Dietmar Schönherr

 (Dietmar Otto Edler von Schönleiten, genannt Schönherr)

  

  

   

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Dietmar Schönherr  

Foto: Edmond Frederik (lizensiert) 

 

Dietmar Schönherr wurde am 17. Mai 1926 in Innsbruck geboren.

 

Er starb am 18. Juli 2014 auf Ibiza  >>> Die "NZZ" schreibt dazu <<<

  

 

Sein Großvater hatte sich den Adelstitel 'Edler von Schönleiten' verdient. Schönherr hat auf den Titel nie Wert gelegt und ihn nie getragen, 'aus dem einfachen Grund, da diese Titel in Österreich 1918 abgeschafft wurden'.

  

 

Dietmar Schönherr und Ulrike Folkerts in der Tatort-Folge "Tod im All", 1997
© WDR/SWR/Tschira
Alfred Weidenmann entdeckte ihn für den Film und machte Probeaufnahmen mit ihm. Er nahm Schauspielunterricht bei Herbert Hübner (1889-1972), Hermann Brix (1912-1982) und Traute Foresti (1915-2015) in Berlin und Innsbruck. Sein Filmdebüt hatte der junge Schönherr im Alter von 16 Jahren 1943 mit weiteren "Jungschauspielern" wie Gunnar Möller oder Hardy Krüger in Alfred Weidenmanns "spät-nationalistischem Erziehungsfilm" Junge Adler

   

 

 

 

Nach dem Krieg arbeitete er unter anderem bei einem Rundfunksender in Tirol und studierte Architektur - mit baldigem Abbruch für ein Filmangebot. So landere er erneut vor der Kamera und blieb dabei. Nachdem er 1947 in Wintermelodie, 1949 in Das Fräulein und der Vagabund (Lehrerin verliebt sich in einen Landstreicher) und 1951 in Nacht am Mont Blanc (auch Die weiße Hölle Mont Blanc), Regie Harald Reinl, mitspielte, kam der Durchbruch 1955 mit Rosenmontag in der Regie von Willy Birgel. Danach hatte der Jungschauspieler in den 1960er-Jahren Rollen in über 30 Kino- und Fernsehfilmen. 

 

 

Sechs Jahre lang war er als Reporter, Sprecher und Schauspieler beim Österreichischen Rundfunk tätig, bevor er zum WDR nach Köln kam. Dort arbeitete er als Hörfunkdramaturg, moderierte zahlreiche Sendungen. Beim Fernsehen war er auch bereits seit Anfang der 1960er-Jahre zu sehen, er war Quiz- und Talkmaster. Er warb für Waschmittel und verlieh seine Stimme als Synchronsprecher z.B. für James Dean in den drei mit ihn gedrehten Filmen. 1966 wurde Dietmar Schönherr über die Grenzen hinaus bekannt als Major Cliff Allister McLane, der sein Raumschiff ORION durch endlose Weiten steuerte... die Serie hieß Raumpatrouille - Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes ORION. Auch in der Krimiserie "Tatort" war Dietmar Schönherr öfter zu sehen, in Tod eines Einbrechers (1975), Tod im All (1997), Passion (2000) und Nicht jugendfrei (2004).

 

 

Er begründete im ORF die TV-Serie Apropos Film. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Vivi Bach, mit der er seit 1965 verheiratet ist, moderierte er einige TV-Sendungen, wie z.B. den "Gala-Abend der Schallplatte", die Reihe "Du und ich oder Sie und Er". Von 1970 - 1972 brachte er mit ihr zusammen die Quiz-Reihe "Wünsch Dir was" auf den Bildschirm, die zum Teil sehr umstritten war und für einige Aufregung sorgte. Unter anderem wurde ein Fahrzeug in einem Wasserbassin versenkt und die Kandidaten sollten sich daraus befreien. Dies gelang schließlich nur knapp mit Hilfe von Tauchern. Schönherr hatte das Spiel vorher selbst getestet und war entsetzt. Man achtete zukünftig mehr auf Sicherheit bei der Auswahl der Spiele.

 

 

Dietmar Schönherr - fotografiert von seiner Ehefrau Vivi Bach

Dietmar Schönherr,

fotografiert von seiner Ehefrau Vivi Bach

  
Urheber: Vivi Bach; Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

Dann folgte die Talk-Show "Je später der Abend", die auch sehr umstritten war oder zumindest auf den Zuschauer zu Anfang sehr befremdlich wirkte, denn "so etwas" hatte man im deutschen Fernsehen noch nicht gesehen. Dietmar Schönherr betreute 22 Folgen lang diese Talkrunde. In seiner Talk-Show hatte er viele illustre Prominente zu Gast wie z.B. Burkhard Driest, Inge Meysel, Klaus Kinski und Romy Schneider. Weitere Gäste der Sendung waren u. a. Gustav 'Bubi' Scholz, Nina Hagen und  Manfred Krug. Die Talk-Show wurde nach Schönherrs Ausstieg fortgesetzt von Hansjürgen Rosenbauer (1975/76) und Reinhard Münchenhagen (1976-1978).

 

 

1981 begründete Schönherr gemeinsam mit dem Tiroler Schauspieler Kurt Weinzierl und der Regisseurin Ruth Drexel die Tiroler Volksschauspiele in Telfts.

Ein seltenes Foto: Dietmar Schönherr, hier bei Dreharbeiten, 1946
 

Fotograf Walter Riml, © Dr. Christian Riml, Sammlung WaRis-Tiroler Filmarchiv

 

 

Mit seiner politischen Meinung hielt der Schauspieler nie hinter dem Berg. Seine mehr als kritischen Äußerungen über den damaligen amerikanischen Präsidenten Reagan bescherten ihm ein Auftrittsverbot im Schweizer Fernsehen. Und auf deutschen Bildschirmen war er danach auch nicht mehr oft zu sehen. Trotzdem brachten ihm seine ehrlich vorgebrachten Meinungen auch viele Sympathien beim kritisch denkenden Publikum ein. Auch für die Blockade von Mutlangen im Rahmen der Friedensbewegung wurde Dietmar Schönherr ebenso wie Heinrich Böll und Günter Grass zu einer Geldstrafe verurteilt.

 

 

 

 

 

  

Entsetztes Trio: v.l.n.r. Dietmar Schönherr, Eva Pflug und Horst Sachtleben in der BR-Tatort-Folge "Nicht jugendfrei" von 2004
Foto: Bavaria Film GmbH/BR/klick/Christian A. Rieger


Seit 1985 setzte sich der Künstler stark für die Entwicklungshilfe in Nicaragua ein. Er baute dort u.a. ein ganzes Dorf und eine Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen. "Das Haus der Drei Welten", mit einer Kunst- und Musikschule war sein Lieblingsprojekt. 

 

 
In den letzten Jahren lebte er etwas zurückgezogener auf Ibiza und schrieb einige Bücher, TV-Skripts und Theaterstücke. Sein 1985 erschienenes Reisebuch "Nicaragua mi amor" war überaus erfolgreich und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. 2006 kam sein Buch "Sternenloser Himmel - Ein autobiographischer Roman" im Eichhorn-Verlag heraus.

 


Unter vielen Auszeichnungen wurde Dietmar Schönherr 1972 und 1999 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Weiterhin bekam er 2005 den Ehrenpreis für sein Lebenswerk im Rahmen der Vergabe des Deutschen Fernsehpreises, 2008 wurde er mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet und 2011 erhielt der Künstler das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.

 

 

WDR-Unterhaltungschef Siegmund Grewenig sagte zu seinem Tod: „Dietmar Schönherr war einer der profiliertesten Fernsehmacher im gesamten deutschsprachigen Raum. Mit einer außergewöhnlichen Künstlerbiographie als Schauspieler und Moderator.“ (aus: presse.wdr.de)

 

 

    

 

Weitere Filme mit Dietmar Schönherr

   

Titel

Jahr

Regie

Junge Adler (Rolle: Theo Bracke)

 

1943

Alfred Weidenmann

Nacht fiel über Gotenhafen (Rolle: Gaston)

Dieses überzeugende Kriegsdrama schildert nach einem authentischen Fall, wie das deutsche Schiff "Wilhelm Gustloff" am 30. Januar 1945 mit über 6000 Flüchtlingen an Bord nach einem Torpedoangriff sank. Das Schicksal des Schiffes ist eng mit dem von Maria Reiser verbunden. Kurz nach der Hochzeit muss Marias Mann in den Krieg ziehen. Getrennt von ihm verliebt sie sich in Hans, einen Schiffsoffizier der "Willhelm Gustloff" und erwartet von ihm ein Kind. Beim Rückzug der deutschen Truppen aus Ostpreußen trifft Maria wieder ihren Mann und kann sich mit ihm und ihrem Kind auf das Schiff retten..." (Quelle: Amazon)

 

1959

Frank Wysbar

Schachnovelle (Rolle: Rabbi)

Kurz nach der Besetzung Österreichs durch die Deutschen 1938 wird der Wiener Rechtsanwalt von Basil verhaftet, weil er wissen soll, wo Kunstschätze vor den Nazis versteckt wurden. Um ihn zu einem Geständnis zu bringen, wird er in Einzelhaft gesteckt. Dem Wahnsinn nahe, kann er ein Schachbuch stehlen und sich mit dem innerlichen Erlernen des Spiels ablenken. Nach seiner Entlassung begegnet er auf der Überfahrt in die USA dem Schachweltmeister Centowic, mit dem er sich auf eine Partie einlässt. (Quelle: Amazon)

 

1960

Gerd Oswald

Die glücklichen Jahre der Thorwalds (Rolle: Martin Thorwald)

 

1962

J. Olden / W. Staudte

Schau heimwärts, Engel (Rolle: Ben Gant)

 

1961

John Olden

Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino (Rolle: Commander Cliff Allister McLane)

Dietmar Schönherr bei www.orionspace.de 

 

1966/2003

Michael Braun; Theo Mezger; Stephan Reichenberger (2003)

Tatort - Tod eines Einbrechers (Rolle: Sigmar Frick)

 

1975

Rolf von Sydow

Der Tod des weißen Pferdes (Rolle: Caspar von Schenkenstein)

 

1984

Christian Ziewer

Der schwarze Tanner (Rolle: Steiner)

 

1985

Xavier Koller

Finsternis bedeckt die Erde (Rolle: Carlos)

Die HörZu schrieb 1988: "Der spanische Großinquisitor Torquemada will im 15. Jahrhundert das „Reich Gottes auf Erden“ gründen. Um dieses Ziel zu erreichen, übt er ein grausames Regiment aus: Tausende von Ketzern werden verbrannt, Hunderttausende von Juden vertrieben. Der Dominikanermönch Diego widersetzt sich den Ideen Toequemadas. Aber der versteht es, Diego auf seine Seite zu ziehen, er macht ihn zu seinem Sekretär. Diego wird ein glühender Verfechter der Inquisition. Doch als Torquemada im Sterben liegt, zweifelt er an der Rechtmäßigkeit seines Regimes."

 

1986

Stanislav Barabas

Bin ich schön? (Rolle: Juan)

 

1997

Doris Dörrie

Zwei Brüder (Gift) (Rolle: Julius Herzfeld)

 

1998

H. C. Blumenberg

Leinen los für MS Königstein (Rolle: Heinrich Starke)

 

1997

Frank Strecker/Hans Werner

Sternschnuppe (Rolle: ?)

 

1972

Herbert Vesely

Die fünfte Jahreszeit (9teil. TV-Serie) (Rolle: Alois Perwanger)

Ausgerechnet ein Fremder aus nördlichen Flachlandgebieten schnallt sich in einem Tiroler Bergdorf im Winter 1880 lange Bretter an die Schuhe. Es ist Heinrich Heysen, Journalist und Reiseschriftsteller aus Frankfurt am Main – zu Gast auf dem Perwangerhof. Zum Totlachen, wie er mithilfe von Stöcken versucht, Berghänge hinabzusausen. Wäre da nicht diese drückende Armut, die den Bergbewohnern schwer zusetzt. Das Misstrauen gegenüber den Brettern schlägt bald um in Verwunderung und schließlich Nachahmung. So können die Jäger den Wilderern besser entkommen. Denn man tut alles, um zu überleben: wildern, schmuggeln, Skiunterricht geben. Doch mit den Skiern fängt auch die Geschichte des Massentourismus an… (Quelle: Amazon)

 

1983

Reinhard Schwabenitzky

  

  

   

  

  

 

   

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 31. Juli 2023

 
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