Deutsche Film- und Fernsehgeschichte 1961 ...und ein wenig Zeitgeschichte Jahresrückblick - 1961 - Tagesschau
In
der Bundesrepublik werden 80 Spielfilme gedreht, DEFA-Spielfilme:
25.
14. Januar Beginn der neuen Quizreihe des HR mit dem Titel Kleine Stadt - ganz groß mit Hans Joachim Kulenkampff, ein Wettkampf mit Mannschaften aus zwei Städten.
Inszenierung des Aristophanes-Stückes Lysistrata [Artikel aus "Hamburger Flimmern - Zeitschrift für Film und Fernsehen" von Michael Töteberg (zu Seite 17 scrollen) - pdf-Datei] von Fritz Kortner. Produziert wird das Fernsehspiel von Gyula Trebitsch, der Romy Schneider einsetzen möchte. Regisseur Fritz Kortner findet Schneider zu jung und lehnt erst einmal ab, möchte sich dann aber doch ein Bild von ihr machen und sie treffen. Er sagt Romy Schneider die Rolle zu. Weitere Informationen ARD-Chronik >>> Und am 17. Januar 1961 hatte das bundesdeutsche Fernsehen einen Skandal durch das Fernsehspiel DIE SENDUNG DER LYSISTRATA. Verstoß gegen Moral und Sittlichkeit, hieß es. Wegen angeblicher anzüglicher Szenen wird das Fernsehspiel mit Romy Schneider und Barbara Rütting in den Hauptrollen in Bayern nicht gesendet. (Dort hat sich ja der Sender auch 1977 aus dem Petersen-Film Die Konsequenz weggeschaltet). Der HR, NDR, RB und SFB übertragen aber das Fernsehspiel. Trebitsch lässt den Film einen Tag vor der geplanten Erstausstrahlung in einem Kino vorführen. Vielleicht war es gut gemachte Publicity oder einfach Neugier: Bis auf den Bayerischen Rundfunk haben letztendlich alle Fernsehsender an der Ausstrahlung festgehalten. Der Bayerische Rundfunk entschließt sich erst 1975, das Fernsehspiel in seinen dritten Programmen auszustrahlen.
4. Februar
'Die
kleine Talentprobe für jedermann' mit
Peter
Frankenfeld startet
unter dem Titel Toi
Toi Toi in der
ARD.
12. Februar - VII. Westdeutsche Kurzfilmtage In Oberhausen werden 6 Hauptpreise vergeben; einer davon geht an den bundesdeutschen 12minütigen Film von Alexander Kluge und Peter Schamoni Brutalität in Stein. In Bild- und Textdokumenten wird NS-Architektur mit ideologischen Herrschaftsbedingungen in Verbindung gesetzt. Erzähler des Films sind Hans Clarin und Christian Marschall.
Z 15. Februar Beim Absturz einer Sabena-Maschine (Flug 548 - OO-SJB, BOEING 707), die sich im Linienflug vom Idlewild-Airport (N.Y.) zum Flughafen Brüssel-Zaventem befand, kamen 61 Fluggäste, 11 Besatzungsmitglieder und ein Landwirt, der sich am Boden befand, ums Leben. Unter den Opfern befand sich die gesamte 18-köpfige Eiskunstlauf-Nationalmannschaft und weitere 16 Begleiter. Sie waren auf dem Weg zur Weltmeisterschaft nach Prag. Der Flugzeugabsturz fordert insgesamt 73 Menschenleben.
Z 28. Februar Das Bundesverfassungsgericht legt fest, dass Rundfunk Ländersache ist. Die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geplante "Deutschland Fernsehen GmbH", die dem Bund unterstellt werden sollte, wird als verfassungswidrig erklärt. (Information aus Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Lebendiges Museum Online)
28. März Beim NDR läuft zum ersten Mal die Sendung Das Fernsehgericht tagt Nach einem festgelegten Handlungsablauf improvisieren Fachleute wie Richter, Staatsanwälte und Verteidiger gemeinsam mit Berufsschauspielern und Laiendarstellern eine Gerichtsverhandlung. Die erste Folge heißt »Diebstahl und Hehlerei 1«. Regie führt Ruprecht Essberger, nach einer Idee der Rechtsanwältin Sina Walden. In den Sendungen werden anhand echter Akten Gerichtsverhandlungen mit Saalpublikum nachgestellt. Laiendarsteller und Juristen agieren ohne vorgeschriebene Dialoge. In den Verhandlungspausen interviewen NDR-Reporter die anwesenden Zuschauer. Die gern gesehene populäre Reihe wird bis 1978 fortgesetzt und brachte es auf 74 Ausgaben. (Quelle: u.a. ARD-Chronik)
Z 12. April Der sowjetische Kosmonaut Juri Alexejewitsch Gagarin startet als erster Mensch ins Weltall.
13. Mai Im Alter von 60 Jahren stirbt in Hollywood der amerikanische Schauspieler Gary Cooper.
14. Mai Der Hessische Rundfunk zeigt im Abendprogramm der ARD die erste Folge der Serie Es darf gelacht werden. Werner Schwier als Moderator zeigt heiter kommentierte Kurzfilme aus der Stummfilmzeit. Schwiers Startsignal an den Filmvorführer war der Satz: "Ich gebe das Zeichen, vorausgesetzt der Operateur sieht es." Die Sendung läuft bis 1965 in 65 Folgen. (Quelle: Wikipedia)
1. Juni Die ARD strahlt bis zum 31. März 1963 ein zweites gemeinsames Fernsehprogramm aus. Dieses Programm wird am 1. April 1963 vom ZDF abgelöst. Am 6. Juni wird der Staatsvertrag über die Anstalt Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) mit Sitz in Mainz in Stuttgart von den Ministerpräsidenten der Länder unterschrieben.
3. und 4. Juni
Z 7. Juni Man glaubt es kaum, aber ich habe gelesen, dass der Weinbauminister (das so ein Amt überhaupt bekleidet wird - merkwürdig!) von Rheinland-Pfalz, Oskar Stübinger, vorschlägt, dass die Verpflegungsration der Bundeswehrsoldaten um 0,25 Liter Wein pro Tag bereichert werden soll. Der Vorschlag wird am 14. Juni von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß abgelehnt.
Z 15. Juni Walter Ulbricht, DDR Staats- und Parteichef, erklärt in einer internationalen Pressekonferenz die geschichtsträchtigen Worte: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten". Da klingelt es ja heute noch in den Ohren!!!
25. Juni - Deutscher Filmpreis Ein abendfüllender Dokumentarfilm (Faust) von Peter Gorski (Adoptivsohn und alleiniger Erbe von Gustav Gründgens) bekommt einen Bundesfilmpreis. Gerd Oelschlegel erhält einen weiteren Bundesfilmpreis für das Drehbuch des Films Zwei unter Millionen.
Weitere Bundesfilmpreise
an die Darsteller
Hilde Krahl
(Das Glas Wasser),
Heinz
Rühmann
(Das
schwarze Schaf),
Christian Doermer
(
-
Flucht
nach Berlin),
Blandine
Ebinger und
Hanns Lothar
(beide
Der letzte Zeuge).
24. Juni bis 5. Juli - Berlinale
Bernhard Wicki erhält für seinen Film Das Wunder des Malachias einen Silbernen Bären, ebenfalls Gert Fröbe für seine Rolle in Der Gauner und der liebe Gott.
18. Juli Ausstrahlungsbeginn der Show Vorsicht Kamera mit Chris Howland (* 30.7.1928 in London - † 29.11.2013 in Rösrath), die der amerikanischen Reihe 'Candid Camera' nachempfunden ist. Auch in der deutschen Fassung werden ahnungslose Bürger von Lockvögeln in abstruse Situationen gebracht und dabei mit versteckter Kamera gefilmt. Der Lockvogel ist in den meisten Fällen der Regisseur der Sendung Helmut »Helli« Pagel. Diese Show wird 1980 unter dem Titel "Verstehen Sie Spaß" wieder in das ARD-Hauptabendprogramm aufgenommen.
Die Sendung hatte wechselnde Moderatoren/Moderatorinnen, und zwar: Kurt Felix (1980-1990, †2012), Paola Felix (1983-1990), Karl Dall (1983-1990, †23.11.2020), Harald Schmidt (1992-1995), Dieter Hallervorden (1996 und 1997), Cherno Jobatey (1998-2002), Frank Elstner (2002-2009), Guido Cantz (seit 2010) und seit 2022 Barbara Schöneberger.
1. August Der Hessische Rundfunk scheidet aus der gemeinschaftlichen Sendung "Abendschau" aus. SDR und SWF produzieren die erfolgreiche Regionalsendung nun im täglichen Wechsel (außer sonntags).
5. August Ausstrahlung des ersten Teils eines fünfteiligen Fernsehromans der DEFA mit dem Titel Gewissen in Aufruhr. Erwin Geschonneck in der Rolle des Oberst Ebershagen, dessen Erlebnisse ihn am Sinn des Krieges zweifeln lassen. Nach dem autobiografischen Bericht von Rudolf Petershagen, der im 2. Weltkrieg Offizier der deutschen Wehrmacht, Kommandant von Greifswald, war, das er durch kampflose Übergabe vor der Zerstörung durch sowjetische Truppen bewahrte. Regie führte Hans-Joachim Kasprzik.
Z 13. August
Unter der Aufsicht bewaffneter Kontrolleure der Volkspolizei und Volksarmee mauern von diesem Tag an Ostberliner Arbeiter (Stundenlohn 1,38 Mark) die Sektorengrenze in der ehemaligen Hauptstadt zu. So entsteht in wenigen Wochen das wohl hässlichste von Menschen errichtete Bauwerk der ganzen Welt: DIE BERLINER MAUER. Eine mit Stacheldraht gesicherte Zone mit sogenanntem "Todesstreifen". Die Mauer soll den Flüchtlingsstrom von über 2,5 Millionen Menschen stoppen, die seit 1949 bis zum August dieses Jahres aus der DDR in den Westen geflohen sind. Von dieser Aktion wird der Westen völlig überrascht. Protestschreiben nach Moskau werden geflissentlich übersehen und auch ein Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten Johnson wird zurückgewiesen. Am 16. August war es dann leider endgültig so weit und für alle Bewohner der DDR und Ost-Berlins wird die Grenze zur Bundesrepublik Deutschland gesperrt (siehe auch 15. Juni)
Der DEFA-Film Der Fall Gleiwitz von Gerhard Klein (→ Kommentar von Ralf Schenk in der Berliner Zeitung vom 8. Februar 2014) nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase kommt in die Kinos. Die Handlung wurde nach den Aussagen des SS-Mannes Alfred Naujocks vor britischen Vernehmungsbehörden und im Nürnberger Prozess minutiös rekonstruiert. Weitere Beschreibung bei www.filmportal.de. In einigen Rollen sind zu sehen Herwart Grosse als Gestapochef Müller, Hannjo Hasse als Helmut Naujoks, Friedrich Ritter als jüdischer Professor, Hilmar Thate als KZ-Häftling und Paul-Dolf Neis als SD-Chef Gleiwitz.
4. September Das von der ARD beschlossene Fernsehprogramm für Zuschauer in der DDR wird ab sofort täglich vormittags für zwei bis drei Stunden über die Zonenrandsender ausgestrahlt.
18. September Dag Hammarskjöld, UN-Generalsekretär, kommt während einer Friedensmission im Kongo ums Leben. Er stürzt auf dem Flug von Leopoldville nach Ndola/Sambia (früher Rhodesien) ab. Weiterhin sterben 11 Insassen der Maschine. Die bis dato nicht geklärte Ursache des Absturzes soll wieder aufgerollt werden (hier: Wikipedia). Posthum erhält der frühere UN-Botschafter Schwedens den Friedensnobelpreis. --- Siehe hierzu auch Artikel in der FAZ vom 17. März 2015 (→ Spuren eines Komplotts).
2. Oktober Peter von Zahn produziert eine eigene Sendung mit Auslandsberichterstattung Die Reporter der Windrose berichten. "Sechs Reporter berichteten aus dem Ausland in aller Welt über aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft. Peter von Zahn, der zuvor in Bilder aus der neuen Welt den deutschen Zuschauern Amerika näher gebracht hatte, wollte mit der neuen Reihe zeigen, dass auch der Rest der Welt zwar groß und kompliziert, aber überschaubar ist." (Info aus dem "Fernsehlexikon" von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier.)
4. Oktober Gestatten mein Name ist Cox, erfolgreiche Hörfunkserie, die 1952 beim NWDR in Hamburg erstmalig über den Äther ging (Autoren: Rolf und Alexandra Becker), kommt als Fernsehserie ins Vorabendprogramm einiger ARD-Anstalten. Die erste Staffel umfasst 13 Folgen von jeweils 20 Minuten Dauer. Die Hauptrolle spielt Günter Pfitzmann, Regie führt John Olden. 1965 gibt es 13 weitere Folgen.
22. Oktober Mit den Worten "Hallo, meinä lieben Freundaa" (oder so ähnlich) in unbeholfenem Deutsch beginnt eine der beliebtesten und vor allem ersten Musiksendungen des deutschen Fernsehens: Musik aus Studio B. Moderiert wird die Sendung bis 1969 von Chris Howland, der schon 1953 als »Schallplatten-Jockey« im Fernsehen aufgetreten ist. Die Sendung lief mit Unterbrechungen bis 1976 und hatte wechselnde Moderatoren, aber Chris Howland alias "...ihr alter Freund Heinrich Pumpernickel" bleibt unvergessen.
Einige Künstler, darunter die Sängerin Manuela ("Schuld war nur der Bossa Nova") und Schlagersänger Rex Gildo hatten hier ihre ersten TV-Auftritte. Die Sendung wurde aufgezeichnet und hatte nach kurzer Zeit eine unverkennbare Titelmelodie, die jeder mit dieser Sendung in Verbindung brachte: "Melody Fair" des kanadischen Komponisten Robert Farnon (der nichts zu tun hat mit dem gleichnamigen Schauspieler der TV-Serie "Der Doktor und das liebe Vieh"). Leider ging die Geschichte der beliebten Sendung recht traurig weiter. Durch einen Streit zwischen Unterhaltungschef Vock und Chris Howland (nachzulesen bei Wikipedia) war Vock so wütend, dass er sämtliche Bänder bis auf die 50. Jubiläumsausgabe löschen ließ. Welch ein Verlust!!! Weitere Moderatoren von "Musik aus Studio B" waren Peter Fröhlich, Henning Venske, Lisa Fitz, Mary Roos, Reiner Schöne, Katja Ebstein, Peter Horton und Lena Valaitis, die am 20. September 1976 letztmalig durch die Sendung führte.
26. Oktober Mit Friedrich Domin (der 1961 den Bayerischen Verdienstorden erhielt) in der Titelrolle entsteht der Fernsehfilm Korczak und die Kinder: Ein jüdischer Arzt und Leiter eines Kinderheimes in Polen begleitet 40 Kinder bis in die Gaskammer, obwohl ihm versprochen wurde, ihm selbst würde nichts geschehen, wenn er die Kinder dazu brächte, ohne Widerstand der Evakuierung Folge zu leisten. Regie führte der dänische Regisseur Sam Besekow.
Niemals - so sagt man - hat Janusz Korczak in seinem Leben gelogen. Er führt ein Leben in Liebe und ohne Lüge, ein Leben für seine 66 Kinder. Ja, der Kinderarzt Dr. Korczak, Leiter eines jüdischen Waisenhauses in Warschau, tat für seine Zöglinge mehr, als vielleicht mancher leiblicher Vater hätte tun können. Er erzog sie zur Wahrheitsliebe, indem er die Lüge mied. Nur einmal sagte er den Kinder nicht die Wahrheit: als sie evakuiert werden sollten. Jeder im Warschauer Getto wusste, was eine "Evakuierung" bedeutete. --- Das ist die Geschichte, die Erwin Sylvanus nach einer wahren Begebenheit auf eine ungewöhnliche Weise dargestellt hat. Die Personen des Stückes treten nicht sofort in das Geschehen ein. Man lernt zunächst die Schauspieler kennen und einen Mann, der vielleicht die Rolle des Spielleiters innehat. Er erzählt von Korczak, und er unterhält sich auch mit den Darstellern über das Stück. Erst im Verlauf des Spiels stellt sich langsam die Identität zwischen Schauspielern und Rollen ein. (Quelle: tv-programme.net)
Anmerkung: Diese Geschichte wurde auch 1990 unter dem Titel Korczak von Ziegler-Film produziert. Das Drehbuch schrieb Agnieszka Holland, Regie führte der polnische Regisseur Andrzej Wajda. Weitere Informationen bei br-alpha und ein Hinweis zu einem Dokumentarfilm über Janusz Korczak mit dem Titel "Die Steine weinten".
9. November Der SFB übernimmt die Aufführung des für den Abend im Deutschen Fernsehen angekündigten Stücks Schweyk im Zweiten Weltkrieg von Bertolt Brecht nicht. Weitere Informationen >>>
16. November Clark Gable stirbt im Alter von 59 Jahren in Kalifornien. Bekannt wurde er einem Millionenpublikum als Fletcher Christian in Meuterei auf der Bounty und vor allem als Rhett Buttler an der Seite von Vivian Leigh in dem Herzschmerz-Südstaaten-Schinken Vom Winde verweht.
19. Dezember Der erste Teil einer fünfteiligen Krimiserie läuft im DDR-Fernsehen unter dem Titel Der Ermordete greift ein. Regie führt Kurt Jung-Ahlsen. In den Hauptrollen sind u.a. Annekathrin Bürger, Marga Legal, Barbara Dittus und Rudolf Ulrich zu sehen.
S o n s t i g e s / O h n e D a t u m
Z Ohne Datum In der DDR werden Maßnahmen zur Entstalinisierung unternommen. So wird Stalinstadt in Eisenhüttenstadt und die Stalinallee in Ost-Berlin in Karl-Marx-Allee umbenannt. Auch in der UdSSR wird u.a. Stalingrad in Wolgograd umbenannt.
Preise der deutschen Filmkritik bekommen: die Filme Das Glas Wasser und Der brave Soldat Schwejk, der Regisseur Kurt Hoffmann, der Kameramann Günther Anders und die Darsteller Hubert von Meyerinck und Karin Baal.
Erstmals werden vom Bundesinnenminister Spielfilmprämien vergeben, die mit je 250.000 Mark dotiert sind. Elf Filme, die "geeignet sind, das Ansehen der Bundesrepublik im Ausland besonders zu fördern", u.a. Das Glas Wasser, Die Brücke, Das schwarze Schaf, Der brave Soldat Schwejk, Jons und Erdme, Faust. Elf weitere Filme bekommen 200.000 Mark zugesprochen, darunter sind: Der Engel, der seine Harfe versetzte, Der Gauner und der liebe Gott, Der Jugendrichter, Der letzte Zeuge, Der Rest ist Schweigen und Menschen im Hotel.
Erste
Regiearbeiten von
Niklaus
Schilling (Cosmos Action Painting),
Christian
Rischert (Pamphylos - Der Mann mit dem Autotick)
und
Rainer
Erler (Das veilchenblaue Auto, Schlüsselblumen, Die Kuh).
Damals hießen sie nicht Harry & Toto, sondern Huber & Dambrowski, das erste Polizisten-Duo im deutschen Fernsehen. Für den WDR produziert die Bavaria die Vorabend-Serie Funkstreife ISAR 12 bereits 1960 (Ausstrahlungsbeginn 10. Januar 1961). "ISAR 12 - bitte kommen!" So ruft die Zentrale die Funkstreife, wenn sie einen Einsatz meldet. Und schon eilt die Besatzung der ISAR 12 mit Blaulicht und Martinshorn herbei: Polizeimeister Alois Huber zusammen mit Hauptwachtmeister Karl Dambrowski aus Berlin - und dem Dritten im Bunde, Wachtmeister Dieter Resch. Dieser kommt aus Osnabrück und erlebt bereits an seinem ersten Arbeitstag seine blauen Wunder: Statt Verbrecher- und aufregender Verfolgungsjagden warten die kleinen Alltagsgeschichten auf ihn. Die Serie lief zwischen 1960 und 1963 35 mal und folgende Regisseure haben daran mitgearbeitet: Michael Braun, Günter Gräwert, Imo Moszkowicz, Theo Mezger, Günther Richardt.
M U S I K A L I S C H E S 1961
A k t u e l l e H i t s 1961 Danke für die Blumen - Siw Malmquist (in der DDR von Helga Brauer gesungen) Mit 17 fängt das Leben erst an - Ivo Robic Pigalle - Bill Ramsey La Paloma - Freddy Quinn Der Mann im Mond - Gus Backus Weiße Rosen aus Athen - Nana Mouskouri Tanze mit mir in den Morgen - Gerhard Wendland Einen Ring mit zwei blutroten Steinen - Caterina Valente Michael row the boat - Lonnie Donegan Let's Twist again - Chubby Checker Wooden Heart (Muß i denn) - Elvis Presley Are you Lonesome Tonight? - Elvis Presley
B A M B I - S i e g e r 1961
Das
Spukschloss im Spessart
(geschäftlich erfolgreichster
Film, Preis der deutschen Filmkritik) Das Wunder des Malachias (künstlerisch wertvollster Film) Ruth Leuwerik und O.W. Fischer (beliebteste Stars)
B R A V O - O T T O - Leserwahl 1961
Kategorie männliche Filmstars: Gold O.W. Fischer, Silber Hansjörg Felmy, Bronze Rock Hudson Kategorie weibliche Filmstars: Gold Ruth Leuwerik, Silber Sabine Sinjen, Bronze Liselotte Pulver Kategorie Sänger: Gold: Freddy Quinn, Silber: Peter Kraus, Bronze: Elvis Presley Kategorie Sängerinnen: Gold: Cornelia Froboess, Silber: Caterina Valente, Bronze: Heidi Brühl TV-Stars weiblich: Inge Meysel, Irene Koss, Uschi Siebert TV-Stars männlich: Willy Millowitsch, Hans Joachim Kulenkampff, Joachim Fuchsberger
L I T E R A T U R
Kunst oder Kasse
- Der Ärger mit dem deutschen Film von Walther Schmieding Hamburg: Rütten und Loening. 158 Seiten.
Der deutsche Film kann gar nicht besser sein von Joe Hembus. Bremen: Carl Schünemann. 168 Seiten.
Weitere Bücher des Jahres 1961: Das dreißigste Jahr von Ingeborg Bachmann (Erzählungen) Katz und Maus von Günter Grass (Novelle) Das dritte Buch über Achim von Uwe Johnson (Roman) Das Licht auf dem Galgen von Anna Seghers (Erzählung)
E i n i g e K i n o- u n d F e r n s e h f i l m e d e s J a h r e s 1961
Regie:
Bernhard Wicki
Regie: Wolfgang Staudte
Die
Geschichte einer Flucht aus der DDR bildet den Rahmen des Films einiger
deutsch-deutscher Einzelschicksale. Im Mittelpunkt steht ein junges Paar aus der
ostdeutschen Provinz, das in den Westen flüchten will. Spannend.
Regie:
Will Tremper Film, der diverse deutsch-deutsche Einzelschicksale beleuchtet. Interessantes und spannendes Zeitdokument.
Regie:
Helmut Käutner Bei einem kleinen Dorf im Hunsrück wird eine Militärflugbasis für mehrere Tausend amerikanische Soldaten errichtet. Die Einheimischen beäugen sie zwar misstrauisch, erkennen jedoch ihr wirtschaftliches Potenzial. So verdienen zahlreiche Personen an den Amerikanern: als Betreiber von Bars, die ehemals Scheunen waren, als Prostituierte, als Bauherren der Flugbasis. Robert Neidhardt, ein Kieshändler, möchte ebenfalls Geld verdienen. Deshalb schreckt er auch vor dem lukrativen Schwarzhandel nicht zurück. Bei einer Razzia der Polizei gegen die Schwarzhändler muss Robert fliehen, wobei er einen tödlich endenden Verkehrsunfall verursacht. Er flieht weiter und wird dabei immer skrupelloser. Ein weiteres Liebespaar wird durch seine Schuld getötet. (Wikipedia) Darsteller: Ingmar Zeisberg, Hans Cossy, Anita Höfer.
Regie: Paul May Darsteller: Gert Fröbe, Joachim Hansen, Christine Kaufmann, Christian Wolff, Anita Höfer, Edith Schultze-Westrum Anmerkung: Eine weitere glänzende Verfilmung wurde 1985 von Tom Toelle mit Mario Adorf als Sägemüller Jonas Lauretz in der Hauptrolle gedreht.
Regie:
Victor
Vicas,
Drehbuch:
Gerd Oelschlegel. Eine der ältesten Geschichten des Kinos: boy (Hardy Krüger) meets girl (Loni von Friedl). Kalle trifft Christine kurz vor dem Bau der Mauer in Berlin. Eine flüchtige Begegnung, aus der nach und nach Liebe wird, unpretentiös, zurückhaltend, behutsam erzählt. Der Film lebt von seinem authentischen Bild auf die Originalschauplätze des zerrissenen Berlin.
Regie:
Hansjürgen Pohland Die Geschichte eines Jazz-Musikers, der das verlockende Angebot, als kommerzieller Schlagersänger Karriere zu machen, zurückweist und seine künstlerische Integrität behauptet. Hansjürgen Pohlands Regiedebüt ist der bemerkenswerte Versuch, mit avantgardistischen Mitteln aus vorgefundenem Faktenmaterial, improvisierten Dialogen und Laiendarstellern einen "realitätsnahen" Film zu machen. Hansjürgen Pohland ist einer der Unterzeichner des Oberhausener Manifests.
Einige D E F A-Filme des Jahres 1961
Regie: Kurt Maetzig
Mutter Courage und ihre Kinder Regie: Peter Palitzsch / Manfred Wekwerth "Die Geschichte der Marketenderin Courage, für die der Krieg eine Möglichkeit des leichten Geldverdienens bedeutet, und die auch nicht bereit ist, aus der Katastrophe zu lernen, besitzt weit mehr als nur theaterhistorische Bedeutung. Sie hat vielmehr, seit sie zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Exil entstand, nicht von ihrer starken ethischen Eindringlichkeit und auch Aktualität verloren. Diese originalgetreue filmische Wiedergabe der noch unter Brechts Mitwirkung entstandenen Berliner Inszenierung bildet eine hervorragende Grundlage für Gespräche in Gemeinden und Jugendkreisen." (...schreibt die Jury der evangelischen Filmarbeit)
Regie: Konrad Wolf Jahreswende 1932/33. Der jüdische Professor Mamlock ist Chefarzt einer chirurgischen Klinik. Politik interessiert ihn nicht. Als sein Sohn sich dem Widerstand anschließt, weist er ihn aus dem Haus. Auch seiner Tochter Ruth kann und will er nicht glauben, dass sie aufgrund ihres jüdischen Glaubens gezwungen wird, die Schule zu verlassen. Doch Mamlock gerät bald selbst in die Mühlen der Zeit.
Regie:
Gerhard Klein
Regie: Frank Vogel
Regie: Gerhard Klingenberg
Regie: Konrad Petzold
Drei Brüder ziehen aus, um die Objekte ihrer Träume zu suchen. Die beiden älteren, Klaus und Günter, suchen einen Mähdrescher und einen Traktor. Peter dagegen, der jüngste, träumt von einem Märchenschloss... (Progress-Film) Regie: Herrmann Zschoche
Auswahl weiterer Fernsehspiele, die 1961 in Westdeutschland produziert wurden:
Belinda McDonald (Violetta Ferrari) ist eine taubstumme junge Frau, die in einer alten Mühle einsam vor sich dahinvegetiert. Niemand kümmert sich um sie. Das ändert sich, als der Arzt Dr. Jack Roberts (Hellmut Lange) in das Dorf kommt. Er nimmt sich Belindas an und wird ihr Lehrer, bald aber auch ihr Geliebter. Doch plötzlich entdecken auch andere die Schönheit der Frau. Dies geht soweit, dass ein verheirateter Mann sie zu vergewaltigen versucht ... (Text © GP, Die Krimihomepage) Regie: Franz Josef Wild
Liebe oder Geld? Wenn es um diese Frage geht, dann scheint sich Heinrich Krull (Theo Lingen) ganz klar für den Schnöden Mammon zu entscheiden. Dabei ist der Oberlehrer gerade erst von der Hochzeitsreise mit seiner reizenden zweiten Ehefrau Fanny (Bruni Löbel) heimgekehrt. Weil sich seine Tante Elsbeth (Elisabeth Markus) nunmehr etwas vernachlässigt fühlt, stellt sie dem Neffen eine hochattraktive Erbschaft in Aussicht. Ehe sie bis drei zählen kann, wird sie von Heinrich wieder umgarnt und in den Mittelpunkt gestellt, was seiner gerade erst Angetrauten natürlich wenig gefällt. Was folgt sind eine Intrige, Schmeicheleien, Heucheleien und jede Menge Ärger. Schließlich sieht sich Tante Elsbeth zu einer drastischen Maßnahme gezwungen, da die Gier nach Geld allmählich der gesamten Familie den Kopf zu verdrehen scheint … (Text © GP, Die Krimihomepage) Regie: Rudolf Noelte
Nach dem Schauspiel von William Shakespeare. Regie: Franz Peter Wirth Darsteller: Maximilian Schell (Hamlet), Hans Caninenberg (Claudius), Duna Movar (Ophelia), Franz Schafheitlin (Polonius) u.v.a.
Regie: Fritz Umgelter
Regie: Konrad Wagner
G e b u r t s t a g e 1961
07.01. Roland Suso Richter, Regisseur
24.01.
Nastassja Kinski, Schauspielerin 05.02. Dietmar Bär, Schauspieler 20.03. Maja Maranow, Schauspielerin 24.03. Nina Hoger, Schauspielerin 13.04. Uwe Hübner, Radio- und Fernsehmoderator 19.04. Bernd Stelter, Comedian, Schauspieler, Musiker 23.04. Dirk Bach, Comedian (†1.10.2012) 10.05. Henry Arnold, Schauspieler (Heimat von Edgar Reitz) und Regisseur 14.05. Ulrike Folkerts, Schauspielerin 28.06. Irina Wanka, Schauspielerin und Synchronsprecherin 10.07. Ulla Kock am Brink, Moderatorin 31.07. Isabel Varell, Schauspielerin und Sängerin 18.08. Birol Ünel, deutsch-türkischer Schauspieler (gestorben am 3. Sept. 2020) 06.09. Willy Astor, Kabarettist 19.09. Kai Wessel, Regisseur 07.10. Matthias Brandt, Schauspieler 02.12. Gaby Köster, Schauspielerin und Kabarettistin 08.12. Elfi Eschke, deutsch-österreichische Schauspielerin 18.12. Thomas Strittmatter, Autor - (†29.08.1995) 25.12. Stefan Ruzowitzky, österreichischer Regisseur (Anatomie, Die Fälscher) 30.12. Tom Spieß, Filmproduzent
G e s t o r b e n 1961
Wiener Volksschauspieler, der mit bürgerlichem Namen Friedrich Arnold Heinrich Jeschke hieß. Opernsänger, Komiker, Variete-Künstler und Akteur in 160 Filmen. Stirbt in Wien an Gallenkrebs. Sein Bruder war der bekannte Wiener Lieder-Komponist Ernst Arnold (bekannt wurde z.B. das von Hans Moser in dem Film Der verkaufte Großvater gesungene "Wann der Herrgott net will..." von Hans Albin). Mit Club der Dicken und Villa daheim begann Fritz Imhoff 1921 mit zwei Kurzfilmen seine Filmkarriere, die bis 1960/61 mit Der brave Soldat Schweijk und dem Dokumentarfilm Operette aus Wien endet. Er reiste für etliche Tourneen durch Deutschland, Holland und hatte mit Richard Tauber Auftritte in der Schweiz und Italien, außerdem Gastspiele in Prag, Budapest und Paris. Von 1945-48 war Fritz Imhoff Direktor des Wiener Raimundtheaters. Eines seiner bekanntesten Lieder war "Armer Gigolo" (>>> Info zum Lied).
Eine Liste der Filme mit Fritz Imhoff sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
12. März 1961 - Hedwig Wangel, geboren am 23. September 1875 Deutsche Charakterschauspielerin, die in ihren jungen Jahren am Theater die gesamte Bandbreite der klassischen Rollen abdecken konnte. Sie spielte die Nora in Ibsens Emanzipationsstück, sie war die Frau Miller in "Kabale und Liebe", die Maria in "Was ihr wollt" und die Frau Alving in "Gespenster". Ab Anfang der 1930er-Jahre war sie auch im Tonfilm präsent und hatte Rollen bis 1958. Ihre letzten Filme waren Rosen im Herbst von Rudolf Jugert (1955) mit Ruth Leuwerik und Ohne dich wird es Nacht, Regie: Curd Jürgens (1956). Weitere Informationen über Hedwig Wangel bei www.steffi-line.de.
Eine Liste der Filme mit Hedwig Wangel sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
26. April 1961 - Gustav Ucicky, geboren am 6. Juli 1899 Österreichischer Filmregisseur und Kameramann. Ucicky war einer der erfolgreichsten Regisseure in den 1930er-Jahren des Tonfilms. Nach seinem Schulabschluss hatte Ucicky eine graphische Ausbildung durchlaufen und war 1916 zum Film gekommen. Nachdem er als Kamera-Assistent, dann als Fotograf bei einigen Wochenschauen der k.u.k.-Zeit aktiv gewesen war, war er als zweiter Kameramann bei einigen Spielfilmproduktionen, ehe er im Alter von 20 Jahren Chefkameramann wurde. Bis zum Jahre 1925 arbeitete er hauptsächlich mit dem Regisseur Michael Curtiz, aber auch mit anderen zusammen. Ende des Jahres 1926 führte er Regie des Films Die Pratermizzi, mit Anni Ondra in der Titelrolle, das Drehbuch stammt von Walter Reisch.
Ab dann arbeitete er nur noch als Regisseur. 1928 kam er nach Deutschland zurück, wo seine Karriere einen deutlichen Schub nach oben bekam. Kai Weniger schreibt in "Das große Personenlexikon des Films": "Der Österreicher erfreute die deutsch-nationale, politische Rechte mit militärisch-patriotischen Historienstücken ("Das Flötenkonzert von Sanssouci", "Yorck") und bewies gleichfalls eine sichere Hand bei musikalisch-leichten ("Der unsterbliche Lump") und komödiantischen Geschichten ("Hokuspokus"). Nach seinem Heimkehrerdrama "Ein Mensch ohne Namen" inszenierte Gustav Ucicky noch im selben Jahr 1932 mit "Morgenrot" erneut ein chauvinistisch-bellizistisches Drama, mit dem der Wiener soldatische Tugenden und den Heldentod fürs Vaterland pries...(ff) Fortan war Ucicky einer der Vorzeigeregisseure des 3. Reiches, der sich bei andauernder Tätigkeit im Propagandafilm als ein Mann von hoher handwerklicher Qualität erweisen sollte. Mit "Flüchtlinge" thematisierte er noch 1933 die Flucht der Wolgadeutschen, und auch seine perfideste Arbeit "Heimkehr" behandelte ein angeblich von slawischer Seite bedrohtes Deutschtum im Ausland... (ff) Neben solch willfährig angenommenen Film-Aufträgen versuchte sich Ucicky - mit großem Erfolg - als Umsetzer von Literaturadaptionen. Fand bereits seine Kleist-Verfilmung "Der zerbrochene Krug" mit Emil Jannings als Dorfrichter Adam viel Anerkennung, so wurde seine in Folge des Hitler-Stalin-Pakts in Auftrag gegebene Kino-Fassung von Puschkins Klassiger "Der Postmeister" mit Lobeshymnen, Ehrungen und Auszeichnungen überhäuft. Auch nach dem Krieg galt dieses Werk, trotz seines Entstehungshintergrundes, als das beste Werk Ucickys gesamter Karriere." Nach dem Krieg ging er zurück nach Wien und führte weiterhin Regie, oft in melodramatischen Heimat- oder Liebesschnulzen; sein letzter Film war die Fortsetzung des österreichischen Heimatfilms Und ewig singen die Wälder von Paul May Das Erbe von Björndal mit Joachim Hansen.
Eine Liste der Filme von Gustav Ucicky sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
29. April 1961 - Erich Abraham Collin, geboren am 26. August 1899 in Berlin Sänger (zweiter Tenor der legendären "Boy Group" der 1920er- und 1930er-Jahre Comedian Harmonists). Während seiner Schulzeit bekam er Gesangsunterricht und erlernte auch das Geigenspielen. Nach seiner Soldatenzeit begann er seinem Vater zuliebe ein Medizinstudium, welches er aber nach dessen Tod abbrach. Zwischendurch arbeitete er auch bei einer Bank und gab gelegentlich Englischunterricht. 1924 ließ sich Collin an der Hochschule für Musik einschreiben, die er bis 1927 besuchte. Hier machte er die Bekanntschaft mit Erwin Bootz, der ihn 1928 mit den restlichen Mitgliedern der Truppe bekannt machte. Die Gesangsgruppe, bestehend aus Harry Frommermann (Tenor), Robert Biberti (Bass), Ari Leschnikoff (1. Tenor), Erwin Bootz (Pianist), Roman Joseph Cycowski (Bariton) und E. A. Collin, der als 2. Tenor fungierte, feierte in den 1920er- und 1930er-Jahren Riesenerfolge und waren in der ganzen Welt zuhause. Eric Abraham Collin starb am 29. April 1961 in Los Angeles unerwartet während einer Blinddarmoperation an Herzversagen. Sein Grab befindet sich auf dem Hollywood Memorial Cemetery in Los Angeles. In dem Kinofilm von Joseph Vilsmaier wurde Collin durch den Schauspieler Heinrich Schafmeister dargestellt. Weitergehende, umfangreiche Informationen über die Comedian Harmonists sind h i e r zu finden.
Deutsch-österreichische Theater- und Filmschauspielerin. Tochter des Schriftstellers Franz Servaes. Sie ließ sich als Schauspielerin an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst ausbilden. Erstes Engagement 1912 am Herzoglich Sächsischen Hoftheater in Meiningen. Ein Jahr später kehrte sie nach Berlin zurück und wurde von Max Reinhardt an das Deutsche Theater geholt. Dort blieb sie einige Jahre, wobei sie von 1926-1928 mit dem Reinhardt-Ensemble für eine Gastspielreise in die USA ging. Dort feierte sie mit den Stücken "Jedermann", "Ein Sommernachtstraum" und "Diener zweier Herren" große Erfolge. Auch beim Film war die attraktive Frau erfolgreich, ihre erste Filmrolle bekam sie 1916 in Das Tagebuch des Dr. Hart an der Seite von Heinrich Schroth und Käthe Haack. Weitere Filme waren Oberst Redl (1924, Regie: Hans Otto Löwenstein), Grand Hotel (1927, Regie: Johannes Guter), Preußische Liebesgeschichte (1938, Regie: Paul Martin, Der Fall Deruga (1938) mit Willy Birgel, Kleine Mädchen, große Sorgen (1941) an der Seite von Fritz Odemar und Hannelore Schroth, wobei sie in etlichen Filmen auch die Hauptrolle spielte. Oft war ihr Leinwandpartner Emil Jannings. Große Rollen hatte sie aber nur in Stummfilm, in Tonfilmen war sie verstärkt in österreichisch/tschechischen Filmen zu sehen und dort auch nur in mehr oder weniger attraktiven Rollen. Ab 1936 wohnte die Schauspielerin in Wien und spielte ab 1938 über zehn Jahre lang am Theater in der Josefstadt. Von 1952 bis zu ihrem Tode 1961 war sie dem Burgtheater verpflichtet. Dagny Servaes war mit Erwin Goldarbeiter verheiratet, und weil ihr Ehemann jüdischen Ursprungs war, wurde sie aus der "Reichsfilmkammer" ausgeschlossen und nach ihrer Scheidung erst wieder aufgenommen. Tochter Evi Servaes wurde ebenfalls Schauspielerin. Dagny Servaes starb am 10. Juli 1961 in Alter von 67 Jahren in Wien.
Ihr Grab findet sich auf dem Wiener Grinzinger Friedhof (Foto der Grabstätte >>> www.knerger.de. Eine Liste der Filme mit Dagny Servaes sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
22. Juli 1961 - Eduard von Winterstein, geboren am 1. August 1871 in Wien
Seine Mutter war die aus Ungarn stammende Schauspielerin Luise von Wangenheim-Dub, bei der er auch Schauspielunterricht nahm. 1989 kam er zur Bühne und sein erstes Engagement war in Gera. Zur Eröffnung des Theaters in Annaberg am 2. April 1893 spielte er die Titelrolle im Egmont. „Ich war in Annaberg wie neu geboren, war ein ganz anderer Mensch geworden. In diesem kleinen Städtchen war ich erst wirklich zum Schauspieler geworden. […] So wurde die Annaberger Zeit eine der schönsten in meinem Beruf“, schrieb er in seiner Autobiographie. An diesem Theater lernte er auch die Schauspielerin Minna Mengers kennen, die er 1894 auf der Wartburg heiratete (gemeinsamer Sohn: der Schauspieler Gustav von Wangenheim, 1895-1975). Das Theater in Annaberg-Buchholz trägt heute den Namen Eduard-von-Winterstein-Theater. (Quelle: Wikipedia)
Eine Liste der Filme mit Eduard von Winterstein sind bei IMDb und bei Filmportal zu finden.
23. September 1961 -Seymour Nebenzahl, geboren am 22. Juli 1897 Vor 1933 Produzent, z.B. Dreigroschenoper, M - Eine Stadt sucht einen Mörder, Das Testament des Dr. Mabuse, Die Büchse der Pandora). Weitere Hinweise hat das Filmportal.
Filme mit/von Seymour Nebenzahl sind bei IMDb gelistet.
13. November 1961 - Max Hansen, geboren am 22. Dezember 1897 Schauspieler Max Hansen wurde in Mannheim geboren. Wuchs in Deutschland auf und hatte die dänische Staatsangehörigkeit. Er wurde als unehelicher Sohn der dänischen Schauspielerin Elly Benedicte Hansen (1873–1930), die damals als Eva Haller am Mannheimer Apollo-Theater auftrat, geboren. Die Identität des Vaters blieb lange im Dunkeln. Im Taufregister ist Joseph Walder als Vater eingetragen, ein ungarischer "Artist" jüdischer Herkunft und Kollege der Mutter (Wikipedia). Hansen hatte in Kopenhagen Gesangsunterricht erhalten und er begann seine künstlerische Laufbahn 1914 am Münchner Kabarett "Simplicissimus". Weiterhin verdiente er sein Geld als Sänger mit Couplets, Sketche und Opernparodien. Seine Programme führte er in den Niederlanden und auch in Rußland auf. Auf einer Tournee, die ihn durch Kopenhagen führte, gab er sein Debüt als Filmschauspieler. Mit der Darstellung des Csupan in Hubert Marischkas Inszenierung von "Gräfin Mariza" konnte sich Hansen als Operettensänger durchsetzen. Er feierte Erfolge wo immer er hinkam. Max Reinhardt setze ihn ein in seinem Film Die schöne Helena, bei Erik Charell war er für Die lustige Witwe engagiert. Er nahm Schallplatten auf und hatte ab 1927 auch regelmäßig Liveauftritte im Radio. Er spielte weiterhin im Kabarett und hatte seinen größten Erfolg in der Rolle des Kellners Leopold im "Weissen Rössl" (Urauff. 1930 in Berlin). Wikipedia schreibt u.a.: "Mit dem Aufkommen des Tonfilms steigt Hansen dort ebenfalls groß ein und bekommt einen weiteren Popularitätsschub. Charakteristisch ist seine leicht näselnde Stimme, wie man sie heute von Max Raabe kennt. Allein zwischen 1930 und 1933 steht Hansen für zehn Filme vor der Kamera, meist Komödien und Musicals, viele davon mit der Schauspielerin Jenny Jugo. Mit Paul Morgan und Carl Jöken gründet er sogar eine eigene Filmgesellschaft, die Trio-Film GmbH, die aber nicht über ihre erste Produktion „Das Kabinett des Dr. Larifari“ hinauskommt. Der Film, bei dem Hansen als Drehbuchautor, Komponist, Liedtexter und Schauspieler mitwirkt, wird kein kommerzieller Erfolg." Über Max Hansen hat der Regisseur Douglas Wolfsperger 2004/05 eine äußerst sehenswerte und mit dem Prädikat "Wertvoll" (FBW) ausgezeichnete Dokumentation gedreht mit dem Titel "War'n Sie schon mal in mich verliebt".
Filme mit Max Hansen sind bei IMDb und Filmportal gelistet.
14. Dezember 1961 - Aribert Wäscher, geboren am 1.Dezember 1895 in Flensburg Eigentlicher Name: Robert Ernst Wilhelm Wäscher. Theater- und Filmschauspieler, Schriftsteller.
Nach
einer Ausbildung zum Schauspieler begann er 1919 in Berlin seine Bühnenlaufbahn
am "Kleinen Theater", ein Jahr später wechselte er an das
"Deutsche Theater", wo er bis 1923 wirkte. Weitere
Stationen waren das "Lustspielhaus", 1924 die
"Volksbühne" und die "Barnowsky-Bühne" von 1925
bis 1926), das "Staatstheater", welches bis Ende des 2. Weltkrieges
seine künstlerische Heimat wurde. Nach dem 2. Weltkrieg gehörte er von 1946
bis 1950 zum Ensemble des "Deutschen Theaters", spielte
ab 1947 ein Jahr lang am "Renaissance-Theater" und trat
seit 1950 bzw. 1951 am "Schloßtheater" sowie dem
"Schillertheater" auf. Im Verlaufe seiner Karriere avancierte
Wäscher nicht nur auf der Bühne zu einem der bedeutendsten
Charakterdarsteller Deutschlands. Zu seinen herausragenden
Shakespeare-Verköperungen zählte unter anderem der Oberkämmerer
Polonius in "Hamlet" oder der Narr in "Was Ihr
wollt".
Auch in den
nachfolgenden Jahren blieb Wäscher ein vielbeschäftigter und beliebter
Darsteller beim Film, so stand er unter anderem als
Spezereiwarenhändler
Nievergelt zusammen mit Heinz Rühmann für
Helmuth Käutners
Gottfried Keller-Adaption
Kleider
machen Leute (1940) vor der Kamera, mimte den galanten
Landgraf in dem ersten Farbfilm "Frauen
sind doch bessere Diplomaten" (1941) an der Seite von
Marika Rökk und Willy Fritsch oder den Dr. Bartholo in
"Ein
toller Tag" (1945), eine Komödie, die allerdings erst
Ende September 1954 zur Uraufführung gelangte. Aribert Wäscher, dessen Leistungen 1955 mit dem "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse" gewürdigt worden waren, starb am 14. Dezember 1961 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren in Berlin, nachdem er schon zwei Jahre lang nicht mehr hatte auftreten können. Zum letzten Male sahen die Berliner den Charakterschauspieler in dem Stück "Unter dem Milchwald" von Dylan Thomas auf der Bühne des Berliner "Schillertheaters": Schon ein todkranker Mann, sein Leiden erlaubte ihm das Stehen nicht mehr, und seine Rolle war stumm. Das Dunkel des Bühnenbildes ließ ihn kaum erkennbar werden, aber seine Leidenschaft zum Theaterspielen war so unbändig, dass er sich auch damit begnügte, wenn er nur überhaupt auf der Bühne sein durfte. Aribert Wäscher war seit 1954 mit der Schauspielerin Gudrun Genest (1914 – 2013) verheiratet. Aus einer früheren Verbindung stammt ein Sohn, der ebenfalls Aribert Wäscher heißt. (Quelle: www.steffi-line.de)
Filme mit Aribert Wäscher
sind bei
IMDb
und bei
Filmportal
gelistet.
Schauspieler und Theaterregisseur. Bereits im Alter von 16 Jahren wirkte er in einer Schüleraufführung von "Alt-Heidelberg" mit. Eigentlich hatte Domin die Absicht, Architekt zu werden und ging 1920 an das Weimarer Bauhaus zu Walter Gropius. Ein Jahr später fiel für ihn aber die Entscheidung, Schauspieler zu werden und er ging zur Ausbildung an das Reinhardt-Seminar in Berlin. Sein Bühnendebüt gab Friedrich Domin als Lachmann in dem Theaterstück "Michael Kramer" nach Gerhart Hauptmann. Es folgten weitere Engagements in Berlin, Königsberg, Zürich, Gera und Kassel. 1934 kam er zum Ensemble der Münchner Kammerspiele, wo er quasi bis zum seinem Tode Theater spielte. Kay Weniger schreibt in "Das große Filmlexikon": "Dort (in München) debütierte Domin mit der Rolle des Philipp in einer Aufführung von "Don Carlos". Man ließ ihn zunächst Bonvivants spielen, später immer häufiger tiefschürfende Charaktere. Sowohl in klassischen als auch in modernen Stücken überzeugte der Schauspieler mit der sonoren Stimme und dem vertrauenserweckenden, Autorität und Väterlichkeit verheißenden Äußeren. Domin wirkte in Inszenierungen nach Brecht, Dürrenmatt, Beckett und Zuckmayer, aber auch in solchen nach Vorlagen von Ibsen, Schiller, Goethe und Hauptmann." Seit 1939 trat Domin auch vor der Filmkamera auf und wurde vor allem besetzt als "gütiger Honoratior" wie z.B. als Gefängnisdirektor in Der Hauptmann von Köpenick an der Seite von Heinz Rühmann, als General in Ein Mädchen aus Flandern, als Zirkusdirektor in Lola Montez, als Vater von Filmtochter Ruth Leuwerik in Franziska. Seine letzten beiden Filme waren Die Fastnachtsbeichte (Regie: Wilhelm Dieterle, 1960), wo er den Domkapitular Dr. Henrici spielte und Das schwarze Schaf an der Seite von Heinz Rühmann (1961, Regie: Helmuth Ashley).
Filme sind bei IMDb und Filmportal gelistet.
Paul Richter, geboren am 16. April 1895 (andere Quellen 1. April) (Weitere Bilder des Schauspielers)
Seine wohl bekannteste Rolle ist die des Siegfried in Fritz Langs Stummfilmklassiker Die Nibelungen von 1924, den man mit satten 293 Minuten durchaus als Monumentalfilm bezeichnen könnte. Später in der Tonfilmzeit sah man Paul Richter zumeist in Heimat- bzw. Ganghofer-Filmen, z.B. 1953 Der Klosterjäger, 1954 Schloß Hubertus, 1955 Das Schweigen im Walde, 1957 Der Jäger von Fall, 1957 Wetterleuchten um Maria und 1958 Die singenden Engel von Tirol. Paul Richter war mit der norwegischen Schauspielerin Aud Egede Nissen verheiratet. Wikipedia schreibt: "Dank seiner klassischen Theaterausbildung konnte Paul Richter auch nach dem Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm seine Karriere erfolgreich fortsetzen. Er spielte insgesamt in mehr als siebzig Filmen einige Haupt- und zahlreiche Nebenrollen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der passionierte Bergsteiger und Jäger Paul Richter noch in mehreren Heimatfilmen zu sehen, ehe er 1959 infolge einer Augenoperation seine Karriere beendete. Er liegt auf dem Friedhof Weidling bei Klosterneuburg in Österreich begraben."
Eine Filmografie ist bei IMDb und Filmportal gelistet.
Layout:
Rosemarie Kuheim
Ich bedanke mich bei Herrn Dr. Kay Weniger, der mir erlaubt hat, Textstellen aus seinem "Personenlexikon des Films" für diese Chronik zu übernehmen. Weiterhin enthält diese Chronik Informationen aus der Website HDG/LEMO (Haus der Geschichte/Lebendiges Museum Online) und aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Ebenso vielen Dank an Frau D'heil, die mir ebenfalls Textübernahme erlaubt hat.
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