Karlheinz Böhm

  

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Karlheinz Böhm bei Filmportal - Filmdienst - IMDb

    

       

    

    

  

    

Karlheinz Böhm, hier 1981

  

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

 

 

 

 

 

Geboren am 16. März 1928 in Darmstadt. Seine Eltern waren der Dirigent Karl Böhm (ein geborener Grazer) und die Sopranistin Thea Linhard (eine Münchnerin). Er wuchs in Hamburg und Dresden auf.

 

 

Karlheinz Böhm lebte in Äthiopien, wo er 2003 aufgrund des Engagements seiner Organisation "Menschen für Menschen" - gegründet 1981 - die Ehrenbürgerschaft erhalten hat. Einen zweiten Wohnsitz hatte er gelegentlich in München.

  

 

Er starb am 29. Mai 2014 im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in der Nähe von Salzburg.

 
Gertrud Kückelmann und Karlheinz Böhm 1969 bei Dreharbeiten zum Fernsehspiel "Traumnovelle" nach A. Schnitzler,
Regie: Wolfgang Glück

Foto: ÖNB / Cermak






 

In Hamburg Besuch der Volksschule und des Gymnasiums. 1946 zog er mit seinen Eltern nach Graz, dort machte er sein Abitur. Eigentlich wollte er Pianist werden, aber sein Talent schien nicht ganz gereicht zu haben. Auf Wunsch seines Vaters studierte er Anglistik und Germanistik. Aber er brach das Studium ab, um sich der Schauspielerei zu widmen. 1948 war Karlheinz Böhm in Wien bei Karl Hartl Regieassistent und nahm Schauspielunterricht bei den Burgschauspielern Albin Skoda und Helmuth Krauss. Sein erstes Engagement erhält Böhm am Wiener Burgtheater, wo er neben Käthe Dorsch in dem Stück "Ein Herr von vierzig Jahren" debütiert. Von 1949 bis 1953 arbeitete er am Theater in der Josefstadt in Wien. 1948 hatte Karlheinz Böhm in dem Karl Hartl-Film Der Engel mit der Posaune an der Seite von Paul Hörbiger sein Filmdebüt. Theatergastspiele gab er noch an der Kleinen Komödie in München, an den Münchner Kammerspielen, in Zürich, in Bad Hersfeld, in Berlin an der Freien Volksbühne und am Theater am Turm in Frankfurt. Von Mitte bis Ende der 1970er-Jahre war Böhm am Schauspielhaus Düsseldorf engagiert. 

 

 

Bis 1983 enthält seine Filmographie ca. 70 Filmtitel, wobei er aber die Schauspielerei seit 1981 mehr als vernachlässigte, was einen guten Grund hatte. In der ZDF-Show "Wetten dass...?", die 1981 noch von Frank Elstner moderiert wurde, war Böhm zu Gast und forderte die Zuschauer auf bzw. wettete darauf, dass nicht einmal jeder dritte Zuschauer eine Mark spenden würde... der Rest ist fast Geschichte ..... (Siehe auch weiter unten.)

 

 

Er erreichte durch die Sissi-Filme an der Seite von Romy Schneider eine immense Popularität, konnte aber leider das Image des "Kaiser Franz" nur sehr schwer ablegen, weil die Zuschauer ihn so "lieb" sehen wollten. Also wurde es Zeit, diesem Genre zu entfliehen. 1960 nahm Karlheinz Böhm die Rolle eines Serienmörders in Michael Powells Peeping Tom (deutscher Titel: Augen der Angst) an. Durch diese Rolle wurde seine Karriere jäh unterbrochen, weil weder Publikum noch die Kritiker diesen Film sehen wollten. Heute hat Peeping Tom Kultstatus erreicht und ist einer der besten Filme Powells.

  

 

Karlheinz Böhm bei den

"Save the World Awards", 2009 

 

©Manfred Werner (Wikipedia User: tsui)

Karlheinz Böhm hatte einen Vertrag mit der Hollywood-Firma MGM abgeschlossen, aber für seine Filmkarriere war dieser Vertrag nicht förderlich. Nach fünf Filmen, die keine Erfolge waren, kam er wieder nach Europa zurück. 
Karlheinz Böhm vor dem Eingang am Theater in der Josefstadt, um 1970
 

Foto: ÖNB / Cermak

In den 1970er-Jahren begann die Zusammenarbeit mit Ausnahmeregisseur Rainer Werner Fassbinder. Die Rolle, die Böhm in dem Psychothriller Martha spielte, war auch nicht gerade dazu angetan, Sympathie bei den Zuschauern auszulösen, aber er beherrschte die Rolle des psychopathischen Sadisten meisterhaft. (Kameramann Michael Ballhaus führte hier zum ersten Mal seine heute legendäre 360°-Kamerafahrt aus.) Außerdem war Böhm in den Fassbinder-Filmen Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel, Fontane Effi Briest und Faustrecht der Freiheit zu sehen.

 

 

Seine erste Ehe mit Elisabeth Zonewa hielt von 1954 - 1957, aus dieser Beziehung stammt eine Tochter. Danach war er mit Gundula Blau verheiratet; aus dieser Beziehung stammen drei Kinder, u.a. die Schauspielerin Kristina Böhm. Aus der dritten Ehe mit Barbara Lass (erste Ehefrau von Roman Polanski) ging eine Tochter, die Schauspielerin Katharina Böhm, hervor. Seit 1991 war Karlheinz Böhm mit der aus Äthiopien stammenden Almaz Böhm verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder.

   

 

 

 

Der Schauspieler wurde für sein Wirken im deutschen Film und für sein humanitäres Engagement bei der Berlinale 2008 ausgezeichnet. Im März 2008 wurde in Salzburg bekannt gegeben, dass das Europagymnasium Salzburg Nonntal anlässlich des 80. Geburtstages von Böhm den Namenszusatz "Karlheinz Böhm-Gymnasium" erhält. (rk)

 

 

 

 

 

Karlheinz Böhm - Foto: Michael Lucan

Hilfe für Afrika:

"1976 wurde Böhm zum ersten Mal mit der Armut in Afrika konfrontiert. Um einen Bronchialkatarrh auszukurieren, empfahlen ihm die Ärzte einen Aufenthalt in Kenia. Dort ließ er sich von einem einheimischen Hotel-Angestellten die Kehrseite der Luxusfassade zeigen. Karlheinz Böhm sah die Hütte des Hotel-Angestellten, erfuhr, dass die Einheimischen sich nur den Kopf eines Fisches leisten konnten, und war erschüttert. Er konnte sich mit der Armut nicht abfinden und beschloss, in Afrika zu helfen. Als er wieder nach Deutschland zurückkehrte, wurde er in die Sendung „Wetten, dass..?“ eingeladen. Dort wettete er am 16. Mai 1981, nicht einmal jeder dritte Zuschauer würde eine Mark bzw. sieben Schilling oder einen Franken für notleidende Menschen in der Sahelzone spenden. Er versprach, dass er selbst nach Afrika gehen würde, um zu helfen, wenn er die Wette verliere. Er gewann, doch es kamen rund 1,7 Millionen DM zusammen. Nach der Sendung flog er dennoch im Oktober 1981 mit dem Geld erstmals nach Äthiopien und gründete am 13. November 1981 die Hilfsorganisation Menschen für Menschen. Eine der Ursachen für die Armut in Äthiopien sieht Karlheinz Böhm in der sozialen Benachteiligung der Frauen. Er sagt, dass wir endlich begreifen müssen, dass Frauen dieselben Rechte haben wie Männer. Viele Jahre verbrachte Karlheinz Böhm mehrere Monate im Jahr in Äthiopien und besuchte die einzelnen Projekte." (Quelle: Wikipedia)

 

Foto links: Karlheinz Böhm in München bei der Verleihung des internationalen Hundertwasser-Preises 2008

Foto: Michael Lucan - Lizenz: CC BY-SA-3.0 (fotobox.lucan.org)

 

      

 

 

  

 
Auszeichnungen (eine Auswahl)

 

1983 - Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film

1984 - Bambi (hat er an seine Organisation weitergespendet)

1985 - Theodor-Heuss-Preis

1986 - Humanitärer Preis der deutschen Freimaurer

1990 - Bambi

2002 - Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

2002 - World Award

2003 - Platz 19 bei den Besten Deutschen (ZDF)

2003 - Goldener Wuschel von Brisant für sein Soziales Engagement

2005 - Martin-Buber-Plakette

2008 - Goldene Kamera bei der Berlinale für sein Wirken im deutschen Film und sein humanitäres Engagement

  

Filmplakat zu "Sissi, die junge Kaiserin", 1956.

Bild: ÖNB. Inventar-Nr. PLA16303028

       

 

Weitere Filme mit Karlheinz Böhm

    

Titel

Jahr

Regie

Die Sissi-Trilogie (Rolle: Kaiser Franz-Josef)

1955-57

Ernst Marischka

Peeping Tom - Augen der Angst (Rolle: Mark Lewis)

1960

Michael Powell

Immobilien (Rolle: Rainer)

1972

Otto Jägersberg

Fontane - Effi Briest (Rolle: Geheimrat Wüllersdorf)

1972-74

Rainer Werner Fassbinder

Schloss Hubertus (Rolle: Tassilo)

1973

Harald Reinl

Martha (Rolle: Helmut Salomon)

1973

Rainer Werner Fassbinder

Faustrecht der Freiheit (Rolle: Max)

1974

Rainer Werner Fassbinder

Im Hause des Kommerzienrates (Rolle: Dr. Bruck)

1974

Herbert Ballmann

Die Tannerhütte (Rolle: Becker)

1976

Marianne Lüdcke, Ingo Kratisch

Kur in Travemünde (Rolle: Manfred Angenend)

1979

Peter Beauvais

Ringstraßenpalais (Rolle: Bernie Artenberg)

Schauspieler Heinrich Schweiger spielt den Wiener Textilfabrikanten Eduard Baumann, der sich vom Leintuchweber zum Textilfabrikanten hochgearbeitet und es Mitte des 19. Jahrhunderts zu beachtlichem Reichtum gebracht hat. Ale er zum Baron ernannt wird, lässt er ein Palais an der Ringstraße in Wien bauen, wo die Neureichen der Wiener Gesellschaft sich sehen lassen. Und weil Geld zu Geld gehört, heiratet seine Tochter Johanna (Marianne Nentwich) in die Bankiersfamilie Artenberg ein, und sein Sohn hält familiäre Bande zum Bankhaus Stein & Mendel aufrecht. Leider verliert die Familie Artenberg durch den Börsenkrach 1873 und den Ersten Weltkrieg große Teile ihres Vermögens. 1938 wird Österreich dem Deutschen Reich angeschlossen und das Palais von den Nationalsozialisten übernommen. Nach dem verlorenen Krieg hat Frankreich die Oberaufsicht über die Ringstraße. Trotz der schwierigen Situation überlebt das Bankhaus Stein & Mendel die Jahre nach dem Krieg. Franz Artenberg lässt seine Familiengeschichte für die Nachwelt aufschreiben.

Weitere Darsteller: Klaus Wildbolz, Guido Wieland, Albert Rueprecht, Jane Tilden, Sieghart Rupp, Ivan Desny, Josef Meinrad u.v.a.

1981

Rudolf Nussgruber

Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel (Rolle: Thälmann)

1975

Rainer Werner Fassbinder

 

    

   

 

 

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 10. Mai 2023

 
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