Lina Braake

- Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat -

1974

 

Filmliste Bernhard Sinkel

 

  

  

Regie

Bernhard Sinkel

Drehbuch

Bernhard Sinkel

Schnitt

Heidi Genée

Produktionsleitung

Martin Häusler, Readkation: Peter Märthesheimer

Produktion

Coproduktion Bernhard Sinkel Filmproduktion / Kuratorium Junger Deutscher Film / WDR

Kamera

Alf Brustellin

Szenenbild

Nikos Perakis

Musik

Joe Haider

FSK

-

Länge

ca. 82 Minuten

Sonstiges

Drehorte: München, Starnberger See, Sardinien, Drehzeit: 12. Sept. bis 10. Okt. 1974

Preise

Deutscher Filmpreis 1975 für den Film; Deutscher Filmpreis für Lina Carstens für die beste Hauptrolle

Ur-/Erstaufführung

Kinostart: 11. Juli 1975

Genre

Tragikkomödie

  

  

  

Darsteller

Rolle

Lina Carstens

Lina Braake

Fritz Rasp Gustav Härtlein
Herbert Bötticher Körner, Leiter des Altenheims
Benno Hoffmann Jawlonski, Hausmeister
Rainer Basedow Fink
Erica Schramm Lene Schöner
Ellen Mahlke Frau Scholz
Ellen Frank Frau Mangold
Oskar von Schaab Herr Dürr
Gustl Datz Herr Gruber
Wilfried Klaus Herr Wenzel

                  

 

 

Großartig: Lina Carstens

als Lina Braake

  

©HP Sinkel

 

 

 

 

 

 

 

  

Inhalt

Als die Rentnerin Lina Braake aus ihrem angestammten Wohnviertel vertrieben wird, reagiert sie darauf zunächst mit ohnmächtiger Wut, dann mit einer Resignation, die nicht weit von der Bereitschaft ist, lieber gleich sterben zu wollen, als im Bewusstsein der größtmöglichen Demütigung noch weiter zu leben. Lina Braake ist Opfer einer Bauspekulation. Die Leute von der Bank, die da spekuliert hatten, haben persönlich gewiss nichts gegen Lina Braake gehabt, wie sollten sie auch, sie kannten sie ja gar nicht, die kannten nur die Zahlen. Mit so jemand wie Lina Braake hat keiner gerechnet, und genau das nimmt Lina ihnen übel. "Das können sie doch nicht mit einem machen", sagt sie, als sie unversehens im Altenheim angelangt ist. "Sie würden staunen, wenn sie wüssten, was die alles mit einem machen können", sagt Gustav Härtlein, der einzige im Altersheim, der ihr zuhört, weil er ihr eine Kraft anmerkt, sie ihn selbst wach hält, eine Art Trotz, denen da draußen, die ihre Alten einfach wegsperren, wenn sie ihnen im Wege sind, die Stirn zu zeigen - vielleicht auch einfach eine Art Stolz darauf, immer noch ein Mensch zu sein und nicht  nur ein hilfloses Objekt. Der listige Härtlein, entmündigter Finanzmakler seines Zeichens, richtet Lina Braake wieder auf, und er nutzt seine Berufskenntnisse von früher, um Lina für ihren Kampf zu präparieren, die man ihr zugefügt hat. Es ist beileibe kein großer Coup, den Lina zu landen vermag, dafür ist sie zu klein und ihre Gegner zu mächtig. Eher geht es ihr darum, den Goliath wenigstens etwas zu ärgern, wenn sie ihn schon nicht besiegen kann. Aber vor allem will Lina Braake sich selbst etwas beweisen: dass man nicht auch dann schon tot ist, wenn die anderen einen für tot erklärt haben, sondern dass sie, Lina Braake, lebt und ernst genommen werden muss.

 

(Quelle: Broschüre Fernsehspiele Westdeutscher Rundfunk, Januar bis Juni 1976, WDR Pressestelle)

  

  

  

  

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 12. Dezember 2020

  

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