Rudolf Jugert (Rudolf Gustav Wilhelm Jugert)
Regisseur - Drehbuchautor
Geboren am 30. September 1907 in Hannover.
Rudolf Jugert stirbt am 14. April 1979 in München an den Folgen eines Krebsleidens.
Studium von 1926 bis 1932 in verschiedenen Städten mit diversen Studiengängen, u.a. Medizin, Kunstgeschichte, Theater- und Literaturwissenschaft. Am Leipziger Schauspielhaus findet er außerdem Arbeit als Lektor, wo er in kurzer Zeit zum Oberspielleiter aufsteigt. In einem Studentenkabarett lernt Jugert seinen späteren Mentor, Helmut Käutner, kennen. 1938 geht Jugert nach Rom, um an dortigen Centro Sperimentale di Cinematografia Grundbegriffe des Filmemachens zu lernen (aus: Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Seite 260-261).
1939 machte Käutner Rudolf Jugert das Angebot, bei seinem Film Kitty und die Weltkonferenz die Regieassistenz zu übernehmen. Die nächsten vier Jahre blieb Jugert Käutners "Mädchen für alles" und hatte noch bei sieben Filmen die Regieassistenz übernommen. 1943 kam ihm der Kriegsdienst in die Quere, wobei er nach dem Krieg bzw. seiner Entlassung aus der amerikanischen Gefangenschaft sich wieder bei Käutner meldete, der ihm im Winter des Jahres 1946 eine kleine Rolle in seinem Film In jenen Tagen gab (die fünfte Episode des Films inszeniert Jugert selbst). Noch im gleichen Jahr hat er endlich Gelegenheit, bei einem Film allein Regie zu führen, dem Film ohne Titel. Dieser Film wird international prämiert und beachtet.
In der Folgezeit entstehen Filme wie Johnny rettet Nebrador (1953) oder Kennwort: Reiher (1963), der die Geschichte eines britischen Majors erzählt, der während des 2. Weltkrieges in einer Atmosphäre aus Misstrauen und Verdächtigungen vom französischen Widerstand als Nazi-Spion verdächtigt und daraufhin erschossen wird. Es ist Jugerts letzter engagierter Kinofilm.
Daneben drehte er zahlreiche Schnulzen und Melodramen und nur wenige Filme von größerer Bedeutung, außer vielleicht das Fernfahrer-Drama Nachts auf den Straßen mit Hans Albers und Hildegard Knef oder das melodramatische Es kommt ein Tag, der für Maria Schell und Dieter Borsche der erste gemeinsame Film war. Sie waren das erste erfolgreiche Traumpaar des Nachkriegsfilms.
Bereits ab 1957 arbeitet Jugert für das neue Medium Fernsehen. Bis zu seinem Tod im Jahre 1979 entstehen etwa 50 TV-Produktionen, darunter Der Bastian (1974), Graf Yoster gibt sich die Ehre und Drei sind einer zuviel (1977), drei der beliebtesten Serien der siebziger Jahre.
(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 4, S. 260-261 - mit Erlaubnis des Autors)
Auszeichnungen:
Layout:
Rosemarie Kuheim
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