Rainer Werner Fassbinder
Regie, Regie-Assistenz, Darsteller, Drehbuchautor, Drehbuch-Mitarbeit, Mitwirkung, Sprecher, Kamera, Ausstattung, Kostüme, Schnitt, Musik, Liedtexte, Produzent, Co-Produzent, Herstellungsleitung, Produktionsleitung
Regie: Lothar Lambert Darsteller: RWF spielt sich selbst Kinofilm: 1974, 97 Minuten
Regie: RWF Drehbuch: RWF Inhalt: Es ist die erste Zusammenarbeit zwilischen Rainer Werner Fassbinder und dem WDR. In Acht Stunden sind kein Tag geht Fassbinder zunächst von den Klischees einer Familienserie aus, stellt aber zugleich seine Figuren in eine Reihe von Dramen und Entscheidungssituationen, die sich direkt auf erkennbare alltägliche Familien- und Arbeitssituationen beziehen. Ohne auf unmittelbare Unterhaltung zu verzichten, gelingt es Fassbinder, Vorurteile und Denkgewohnheiten auf den Kopf zu stellen und einfache, überraschende, leicht verständliche Lösungen für politische Probleme anzubieten, die im Kielwasser der Studentenbewegung seinerzeit eher von Schlagworten und theoretisierender Phrasendrescherei behandelt werden. Fassbinder macht sich nicht klüger oder besser als sein Publikum. Er zeigt, dass man mit Hilfe kleinbürgerlicher Lebensklugheit und einfachem Nachdenken revolutionärer handeln kann als diejenigen, die all die revolutionären Phrasen gelernt haben, sie aber eher zur Selbstbestätigung als in Handlung umsetzen. Und er zeigt, dass es trotz allem möglich ist, sinnvolle Unterhaltung zu machen und auf unterhaltsame Weise Sinnvolles zu sagen. (Quelle: WDR) TV-Serie: 1972, 5 Teile. Info: Der WDR hat die Ausstrahlung von 3 weiteren Folgen gestoppt. Sie auch "WDR Stichtag".
Regie: Ulli Lommel Darsteller: RWF (Hermann) Kinofilm: 1976/77
DIE AHNFRAU (nach Franz Grillparzer) Regie, Bearbeitung und Musik: Peer Raben Darsteller: RWF (Jaromir), Rudolf Lenz, Margit Carstensen Info: Fernsehinszenierung, Wiederholung auf 1Plus am 4.8.1987, 85 Minuten Inhalt: Der Räuber Jaromir rettet und liebt unerkannt seine gräfliche Schwester Bertha. Mit demselben Dolch, mit dem der Ahnherr einst die (Bertha zum Verwechseln ähnliche) Ahnfrau erstach, deren gespenstische Erscheinung durch das Schloss geistert, ersticht er seinen Vater. Erst wenn ihr Geschlecht durch Verbrechen ausstirbt, ist die Ahnfrau von dem Fluch erlöst, der auf dem Haus lastet. - Mit diesem Schicksalsdrama hatte Grillparzer seinerzeit großen Publikumserfolg. Theater: 1971, produziert für den WDR
Regie und Drehbuch: RWF zusammen mit Peer Raben Darsteller: Rita Buser, Dagmar Kreiner, Charly Brocksieper, Reinhold Gruber, Kurt Raab, Rudolf Waldemar Brem, Günther Krää, Hartmut Solinger Uraufführung: 9.12.1968 antiteater, München Kritiken zur Uraufführung: Süddeutsche Zeitung, 11.12.1968 (Joachim von Mengershausen); Abendzeitung München; 11.12.1968 (Verena Reichel); Frankfurter Rundschau, 13.12.1968 (Annemarie Czaschke). Info: Typoscript im Nachlass. Erstdruck in: R. W. Fassbinder "Antiteater. Fünf Stücke nach Stücken." Frankfurt/M. 1986.
Inhalt:
Athene lenkt Ajax’ tödlichen
Zorn auf das Gefolge von Odysseus um. Sie spiegelt ihm die Personen vor,
während Ajax wie in Raserei eine Viehherde abschlachtet. Dem Odysseus
erläutert sie das Geschehen. Ajax und seine Frau Tekmessa erflehen den
Tod als Erlösung aus dem Wahnsinn. Im Stück des Sophokles geht es um
die Entladung von Wut und Gewalt an Stellvertretern. Theater: 1968
AL CAPONE IM DEUTSCHEN WALD Regie: Franz Peter Wirth Darsteller: RWF (Heini) TV Film: 1969 Inhalt: Die verfilmte Geschichte einer Gaunerbande aus der Pfalz. Ihr Anführer, Bernhard Kimmel, ging als der 'Al Capone' der Pfalz in die Kriminalgeschichte ein.
Regie: Dieter Lemmel Darsteller: RWF (Mann in Uniform) Kinofilm: 1969
Regie, Drehbuch, Szenenbild, Darsteller: RWF (Franz Walsch) Theater-Regie: Peer Raben mit RWF Darsteller im Theater: Peer Raben (Rollo), RWF, Hanna Schygulla (Myrva) und Kurt Raab
Inhalt Theaterstück: Das Schauspiel beleuchtet die tägliche Routine des
anonymen Chicagoer Profikillers Vinz, der die meiste Zeit des kurzen Stücks mit
dem Warten auf seinen nächsten Auftrag verbringt. Zur Kontrolle während der
tagelangen Vorbereitungszeit schickt der Auftraggeber zwei Männer: Chris stört
mit seiner Nervosität, indem er Vinz über dessen Job ausfragt, Tony hat eine
vollständig stumme Rolle. Die Spannung entlädt sich in dem Moment gegen Chris,
als der eiskalte Killer elementare Schwächen in der Vorbereitung zeigt. Das
Opfer ist eine Frau, der Killer verlangt auf einmal mehr Geld: Vinz erschießt
Chris, Tony erschießt Vinz, und das Stück endet damit, dass Tony seine Pistole
Chris in die Hand drückt. Kinofilm: 1970 Theater: 1968
Regie und Drehbuch: RWF zusammen mit Peer Raben Darsteller: Monika Klein, Kurt Raab, Doris Mattes, Hans Hirschmüller, Irm Hermann, Peer Raben, Carla Aulaulu, Ursula Strätz, Reinhold Gruber, RWF, Ingrid Caven, Rita Buser, Jochen Pinkert Uraufführung: 14.6.1969 als Produktion des antiteaters im Münchner Werkraum-Theater der Kammerspiele. Info: Typoskript im Nachlass, unvollständig. Es fehlt der Schluss: die von Fassbinder gehaltene "Okkupationsrede" und die Szene "Ankunft der Amerikaner in München". Das Stück endete damit, dass amerikanische Truppen einmarschieren, die Sozialistische Anarchie in Bayern wird im Sturm genommen und die Ordnung wieder hergestellt. Die Musik zitiert "You can't always get what you want" von den Rolling Stones.
Inhalt: Das Stück ist von der Story her ein naives Science fiction. Junge Leute machen in Bayern Revolution und erklären Bayern zur SAB, zur Sozialistischen Anarchie Bayern. Nachdem das Land eine Weile Anarchie war, wird das militärische, nicht geschützte Gebiet okkupiert. Anarchie in Bayern richtet sich gegen eine Revolution "auf die Schnelle", plädiert für einen "langen Marsch", ein Revolution im Bewusstsein der Revolutionäre zuerst und der Bürger. --- Anhand verschiedener revueartig montierter Szenen soll gezeigt werden, dass äußerliche Veränderungen nicht ausreichen, um im abendländischen, auf Unterdrückung und Autorität fixierten Bewusstsein etwas Wesentliches zu bewirken. (Quelle: Theaterzettel des antiteaters)
Weitere Information:
"Anarchie" ist eine Satire über die Schwierigkeiten, sich nach einem
gravierenden gesellschaftlichen Umbruch mit dem Leben zu arrangieren. Die
anarchistische Revolution lässt sich in Bayern mühelos durchführen und ist in
der dritten von 22 Szenen bereits vollendet: Bayern spaltet sich von der
Bundesrepublik Deutschland ab und erklärt seine Unabhängigkeit. Das Leben in der
neuen Gesellschaft gestaltet sich weit schwieriger, und das Stück handelt
hauptsächlich von den Einstellungen und Denkweisen des alten Systems,
repräsentiert von der Familie Normalzeit, angesichts einer neuen
Gesellschaftsordnung. Mit dem ‚langen Marsch’ wird der Studentenführer Rudi
Dutschke (und nicht Mao) zitiert und seine Überzeugung vorgetragen, eine
dauerhafte gesellschaftliche Revolution könne sich nur im Verlauf der Zeit
vollziehen und nicht mit Gewalt oder durch ein plötzliches Zuviel an Legislative
erzwungen werden. Der Text ist unvollständig. In der veröffentlichten Fassung
fehlen die letzten beiden Szenen, die »Okkupationsrede«, die Fassbinder selbst
gesprochen hatte, und der »Schluss«. Dieser ist jedoch in Joachim von
Mengershausens Dokumentation Ende
einer Kommune enthalten: Die Abfolge kreist um die ritualisierende Wiederholung
des englischen Mantras "and – go – stop – kill – freedom". Theater: 1969 (antiTheater)
Regie und Drehbuch: RWF Uraufführung: Kinostart München, Lenbach-Kino am 5.3.1974 TV-Film: 1975
Regie, Drehbuch, Darsteller: RWF (Eugen) Uraufführung: ARD am 8.7.1975 Kinofilm: 1974
Regie: Peer Raben Darsteller: RWF (Bote Theresias) Leider weiß ich nicht die genaue Rollenverteilung; mitgespielt haben auf jeden Fall Kurt Raab, Hanna Schygulla (die für die erkrankte Marite Greiselis eingesprungen ist), Ursula Strätz, Heiner Schoof, Lilith Ungerer und Rainer Werner Fassbinder (der für den erkrankten Anatol von Gardner einsprang). Uraufführung: 20. August 1967 Action Theater, München
Inhalt: Wessen Wahrheit ist die richtige: die des einzelnen Menschen, der sein Leben selbst bestimmt und verantwortlich leben möchte? Oder weiß die Gemeinschaft, was dem Zusammenleben der Menschen zuträglich ist und an welche Gesetze sich alle halten müssen, um ein friedliches Miteinander zu ermöglichen? In der Moderne sind die Beispiele für Fehler von beiden Seiten zahlreich. Das ständige Ringen zwischen dem Einzelnen und den Vielen, zwischen der Überzeugung und der Mehrheit, zwischen dem Gefühl und der Macht bestimmt den gesellschaftlichen Prozess. Im Aufeinandertreffen zweier gleichberechtigter Positionen sah Hegel das Genie der Tragödie. Sie müssen aneinander untergehen und in diesem Untergang zeigen sie die Wahrheit des menschlichen Daseins. In »Antigone« wird dieser tragische Riss als Familiengeschichte dargestellt. Die vier Kinder von Ödipus und Iokaste sind nach der Selbstentdeckung ihres Vaterbruders tief verunsichert. Sie sollen die Macht übernehmen und finden nur eine haltlose Konstruktion. Der eine Bruder soll herrschen und nach einer bemessenen Frist diese Macht an den anderen Bruder übergeben. Als die Zeit zum Wechsel kommt, will Eteokles die Macht nicht hergeben. Polyneikes verbündet sich mit fremden Herrschern, um gegen seine eigene Stadt in den Krieg zu ziehen. Der Kampf verläuft siegreich für die Verteidiger der Stadt, die beiden Brüder töten sich gegenseitig. Kreon, der neu eingesetzte Vertreter der Macht, bestimmt, dass der eine Bruder, Eteokles, beerdigt werden soll, der andere hingegen, der Angreifer Polyneikes, vor den Mauern der Stadt unbeweint verwesen muss. Die Schwestern Antigone und Ismene hören von diesem Urteil, das einen Keil in ihre Liebe und Trauer zu den Brüdern treibt. Antigone will den verstoßenen Bruder beerdigen, Ismene will keine weiteren Konflikte, die ihre Familie der Gewalt aussetzen. Antigone ist nun allein und beginnt ihren Kampf gegen die Stadt. (Quelle: http://schaubuehne.de) Theater: Action-Theater, 1967
AUSWEGLOS - AUSSAGEN ÜBER EINEN LEBENSLAUF Regie: Reinhard Hauff Mitwirkung: RWF Inhalt: Dokumentarfilm über eine Frau, die die Ehefrau ihres Geliebten erschoss. Der vom Schriftsteller Martin Walser recherchierte und von Reinhard Hauff gefilmte Bericht versucht, über Aussagen von Bekannten und Freunden den Lebensweg der 24jährigen nachzuzeichnen und im individuellen Schicksal ein Stück bundesdeutscher Wirklichkeit zu fassen. Info / Frage: Die Information, dass Rainer Werner Fassbinder hier mitbeteiligt war, ist sehr vage und ich weiß es nicht genau. Für andere Informationen bin ich sehr dankbar. (Auch die u.g. Information vom SWR brachten leider keine anderen Erkenntnisse.) Der SWR schreibt am 30. Mai 2005: 72 Minuten, Autor: Martin Walser, Gottfried Just, Reinhard Hauff. Kamera: Wolfgang Peter Hassenstein, Kurt Brückner, Paul Ellmerer. Inhalt: Statements von ehemaligen Arbeitskollegen, dem ehemaligen Verlobten, Psychiater, Geliebten, Rechtsanwalt der Mörderin Gisela K. - über ihre Persönlichkeit, ihre jeweiligen Jobs (Holzwerkzeugherstellerin, Fließbandarbeit in Zwirnerei sowie Gaststättenwirtin und Barfrau), ihre Selbstmordversuche und die Umstände ihres Mordes an der Ehefrau ihres Geliebten. Dokumentation: 1970
Regie: Action-Theater, München (Kollektivarbeit der Theatergruppe) Darsteller: RWF, Peer Raben, Irm Hermann, Horst Tießler, Gisela Otto, Gunther Krää, Ursula Strätz, Rudolf Waldemar Brem Uraufführung: April 1968 Inhalt: "Das Stück hieß Axel Caesar Haarmann vom dem Gedanken ausgehend, dass Springer auf der einen Seite Schuld war daran, dass der Benno Ohnesorg erschossen worden ist, also unserer Ansicht nach Schuld daran war... und dass die jungen Leute halt verprügelt wurden und auch schon klar abzusehen war, dass einige kaputtgehen werden dran, und er halt wieder die Auflage gehoben hat mit diesen Nachrichten, die er an sich selber provoziert hat..." (Auszug aus dem Interview, welches Corinna Brocher 1973 mit Rainer Werner Fassbinder geführt hat; gelesen in "Fassbinder über Fassbinder", Verlag der Autoren, Frankfurt/Main) - (Siehe auch Beschreibung Die Verbrecher) Theater: 1968
Baal ist ein junger und talentierter Dichter. Obgleich er von der großbürgerlichen Gesellschaft gefeiert und hofiert wird, verachtet er sie. Er schläft mit der Frau seines Gönners Mech und schwängert Sophie, die ihm aber schnell zur Last wird. Menschen, denen Baal begegnet, nutzt er schamlos aus - selbst seinen Freund Eckart, mit dem er mehrere Jahre durchs Land zieht und den er offen begehrt. Auf brillante Weise überträgt Schlöndorff das historische Brecht-Stück in die Gegenwart der 68er und fängt eindrucksvoll die Stimmung der Revolte und sexuellen Befreiung ein. Nach der Uraufführung 1970 ließ Brechts Witwe, Helene Weigel, weitere Vorführungen von Schlöndorffs viertem Spielfilm untersagen und Baal verschwand für 44 Jahre in den Archiven. Erst zur Belinale 2014 durfte der Film erstmals wieder aufgeführt werden. (Dieser Film war 44 Jahre lang verschwunden bzw. verboten; am 20. März 2014 ist er endlich auf DVD herausgegeben worden.) Regie: Volker Schlöndorff Darsteller: RWF (Baal) TV-Film: 1969 Weitere Informationen aus 2014 >>> Baal bei Filmportal mit vielen Fotos
DER BAUER VON BABYLON Regie: Dieter Schidor Darsteller: RWF (spielt sich selbst) Info: Film über die Dreharbeiten zu Querelle Dokumentation: 1982
Regie und Drehbuch: RWF Info: 13teil. TV-Serie + Epilog. TV-Film: 1979/80
BERLIN ALEXANDERPLATZ - Beobachtung bei den Dreharbeiten - Regie: Hans Dieter Hartl Darsteller: RWF (spielt sich selbst) TV-Dokumentation: 1980, 44 Minuten
Regie, Drehbuch, Darsteller: RWF (Mecki Messer) Weitere Darsteller: Kurt Raab, Peer Raben (Klau), Hanna Schygulla (Polle) Ingrid Caven (Peachie), Ursula Strätz (Vava), Irm Hermann (Dicki) Rudolf Waldemar Brem Uraufführung: 1.2.1969, antiteater, München Kritiken zur Uraufführung: Süddeutsche Zeitung, 3.2.69 (Joachim von Mengershausen), Abendzeitung München, 3.2.69 (Karin Thimm), Münchner Merkur 4.2.69 (Ernst Günther Bleisch), Frankfurter Rundschau, 6.2.69 (Annemarie Czaschke).
Inhalt: Nach John Gays »The Beggar’s Opera«
Die
Originalfassung versuchte Fassbinder bei einiger Modernisierung ohne den
Einfluss von Bertolt Brechts und Kurt Weills "Dreigroschenoper"
beizubehalten. Er übernahm die Haupthandlung mit der Heirat von
Polly Peachum und dem Straßenräuber Macheath gegen den Willen ihrer
Eltern. Macheaths Vorliebe für Prostituierte und für Lucy Lockit, die
Tochter des Gefängniswärters, die ihn in Konflikt mit Polly bringt,
wird ebenfalls gezeigt.
Fassbinders Mecki bleibt jedoch vom Schafott verschont, aber er
kommt am Schluss nicht mehr vor, sondern sitzt in den drei letzten
Szenen im Gefängnis. Seine Abwesenheit führt bei den restlichen
Figuren zu Einsamkeit und Verzweiflung, und am Ende
bellen alle wie Hunde. Theater: 1969
BIBI (nach Heinrich Mann) Regie: RWF, unter Mitarbeit von Fritz Müller-Scherz Regieassistenz: Corinna Brocher, Günter Kopsch Musik: Peer Raben Uraufführung: Kammerspiele Schauspielhaus Bochum, 21. Jan. 1973 Darsteller: Bibi (Ulli Lommel), Dolf/Präsident (Karl-Heinz Vosgerau), Tino/Mädi (Margit Carstensen), Bell/Frau Präsidentin (Hanna Schygulla), Mischa (Peter Kern), Großmutter (Brigitte Mira), Arbeitsloser (Rudolf Waldemar Brem), Prominente (Peter Chatel), Lani (Ingrid Caven). In weiteren Rollen: Tamara Kafka, Tana Schanzara, El Hedi ben Salem, Renate Jacobsen, Yvonne Marcus, Amanda Napper, Margareta Nilsson, Kerstin Nordberg, Lenette Perra, Annette Vladar, Vera Whistler, Gun Wreden, Hans-Ulrich Schirdewaan, Frank Reno Inhalt: Die Jugend Heinrich Manns (in 3 Akten) Theater: 1973
DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT Kino: Regie, Drehbuch, Szenenbild, Darsteller: RWF (Franz Walsch) Kinofilm: 1972 Theater-Regie: RWF zusammen mit Peer Raben Darsteller im Theater: Margit Carstensen spielte die Titelrolle, alle anderen Rollen waren durch Schauspieler des Darmstädter Theaters besetzt. Theater: 1972, Action-Theater, LandesTheater Darmstadt
Beschreibung des Theaterstücks: Die Modedesignerin Petra von Kant hat seit drei Jahren breiten Erfolg mit exklusiven Entwürfen für eine Kaufhauskette. Seit dieser Zeit entfremdet sich ihr Mann von ihr. Sie reicht die Scheidung ein. Eigentlich arbeitet die stumm-diskrete Hausangestellte Marlene als Assistentin die Entwürfe aus. Petra von Kant formt sich ihre eigene Welt. Ein entscheidender Teil der Kommunikation läuft auch über das Telefon: Aussagen werden entstellt oder geschönt.
An
zwei Tagen mit je einem halben Jahr Abstand umkreist das Drama den
Freiheitsdrang und Bindungswunsch der Petra von Kant, die sich nach der Trennung
von ihrem dritten Mann sofort in die nächste Abhängigkeit in ihrer
Arbeits- und Liebesbeziehung zu einer unterstützungsbedürftigen, aber
selbstbewussten jungen Frau begibt. Petra von Kant wird von dieser, ihr Name ist
Karin Thimm, verlassen und verliert im Emotionsausbruch die Selbstkontrolle.
Unter den Augen von Freundin Sidonie, ihrer Mutter Valerie, ihrer noch nicht
erwachsenen Tochter Gabriele und ihrer unterwürfigen Bediensteten bahnt sich
der Ausbruch - durch Alkohol katalysiert - den Weg vom Selbstbetrug
zum öffentlichen Bekenntnis ihrer Abhängigkeit. (Quelle: Deutsches Theatermuseum)
Regie, Drehbuch, Darsteller: RWF (Regie zusammen mit Peer Raben) Uraufführung: antiteater an den Städt. Bühnen Nürnberg Kritiken zur Uraufführung: Süddeutsche Zeitung, 11.12.1968 (Joachim von Mengershausen); Abendzeitung München; 11.12.1968 (Verena Reichel); Frankfurter Rundschau, 13.12.1968 (Annemarie Czaschke). Darsteller: Margit Carstensen (Phoebe Zeitgeist), Hanna Schygulla (das Mädchen), Rainer Werner Fassbinder (Polizist), Katrin Schaake (das Modell), Kurt Raab (Metzger), Thomas Schieder (Yuppie), Heide Simon (Frau des Soldaten), Peer Raben (Pianist des Riesenbabys), Hannes Gromball (Liebhaber)
Inhalt: Eine Collage realistischer Momentaufnahmen aus dem Kleinbürgerleben – sie laufen ab vor Phoebe Zeitgeist, dem Mädchen vom fremden Stern, und Phoebe versucht, sie zu verstehen. Im Programmheft zur Uraufführung schrieb Fassbinder: »Das Stück soll darauf hinweisen, dass in diesem System, wie ich es sehe, alles zu einer Unterdrückung führt. Dieser Mechanismus setzt schon von Anfang an ein, wo die Leute überhaupt beginnen, eine Verständigungsmöglichkeit zu suchen.«
Weitere
Information: "Blut" entwickelte die Form von "Katzelmacher" und
"Pre-Paradise"
weiter, eine Montage zumeist unzusammenhängender Szenen. Doch nun hatte
Fassbinders Arrangement eine klare Struktur, die im Text sorgfältig
verwirklichte, was er sonst in der Aufführung zu erreichen suchte. Das
Stück handelt von Sprache. Phoebe Zeitgeist, ein Zitat einer damals
aktuellen Comic-Figur, ist eine Außerirdische, die auf die Erde
gekommen ist, um etwas über Demokratie zu lernen. Doch wie es die einführende
Regieanweisung ausdrückt: "Phoebe Zeitgeist hat aber Schwierigkeiten,
sie versteht die Sprache der Menschen nicht, obwohl sie die Worte
gelernt hat". Theater: 1968, antiteater
Regie, Drehbuch: RWF Info: Die Fernsehfassung besteht aus 2 Teilen und ist 201 Minuten lang, die Kinofassung ist einteilig und wesentlich kürzer (112 Minuten). Kinofilm / TV-Film: 1976/77
Regie: Douglas Sirk Darsteller: RWF (Schriftsteller) TV-Dokumentation: 1977 Info: Weitere Informationen zu diesem Projekt bei der HFF München
DER BRÄUTIGAM, DIE KOMÖDIANTION UND DER ZUHÄLTER Regie: Jean-Marie Straub Darsteller: RWF (Zuhälter Freder) Kino-Kurzfilm: 1968
Regie, Drehbuch, Darsteller: RWF (Rumpf) Uraufführung: antiteater, Theater Bremen, Concordia, Dezember 1971 Info: Produziert vom Saarländischen Rundfunk Theater: 1971 TV: 1972 Video: Youtube Inhalt Theaterstück: Der erste Ehemann Miltenberger misshandelt Geesche vor den Augen ihrer Kinder und seiner Freunde. Die repressive Beziehung hat aber auch eine sexuelle Dimension. So lautet Geesches Anfangszeile "Ich will mit dir schlafen". Dass Geesche sexuell die Initiative ergreift, ist ebenso inakzeptabel wie ihre Fähigkeit zur Hinterfragung ihres Lebens, ihrer Wünsche und Ziele. Geesche vergiftet zuerst ihren Mann und dann die Mutter, da diese Gottesfürchtigkeit und Unterordnung unter den Mann fordert. Gottfried, der sie lange schon liebt, flieht ihre Beziehung, er will in der gesellschaftlich normierten, dominanten Familienrolle mit eigenen Kindern sein. Geesche vergiftet ihre Kinder aus erster Ehe, die sie einschränken. Gottfried kehrt zurück und will das gemeinsame Kind nicht anerkennen. Schwer von ihrem Gift erkrankt, heiratet er Geesche und stirbt. Desgleichen der Vater, ein Gläubiger und Geesches Bruder. Ihrer Freundin Luisa teilt Geesche noch mit: "Ich habe dich davor bewahren wollen, das Leben, das du führst, noch weiter führen zu müssen", bevor auch diese stirbt. (Quelle: Deutsches Theatermuseum)
DAS BRENNENDE DORF (nach Lope de Vega) Regie: Peer Raben Drehbuch: RWF Darsteller: Margit Carstensen, Hans Hirschmüller, Willi Rees, Volker Geissler, Irmgard Paulis, Karl Scheydt, Rudolf Waldemar Brem, Werner Schlecher, Irm Hermann, Ute Kellner Uraufführung: Theater der Freien Hansestadt Bremen, November 1970 Kritiken zur Uraufführung: Süddeutsche Zeitung, 11.12.1968 (Joachim von Mengershausen); Abendzeitung München; 11.12.1968 (Verena Reichel); Frankfurter Rundschau, 13.12.1968 (Annemarie Czaschke). Inhalt: Ein Dorf solidarisiert sich gegen die Tyrannei des örtlichen Herrschers. Fassbinder verwandelt das im spanischen Mittelalter angesiedelte Drama in ein schrilles und komisches, lebendiges und aktuelles Stück.
Im
Original wird das Dorf Fuente Ovejuna terrorisiert durch die Willkür
seines Herrschers, des Kommandanten. Kurz nach ihrer Hochzeit entführt
er Laurentia, eine Einheimische, die seine Annäherungsversuche zurückweist,
und sperrt sie und ihren frisch angetrauten Ehemann Frondoso ein. Dieser
Affront bringt das Fass zum Überlaufen und führt zur Ermordung des
Kommandanten. Als der spanische König Ferdinand den Vorfall untersucht,
will niemand den Mord gestehen. Auf die Frage, wer den Kommandanten
umgebracht habe, antwortet das Dorf wie aus einem Munde: „Fuente
Ovejuna“. Überwältigt von der Solidarität der Dorfgemeinschaft
begnadigt der König das ganze Dorf. Theater: 1970 Information der RWFF vom 15. April 2013: Premiere des Stückes am 19. April in der Regie von Andrej Woron: Die Fassbinder-Bearbeitung des Dramas Fuente Ovejuna von Lope de Vega aus dem 17. Jahrhundert wird in dieser Spielzeit im StadtTheater Konstanz gegeben. RWF hatte das Stück 1969/70 in sehr freier Interpretation für das Theater Bremen geschrieben. Die Uraufführung unter der Intendanz von Kurt Hübner fand am 7. November 1970 statt. Der Stoff greift historische Abläufe des besagten spanischen Dorfes in Kastilien anno 1476 auf, das der Willkür eines Kommandanten ausgesetzt ist, bis dieser durch die arg gebeutelte Bevölkerung ermordet wird. In einer Solidaritätsaktion erklärt sich der gesamte Ort Fuente Ovejuna gegenüber dem König Ferdinand zum Täter, worauf dieser die Begnadigung ausspricht. Als die Dorfgemeinschaft dann doch die betreffenden Leute bringt, soll nach Willen des Herrschers die komplette Bevölkerung hingerichtet werden. Nun kommt es zwangsläufig zur Revolution. Im Sinne eines Tyrannenmordes wird die Königsfamilie umgebracht. Damit nicht genug setzt Fassbinder noch eins oben drauf. Die Ankündigung in Konstanz zitiert ihn aus dem Original-Programmheft: „Herrschaft hat etwas mit Kannibalismus zu tun, und Brutalität erzeugt irgendwann eine Gegenbrutalität, also ist es doch ganz klar, dass die Unterdrückten am Ende zu Menschenfressern werden.“ Bleibt eigentlich nur noch hinzuzufügen: „Wir sind das Volk!“. (Vielen Dank für die Info an die Fassbinder-Foundation)
CHAMBRE 666 Regie: Wim Wenders Darsteller: RWF selbst als Gesprächspartner Inhalt: Chambre 666 entstand während der Filmfestspiele in Cannes. Wim Wenders lud Jean-Luc Godard, Werner Herzog, Rainer Werner Fassbinder, Steven Spielberg, Michelangelo Antonioni und andere in sein Hotelzimmer und bat sie um Stellungnahme zur Frage, wie Fernsehen und Video Sehgewohnheiten verändern und ob das Kino noch eine Zukunft hat? Dokumentation: 1982
Regie, Drehbuch, Produktion: RWF Kinofilm: 1976
Regie: RWF Darsteller: Kurt Raab, Ingrid Caven, Margita Haberland (gleichfalls Co-Autorin, Co-Regisseurin und Co-Produzentin) Info: Aufgeführt vom Action-Theater, Aufführung als StraßenTheater, München, Mai 1968, Drehbuch: Henning Rühle. Theater: Action-Theater, 1968
Regie und Drehbuch: RWF Kinofilm: 1977
Regie, Drehbuch, Darsteller (er selbst): u.a. RWF neben anderen Regisseuren Kinofilm: 1977
DOUGLAS SIRK: ÜBER STARS Regie und Drehbuch: Eckhart Schmidt Mitwirkende: RWF, Detlef Sierck, Dorothy Malone, Robert Stack, Rock Hudson, Albert Zugsmith, Klaus Lemke Uraufführung: 29.4.1980, ZDF TV-Dokumentation: 45 Minuten
Regie, Drehbuch, Produktion, Kamera: RWF Kinofilm: 1978/79
Regie, Drehbuch, Schnitt, Darsteller (Schwarzmarkthändler): RWF Kinofilm und TV-Koproduktion: 1978
Regie: Max Willutzki Regieassistent: RWF Info: Lehrfilm. Das Filmmuseum Berlin schreibt mir: Der Film thematisiert das Problem der Eingliederung von Behinderten am Beispiel von Günter, der nach einer Kinderlähmung gehbehindert ist. In seine neue Schulklasse wird er nach anfänglicher Isolierung voll integriert. TV-Dokumentation: 1966/67, 22 Minuten
ENDE EINER KOMMUNE Regie: Joachim von Mengershausen Info: Dokumentation über das antiteater TV-Dokumentation: 1970
DIE ERBTÖCHTER (Les Filles Hereditaires) Regie: M.-Christine Questerbert Info: RWF spielt sich selbst in der Episode "Flüchtige Umarmungen" TV-Film: 1971
ES IST NICHT GUT, IN EINEM MENSCHENLEIB ZU LEBEN Das filmische Weltgericht des Rainer Werner Fassbinder. Peter Buchka analysiert in seinem Portrait die wichtigsten Themen innerhalb des filmischen Gesamtwerks von R. W. Fassbinder: Die Komplexe „Ausbeutung der Liebe“, „gegenseitige Unterdrückung der Menschen“, die daraus resultierende „Einsamkeit“ und der „Ausbruch von Gewalt aus Ohnmacht“. Keiner dieser Komplexe ist für sich genommen originell. Die Genialität Fassbinders besteht vielmehr darin, sie logisch und konsequent zu einer Einheit zu verbinden und gleichzeitig ein sehr persönliches Portrait von sich zu zeichnen. Alle Filme Fassbinders sind versteckte Selbstportraits, und seine Größe bestand nicht zuletzt darin, die negativen, dunklen Seiten herauszuheben. Der rigorose Subjektivismus schlägt erst durch diese Radikalität in Objektivität um. (Quelle: kickfilm) Regie: Peter Buchka († 9. Juli 1998 im Alter von 55 Jahren) Darsteller: RWF selbst TV-Dokumentation: 1995, 55 Minuten
Regie: Ulli Lommel (siehe Filmliste U. Lommel) Inhalt: Robert Fischer geht in Los Angeles zusammen mit dem Schauspieler Ulli Lommel, ebenfalls Mitglied der legendären Fassbinder-Kommune, auf die Suche nach Verbindungen zwischen Fassbinders Werk und dem Hollywood-Kino. Dabei untersucht er auch die Beziehung Fassbinders zu seinem großen Vorbild Douglas Sirk, dem Meister des Kino-Melodrams. Dokumentation: 2002
FASSBINDER PRODUZIERT FILM NO. 8 Regie: Michael Ballhaus u. Dietmar Buchmann Inhalt: Film über die Dreharbeiten zu Der amerikanische Soldat. Dokumentation: 1970/71
Regie: RWF Drehbuch: RWF Darsteller: RWF (Franz Fox) Kinofilm: 1974
Regie: Peter Moland Drehbuch: RWF Inhalt: Peer Raben gab mir diese Auskunft über den Film: "Der Film fasste Wünsche der Studentengeneration zusammen: In einem fernen schönen Lande sind alle frei: ihr ganzer LebensInhalt ist Tanz, Liebe, Freude an der Schönheit der Natur. Der Film war ein schüchterner Versuch, Utopie zu bebildern. Ist allerdings nicht wirklich gelungen." Kurzfilm: 1969
Regie: Gustavo Graef Marino Inhalt: Film über die Dreharbeiten zu Bourbon Street Blues. Gustavo Graef-Marino, Jahrgang 1955, wurde in Chile geboren. Schon während seines Studiums an der Münchner Filmhochschule arbeitete er mit bekannten Regisseuren und Darstellern zusammen. Dokumentation: 1978
Regie: RWF Drehbuch: RWF Darsteller, Erzähler, Produktion: RWF Kinofilm: 1972-74
FRAUEN IN NEW YORK - (von Clare Booth) Regie: RWF Drehbuch: RWF TV-Film: 1976/77
FRÄULEIN JULIE (nach August Strindberg) Regie: Das Ensemble Theater am Turm (TaT), Frankfurt/M. Darsteller: RWF (Jean), Margit Carstensen (Julie) Uraufführung: Okt. 1974
Regie: Korbinian Köberle TV-Film: 1969
FÜR MICH GAB'S NUR NOCH FASSBINDER - Die glücklichen Opfer des Rainer Werner Fassbinder - Regie: Rosa von Praunhein Info: Weggefährten und Freunde kommen zu Wort: u.a. Ursula Strätz, Peer Raben, Hanna Schygulla, Harry Baer, Irm Hermann, Ingrid Caven (telefonisch), Michael Ballhaus, Doris Mattes, Eva Mattes, Barbara Valentin, Brigitte Mira u.a. TV-Dokumentation: 2000, arte
Regie: RWF Drehbuch: RWF Sprecher: Mutter: Ruth Drexel, Pfarrer: Peer Raben, Erzieher: Kurt Raab, Fürsorgezöglinge: Harry Baer, Thomas Brandner, Fabian Brinkmann, Günther Kaufmann, zwei Mädchen: Hanna Schygulla, Regina Hackethal, u.a. Info: Rainer Werner Fassbinder begann seine künstlerische Karriere als Schauspieler, freier Schriftsteller und Theatermacher, bevor er sich Ende der 1960er Jahre dem Filmemachen zuwandte. Dass Fassbinder auch Hörspiele realisierte, wissen die wenigsten. Zu Beginn der 70er Jahre entstanden insgesamt vier Hörspiele. Ganz in Weiß stellt mit seinen assoziationsreichen Text- und Tonkollagen über einen Fürsorgezögling ein außerordentliches Beispiel für Fassbinders Ideen- und Facettenreichtum dar. Erstsendung: 16.10.1970 (auch HR und SDR), 46 Minuten Inhalt: In streng strukturierter, fast mathematischer Form soll der Geschichte eines Fürsorgezöglings nachgehört werden. Von Schlagern, Befehlen, Realgeräuschen über Interviews mit Sozialhelfern, Zöglingen, Eltern bis zu fiktiven Dialogen unter den Zöglingen soll die Frage untersucht werden. wie sehr Sprache. Musik und Geräusche als Mittel zur Unterdrückung, zur Fehlentwicklung und zur Asozialisierung eines Menschen in einem nur leicht extremen Lebensbereich benutzt werden können. Der Mensch als Ergebnis ist Ausgangspunkt der Fragestellung.
GERMINAL (nach Emile Zola, Bearbeitung des Romans von Yaak Karsunke) Regie: RWF Drehbuch: RWF Darsteller: Volker Spengler, Ursula Strätz, Irm Hermann, Gottfried John, Peter Chatel und Karin Romig Info: Zolas berühmter Roman handelt von einem Bergarbeiteraufstand im Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts. Die Theaterfassung folgt den wichtigsten Stationen des Romans und konzentriert die weitverzweigte Handlung geschickt auf die entscheidenden Ereignisse und Personen. (Filmverlag der Autoren) Uraufführung: Theater am Turm, September 1974 Inhalt des Romans: Protagonist der Handlung ist der Maschinist Etienne Lantier, der Sohn der Wäscherin Gervaise Coupeau, welche ihrerseits die Protagonistin des Romans Der Totschläger ist. Er hat Lille wegen Respektlosigkeit gegenüber seinem Arbeitgeber verlassen müssen und kommt auf der Suche nach Arbeit in die Bergarbeiter-Siedlung des Schachtes „Le Voreux“. Hier findet er bei der Familie Maheu, in deren älteste Tochter Catherine er sich verliebt, Unterkunft und in der Kohlengrube von Voreux neue Arbeit. Von den unmenschlichen Lebensumständen empört und von der Idee des Sozialismus begeistert, stachelt er die verzagten Bergarbeiterfamilien zum Aufstand auf, der zunächst auch Erfolg hat: Die Arbeiter treten in Streik, der jedoch von den Arbeitern anderer Gruben nicht mitgetragen wird. Die Lebensbedingungen der Arbeiter verschlechtern sich drastisch, da sie nun überhaupt nicht mehr bezahlt werden. Das Heer der wütenden Arbeiter von Le Voreux zerstört die Kohlengrube „Jean Bart“, kurz darauf verunglückt der von der Menge bedrohte raffgierige Lebensmittelhändler Maigrat tödlich, als er vom Dach stürzt. Als die Bergbauunternehmer belgische Arbeiter zur Reparatur der Gruben holen und die empörten Arbeiter dagegen vorgehen wollen, greift das Militär ein. Es kommt zu einer Schießerei mit Toten und Verletzten. Hunger und Verzweiflung führen schließlich dazu, dass sie ihre Arbeit für noch niedrigere Löhne wieder aufnehmen müssen. Auch Etienne gibt klein bei, nachdem er bei den ausgehungerten Kameraden zur Persona non grata geworden ist. Just am Tag der reumütigen Arbeitswiederaufnahme ist jedoch der Schacht Le Voreux vom Anarchisten Suwarin sabotiert worden, was seine Überflutung bis hin zum völligen Einsturz zur Folge hat. Dabei werden etwa 20 Arbeiter verschüttet, darunter Etienne, Catherine und deren Liebhaber Chaval. Zur Rettung der Eingeschlossenen wird ein Tunnel gegraben, der diese jedoch erst erreicht, als Etienne den Liebhaber Catherines aus Eifersucht erschlagen hat und sie selbst verhungert ist. Etienne verlässt nach seiner Rettung Voreux, nach wie vor vom Endsieg des Sozialismus überzeugt. (Quelle: Wikipedia) Theater: 1974
Regie: RWF Drehbuch: RWF Info: RWF: "...hatten wir noch so 'ne kleine Zehn-Minuten-Produktion dazu gemacht, die hieß 'Gewidmet Rosa von Praunheim'. Da haben der Peter Moland und die Lilith Ungerer gespielt. Das war so ein Stück, das eigentlich eine ähnliche Geschichte erzählt, wie sie Rosa von Praunheim in Rosa Arbeiter auf Goldener Straße erzählt, wo eine Frau vom Osten in den Westen geht und im Westen kaputt geht am Konsum. Es war aber stumm und war nur mit Musik." (Quelle: Interview mit Corinna Brocher, 1973) Inhalt: Die kurze Zehnminutenproduktion zeigte zwei Ostdeutsche, die in Westberlin am alltäglichen Konsumverhalten sämtliche Illusionen verlieren. Die kurze stumme Darbietung war von Fassbinder inszeniert worden, unterlegt mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und Elvis Presley. (Quelle: Deutsches Theatermuseum) Kurzfilm: 1969
Regie, Drehbuch, Produktion, Schnitt, Darsteller: RWF (spielt Pornofilmverkäufer) Kinofilm: 1969
Regie, Drehbuch, Darsteller: RWF (spielt Zucker) Kinofilm: 1971
Regie: Ulli Lommel Drehbuch: Hannes Fuchs, Peter Moland, Ulli Lommel, Rainer Langhans, Herbert J. Bamberger Darsteller: RWF, Uschi Obermaier, Barbara Constantine, Eddie Constantine, Katrin Schaake, Ulli Lommel, Rainer Langhans, Hannes Fuchs. Uraufführung: 26.8.1990 PRO7 Inhalt: Ein namenloser Biochemieprofessor findet ein altes Manuskript mit Struktur und Formel einer Unsterblichkeitsdroge. Da es nicht vollständig ist, will er mit Hilfe eines Gesandten von einem anderen Stern in die Vergangenheit. Zwei Reisen muss er mit seiner jungen Frau unternehmen, auf der zweiten trifft er den Erfinder der Droge. Das Paar muss ohne die Droge zurückkehren. Der Professor und seine Frau haben gelernt, dass es nicht um die Formel geht. Statt der Droge der Unsterblichkeit bringen sie das Bewusstsein ihrer Unsterblichkeit mit zurück. Kinofilm: 1971, 75 Minuten
HEDDA GABLER (nach Henrik Ibsen) Regie: RWF Darsteller: Margit Carstensen (Titelrolle), Karlheinz Böhm (Ehemann der Gabler), Irm Hermann (Dienerin) Uraufführung: Dezember 1973, Freie Volksbühne Berlin Inhalt: Es soll der Start in eine erfolgreiche bürgerliche Existenz werden: Gerade von einer langen Hochzeitsreise zurückgekehrt, beziehen Jörgen Tesman und Hedda Gabler ihr Traumhaus, für das sich Tesman leichtsinnigerweise in der Annahme, sehr bald zum Professor berufen zu werden, über seine Verhältnisse verschuldet hat, um seiner anspruchsvollen Frau ein angemessenes Leben bieten zu können. Die Ausstattung hat während ihrer Abwesenheit Tante Juju übernommen, Richter Brack, als Gläubiger der Familie die Finanzierung. Doch die freiheitsliebende Hedda ist nicht für diese Ehe und Tesman nicht für das „wilde“ Leben gemacht. Was dem einen das Glück auf Erden bedeutet, ist für den anderen die Hölle. Dann taucht ein Mann von früher wieder auf: Lövborg, Heddas ehemaliger Liebhaber. Er hat mit der Unterstützung von Frau Elvsted seine Sucht überwunden, ein bahnbrechendes Werk verfasst und wird nun ebenfalls als möglicher Kandidat auf die Professur gehandelt. Die Gespenster der Vergangenheit entfachen einen Strudel der Obsessionen, Wünsche und Projektionen, in dem jede der Figuren in diesem komplexen Netz der Abhängigkeiten voneinander ihren Lebensentwurf zu verteidigen sucht. (Quelle: Wikipedia)
HOFFNUNGSGRUPPE Regie: Bruno Jori Co-Regie, Ton, Kamera: RWF Info: Mir ist am 8. Januar 2005 mitgeteilt worden, dass Rainer Werner Fassbinder bei dem Film auch Kamera-Assistent war. Der Film soll bei den 19. Bozner Filmtagen im April 2005 gezeigt werden. Vielleicht kann ich dann Weiteres schreiben. Leider habe ich bis jetzt keine Antwort erhalten (2020). Dokumentation: 1966
ICH WILL NICHT NUR, DASS IHR MICH LIEBT Film von Hans Günther Pflaum Mitwirkende: Michael Ballhaus, Karlheinz Böhm, Ingrid Caven, Irm Hermann, Peer Raben, Kurt Raab, Volker Schlöndorff, Xaver Schwarzenberger, Hanna Schygulla, Luggi Waldleitner
Info:
Er war wohl der produktivste und kreativste Filmemacher seiner Generation. Als
Rainer Werner Fassbinder am 10. Juni 1982, zehn Tage nach seinem 36. Geburtstag,
starb, ließ sich der Verlust für den deutschen Film nur erahnen. Bis heute, 30
Jahre nach seinem Tod, hat sich kein deutscher Regisseur gefunden, der auch nur
annähernd beharrlich und intensiv vom Hier und Jetzt erzählt. Mit Fassbinder
hat der deutsche Film seine vitalste Kraftquelle verloren. Dokumentation: 1992, 110 Minuten
ICH WILL DOCH NUR, DASS IHR MICH LIEBT Regie, Drehbuch: RWF TV-Film: 1976, WDR
IPHIGENIE AUF TAURIS (von Johann Wolfgang von Goethe) Regie, Drehbuch, Darsteller: RWF (beim Hörspiel auch Sprecher) Mitwirkende des Hörspiels: Hanna Schygulla (Iphigenie), Kurt Raab (Thoas), Rainer Werner Fassbinder (Arkas), Hans Hirschmüller (Orest), Ulli Lommel (Pylades), MUSIK: Peer Raben, Realisation: Rainer Werner Fassbinder. Info zum Hörspiel: Produktion: Studio Akustische Kunst WDR 1971, Redaktion: Klaus Schöning Darsteller 1968 antiteater: Rita Buser, Charly Brocksieper, Reinhold Gruber, Peer Raben, Rudolf Waldemar Brem, Rainer Werner Fassbinder. Darsteller 1974 TaT Frankfurt: Irm Hermann (Iphigenie), Kurt Raab (Thoas), Peer Raben (Arkas), Volker Spengler (Orest), Peter Chatel (Pylades). Musik und Regie: Peer Raben Uraufführung: 25. Oktober 1968 im antiteater, München. Neuinszenierung 1974 am TaT Frankfurt.
Inhalt:
Iphigenie, Tochter des
Agamemnon, von der Göttin Diana dem grausamen Opfertod entrissen und nach
Tauris versetzt, wo sie seitdem Dianas oberste Priesterin ist, sehnt sich nach
ihrer griechischen Heimat zurück. Doch Thoas, der König der Taurier, der sie
zur Frau begehrt, will sie nicht ziehen lassen. Ihretwillen hat er sogar die
blutigen Menschenopfer der Skythen eingestellt, aber dennoch weist ihn Iphigenie
sanft aber bestimmt zurück. Widerwillig verspricht Thoas, sie gehen zu lassen,
wenn es dafür eine Gelegenheit gäbe.
Kritiken zur Uraufführung: Süddeutsche Zeitung, 3.2.69 (Joachim von Mengershausen), Abendzeitung München, 3.2.69 (Karin Thimm), Münchner Merkur 4.2.69 (Ernst Günther Bleisch), Frankfurter Rundschau, 6.2.69 (Annemarie Czaschke). Inhalt: Dieses Hörstück ist eine zeitgenössisch-kritische Reflexion des Autors Rainer Werner Fassbinder über Goethes Iphigenie als Drama der Macht und der Rechtfertigung von Macht. "Gar gute Wirkung auf reine Menschen" erhoffte sich Johann Wolfgang von Goethe von seinem deutsch-griechischen Seelendrama. In Goethes Iphigenie auf Tauris, das Drama von der Großmut der Mächtigen zu sehen, wurde nicht nur Rainer Werner Fassbinder auf der Schulbank gelehrt. Er antwortete darauf mit seiner eigenen Interpretation: 1968 stellte er seine Version im antiteater München vor: Iphigenie im Untergrund und dann seine WDR-Radio-Adaption Iphigenie auf Tauris von Johann Wolfgang von Goethe. Das Hörstück unterschied sich wesentlich von früheren literarischen Versionen. Mit Goethes Iphigenie verband er nur noch den Namen, einige Zitate und die Problemstellung der Machtfrage. In Fassbinders Interpretation ist Iphigenie das Symbol pervertierter Freiheit und Thoas repräsentiert politische Repression. Seine produzierte Radioversion, mit Hanna Schygulla als Iphigenie und Rainer Werner Fassbinder als Arkas, benutzt auch den Dialekt: Orest spricht bayerische Mundart. Mundart und Hochsprache stehen dabei als Repräsentanten gegensätzlicher kulturell-gesellschaftlicher Positionen. Hörspiel: WDR3, 1971, 30 Minuten (Ich hoffe, dass ich bei den vielen Informationen alles richtig aufgeschrieben habe.)
Regie, Drehbuch, Schnitt, Bauten, Art-Direktor, Kamera: RWF Kinofilm: 1978
DAS KAFFEEHAUS (nach Carlo Goldoni) Regie: RWF und Peer Raben Drehbuch: RWF Darsteller des Theaterstücks: Brigitte Janner, Margit Carstensen, Ute Uellner, Hermann Faltis, Michael König, Georg Martin Bode, Jan-Geerd Buss, Uwe Karsten Koch, Hans Hirschmüller. Darsteller der TV-Produktion des WDR: Margit Carstensen (Vittoria), Ingrid Caven (Placida), Hanna Schygulla (Lisaura), Kurt Raab (Don Marzio), Harry Baer (Eugenio), Hans Hirschmüller (Trappolo), Günther Kaufmann (Leander), Peter Moland (Pandolfo), Peer Raben (Ridolfo) Info: Fassbinder hat aus Goldonis Komödie ein lakonisch-bitteres Stück über das Geld und die Liebe gemacht. Uraufführung: 10.9.1969 am Theater der Freien Hansestadt Bremen
Inhalt:
Die Handlung spielt in Venedig und stellt
ins Zentrum Don Marzio, einen neapolitanischen Edelmann, durch dessen Geklatsche
Situationen entstellt und andere Figuren hintergangen werden. Die verschiedenen
Handlungsstränge spielen vor dem Hintergrund des titelgebenden Kaffeehauses mit
seinem Besitzer Ridolfo sowie dem benachbarten Casino, das von Pandolfo
betrieben wird. Das finanzielle Thema der Gewinne und Schulden zieht sich durch
die ganze Komödie. Marzio wird von den anderen Personen gezwungen, Venedig zu
verlassen. In einem klaren Moment erkennt Marzio die Tragweite seiner
Verleumdungen. Die Bedeutsamkeit des Geldes wird durch einen komischen und
anachronistischen Kunstgriff hervorgehoben: Bei jeder Nennung der italienischen Theater: 1968 TV-Produktion: 1970
Info: Eine der schönsten Geschichten ist die Liebe - kälter als der Tod-Originalnegativ-Story: Das kostbare s/w-Negativ wurde 1984 von Reinhard Nahr bei einer Filmbunkerräumung in München unter dem Jakobsplatz sozusagen gerettet, weil Herr Nahr ein Filmliebhaber ist und mit einem AV-Filmverleih nichtkommerzielle Filme auf 16mm auswertet. Auf 16 verrosteten Büchsen, die unter anderem zum Abtransport zur Vernichtung vorgesehen waren, stand der Titel "Kalter Stahl" und Herr Nahr wusste, dass dies der Arbeitstitel von Liebe - kälter als der Tod war. Er nahm die Büchsen an sich und bewahrte sie fortan bei sich auf. (Quelle: Fassbinder-Foundation Newsletter 2003) Auf der Biografie-Seite von Irm Hermann ist folgendes zu lesen: " "Bei einem Dramatikerwettbewerb hab' ich ihn kennen gelernt", erzählt Irm Hermann über ihre erste Begegnung mit Fassbinder, das war 1966. "Es lief das Stück Nur eine Scheibe Brot und wir sind anschließend in eine Kneipe gegangen". Sie kamen ins Gespräch und Fassbinder bot ihr eine Rolle in einem Kurzfilm an. Der Kurzfilm hieß Das kleine Chaos und war Fassbinders zweiter Kurzfilm überhaupt. Gemeinsam mit Fassbinder und Hanna Schygulla ist sie Gründerin des "action-theaters" (später "antiteater"). Über die berufliche Beziehung hinaus gehört Hermann bald zu Fassbinders engsten Vertrauten. Sie gründet sogar eine Schauspieler-Agentur, um Christof Roser, Hanna Schygulla und Fassbinder nach außen hin zu managen. Doch der Erfolg bleibt aus. Sie reiste von ihrem eigenen Geld mit Rainers Drehbuch Kalter Stahl (Arbeitstitel von Liebe - Kälter als der Tod) unter dem Arm durch die Lande, um bei Fernsehanstalten einen Financier für das Projekt zu gewinnen. Der einzige Erfolg, den sie dabei erringen konnte, war eine kleine Rolle für Fassbinder in einem Bundeswehr-Lehrfilm (Mit Eichenlaub und Feigenblatt von Franz-Josef Spieker). "
Regie: Wolf Gremm Darsteller: u.a. RWF als Polizeiinspektor Jansen Info: Letzter Film für RWF als Darsteller Kinofilm: 1982
Regie, Drehbuch, Schnitt, Darsteller (Jorgos): RWF beim Kinofilm Regie zusammen mit Peer Raben, Drehbuch: RWF beim Theaterstück Darsteller Theaterstück: Kirstin Petersen (Helga), Doris Mattes (Gunda), Irm Hermann (Elisabeth), Lilith Ungerer (Marie), Ingrid Caven (Ingrid), Hans Hirschmüller (Paul), Rainer Werner Fassbinder (Jorgos), Peter Moland (Bruno), Gunter Krää (Erich), Peer Raben (Franz) Uraufführung: 7.4.1968 Action-Theater Inhalt des Theaterstücks:
"Eigentlich hätte dies ein Stück über ältere Leute
werden müssen. Aber es sollte am antiTheater realisiert werden. Jetzt sind sie
alle jung.“ (Rainer Werber Fassbinder) Theater: 1968 Kinofilm: 1969
KEINER IST BÖSE, KEINER IST GUT Regie: RWF Drehbuch: RWF Sprecher: Elvira: Hanna Schygulla, Petrov: Peer Raben, Großvater: Walter Sedlmayr, Jeanne: Regina Hackethal, Christoph: Fabian Brinkmann, Erzähler: Rainer Werner Fassbinder, El Hedi Ben Salem, Panos Papadopulos, Irm Hermann, Kurt Raab, Karl Scheydt. Info: Neben Filmen, Theaterstücken schrieb Rainer Werner Fassbinder auch zwei Hörspiele, die er zusammen mit seinem Schauspielerteam im Bayerischen Rundfunk produzierte. ('Filmemacher', Spiegel-Buch, Rowohlt) Inhalt: In Keiner ist böse, keiner ist gut durchbricht er die in den 70er-Jahren geltenden Muster des Sciencefictions. Statt Probleme und Missstände zu schildern, entwirft Fassbinder die Utopie einer Gesellschaft, die sich von allen Formen politischen Terrors und sozialer Diskriminierung befreit hat. Zwei Kinder, ein Mann, ein Kind und ein Großvater treten auf und drücken in kurzen Sätzen aus, dass sie voll von jenem Einverständnis sind, das nicht mehr ausgedrückt werden müsse. Inständig reden sie, wie in einer stillen Hysterie. Dann werden ihre Leiber von einer großen Bombe zerrissen, deren Wirkung als sanft überwältigender Farbenrausch beschrieben wird. (Text: Fassbinder-Foundation) Kurz vor der Apokalypse: Gespräche einer Familie bis zum Augenblick der alles auslöschenden Detonation. (Quelle: Wolfgang Limmer: 'Rainer Werner Fassbinder') Hörspiel: 1972, Bayerischer Rundfunk, 28 Minuten
Regie: RWF Darsteller: RWF (Franz) Dokumentation: 1966
DER KLEINE GODARD AN DAS KURATORIUM JUNGER DEUTSCHER FILM Regie: Hellmuth Costard Darsteller: RWF (er selbst) Kurzfilm: 1977
Regie: Jean Marie Straub Darsteller: RWF (Zuhälter Freder), Irm Hermann (Desiree), Lilith Ungerer (Irene), Peer Raben (Alt), Rudolf Waldemar Brem (Bubi) Info: Bruckner war 67, als er - vereinsamt - 1958 in Berlin starb. Ein Vierteljahrhundert zuvor war der Lärm der Sensation um ihn gewesen. "Krankheit der Jugend" hieß sein erstes, ein provozierendes Zeitstück. Es erschien 1928 in Berlin. Hinter dem Pseudonym Ferdinand Bruckner verbarg sich der Direktor des Renaissance-Theaters, Theodor Tagger. Er stammte aus Wien, in Berlin fand seine dramatische Bestandsaufnahme der Nachkriegszeit gehör und Resonanz - bis er 1933 Deutschland verlassen musste. Erst achtzehn Jahre später kehrte er zurück. (Info aus tv-programme.net) Uraufführung: Action-Theater Inhaltbeschreibung Burghofbühne Dinslaken Jugendtheater: Unsere Gesellschaft teilt ihre Mitglieder in Gewinner und Verlierer. Da sie nur den Erfolgreichen akzeptiert, schafft sie eine Verschiebung der Interessen im Denken des Einzelnen. Jedes Zurückbleiben, jede kleine Verzögerung in der Kariere wird als eine persönliche Niederlage empfunden und setzt ein Zweifeln an der eigenen Befähigung frei. Der berufliche Erfolg wird zum eigentlichen Ziel selbst erhoben, statt wie ehedem eine Folge spezieller Fertigkeiten und des Übernehmens von Verantwortung zu sein. Die Konkurrenz zwischen einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft ist keine fachlich substantielle, sondern der Kampf um ein Maximum an Macht, Berühmtheit, Geld, Status und gesellschaftliche Anerkennung. Auf diesem Wege ist es unwichtig geworden, welche Tätigkeit man ausübt. Der Idealberuf heutiger Zeit ist der des Stars. Sechs Studenten der Medizin. Sechs Biographien mit einem vermeintlich gleichen großen Ziel. Doch Bruckner schaut in seinem Drama wie mit einer Lupe auf ihre wahren Motive. Im Alltag des Zusammenlebens in ihrer Wohngemeinschaft enthüllen sich menschliche Abgründe. Rücksichtslos wird dort mit der Psyche der Mitstreiter experimentiert, die Suche der Figuren nach Liebe und Partnerschaft verkommt zu einem Spiel gegenseitiger Demontage und Erniedrigung. Das Leben selbst scheint eine Versuchsanordnung. Die junge Medizinerin Marie durchschaut nicht, dass ihre Sehnsüchte lediglich auf einem großen Schachbrett geopfert werden. Sie hält an ihrem Glauben an eine menschliche Wissenschaft fest und findet nicht nur deshalb ein tragisches Ende. Weitere Beschreibung (Theater Augsburg): Marie, Medizinstudentin aus Passau, hat gerade ihr Studium in Wien beendet und will ihre Promotion feiern. Sie wohnt in einer Pension, die auffällig an heutige Wohngemeinschaften erinnert. Die anderen ihrer Clique studieren noch oder zögern ihren Studienabschluss mutwillig hinaus. Alle sieben jungen Menschen des Stücks beschäftigt die Frage wie es weitergehen soll: Heiraten, ein bürgerliches Leben führen? Verantwortung übernehmen, Karriere machen? Welche Alternativen gibt es? Die geplante Party wird zum Katalysator: Beziehungen explodieren, und die Frage nach dem Sinn des Lebens wird für den Einzelnen unabweisbar. Geprägt von desillusionierenden Erfahrungen angesichts einer sich schnell verändernden Welt erscheint Jugend eher als Krankheit denn als Glück. Theater: Action-Theater, 1968
LEONCE UND LENA (nach Georg Büchner) Regie zusammen mit Peer Raben, Ursula Strätz, Kristin Peterson Darsteller: RWF (Valerio) Uraufführung: Oktober 1967, Action Theater, München Inhalt: Leonce, Sohn König Peters vom Reiche Popo, leidet an der Determiniertheit seiner Existenz, an Lebensüberdruss und Langeweile. Um der standesgemäß vorgesehenen Heirat mit der Königstochter Lena vom Reiche Pipi zu entgehen, sucht er das Weite. Auf seiner Flucht begegnet er per Zufall Lena, die ähnlich wie er am Leben leidet, und verliebt er sich in sie, ohne zu wissen, wer sie ist. Als maskiertes Brautpaar kehren sie zum Königshaus zurück und werden getraut. Aber die Hoffnung von Leonce, auf diese Weise das Vorbestimmte seines Lebens zu durchbrechen, wird enttäuscht, als er die Identität seiner Braut erfährt und feststellt, dass er doch nur seine Bestimmung erfüllt hat. Nach der Hochzeit gibt König Peter das Zepter an Leonce ab, dessen erste Amtshandlung darin besteht, das Spiel aus Rücksicht auf das Publikum abzubrechen. Ennui und Lebensekel stellen die zentralen Themen der zeitgenössischen Dichtung eines Byron, Lamartine oder Leopardi dar. In der mit Motiven aus Shakespeare, Brentano (Ponce de Leon) und Musset (Fantasio) versehenen Komödie greift Büchner diese topoi auf und wandelt sie ironisch ab. So entsteht ein kunstvolles Kaleidoskop literarischer Anspielungen und Zitate, die auf die Werke der Romantik rekurrieren. (Quelle: Goethe-Institut) - Siehe auch Beschreibung Die Verbrecher - Theater: Action-Theater, 1967
Regie, Drehbuch, Schnitt: RWF Darsteller: RWF (Franz Walsch) Kinofilm: 1969
Regie: Juliane Maria Lorenz Drehbuch: Juliane Matria Lorenz Dokumentation: 1998
(Vorstadtlegende in 7 Bildern und einem szenischen Prolog von Franz Molnár. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Alfred Polgar) Regie: RWF Musik: RWF, Peer Raben Ausstattung: RWF, Kurt Raab, Manfred Lütz Darsteller: Liliom (Wolfgang Schenck), Julie (Hanna Schygulla), Marie (Irm Hermann), Frau Muskat (Margit Carstensen), Luise (Jutta Wachsmann), Fiscur (Kurt Raab), Frau Hollunder (Ingrid Caven), Der junge Hollunder (Rudolf Waldemar Brem), Wolf Beifeld (Peter Kern), Drechsler Linzmann (Rainer Hauer), Stadthauptmann (Ulli Lommel), Berkovice (Karl von Liebezeit), Polizeikonzipist (Margit Carstensen), Zwei Polizisten (Karl von Liebezeit, Ulli Lommel), Liliom im Himmel (Kurt Raab), El Hedi ben Salem (Engel). Uraufführung: 2.12.1972, Schauspielhaus Bochum Inhalt: Ich habe eine Filmbeschreibung des Spielfilmes von Fritz Lang aus dem Jahre 1934 gefunden. Theater: 1972 Anmerkung: Die Figur des "Liliom" ist in der Theater- und auch Filmgeschichte von etlichen namhaften Schauspielern dargestellt worden, u.a. hatte Hans Albers eine Paraderolle, wie passend zugeschnitten für ihn. Weiterhin waren auch Harald Juhnke, Charles Boyer, Karl Paryla, Paul Hörbiger, Curd Jügens und Josef Meinrad mit der Rolle des Rummelplatzausrufers befasst. - Über "Liliom" bei Wikipedia -
Regie, Schnitt: RWF Drehbuch und Mitarbeit: RWF, Manfred Purzer, Joshua Sinclair Darsteller: RWF (Günther Weißenborn)
Uraufführung:
15.1.1981 in Berlin Kinofilm: 1980
Regie, Drehbuch, Produktion und Schnitt: RWF Kinofilm: 1981
MARTHA (nach der Kurzgeschichte For the rest of her life von Cornell Woolrich) Regie, Drehbuch: RWF TV-Film: 1973
Regie: Reinhard Hauff Darsteller: RWF (Flecklbauer) Kinofilm: 1970
MIT EICHENLAUB UND FEIGENBLATT Regie und Drehbuch: Franz-Josef Spieker Darsteller: RWF (festnehmender Soldat), Rainer Basedow, Werner Enke, Hans Fried, Birke Bruck, Eric Pohlmann u.a. Uraufführung: Kinostart: 5. Januar 1968 TV: 14. März 1990 (RTL) Inhalt: Jürgen möchte ein Fallschirmjäger werden, fällt aber schon bei der Musterung durch. Heilung und Stärkung sucht er nun im Sanatorium des Dr. Bond, aber die heroische Karriere führt trotzdem nur ins Bett einer Majors-Gattin. Thema und Helden seines Erstlings Wilder Reiter GmbH hatte Franz-Josef Spieker in seiner eigenen Biografie gefunden. Schon bei diesem seinem zweiten Film musste er sich darauf verlegen, aus zeitgenössischen Pop-Elementen und Kabarett-Ideen mühsam eine Geschichte zurechtzubasteln. Der fatale Titel verrät schon genug, der nächste und letzte Spieker-Film hieß dann Das Kuckucksei im Gangsternest. Wie Spieker gehörte sein Produzent Walter Krüttner zu den Unterzeichnern des Oberhausener Manifestes. Auch mit Krüttner nahm es ein klägliches Ende. Das letzte, was man von ihm gehört hat, ist das Letzte: Unter dem Pseudonym Victor Stuck drehte er 1978 die Sex-Klamotte Das Lustschloss im Spessart. (Quelle: Robert Fischer / Joe Hembus DER NEUE DEUTSCHE FILM, Seite 230 - Vielen Dank an Herrn Robert Fischer und Herrn Benjamin Hembus)
MUTTER KÜSTERS' FAHRT ZUM HIMMEL Regie: RWF Drehbuch: RWF Kinofilm: 1975
Regie: RWF Drehbuch: RWF TV-Film: 1970
Regie: RWF Drehbuch: RWF nach dem Schauspiel Ein Puppenhaus von Henrik Ibsen (Übersetzung: Bernhard Schulze) TV-Film: 1973, Saarländischer Rundfunk / Telefilm Saar GmbH
Regie: Karsten Schiffler Drehbuch: RWF Darsteller: Carsten Andörfer, Irene Kleinschmidt, Gabriele Möller-Lukasz, Dirk Plönissen, Andreas Herrmann, Andreas Euler, Stefan Lahr, Stefan Drücke, Heiko Senst, Christian Kruse, Andreas Zabel Uraufführung: 1996 im Bremer Theater Inhalt: Fassbinders Theatererstling von 1965 erzählt in zehn knappen Szenen von dem Regisseur Hans Fricke, der einen Spielfilm über Auschwitz dreht. Je mehr er sich mit dem Grauen beschäftigt, desto weiter entfernt er sich von Freunden und Verwandten, bis hin zur Trennung von seiner Lebensgefährtin. Trotz wachsender Skrupel führt Fricke das Filmprojekt aus Karrieregründen zu Ende. Fassbinders Stück ist ein Stück Zeitgeschichte. Es nimmt die Diskussionen vorweg, die später von den Filmen »Holocaust« und »Schindlers Liste« ausgelöst wurden. Theater: 1965
ONKEL WANJA (nach Anton Tschechow) Regie: RWF Darsteller: kann ich leider nicht benennen Uraufführung: November 1974 im Theater am Turm (TAT), Frankfurt/Main Inhalt: Iwán Petrówitsch Wojnízkij verwaltet seit Jahren dienstbeflissen das Gut seiner verstorbenen Schwester gemeinsam mit der deren Tochter Sonja, einem zwar noch jungen, aber nicht allzu hübschen Mädchen, das ihn liebevoll "Onkel Wanja" nennt. Der Mann seiner Schwester, der mittlerweile in den Ruhestand getretene Professor Serebrjaków, hat sich in Begleitung seiner zweiten Frau, der jungen und sehr schönen Jeléna, um die ihn Wanja beneidet, auf das Gut seiner verstorbenen ersten Frau zurückgezogen. Sonja ist seine Tochter aus erster Ehe. Lieber würde Serebrjaków zwar in der Stadt leben, doch die Erträgnisse des Gutes reichen nicht hin, um das kostspielige Stadtleben noch weiter zu finanzieren. Serebrjaków hat bei den Frauen viel Erfolg, alle halten ihn für einen großen Gelehrten, selbst Wanjas Mutter María Wassíljewna schwärmt von ihm. Auch Wanja hat ihn einst verehrt und sich auf dem Gut abgerackert, um Serebrjakóws großzügigen Lebensstil zu finanzieren, doch mittlerweile hat er klar durchschaut, dass Serebrjaków nur ein hypochondrischer nichtsnutziger, aufgeblähter Scharlatan ist, der von der Kunst, über die er so ausschweifende akademische Abhandlungen schreibt, gar nichts versteht. Seit Serebrjaków auf dem Gut ist, hat sich hier eine allgemeine Trägheit breitgemacht. Sonja ist indessen in den Landarzt Ástrow verliebt, einen engagierten Naturschützer und Vegetarier, der leidenschaftlich Bäume pflanzt, um den Wald zu retten, doch ist er hoffungslos überarbeitet und von dem stumpfsinnigen Landleben verbittert und darum zum Trinker geworden. Er liebt Sonja nicht, sondern ist viel mehr von der schönen Jeléna fasziniert, die aber nicht den Mut aufbringt, sich von Serebrjaków zu trennen. Als Serebrjaków eröffnet, dass er das Gut verkaufen und das Geld in Aktien anlegen will, um sich ein besseres Leben zu finanzieren, ist Wanja so erbost, dass er aus seiner Lethargie erwacht und mit seiner Pistole zweimal auf Serebrjaków schießt. Doch verfehlt er sein Ziel und so machen sich wieder Hoffnungslosigkeit, Stumpfsinn und Trägheit breit wie ehedem. Serebrjaków reist mit seiner Gattin ab, auch Ástrow verlässt das Gut und Wanja stürzt sich verzweifelt wieder in seine Arbeit. Gemeinsam mit Sonja wird er weiterhin das Gut bewirtschaften und den Ertrag an Serebrjaków schicken. Nichts hat sich geändert, alles bleibt beim Alten. Sonja tröstet ihn mit dem Ausblick auf das Jenseits und versichert ihm: "Wir werden Ruhe finden". (Quelle: www.odysseeTheater.com) Theater: 1974
ORGIE UBUH (nach dem Theaterstück "König Ubuh" von Alfred Jarry) Regie: RWF Drehbuch: RWF zusammen mit dem Ensemble des antiteaters Darsteller: Lilith Ungerer, Ladia Gades, Rudolf Waldemar Brem, Günter Krää, Peter Moland und Kurt Raab Uraufführung: August 1968, antiteater, München Inhalt: Vater Ubu, unfähig, feige, spießig, aber bei alledem machthungrig, wird von seiner Frau aufgehetzt, König Wenzel von Polen umzubringen und den Thron zu usurpieren. Er zieht durch falsche Versprechungen in Hauptmann Bordure den wichtigsten Vertrauten auf seine Seite; und obwohl Wenzels Frau Rosamunde die Vernichtung der königlichen Familie prophezeit, gelingt Ubu der Staatsstreich. Wenzel wird ermordet, Rosamunde und ihrem Sohn Bougrelas gelingt mit knapper Not die Flucht; das Volk jubelt seinem neuen Herrscher König Ubu zu. Ubu jedoch, einmal an der Macht, dankt seinen Gehilfen schlecht: Bordure lässt er in den Kerker werfen, die Adligen vernichtet er, um ihrer Güter habhaft zu werden, Jurisdiktion und Finanzverwaltung werden eliminiert und das Volk durch ungeheure Steuern ausgepresst, die er selbst eintreibt. Bordure hat sich mittlerweile auf die Seite des Zaren geschlagen. Es kommt unausweichlich zum Krieg; Bordure wird bei der Entscheidungsschlacht zwar von König Ubu erschlagen, aber die zaristischen Truppen gewinnen die Überhand. Ubu ruft zur Flucht auf und macht sich mit seinen Rüpeln auf und davon, Mutter Ubu bemächtigt sich des Staatsschatzes. Beide treffen sich wenig später wieder, besteigen gemeinsam mit den Rüpeln ein Schiff und beschließen, sich auf die Suche nach dem nächsten Land zu begeben, das ihrer würdig ist. (Quelle: http://oe1kalender.orf.at) Theater: 1968, antiteater
Regie Film: RWF Regie Theater: RWF zusammen mit Peer Raben Drehbuch: RWF (nach Luise Fleißer) Darsteller im Theater: RWF (Franz), Kurt Raab (Onkel), Rudolf Waldemar Brem (Fabian), Hanna Schygulla (Marie), Lilith Ungerer (Linda), Gunter Krää (Leutnant) Darsteller im Kino: Hanna Schygulla (Berta), Harry Baer (Karl), Irm Hermann (Alma), Rudolf Waldemar Brem (Fabian Unertl), Walter Sedlmayr (Fritz Unertl), Klaus Löwitsch (Feldwebel), Günther Kaufmann (Max), Carla Aulaulu (Frieda), Elga Sorbas (Marie), Ulli Lommel (Zeck), Gunter Krää (Gottfried) u.a. INFO: Siehe auch Zum Bespiel Ingolstadt (weiter unten) Uraufführung: Februar 1968, Action Theater im Büchner-Theater Theater: 1968 Kinofilm: 1971
DER PLÖTZLICHE REICHTUM DER ARMEN LEUTE VON KOMBACH Regie: Volker Schlöndorff Drehbuch: Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta Darsteller: RWF TV-Film: 1970
Regie: Jürgen Flimm Darsteller: RWF (Babiuch), Tankred Dorst, Vadim Glowna, Gisela Holzinger, Egon Monk, Wolf Dietrich Sprenger, Adolf Winkelmann Inhalt: Szenische Rekonstruktion des Streiks auf der Lenin-Werft Danzig. TV-Film: 1981
Regie Theater: Peer Raben Regie Hörspiel: ? Drehbuch: RWF Darsteller im Theater: Hanna Schygulla, Kurt Raab, Hans Hirschmüller, Rudolf Waldemar Brem, Gunter Krää, Irm Hermann Mirwirkende beim Hörspiel: kann ich leider nicht nennen
Info/Inhalt:
Fassbinder stellt die englischen Moor-Morde
von 1963–65 ins Zentrum, bringt die sadistische Ermordung von Kindern aber in
einen polemischen Zusammenhang mit Unterdrückung und Ausbeutung. ‚Ian
Brady’ und ‚Myra Hinley’ sind Fassbinders Instrumentarium, um das Wesen
von Gewalt und Grausamkeit in der gegenwärtigen Gesellschaft zu erkunden.
Bewusst verändert Fassbinder den echten Namen Hindley in Hinley und den
eines ihrer jungen Opfer, Kilbride, in Killbridge, um geschickt anzudeuten, dass
er sich in diesem Stück nicht mit realen Ereignissen befasst. David Smith,
Hindleys Schwager, der die Polizei über die Verbrechen des Paares informierte,
wird durch eine Figur namens Jimmy ersetzt. Gleichwohl führte eben diese
Thematik bei einer Tournee des Stücks durch Großbritannien im Jahr 1972 zur
Absage der Aufführungen in Manchester und Salford – an Aufführungsorten, die
dem Moor selbst so nah waren, war das Publikum nicht bereit für dieses Stück. Uraufführung: 17.3.1969, antiteater Kritiken zur Uraufführung: - Theater: 1969, antiteater München Hörspiel: 19??, 54 Minuten
Regie, Drehbuch und Schnitt: RWF Kinofilm: 1982
Regie: Florian Hopf, Maximiliane Mainka Info: Dokumentation über RWF Uraufführung: - Kritiken zur Uraufführung: - TV: 1977, 29 Minuten
Regie: Wolf Gremm Drehbuch: Wolf Gremm Dokumentation: 1981
RAINER WERNER FASSBINDER Regie: Christian Braad-Thomsen Drehbuch: Christian Braad-Thomsen Dokumentation: 1972-74
FASSBINDER - LIEBEN OHNE ZU FORDERN Regie: Christian Braad-Thomsen Drehbuch: Christian Braad-Thomsen Info: Filmdienst Dokumentation/Filmessay: 2015 (Dänemark)
LEBENSLÄUFE - RAINER WERNER FASSBINDER Regie: Peter W. Jansen Drehbuch: Peter W. Jansen Dokumentation: 1977
Regie: RWF Drehbuch: RWF Darsteller: RWF (Tanzpartner von Hanna Schygulla) TV-Film: 1970
Regie: RWF Drehbuch: RWF TV-Film: 1976
Regie: Daniel Schmid Drehbuch: RWF Darsteller: RWF (Raoul) Kinofilm: 1975
DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS Regie: RWF Drehbuch: RWF Darsteller: RWF (Kinobesucher) TV-Film: 1981, SDR-Koproduktion
SONJA UND KIRILOW HABEN SICH ENTSCHLOSSEN, SCHAUSPIELER ZU WERDEN UND DIE WELT ZU VERÄNDERN Regie und Drehbuch: Ursula Strätz Produzent: RWF Darsteller: Lilith Ungerer (Sonja), Les Olvides (Kirilow) Info: Rainer Werner Fassbinder stellt Restmaterial des Films Götter der Pest zur Verfügung. Autobiographisch angelehnter Film an das Leben von Horst Söhnlein und Ursula Strätz. Uraufführung: antiteater, 1969 Kurzfilm: 1969
Regie: Christian Hohoff Drehbuch: Christian Hohoff Schnitt: RWF Uraufführung: 13. Oktober 1978 Kinofilm: 1977
Regie: RWF Drehbuch: RWF Darsteller: RWF (junger Mann im Pissoir) Kurzfilm: 1966
Regie: Rudolf Thome Drehbuch: Max Zihmann, Rudolf Thome Darsteller: RWF (Spaziergänger) Kinofilm: 1970
Regie: RWF Sprecher: RWF Dokumentation: 1981
THE LAST TRIP TO HARRISBURG (vormals "The Blue Train") Regie: Udo Kier Stimme aus dem Off: RWF
Inhalt:
Komponist
Helmut Zerlett: 1976 kam Helmut Zerlett mit der Filmbranche in Kontakt und zwar mit niemand geringerem als Rainer Werner Fassbinder. Einer der Lieblingsschauspieler von Fassbinder, Udo Kier (spielte später mit Andy Warhol die Hauptrolle von Frankenstein und Dracula und Hauptrolle in "Die Geschichte der O.") kam mit einem 15minütigen Fassbinder-Film The Last Trip to Harrisburg" zu Zerlett.
Außergewöhnlich: Beide Hauptrollen wurden
von Udo Kier
gespielt, jedoch beide Stimmen von Fassbinder synchronisiert! Der Text zum Film
stammte 1:1 aus der Apocalypse (Offenbarung des Johannes, letztes Kapitel des
Neuen Testamentes). Die Grundstimmung des Films war ziemlich "weltuntergangsmäßig". Kurzfilm: 1982-84
Regie: Paul Vasil Darsteller: RWF (Mallard) Info: Bei diesem Film hat u. a. Suzanne Doucet mitgespielt. Durch Informationen, die ich von Herrn Ulli Lommel bekam, konnte ich einen Kontakt zu Frau Doucet herstellen, und sie beschrieb das Film-Musical folgendermaßen:
"Tony's
Freunde war ein sehr interessantes Musical. Im Original ein französisches Musical "Copain, Clopant", das von Christian
Kursner ins Deutsche übertragen wurde. Die Regie führte ein sehr
begabter französischer Regisseur, der in dieser Zeit ein paar absolut
geniale
Theateraufführungen in Deutschland gemacht hatte: PAUL VASIL. Paul Vasil war ein total unkonventioneller Regisseur, daher auch die
außergewöhnliche Besetzung von Rainer
Werner Fassbinder, Ilja
Richter,
Ulli
Lommel und mir. Es spielte außerdem noch mit Peter
Chatel,
Rosemarie
Fendel und Ortrud
Beginnen. Rainer
spielte einen Gangster (Mallard), der versucht, den aufsteigenden Gesangsstar, Titelrolle
Tony
(gespielt von Christoph
Fuchs), zu erpressen.
Meine Rolle war Christine, und
Ilja war mein Bruder Zaza. Wir, seine Freunde, helfen ihm und bringen den
"Gangster" zur Strecke. Das Ganze wurde meines Wissens 1968
(August) in
München für das ZDF gedreht und 1969 im Hauptprogramm um 20.15 Uhr
ausgestrahlt. Genaues Datum habe ich leider nicht. Uraufführung: August 1968, ZDF TV-Musical: 1967
DIE UNVERNÜNFTIGEN STERBEN AUS (von Peter Handke) Regie: RWF Drehbuch: Peter Handke Darsteller: Peter Roggisch, Elisabeth Schwarz, Elisabeth Trissenaar, Peter Franke Uraufführung: Mai 1974, Theater am Neumarkt in Zürich. RWF führte das Stück im Theater am Turm in Frankfurt auf. Inhalt: Als das Siegen noch geschadet hat: Um lästige Konkurrenten auszuschalten und kleinere Mitbewerber zu ruinieren, schließen Unternehmer Hermann Quitt und vier Kollegen ihre Firmen zu einem Kartell zusammen. Quitt jedoch hält sich nicht an die Absprachen und nutzt seine Machtposition im Kartell aus, unterbietet alle Preise, um sich und sein Unternehmen zu bereichern und zu stärken. Erfolg-, siegreich und ohne Gegner fordert Quitt das Schicksal heraus: "Es wird eine Tragödie sein. Eine Tragödie aus dem Geschäftsleben, in der ich der Überlebende sein werde. Und mein Kapital in dem Geschäft, das werde nur ich sein, ich allein." Mit der Melancholie des Siegers, dem Wahnsinn des Überlebenden rennt Quitt am Ende mit dem Kopf gegen einen schwarzen Felsquader, auf dem in langsam verblassenden Lettern steht: "Das Schlimmste ist überstanden - unsere letzte Hoffnung". Das Stück wurde 1974 im Theater am Neumarkt in Zürich uraufgeführt. (Quelle: Inhaltsbeschreibung des Schauspielhauses Bochum) Die vergebliche Suche des Helden nach der heroischen Großtat ist eine alte Komödienkonstruktion, in der sich auch Hermann Quitt, die Hauptfigur in Peter Handkes Kapitalismus-Parodie von 1973, wieder findet. In Zeiten »postheroischen Managements« möchte Quitt sein »altmodisches Ich-Gefühl als Produktivmittel einsetzen«. Mit vier anderen Unternehmern schließt er ein Kartell. Doch anstatt sich an die Absprachen zu halten, lässt er alle sozialen Spiel-Regeln hinter sich, unterbietet die abgesprochenen Preise und ruiniert so seine »Freunde«. Er will das kapitalistische Versprechen auf ungehemmte Entfaltung der Individualität für sich einlösen und die Wirklichkeit wieder zu fassen bekommen, die sich ihm so hartnäckig zu entziehen scheint. Quitt löst sich im Alleingang von den gesellschaftlichen Vereinbarungen und tritt ein ins vermeintliche Reich der Freiheit. Doch weder das Pathos eines heroischen »wahren« Lebens noch die erhoffte Erlösung von sich selbst stellt sich ein. So bleibt dem traurigen Herrn Quitt, der ein Held werden oder wenigstens keine Sehnsucht nach Heldentum mehr verspüren wollte, am Ende nichts anderes übrig, als sich auf eher klägliche Weise selber von der Bühne zu schaffen. (Quelle: Inhaltsbeschreibung des BurgTheaters Wien) Theater: 1974
DIE VERBRECHER (von Ferdinand Bruckner) Regie: RWF Darsteller: RWF (Kellner), Ursula Strätz (Kudelka), Peer Raben (Frank), Rudolf Waldemar Brem (Semmelweiß) Inhalt: Die Bewohner eines Mietshauses sind in so komplexe Beziehungen zueinander verstrickt, dass Verbrechen aus ihnen resultieren: Die eifersüchtige Geliebte des Kellners Tunichtgut ist Ernestine. Sie gaukelt ihm eine Schwangerschaft vor. Dazu verspricht sie der armen und mit einem Philosophiestudenten liierten Nachbarin Olga, deren Kind nach der Geburt als das ihre auszugeben. Im Zuge der Untreue des Kellners mit der Schankwirtin Kudelka bricht sie dieses Versprechen. Infolge dessen begeht Olga Monate nach der Geburt aus Verzweiflung einen Doppelselbstmordversuch mit dem Baby, den sie überlebt. Sie wird verurteilt. Statt Ernestine Puschek, die ihre Rivalin Kudelka im Affekt erwürgt hat und deren versuchte Kindsunterschiebung als verständlich gebilligt wird, wird der Kellner Tunichtgut zum Tode verurteilt. In einem anderen Erpressungsversuch wird der Täter freigesprochen, ans Licht kommt jedoch der Verstoß eines Zeugen gegen den § 175. Die fragwürdige und voreingenommene Justiz rückt ab von tatsächlichen Zusammenhängen und Motiven und hinterlässt tiefen Zweifel an den Gesellschaftszuständen. Fraglich wird, ob das Verbrechen nicht in der allgemeinen gesellschaftlichen Entfremdung begründet ist. (Quelle: Deutsches Theatermuseum) Uraufführung: Dezember 1967, Action Theater, München. - Fassbinder-Neuinszenierung: antiteater, im StadtTheater Essen, 1970 Theater: 1967
WARNUNG VOR EINER HEILIGEN NUTTE Regie, Drehbuch, Schnitt, Darsteller: RWF (Sascha) Kinofilm: 1970
Regie, Drehbuch, Schnitt, Darsteller: RWF Kinofilm: 1969
Regie: RWF Drehbuch: RWF TV-Film: 1973 SONSTIGES: film-dienst März 2010
Regie: RWF Drehbuch: RWF Mitautor: Harry Baer Darsteller: Kurt Raab, Lilith Ungerer, Irm Hermann, Peter Moland und Harry Baer Info: Typoscript im Nachlass Uraufführung: 19.12.1969 als Produktion des antiteaters im Forum-Theater Berlin Inhalt: Das Stück nimmt die freie Form von Preparadise sorry now auf: eine Collage von kurzen Szenen, die in jeder Inszenierung neu gruppiert werden können. Auch der Schreibprozess war ein Experiment, der Versuch, "zu zweit ein Stück zu schreiben. Zwar nicht so gemeinsam, dass wir uns zusammen in einen Raum setzten, sondern wir steckten vorher die Notwendigkeiten eines Stückes ab und sagen, du erzählst das und ich erzähle das. [...] Wir haben das Stück so konzipiert, indem ich die Story erzählen sollte, die konkrete Geschichte eines Jungen, und Harry Baer den gesellschaftlichen Hintergrund der Zeit". (Fassbinder im Gespräch mit Corinna Brocher, unveröffentlichtes Manuskript). Die beiden Autoren schreiben unabhängig voneinander die Texte. Erst in den Proben in Berlin wurde die Reihenfolge der Szenen festgelegt. (Quelle: Fassbinder im Verlag der Autoren: Sämtliche Stücke)
Die
Szenenaufteilung wie auch die Personenbenennung mit Buchstaben von A bis E, die
nicht charakteridentisch bleiben, erinnert in ihrer zufällig wirkenden
Zusammensetzung an die ebenfalls offenen Szenenfolgen von „Pre-Paradise sorry
now“. Im ersten Stückdrittel wird ein 87-facher Massenmörder als Person
eingeführt, von dem man sich erzählt, er nenne sich Gott und habe das Blut
eines Wolfes getrunken. Die Dialoge führen Herren und Knechte, eine Bäuerin
und Mägde ein, es gibt Klagen über ungerechte Behandlung und karges Entgelt.
Es kommt die Rede auf Franz, den Sohn einer Magd und des Hofherrn, der aus
Niklashausen stammt. Der Pfarrer und die Mädchen mochten ihn, aber er hatte
viele Anpassungsprobleme. Franz beklagt sich bei der Mutter über den stets
abwesenden Vater, die Mutter versucht ihren Sohn durch Anerkennung zu stärken.
Nachfolgend gibt es eine Ehebruch-Szene in der Kirche. Die Vermutung legt nahe,
es handle sich um den Hofherrn mit seiner Schwiegertochter. Theater: 1969 Notiz: Das o.g. "unveröffentlichte Manuskript" des Gespräches mit Corinna Brocher ist mittlerweile (April 2005) > als Buch erschienen < und enthält s ä m t l i c h e Interviews, die Rainer Werner Fassbinder gegeben hat.
Regie: RWF Drehbuch und Schnitt: RWF Darsteller: RWF (Gast im Saloon) Kinofilm: 1970
WIE DEM HERRN MOCKINPOTT DAS LEIDEN AUSGETRIEBEN WURDE (von Peter Weiss) Regie: zusammen mit Jörg Schmidt Darsteller: Hanna Schygulla und Lilith Ungerer (zwei Engel), sonst leider keine Information Uraufführung: 10. Juli 1968 in den Münchner Kammerspielen, ab 13. Juli im Büchner-Theater. Inhalt: Herr Mockinpott sitzt unschuldig im Gefängnis. Für die Entlassung gibt er seine gesamten Ersparnisse aus und kehrt schließlich nach Hause zurück. Da muss er feststellen, dass seine Frau einen Liebhaber hat und sein ehemaliger Arbeitgeber nichts mehr von ihm wissen will. Weder eine Herzoperation noch eine Fragestunde bei der Regierung bescheren ihm die erhoffte Erleichterung, schon gar nicht die gelegentlich erscheinenden Engel. Schließlich beschwert er sich beim „Lieben Gott“ und danach scheint es Mockinpott besser zu gehen – jedenfalls geht er besser, nachdem er endlich gelernt hat, seine Schuhe richtig anzuziehen. (Quelle: Kritik: SZ, 12.7.1968 (JvM): "Ein sommerliches Weihnachtsmärchen") Theater: 1968
Regie: RWF Drehbuch: RWF TV-SHOW: 1974
WILDWECHSEL (nach dem Theaterstück von Franz Xaver Kroetz) Regie: RWF Drehbuch: RWF TV-Film: 1972, SFB
Regie: Nikos Perakis TV-Film: 1972/73
Regie: Ulli Lommel Drehbuch: Kurt Raab Darsteller, Schnitt: RWF (Wittkowski) Kinofilm: 1973
Regie: RWF zusammen mit Peer Raben Drehbuch: RWF Darsteller: RWF (Franz), Kurt Raab (Onkel), Rudolf Waldemar Brem (Fabian), Hanna Schygulla (Marie), Lilith Ungerer (Linda), Gunter Krää (Leutnant) Info: Fassbinder-Neuinszenierung unter dem Originaltitel Pioniere in Ingolstadt am StadtTheater Bremen, 1971 (siehe auch Beschreibung Die Verbrecher).
Inhalt:
Das unerfahrene Dienstmädchen Berta aus dem Haus des Ingolstädter Geschäftsmannes
Unertl zieht die Aufmerksamkeit des erfahrenen, aber etwas sadistischen Pioniers
Karl Lettner derjenigen des siebzehnjährigen Fabian Unertl vor. Fabian nutzt
die Bekanntschaft zum Feldwebel im Bierzelt, um Karl Lettner schikanieren zu
lassen, was Berta noch anhänglicher macht, sie hält zum Karl. Herr Unertl
dagegen verbietet ihr den Umgang mit den Soldaten. Außerdem erfährt sie von
dritter Seite, Karl habe mehrere Geliebte und auch schon Nachwuchs.
Fabian wird von einigen Soldaten misshandelt und erpresst, eine Aussage über
Holzdiebstähle zu machen. Alle werden Zeuge eines Unfalls an der Donau, doch
keiner, schon gar nicht Karl, bewahrt den unbeliebten Feldwebel vor dem
Ertrinken.
Fabian trifft das stellungslose Dienstmädchen Alma, die ebenfalls von den
Soldaten enttäuscht wurde und freundet sich mit ihr an. Bevor die Pioniere
singend nach Küstrin abrücken, zeigen Berta und Karl vor aller Augen ihre
Verbundenheit. Berta hätte gerne ein liebevolles Verhältnis gehabt, doch ihr
Wunsch bleibt einseitig. Theater: Action Theater, 1968
Nachfolgend von R.W.F. geplante Stücke, Filme, Aufführungen oder solche, die nie zur Aufführung kamen bzw. verschollen sind:
DER 30. Mai Drehbuch: RWF zusammen mit Susanne Schimkus Info: Laut Werkschau nicht realisiert Jahr: 1967
DIE ERDE IST UNBEWOHNBAR WIE DER MOND Drehbuch: RWF Info: Laut Werkschau nicht realisiert Jahr: 1974
HURRA, WIR LEBEN NOCH Info: RWF spricht zum Spielfilm auf Band Jahr: 1980
ICH BIN DAS GLÜCK DIESER ERDE Drehbuch-Exposé für geplanten Film: RWF Info: Laut Werkschau nicht realisiert Jahr: 1982
KOKAIN Drehbuch: RWF Info: RWF schreibt für Rialto Film / Horst Wendlandt hatte die Idee, das Buch von Pitigrilli zu verfilmen. Die Rollen sollten u.a. mit Ornella Muti, Romy Schneider und Brad Davis besetzt werden. - Übrigens: Ein äußerst bemerkenswerter Roman, ich habe ihn kürzlich gelesen (rk) Jahr: 1980
DER MÜLL, DIE STADT UND DER TOD Drehbuch: RWF Info: Laut Fassbinder-Werkschau nicht realisiert. Das Stück wurde im April 1975 geschrieben, Fassbinder wollte es am Ende seiner Intendanz am Frankfurter Theater am Turm herausbringen: Die Proben hatten bereits begonnen, die Besetzung stand fest (u.a. Margit Carstensen als Roma B., Volker Spengler als Franz B., Kurt Raab als der reiche Jude). Die Inszenierung kam nicht mehr zustande. Die Publikation im nächsten Frühjahr löste eine heftige Debatte aus, in deren Verlauf der Suhrkamp-Verlag das bereits ausgelieferte Buch "Stücke 3" zurückrief und alle Exemplare einstampfen ließ. Fassbinders Stellungnahme: "Gegen mein Stück Der Müll, die Stadt und der Tod wird der Vorwurf erhoben, es sei 'antisemitisch'. Unter dem Vorwand dieses Vorwurfs wird von einzelnen Gruppen etwas ausgetragen, das ich in seiner Absicht und in seiner Konsequenz noch nicht begreifen kann, was aber mit mir und meinem Stück nichts zu tun hat. Jahr: 1975 Weitere Information:
Roma B. ist die zentrale
Frauenfigur im Stück. Eine erschöpfte, hustende Hure, die keinen Freier mehr
anzieht, aber unter dem stärksten Druck steht, ihrem gewalttätigen Zuhälter
Franz B. Geld zu verschaffen, der es stets verspielt. Der Name ist nach der
Schauspielerin Roma Bahn gewählt, die in der Uraufführung von Bertolt Brechts
„Dreigroschenoper“ die Polly spielte. Romas B.’s Vater im Stück ist Herr
Müller, ein Täter aus der NS-Zeit, dessen bedrohlich antisemitischen Äußerungen
durch sein paradoxes Berufsbild als Transvestit gebrochen werden: Ein Mann, der
in andere Häute schlüpft. Der zweite drastische Antisemit im Stück trägt den
Namen Hans von Gluck und ist ein Kunde von Roma B.
NUR EINE SCHEIBE BROT Drehbuch: RWF Info: Dialog über einen Auschwitzfilm, unveröffentlicht. Jahr: 1965
OTHELLO Drehbuch: RWF Info: RWF beginnt nach Ende der Dreharbeiten In einem Jahr... am Schauspielhaus Frankfurt mit den Proben zu Othello. Gibt die Rolle nach den ersten Proben ab. Rolle: Jago, Regie: Peter Palitzsch Jahr: 1978
ROSA L. Drehbuch: RWF Info: Während der Arbeit an diesem Drehbuch stirbt RWF am 10. Juni 1982 Jahr: 1982
SOLL UND HABEN Drehbuch: RWF Info: Geplantes TV-Projekt, DA in Zusammenarbeit mit H. Knopp, wird abgelehnt. Jahr: ?
THIS NIGHT (verschollen) Drehbuch: RWF Info: Laut Werkschau keine Kopie erhalten Jahr: 1966
TISCHTENNIS Drehbuch: RWF Info: Laut Werkschau nicht realisiert Jahr: 1966
Drehbuch: RWF Info: Deutschland in den 1970er Jahren: In einer Großstadt wird der neunzehnjährige Franz auf der Straße vom fünfzigjährigen Léopold angesprochen und in seine Wohnung eingeladen. Obwohl Franz eigentlich mit seiner Verlobten Anna verabredet ist, kann er der Neugier und Faszination dem älteren Mann gegenüber nicht widerstehen. Aus einer Einladung zu einem Drink wird eine homosexuelle eheähnliche Gemeinschaft. Während sich Léopold als Handlungsreisender um den Lebensunterhalt kümmert, übernimmt Franz die häuslichen Pflichten. Doch aus der anfänglichen Leidenschaft wird alltägliche Routine. Léopold zeigt sich mehr und mehr als schlecht gelaunter Tyrann. Während einer Dienstreise Léopolds taucht eines Tages Anna auf. Franz genießt ihre bedingungslose Abhängigkeit ihm gegenüber, kann sich aber nicht entschließen, Léopold zu verlassen. Als dieser zurückkommt, verfällt Anna dem Charme des älteren Mannes. Mit dem Erscheinen von Véra, dem früheren Freund Léopolds, der sich ihm zuliebe einer Geschlechtsumwandlung zur Frau unterzogen hat, entsteht ein Netz der Abhängigkeiten, aus dem keiner so richtig einen Ausweg findet. (Quelle: Wikipedia) Filmkritik von F. Ozon: www.filmzentrale.com Jahr: 1965
Anmerkung: Da es oft schwierig war, die Eigenheiten der Fassbinder-Inszenierungen bei Hörspielen und Theaterstücken in Erfahrung zu bringen, habe ich manchmal auch auf Beschreibungen zurückgegriffen, die eher den klassischen Stücken entsprechen. Ich bitte dafür um Verständnis.
Das kleine (rk) bin übrigens ich.
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 17. August 2021
Die Angaben zu den o.g. Filmen sind nach bestem Wissen gesammelt, aufgeschrieben und bearbeitet worden und enthalten zum Teil Texte aus fremden Webseiten bzw. literarischen Quellen. Die Aufstellung der Filmliste erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind auf dieser Seite Links angebracht, die weitere Hinweise geben können. Weiterhin möchte ich bemerken, dass ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe und keine Gewähr übernehmen kann. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter bzw. Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente Inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben Inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert. |