für ihn gefährlich." (Info aus der HP der Schauspielerin Jasmin Tabatabai)  

 

Mit seiner Rolle in Wolfgang Beckers Das Leben ist eine Baustelle, der Publikum und Kritik gleichermaßen begeisterte, hatte Jürgen Vogel ebenfalls großen Erfolg und bekam dafür 1997 den Deutschen Filmpreis in Gold. Weitere Preise bekam er für seine Rolle in dem 2006 kontrovers aufgenommenen Film Der freie Wille von Matthias Glasner. Vogel verkörpert hier einen Vergewaltiger und spielte die Rolle so intensiv, dass ihm für diese Leistung der Silberne Bär auf der Berlinale verliehen wurde. Von der Filmbewertungsstelle wurde Der frei Wille mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichnet.

 

Der Kinofilm Die Welle, in dem er einen Lehrer spielt, ist so erfolgreich (zweieinhalb Millionen Besucher in Deutschland), dass er bereits in 20 Länder verkauft wurde. Regisseur und Drehbuchkoautor Dennis Gansel stützte seine Handlung auf das Experiment The Third Wave, das 1967 in Kalifornien stattfand. Auf Basis dieses Experiments schrieb Morton Rhue den Roman "Die Welle" (1981), der in Deutschland und in Österreich zu einem Schullektüre-Klassiker geworden ist. 

  

Weiterhin hatte Jürgen Vogel eine Nebenrolle als Ditsche in Philipp Leinemanns Filmdrama Transit, danach wurde er von Lars Kraume eingesetzt als Verfassungsschützer in Die kommenden Tage, einem Zukunftsdrama, das video.de beschreibt mit einer "wahrhaft apokalyptischen Zukunftsvision mit Sogwirkung, wo Einiges an Action aufgefahren wird, um das Ende der Zivilisation in wuchtige Bilder zu packen."

 

Außerdem spielte Vogel in der Tragikkomödie Hotel Lux (Regie: Leander Haußmann) an der Seite von Michael "Bully" Herbig einen Varietekünstler mit Namen Siegfried Meyer, der im Dritten Reich vor den Nazis nach Moskau flieht und in groteske Situationen kommt. Der Film bekam von der Filmbewertungsstelle das Prädikat "besonders wertvoll". Weiterhin ist Vogel ist zu sehen in dem Spielfilm Ostwind von Katja von Garnier.

 

 

  

Die Hauptdarsteller von "Tod einer Polizistin": Uwe Kockisch, Götz George, Rosalie Thomass und Jürgen Vogel (v. l. n. r.)

Foto: ZDF/Sandra Hoever

 

In Matti Geschonnecks TV-Film von 2012 Tod einer Polizistin spielt Vogel neben Götz George, Uwe Kockisch und Rosalie Thomass eine der Hauptrollen.

 

Das ZDF schreibt zu diesem Film: "Der pensionierte Hauptkommissar Bruno Theweleit (Götz George), Dozent an der Polizeiakademie, blickt auf eine erfolgreiche Polizeikarriere zurück. Für junge Polizisten ist er eine lebende Legende - sein Unterricht ist beliebt, die Erwartungen an seine Schüler sind hoch. Als dem Polizistenmörder Frank Keller (Jürgen Vogel) die Flucht aus dem Gebäude des Berliner Landgerichts gelingt, wird Bruno Theweleit von seiner Vergangenheit eingeholt: Während seiner aktiven Zeit im Polizeidienst hatte er Keller verhaftet und durch seine Aussage vor Gericht entscheidend dazu beigetragen, ihn zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung zu verurteilen. Jetzt ist Keller, der sich zu Unrecht verurteilt sieht, mit seiner Anwältin als Geisel auf der Flucht. Eine Sonderkommission, der auch Theweleits ehemaliger Kollege Günther Lehmann (Uwe Kockisch) angehört, fahndet fieberhaft nach dem Flüchtigen. Zunächst scheinen Recht und Unrecht klar verteilt, doch dann stellt sich der jungen Polizistin Lena Frey (Rosalie Thomass) plötzlich die Frage: Was ist damals vor 15 Jahren wirklich passiert?" 

  

Ein Film, der 2013 in den Kinos anlief, ist die von Oskar Roehler inszenierte und geschriebene Familienchronik mit dem Titel Quellen des Lebens, in der Jürgen Vogel neben Moritz Bleibtreu und Meret Becker eine der Hauptrollen spielt. Die Handlung spannt einen Bogen der Familiengeschichte Freytag von der Nachkriegszeit bis in die 1980er-Jahre.

 

     

 

 

 

 

 

 

Jürgen Vogel (Berlinale 2010)

Foto: Siebbi

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Am 15.05.2014 startete der Film STEREO im Kino mit Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu des Regisseurs Maximilian Erlenwein; dazu ein Kommentar bei Filmportal.

  

Weiterhin ist Jürgen Vogel seit 2015 in einer Thrillerserie im ZDF zu sehen mit dem Titel Blochin. Es geht um einen Mann (Jürgen Vogel), der nicht weiß, wer er ist und wo er herkommt. Und er hat Angst davor, es herauszufinden. Dies führt zum grundlegenden Konflikt seines Lebens. Er ist zerrissen zwischen dem Menschen, der er gern wäre - ein guter Polizist, Ehemann und Vater - und dem dunklen Geist, der ihn vielleicht in Wirklichkeit beherrscht. Er ist ein Kämpfer, der alles tun würde, um Frau und Kind zu schützen. Aber so sehr er auch kämpft, beschleicht ihn manchmal das Gefühl, dass er am Ende alles immer nur noch schlimmer macht. Nachts, nachdem er seiner Tochter im Bett vorgelesen hat, schläft er ab und zu müde neben ihr ein. Dann träumt er von seinem Vater, der jetzt ein alter Mann ist und der Blochins Hilfe braucht. Aber Blochin kann ihm nicht helfen, weil er nicht weiß, wer und wo sein Vater ist. (Quelle: ZDF)

  

Außerdem ist für 2016 eine dreiteilige Neuverfilmung der Winnetou-Story in der Regie von Philipp Stölzl geplant. Der "neue" Apache wird gespielt von dem albanischen Schauspieler Nik Xhelilaj. Die Rolle des Old Shatterhand wird von Wotan Wilke-Möhring verkörpert und Jürgen Vogel wird der Schurke Rattler sein. Sam Hawkens wird von Milan Peschel gespielt, und eine weitere Rolle ist für Mario Adorf vorgesehen, er wird der Bösewicht sein, den er schon in den 1960er-Jahren Winnetou-Verfilmungen gespielt hat: Frederick Santer senior. Die Dreharbeiten finden seit Mitte August an den Original-Schauplätzen in Kroatien und in Nordrhein-Westfalen statt. (Hinweis: Der 3-Teiler ist bereits im Fernsehen gelaufen und war für mich eine positive Überraschung, die ich nicht erwartet hätte.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Vogel und Sayat Demissie in "Der (weiße) Äthiopier"
© WDR/Martin Menke
Weiterhin war J. Vogel 2016 in dem Spielfilm Der weiße Äthiopier (oder auch Der Äthiopier) nach einer Geschichte von Ferdinand von Schirach zu sehen. Die einen lobten den Film, die anderen (u.a. die FAZ - ["kitschige Flüchtlingsfabel"]) haben ihn zerrissen. Die ARD schreibt: "Das Leben von Frank Michalka (Jürgen Vogel, im Bild rechts neben Sayat Demissie) ist eine einzige Demütigung, bis er in Äthiopien eine zweite Chance bekommt und dort ein neues Leben beginnt. Doch als er nach Deutschland zurückkehren muss, wird Michalka wieder zu dem Bankräuber, der er vor seiner Flucht nach Afrika gewesen ist. Nach dem Überfall setzt er sich in die Mitte eines überfüllten Platzes und wartet auf die Polizei. Im Gefängnis droht er zu zerbrechen, bis die Strafrechtsreferendarin Sophie Kleinschmidt (Paula Kalenberg) sich seines Falles annimmt und den Pflichtverteidiger Christoph Weilandt (Thomas Thieme) zu einer wirklich außergewöhnlichen Verteidigungsstrategie bewegt. Der Film ist zum Teil auf Amharisch gedreht, diese Passagen sind deutsch untertitelt."

 

Einige weitere Filme mit Jürgen Vogel: Der Mann aus dem Eis (Regie und Drehbuch: Felix Randau), Hexe Lillis eingesacktes Weihnachtsfest (Regie: Wolfgang Groos), Vogel ist hier "Knecht Ruprecht", Tatort (Der wüste Gobi) (Regie: Ed Herzog), und nach dem Buch und Drehbuch von Frank Goosen lief der Film So viel Zeit  2018 in den Kinos. Regie führte Philipp Kadelbach, am Drehbuch arbeitete Stefan Kolditz mit.

Weitere neuere Filme, in denen Jürgen Vogel mitgewirkt hat, sind: Gott, du kannst ein Arsch sein (2019), Regie: André Erkau, Caveman (2020), Regie: Laura Lackmann (Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks von Rob Becker), Es ist nur eine Phase, Hase (2021), Regie: Florian Gallenberger, Der Pfau (2022), Regie: Lutz Heineking jr.

 

 

 

 

 

Auszeichnungen (eine Auswahl):

Bayerischer Filmpreis 1990 (Nachwuchsdarsteller) für Rosamunde

Bayerischer Filmpreis 1992 (Nachwuchsdarsteller) für Kleine Haie

 

 

Neuerdings ist der Schauspieler in Werbespots für die Deutsche Post zu sehen. Unter dem Motto "VogelCheckt" kann hier ein Trailer angeschaut werden.

 

 

     

    

Weitere Filme mit Jürgen Vogel

  

Titel

Jahr

Regie

Novemberkatzen (Rolle: Dieter)

Das karge Leben einer von ihrem Mann verlassenen Frau mit vier Kindern wird durch die geistige und materielle Hilfe der Schwiegermutter erleichtert. Ein intensives, milieuechtes Bild der 50er Jahre mit großartiger Zeichnung der Charaktere.

 

1985

Sigrun Koeppe

Kinder aus Stein (Rolle: ein Junge)

Ein Fotomodell zwischen drei Männern: einem Gelegenheitskriminellen, dem Mitbewohner, der nachts in einer Kneipe jobbt, und dem Fotografen, der weiß, dass seine Liebe nicht erwidert wird. Nach einem misslungenen Einbruch und einer gemeinsamen Reise der vier kommt es zur tödlichen Katastrophe. Spielfilmdebüt für den 16jährigen Jürgen Vogel.

 

1986

Volker Maria Arend

Dann eben mit Gewalt (Rolle: Martin)

 

1993

Rainer Kaufmann

Wachtmeister Zumbühl (Rolle: Albin)

 

1994

Urs Odermatt

Stille Nacht - Ein Fest der Liebe (Rolle: Frank)

 

1995

Dani Levy

Der Pirat (Rolle: Jan)

Die Geschichte des Junkies Jan - nach Aufzeichnungen eines Buches von Stefan Aust.

 

1997

Bernd Schadewald

Fette Welt (Rolle: Hagen Trinker)

Hagen Trinker ist gerne Penner. Dass er kaum was zu Essen hat und oft im Bahnhofsklo übernachten muss, stört ihn nicht. Nur die junge Ausreißerin Judith, die plötzlich in sein Leben tritt, bringt ihn aus der Fassung. Aber als Hagen merkt, wie sehr das Mädchen ihn liebt, taut er langsam auf. Mit dem Zug starten die beiden einen romantischen Trip ins Blaue, natürlich ohne dafür zu zahlen - und werden prompt erwischt. Die Polizei schickt Judith zurück zu ihren Eltern nach Berlin. Doch so leicht läßt Hagen sich die Chance seines Lebens nicht entgehen... (Quelle: Amazon)

 

1997

Jan Schütte

Das Mambospiel (Rolle: Gregor)

Martin, ein wenig beschäftigter Darsteller, weigert sich beharrlich erwachsen zu werden. Während seiner Streifzüge durch Berlin träumt er davon, als Regisseur einen Film über seine Jugend und die gute alte Zeit des Rock'n'Roll zu drehen. Da trifft er unerwartet Maria, eine alte Freundin, die ebenfalls als Schauspielerin arbeitet. Sie ist durch Zufall an einen Sack Geld gekommen, den ein Bankräuber auf der Flucht vor der Polizei in einem Papierkorb deponieren musste. Plötzlich sind Maria und Martin in der Lage, ihr Leben zu verändern... (Quelle: Amazon)

 

1997

Michael Gwisdek

Manila (Rolle: Rudi)

 

1998

Romuald Karmakar

Sass - Die Meisterdiebe (Rolle: Erich Sass)

 

2001

Carlo Rola

Scherbentanz (Rolle: Jesko)  MEIN FILMTIPP!

 

2001

Chris Kraus

Rosenstraße (Rolle: Arthur von Eschenbach)

 

2002

Margarethe von Trotta

Keine Lieder über die Liebe (Rolle: Markus Hansen)

 

2004

Lars Kraume

Der freie Wille (Rolle: Theo Stoer)

 

2006

Matthias Glasner

Die Welle (Rolle: Lehrer Rainer Wenger)

 

2008

Dennis Gansel

Gnade (Rolle: ?)

2012

Matthias Glasner

   

      

  

  

  

    

  

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 7. August 2023

 
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