Walter Sedlmayr Darsteller
Geboren am 6. Januar 1926 in München. Gestorben am 14. Juli 1990.
Seine
erste kleine Rolle bekam Sedlmayr an den Münchner Kammerspielen, wo er
in dem Stück "Die
verlorenen Schuhe" einen Wachposten spielte. Nach einem Engagement
mit einer Nebenrolle am Staatstheater am Gärtnerplatz unter der Intendanz von
Ludwig Bender gehörte er fast 20 Jahre lang (1955 bis 1974) mit einer kurzen
zweijährigen Unterbrechung den Münchner Kammerspielen unter
Hans
Schweikart und
August Everding an.
Er spielte den Eusebio in "Die drei goldenen Haare des
Teufels" (1948), den Louis in Millers "Blick von der
Brücke" (1956, u.a. auch mit
Mario
Adorf); man sah ihn als Kriminalkommissar Raspe in
Frank
Wedekinds
"Der Marquis von Keith" (1957), als Windwachel in Nestroys
"Lumpazivagabundus" (1963), 1968 spielte er in Brechts
"Dreigroschenoper" den Zuhälter und 1970 den Eisenhardt in
dem Stück "Soldaten" von
Rolf Hochhuth. Obwohl keine Haupt-,
so waren es doch respektable Nebenrollen, die Sedlmayr angeboten bekam,
vorgenannte bei den Kammerspielen in München. In der Kleinen Komödie
München und beim Bayerischen Staatsschauspiel spielte er in "Der
alte Feinschmecker" die Titelrolle und den Vater in Heinrich
Leopold Wagners Trauerspiel
"Die
Kindermörderin".
Mit der Rolle des Theodor Hirneis in Theodor Hirneis oder Wie man ehemaliger Hofkoch wird von Hans-Jürgen Syberberg kam dann endlich der ersehnte Erfolg. Hier verkörperte Sedlmayr den Haus- und Hofkoch König Ludwig II. und erzählte über 90 Minuten lang aus dem Memoiren und Erinnerungen des höfischen Küchenchefs. Bundesfilmpreis für Sedlmayr. Mit diesem Film kamen auch andere Angebote, die zeigten, dass er mehr konnte als in Heimatfilmen den Herrgottschnitzer zu spielen. Danach wurden auch die Regisseure des "Neuen deutschen Films" auf ihn aufmerksam und er bekam u.a. Rollen bei Volker Schlöndorff (Strohfeuer, 1972), Rainer Werner Fassbinder (Die Niklashauser Fart, Pioniere in Ingolstadt, Rio das Mortes, Bremer Freiheit, Welt am Draht, Angst essen Seele auf) und Herbert Achternbusch (Das Andechser Gefühl).
In den folgenden Rollen, die ihm jetzt auf den Leib geschrieben wurden, stellte er zumeist einen braven, typisch bayerischen Bürger dar. Er wurde einem großen Publikum in Serien wie Münchner Gschichten, Der Herr Kottnik, Vater Seidl und sein Sohn als Schreinermeister oder Der Millionenbauer ein Begriff. In der Serie Polizeiinspektion 1 war er Franz Josef Schöninger, seines Zeichens Polizist, der in 130 Episoden mitspielte.
Zwischen 1977 und 1984 entstand für den Bayerischen Rundfunk eine insgesamt 12 Folgen umfassende Reisedoku, in denen der Schauspieler Walter Sedlmayr verschiedene Länder besuchte, so z.B. USA, Österreich, Schottland, Ägypten, Israel, Südafrika, Irland, Kenia und weitere. Sedlmayr beleuchtete Land und Leute aus Touristensicht, kommentierte pointiert und witzig, sparte aber auch nicht mit kritischen Anmerkungen beispielsweise zu den sozialen Verhältnissen. Auch die Magazinreihen "Sedlmayrs Fernsehillustrierte" (1983-1990) und "Münchner Nachmittage", eine von Karolin Reiber moderierte Unterhaltungssendung. Ein Beitrag daraus war der Spaziergang Sedlmayrs durch München, wo er mehr oder weniger schöne Stadtteile der bayerischen Metropole vorstellte, kamen gut bei den Zuschauern an.
1988 kam die TV-Serie Eichbergers besondere Fälle ins Fernsehen; hier geht es um Hausmeister Eichberger (Sedlmayr), der ein begeisterter Amateurdetektiv ist und im Justizpalast München arbeitet. Dabei mischt er sich immer wieder in Fälle ein, die gerade verhandelt werden. Durch seine langjährige eigentliche Tätigkeit hat er sich ein gewisses juristische Fachwissen aneignen können. Um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, überlässt der resolute Herr die Arbeiten als Hausmeister häufig seinem Azubi Lotzke und ermittelt auf eigene Faust … (Pidax)
Walter Sedlmayr lebte mit seiner Mutter in seinem Haus in Feldmoching zusammen, bis sie 1988 starb. Er zog in den Münchner Stadtteil Schwabing in die Nähe seines ehemaligen Hauses der Eltern. Sein neu eröffnetes Lokal "Beim Sedlmayr" (vormals Fischerwirt) in der Münchner Westenriederstraße in der Nähe des Viktualienmarkts wurde von seinem Ziehsohn geführt, dem er die Leitung übertrug. Leider ließen negative Schlagzeilen nicht lange auf sich warten, denn Walter Sedlmayr soll von ihm betrogen worden sein. Die Streitereien zwischen beiden gingen soweit, dass Sedlmayr im Juli 1990 in seiner Wohnung ermordet aufgefunden wurde. Nach umfangreicher Spurensicherung und einer immensen Ermittlungsarbeit kam es erst nach fast einem Jahr zu einer Festnahme von zwei Verdächtigen. Die Täter wurden im Mai 1993 vom Landgericht München schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt.
In der Sendereihe "Die großen Kriminalfälle" wurde die TV-Produktion "Walter Sedlmayr - Tod eines Volksschauspielers" 2000 abgedreht. Die Dokumentation zeigt die Hintergründe des grausamen Mordes. In dieser Doku-Reihe sind u.a. die Fälle "Ingrid van Bergen" und auch "Bubi Scholz" gezeigt worden (siehe Link).
Der sympathische Volksschauspieler wurde auf dem Bogenhausener Friedhof in München beigesetzt.
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Weitere Filme mit Walter Sedlmayr
Titel |
Jahr |
Regie |
Heiraten verboten (Rolle Lois Haflinger)
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1957 |
Heinz Paul |
Dorothea Angermann (Rolle Willi)
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1958 |
Robert Siodmak |
Buddenbrooks (Rolle Permaneder)
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1959 |
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Die fromme Helene (Rolle Bauer Knoll)
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1965 |
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Das Kriminalmuseum (Wer klingelt schon zur Fernsehzeit) (Rolle Kripobeamter) Kommissar Westrup ist Leiter einer Sonderkommission, die den Überfall auf verschiedene Angestellte einer Bank aufzuklären hat. Die "Schlüsselbande" hat abends den Direktor und zwei Angestellte zur Fernsehzeit überrascht, gefesselt und die Herausgabe der Tresorschlüssel verlangt. Damit sind die Gangster schließlich in die Bank und haben den ganzen Tresor leer geräumt. Ein wichtiges Beweisstück bei der Suche nach den Tätern ist eine alte Wäscheleine, mit der die Opfer gefesselt wurden. Sie führt auf die Spur eines der Gangster... (Text © GP, Die Krimihomepage)
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1970 |
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Frei bis zum nächsten Mal (Rolle Bürgermeister)
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1969 |
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Rio das Mortes (Rolle Sekretär)
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1970 |
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Pioniere in Ingolstadt (Rolle Fritz)
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1970 |
R. W. Fassbinder |
Mathias Kneißl (Rolle Polizist)
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1970 |
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Die Niklashauser Fart (Rolle Pastor)
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1970 |
R. W. Fassbinder |
Händler der vier Jahreszeiten (Rolle Obstkarrenverkäufer)
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1971 |
R. W. Fassbinder |
Theodor
Hierneis oder Wie man ehemaliger Hofkoch wird
(Titelrolle) Der Film ist ein Monolog von Hierneis, Koch am Hofe von Ludwig II., der die Kamera und den Zuschauer durch die Schlösser des Königs führt, dabei Anekdoten und intime Details erzählt, die genauso viel über ihn, wie über den König aussagen, dem er dient. Bundesfilmpreis für Walter Sedlmayr.
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1972 |
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Strohfeuer (Rolle Geschäftsführer)
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1972 |
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Bremer Freiheit (Rolle Pastor)
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1972 |
R. W. Fassbinder |
Tatort - Tote brauchen keine Wohnung (Rolle Pröpper) Josef Bacher, aus der Jugendstrafanstalt Hamburg entlassen, fährt nach München, um seine Mutter zu besuchen. Die Beziehung zwischen beiden ist kühl - Nadja Bacher empfindet keine Liebe für ihren Sohn, weil er sie zu sehr an ihren geschiedenen Mann erinnert. Die Stadt ist für Josef völlig verändert, überall neue Straßen, neue Gebäude. Josef findet einen Job bei einem Immobilienmakler, der alte Häuser mieterfrei und abbruchreif machen möchte, um Platz für neue, moderne Bürogebäude zu schaffen, die mehr Geld bringen. In einem dieser alten Häuser wird eine Rentnerin tot aufgefunden. Sie ist vergiftet worden. Auch Josef findet man Tage später in den Isaranlagen erschlagen auf. Kriminaloberinspektor Veigl, dem die Fälle übertragen werden, muss feststellen, dass neben menschlichem Versagen die Motive für diese Taten auch in den rücksichtslosen Sanierungsmaßnahmen zu suchen sind. (Pressetext)
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1973 |
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Faustrecht der Freiheit (Rolle Autohändler)
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1974 |
R. W. Fassbinder |
Angst essen Seele auf (Rolle Lebensmittelkaufmann)
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1974 |
R. W. Fassbinder |
Die Kurpfuscherin (Rolle Ritter von Grundner) Volksstück von Hans Fitz, mit Maria Schell, Gernot Duda, Edda Seippel. Die Geschichte der 'Doktorbäuerin' Amalia Hohenester, die in den 1860er-Jahren bei München eine florierende Heilpraxis betrieb. Dr. Hierl, praktischer Arzt in Deisenhofen, sah sich finanziell geschädigt und beantragte ein Verfahren wegen Kurpfuscherei.
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1974 |
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Lina Braake (Rolle Emil Schoener)
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1975 |
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Das Andechser Gefühl (Rolle Schuldirektor)
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1974 |
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Alle Jahre wieder: Die Familie Semmeling (Rolle: Wiesner) Vier Jahre nach dem Nerven aufreibenden Bau ihres Eigenheims hat sich die finanzielle Situation bei der Familie Semmeling leicht entspannt. Grund genug, dem stressigen Alltag zu entfliehen und Ferien in Tirol zu machen. Doch trotz sorgfältiger Planung ist die Ankunft am Urlaubsort ernüchternd. Das gebuchte Hotel ist überfüllt und der zuständige Reiseleiter keine Hilfe. Vater Bruno hofft, durch genaueste Dokumentation der Mängel später Geld zurückzubekommen. Nach einem Umzug ins Sporthotel bessert sich die Lage etwas, doch jetzt verbringt Brunos Frau Trudchen mehr Zeit als nötig mit einem feschen Skilehrer, und der Kellner Wastl entwickelt sich zu einer neuen Nemesis, die den geplagten Familienvater heimsucht. (Quelle: Amazon)
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1975 |
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Mein Freund, der Scheich (Rolle Grindel)
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1981 |
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Polizeiinspektion I (TV-Serie) (Rolle Franz Josef Schöninger)
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1977-88 |
diverse |
Der Schwammerlkönig (TV-Serie) (Rolle Dädy Schwaiger) Eigentlich ist Fritz Schwaiger das schwarze Schaf der Familie. Trotzdem will er bei seinem Vater in der Schwammerlzucht einsteigen. Er beginnt das Geschäft von der Pike auf zu lernen, doch die Mitarbeiter machen ihm das Leben oft schwer. Als er auch noch Neuerungen einführen will, sind Streitigkeiten mit seinem Vater programmiert. (Quelle: Amazon) |
1988 |
Layout:
Rosemarie Kuheim
Bearbeitet:
2. August 2023
Diese
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