Rainer Erler
Regisseur - Drehbuchautor - Produzent
Rainer Erler wurde am 26. August 1933 in München als Sohn eines Studiendirektors geboren.
Er starb am 8. November 2023 in Perth/Australien im Alter von 90 Jahren. Zu seinem Tod schreibt die Sueddeutsche >>>
1952 Abitur, Reisen durch Frankreich, Spanien, Marokko,
Westafrika.
Schon
während und nach seiner Schulzeit arbeitete er bei Schul- und
Studiobühnen, bevor er seine ersten Fernseh- und Filmerfahrungen als Assistent
u.a. bei Rudolf Jugert,
Harald
Braun,
Paul Verhoeven,
Franz
Peter Wirth sammeln durfte. Daneben schrieb er Theaterstücke,
Filmkritiken und auch einige Drehbücher. Das Produzieren von Filmen lernte
Erler, der später die meisten eigenen Werke mit seiner eigenen Firma 'pentagramma' produzierte, bei
Eric
Pommer.
Von 1961 bis 1972 war Rainer Erler freier Autor und Produzent bei der Bavaria, ab 1973 schrieb, produzierte und inszenierte er seine eigenen Filme.
Erlers
Filme, zu denen er später meist auch eine Romanfassung vorlegte bzw. deren
Romanfassung parallel zum Drehbuch entstand, gehören in die Kategorie der
Science-Thriller, indem sie aktuelle Themen aus der gesellschaftlichen und
politischen Diskussion in einer packend inszenierten Action-Geschichte präsentierten.
Oft lange bevor die Brisanz der Themen erkannt wurde, befasste Erler sich
beispielsweise mit Themen wie "Organhandel" (Fleisch),
1986 drehte er einen Thriller "Atomendlagerung von
Plutonium", der
größtenteils in Australien gedreht wurde (Bericht
über eine Reise in eine strahlende Zukunft)
oder "Chemie-Skandale mit Pestiziden" (Das
schöne Ende dieser Welt). Doch auch Stoffe mit reinem SF-Anklang gehörten zu
seinen Themen, die er in einer für damalige deutsche Fernsehverhältnisse
oftmals spektakulären Art umsetzte, wie etwa
Die
Delegation oder
Operation
Ganymed.
In seiner Fernsehserie Das blaue Palais befasste Erler sich mit dem Risiken und Chancen moderner Naturwissenschaft und Medizin, ohne dabei auf die gewohnten Spannungselemente zu verzichten. In einem weiteren Teil seines Werkes erwies sich Erler als versierter Autor von Fernsehkomödien und Satiren auf die verschiedensten Bereiche der modernen Gesellschaft - wie etwa Ein Guru kommt (Sekten) oder Der Spot oder Fast eine Karriere (Werbung).
Für sein Gesamtwerk erhielt Rainer Erler 2004 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, überreicht von Bundespräsident Johannes Rau und den Deutschen Fantasy-Preis der Stadt Passau. 2013 bekam Rainer Erler den Deutschen Regiepreis "Metropolis" verliehen.
In
einem Portrait über den Autor und Regisseur schrieb Andreas Wolf in der
Zeitschrift TV Spielfilm: "Rainer Erler ist bei der Wahl seiner Motive immer
in die vollen gegangen, hat Fernsehen wörtlich genommen. Postkarten aus fernen
Ländern schickte er dem Zuschauer, versehen nicht nur mit netten Grüßen,
sondern mit Warnungen vor dem Kollaps unserer Wohlstandswelt. Konsalik plus
Simmel plus Wissenschaft gleich Erler. Die Gleichung ging immer auf. (Einige Informationen sind hier entnommen aus der Webseite www.rainer-erler.com, mit freundlicher Erlaubnis von Herrn Erler) Rainer Erler lebte mit seiner Frau in Bairawies/Gemeinde Dietramzell, aber zeitweise auch in Australien bei seinen Kindern.
(Quelle: Einige Informationen aus "TV-Filmlexikon" von Egon Netenjakob, Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Frankfurt/Main)
Layout:
Rosemarie Kuheim |