Deutsche Film- und Fernsehgeschichte 1962

...und ein wenig Zeitgeschichte

Jahresrückblick - 1962 - Tagesschau

    

  

 

  

In der Bundesrepublik werden 64 Spielfilme gedreht, DEFA-Spielfilme: 25.  

  

 

1. Januar 

Erste Probeaufnahmen der Beatles bei der Plattenfirma DECCA. Sie werden mit der Begründung abgelehnt, dass Gitarren-spielende Bands oder Gruppen nicht mehr modern seien. Am 11. September des gleichen Jahres nehmen sie ihre erste Single "Love me do" auf. (Quelle: Wikipedia)

 

     

...Oh, dieser Wolfgang Neuss...

3. - 17. Januar 

Der Durbridge-Mehrteiler Das Halstuch wird mit 90 % zum Einschaltquoten-Spitzenreiter der Programmgeschichte:

Ein Kaff namens Littleshore in der Nähe Londons. Eine junge Frau, tot – mit einem Schal erdrosselt. Inspektor Harry Yates übernimmt den Fall. Wer ist die Tote? Gutsbesitzer Alistair Goodman erkennt sie bald. Es handelt sich um Faye Collins, die Schwester des gehbehinderten Musikers Edward Collins. Marian Hastings, die Verlobte des reichen Goodmans, hat Faye Collins am Abend vor ihrer Ermordung angeblich mit einem unbekannten Herrn gesehen. Ein paar Tage später erkennt sie ihn wieder - auf einem Zeitungsfoto. Es ist der Londoner Verleger Clifton Morris. Die Ereignisse überstürzen sich, als ein Geigenschüler von Edward Collins in seinem Geigenkasten die Mordwaffe - das Halstuch - findet…

Dieses Fernsehspiel schaffte es an seinen Sendeabenden, dass Fabriken keine Nachtschichten mehr einlegen konnten, weil die Leute vor dem Fernseher saßen und nicht zur Arbeit kamen (die Fernsehnation war nur noch einmal so verrückt: 1966 beim Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland : England). 

 

 

 

Und dann kam der Hammer: Mit seiner Zeitungsanzeige sorgte Wolfgang Neuss für den Fernsehskandal des Jahres. Denn am 15. Januar 1962, zwei Tage vor Ausstrahlung der letzten Halstuch-Folge, veröffentlichte der Berliner Kabarettist in einer Zeitungsannonce, die Werbung für seinen Kinofilm Genosse Münchhausen machen sollte, den Namen des Halstuchmörders mit den Worten "Dieter Borsche ist der Mörder", um so mehr Zuschauer für seinen Film in die Kinos zu locken. Das löste einen regelrechten Skandal aus. Neuss erhielt Morddrohungen, und die Bild-Zeitung bezeichnete ihn in einem Artikel als Vaterlandsverräter. Später gab Neuss an, den Mörder lediglich richtig erraten zu haben. (Quelle: Wikipedia - Abbildung DVD und Inhaltsangabe mit freundlicher Genehmigung von presse.studio-hamburg-enterprises.de)

  

 

11. Januar 

Kleine Statistik am Rande: Brecht siegt mit 168 : 93. Positiv war das Ergebnis einer Umfrage vom Januar 1962 in "BILD", ob Stücke von Brecht nach der Errichtung der Berliner Mauer im Deutschen Fernsehen noch gezeigt werden sollten. Brechts Leben des Galilei (inszeniert von Egon Monk) wurde am 11. Januar 1962 mit Ernst Schröder in der Titelrolle ausgestrahlt.

  

 

Z  7. Februar

Grubenunglück auf der Zeche "Luisenthal" in Völklingen/Saarland fordert 299 Tote. Es ist bis dahin das schwerste Grubenunglück in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

  

 

Z 16./17. Februar 

Schwerste Sturmflut seit 100 Jahren an der deutschen Nordseeküste. Orkanartige Nordweststürme brechen alle Sicherungseinrichtungen und die Fluten haben freie Bahn ins Landinnere. Die Bewohner von Niedersachsen und Schleswig-Holstein können noch vor dem Schlimmsten bewahrt werden, aber im Elbgebiet von Hamburg verursachen die Wassermassen katastrophale Schäden. Der Stadtteil Wilhelmsburg und das gesamte Hafengebiet werden überflutet. Insgesamt finden 337 Menschen den Tod. Weiteres dazu hat die Webseite des NDR.

Eine Webseite mit vielen Informationen zur damaligen Dramatik ist hier zu finden: http://sturmflut.hamburg.de 

    

 

17. Februar 

Conny Froboess ist mit ihrem Songtitel "Zwei kleine Italiener" Siegerin der Deutschen Schlagerfestspiele in Baden-Baden. Plätze 2 und 3 werden von Siw Malmquist mit "Die Wege der Liebe sind wunderbar" und Margot Eskens mit dem Titel "Ein Herz, das kann man nicht kaufen" belegt. 

  

 

Die großartige Therese Giehse, hier bei einer Lesung 1973 in Berlin

Foto: Evelyn Richter, 1973
Aufn.-Nr.: df_hauptkatalog_0201053
Eigentümer: Deutsche Fotothek (siehe auch vintage print) df_pos-1986-b_0000071.
Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 19.05.2017 

21. Februar 

Unter der Regie von Kurt Horwitz wird die groteske Tragikomödie von Friedrich Dürrenmatt, "Die Physiker", am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Für das deutsche Fernsehen wurde diese Geschichte 1964 als Fernsehspiel vom Autor selbst bearbeitet. Das Stück spielt In einer privaten Irrenanstalt, wo drei scheinbar verrückte große Physiker untergebracht sind... einfach genial in der Fernsehspielbearbeitung: Therese Giehse als Fräulein Dr. Mathilde Zahnd. Weitere Protagonisten: Gustav Knuth und Wolfgang Kieling.

  

 

28. Februar 

Das "Oberhausener Manifest": Während der VIII. Westdeutschen Kurzfilmtage geben 26 junge Filmemacher eine Erklärung ab und unterzeichnen ein Manifest gegen den "konventionellen deutschen Film" und die künstlerisch einengenden kommerziellen Produktionsmethoden. Sie wollen dem ihrer Ansicht nach verlogenen Kino der Wirtschaftswunderzeit einen "neuen deutschen Film" entgegensetzen, der die Wirklichkeit in der Bundesrepublik zeigt. Zu den Unterzeichnern gehören u.a. Alexander Kluge, Hansjürgen Pohland, Peter Schamoni (geb. 1934) und Edgar Reitz (geb. 1932), die in der Folgezeit gemeinsam mit anderen jungen Regisseuren realistische Filme über aktuelle Themen wie Abtreibung, Scheidung, Generationenkonflikte und gesellschaftliche Außenseiter drehen. (Information mit Erlaubnis aus Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Lebendiges Museum Online)

 

 

 

 

 

 

 

Z 22. März 

Die DDR-Regierung führt Visa für Bundesbürger ein, die in die DDR einreisen wollen.

 

 

27. März  

Zum 100. Geburtstag von Gerhart Hauptmann bringt der NDR drei von seinen Stücken im Abendprogramm des Deutschen Fernsehens:

am 27.3.1962 die Komödie Der Biberpelz mit Inge Meysel und Ernst Schröder unter der Regie von John Olden und am 29.3.1962 das Schauspiel Der rote Hahn, mit Rudolf Platte, Inge Meysel, Maria Körber, Heinz Reincke, Kurt Conradi, Peer Schmidt, Carl Kuhlmann, Peter Striebeck, Wolfgang Kieling, Wilhelm Grothe, Ernst Schröder. Kurz nach Hauptmanns Geburtstag folgt am 10.6.1962 die WDR-Produktion von Schluck und Jau unter der Regie von Peter Beauvais mit Ernst Ronnecker, Lukas Amman und Herbert Stass.

  

Ringo Starr, hier in Hamburg am 10.01.2012

 

(Urheber: Rob Acosta. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert)

  

13. April 

Der "Starclub" in Hamburg wird eröffnet. Dort treten die Beatles zum ersten Mal mit Ringo Starr am Schlagzeug auf.

  

 

4. Mai 

Die Fernsehdiskussion "Das ungewollte Leben" (BR) über Abtreibung und Geburtenkontrolle greift ein bislang tabuisiertes Thema auf. 

  

 

5. Mai 

Der "Koch-Klub" unter der Leitung von Horst Scharfenberg startet im SWF. Damit wird die Tradition der Kochsendungen begründet. Für die damalige Zeit ungewöhnlich ist die Vorstellung eines Männer-Kochklubs. Horst Scharfenberg stirbt am 18. Januar 2006. 

Das Pendant zu Horst Scharfenberg war der Hobbykoch Clemens Wilmenrod, wozu der NWDR eine fünfzehnminütige Sendung ab dem 20. Februar 1953 zweiwöchentlich zur besten Sendezeit ausstrahlte. Wer kann sich denn noch an die "mit einer Mandel gefüllte Erdbeere" oder an die Kreation "Arabisches Reiterfleisch" erinnern. Die Sendung wurde bis 1964 mit 185 Folgen produziert. Clemens Wilmenrod starb am 12. April 1967 durch Selbsttötung.

2009 wurde in der Regie von Kaspar Heidelbach der Fernsehfilm Es liegt mir auf der Zunge ausgestrahlt, Episoden aus dem Leben des Fernsehkochs, mit Jan Josef Liefers und Anna Loos als Clemens und Anna Wilmenrod in den Hauptrollen.

    

 

 

Christian Doermer und Vera Tschechowa in Das Brot der frühen Jahre

Foto: ARD

 

 

18. Mai 

Premiere des Film Das Brot der frühen Jahre nach dem Roman von Heinrich Böll, der in diesem Jahr auch einen Deutschen Filmpreis erhält. Regie und Drehbuch: Herbert Vesely. Hauptdarsteller: Christian Doermer und Vera Tschechowa.

Filminhalt: "Der Ausbruch aus einem vorgeplanten Leben. Der junge Walter Fendrich, aufgewachsen in einer Zeit der Entbehrungen, ist angekommen im Land des Wirtschaftswunders: Er hat eine gutbezahlte Arbeit, besitzt ein schickes Auto und eine schöne Wohnung. Seine Karriere, der Luxus und die Verlobung mit der Tochter des Chefs: all das wird unwichtig für Walter, als er sich in Hedwig verliebt. Er zieht einen Schlussstrich unter seine bisherige Existenz. Herbert Veselys von Alain Resnais und Michelangelo Antonioni beeinflusster Film, gedeutet als Neuanfang für eine junge deutsche Filmkunst, wählt einen unterkühlten Ton, zerlegt die anspielungsreiche Liebesgeschichte in Fragmente und konfrontiert den Betrachter mit Verfremdungstechniken – ein avantgardistisches Experiment mit unscharfen Bildern, extremen Kamerawinkeln und irritierenden Montagen. Vesely inszeniert Berlin ohne jegliches gemütliches Lokalkolorit als einen beinahe anonymen Ort des Wartens und Suchens, an dem die Zeichen der Stadt – die Bahnhöfe, die Fassaden, die Straßenzüge – stets auf die verunsicherten Beziehungen zwischen den Figuren verweisen." (Quelle: Deutsches Historisches Museum Berlin - Zeughauskino)

  

 

 

 

 

 

22./24./29. Mai 

ARD-Ausstrahlung des viel diskutierten Mehrteilers Die Revolution entlässt ihre Kinder von Claus Hubalek in der Regie von Rolf Hädrich. Die Verfilmung basiert auf der Autobiographie von Wolfgang Leonhard, der seine Erlebnisse als Jugendlicher bzw. junger Erwachsener in der Zeit von 1935 bis 1949 beschreibt.

  

 

22. Juni bis 3. Juli - Berlinale

Der Spielfilm Die Rote von Helmut Käutner, der Experimentalfilm Ohne Datum von Ottomar Domnick und der "Kulturfilm" Galapagos von Heinz Sielmann werden in den Wettbewerb geschickt. Sielmanns Film wird von der Dokumentationsfilm-Jury mit Gold bedacht. Die Berlinale war in diesem Jahr sehr schwach besucht, wohl wegen des Ausbleibens der ostdeutschen Besucher, die wegen des Mauerbaus fernbleiben mussten.

  

 

Z 4. Juni 

Im spektakulärsten deutschen Indizienprozess der Nachkriegszeit werden Vera Brühne und ihr Bekannter, Johann Ferbach, des Doppelmordes für schuldig erkannt und zu lebenslanger Haft verurteilt. (Quelle: http://www.dhm.de/lemo

Info: Im Jahre 2001 drehte Filmemacher Hark Bohm die skandalträchtige Geschichte in einem knapp 300 Minuten dauernden Fernsehfilm mit dem Titel Vera Brühne, der von Bernd Eichinger produziert wurde. Die Titelrolle wurde von Corinna Harfouch übernommen; weitere Schauspieler waren Uwe Ochsenknecht (als Johann Ferbach), Ulrich Noethen (Oberstaatsanwalt Böck), Hans Werner Meyer (Anwalt Dr. Haddenhorst), Mavie Hörbiger (Stephanie Virno), Udo Wachtveitl (Kommissar Sternmüller) und Fritz Wepper (Verteidiger Dr. Wallner). Die Erstausstrahlung lief am 24.5.2001 in SAT.1. Der Fernsehsender "arte" zeigte am 14.3.2008 eine neu geschnittene Fassung von 180 Minuten.

 

  

24. Juni - Deutscher Filmpreis 

Keine ersten Preise für einen Spielfilm und Regie. Ein Filmband in Gold als zweiter Preis geht an Das Brot der frühen Jahre. Die Filme Zwei unter Millionen, Das Wunder des Malachias und Frage sieben bekommen je ein Filmband in Silber. 

  

 

Folgende Künstler erhalten je ein Filmband in Gold:

   

Fotograf: Alexander Binder - das Foto ist gemeinfrei Fotograf: Alexander Binder - das Foto ist gemeinfrei

Lil Dagover 1927
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. Nr. 1084/3 (Ausschnitt)

 

Trude Hesterberg vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder(1888 – 1929) / Mac Walten
Quelle: Wikipedia; Photochemie-Karte Nr. K 147

 

Lil Dagover, Rudolf Forster, Paul Henckels, Trude Hesterberg, Hans Leibelt, Hans Moser und Olga Tschechowa  bekommen je eine Auszeichnung für 'langjähriges und hervorragendes Schaffen im deutschen Film', diese Auszeichnung wird zum ersten Mal vergeben.

 

 

Lizenzhinweis für beide Fotos: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers

  

 

Z 12. Juli 

Die Rolling Stones haben ihren ersten Auftritt im legendären Marquee-Club in London. Der 12. Juli 1962 gilt bis heute als Gründungstag der Band. (Quelle: Wikipedia)

    

 

22. Juli 

Das Fernsehmagazin "Report" wird nun im Wechsel mit "Panorama" ausgestrahlt.

  

 

Z 23. Juli  

Mit Hilfe des Erdsatelliten "Telstar 1" wird die erste Live-Sendung aus Amerika empfangen, u. a. Präsident Kennedys Pressekonferenz und ein Baseballspiel.

  

 

  

 

 

Z 5. August 

Die 36jährige US-amerikanische Schauspielerin Marilyn Monroe setzt mit einer Überdosis Schlaftabletten ihrem Leben ein Ende.

  

 

Z 17. August 

An der Berliner Mauer wird der 18jährige Ost-Berliner Arbeiter Peter Fechter bei einem Fluchtversuch von Volkspolizisten der DDR angeschossen. Er verblutet im Niemandsland zwischen Stacheldraht und Panzersperren, ohne dass ihm jemand zu Hilfe kommt. Im Folgenden kommt es in West-Berlin zu Demonstrationen, die teilweise nur mit Polizeigewalt von einem Vordringen auf die Mauer abgehalten werden können.  (Quelle: http://www.dhm.de/lemo

  

 

Z 23. August

Mit der ersten Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Untersuchung über die Folgen des Schlafmittels "Contergan" (siehe auch Wikipedia) wird eine "der größten medizinischen Katastrophen" bekannt. Die Einnahme des Mittels während der Frühschwangerschaft führt allein in der Bundesrepublik zu teils schweren Missbildungen bei etwa 4.000 bis 5.000 Neugeborenen, von denen viele frühzeitig sterben. Etwa 4000 betroffene Eltern treffen sich am 19. Juni 1965 zu einem Kongress. Anklage gegen Angestellte der Herstellerfirma Chemie Grünenthal GmbH wird im März 1967 erhoben. (Quelle: http://www.dhm.de/lemo

  

 

Josef Meinrad als Andreas Pum in Die Rebellion von Joseph Roth. Wolfgang Staudte führte Regie bei diesem Fernsehfilm

Quelle: Wiengeschichte Wiki (Pressefoto)

13. September 

ARD-Ausstrahlung der Fernsehbearbeitung Wolfgang Staudtes Die Rebellion von Joseph Roth (NDR): "Andreas Pum (Josef Meinrad) ist Invalide. In einer Straßenbahn wird er von den Fahrgästen zu einem Sündenbock gemacht. Er soll Mitschuld an dem Elend nach dem ersten Weltkrieg haben. Pum begehrt dagegen auf und wird bestraft. Dabei verliert er den Glauben an einen gerechten Gott." (Quelle: mit Erlaubnis Die Krimihomepage)

 

 

Z 8. Oktober - 23. Dezember

Die "Spiegel-Affäre" weitet sich zur Regierungskrise aus. Namhafte Redakteure werden verhaftet. Franz Josef Strauß nimmt seinen Hut. Weiteres zu diesem Skandal ist bei Wikipedia zu lesen.

  

 

13. Oktober 

In Deutschland läuft in der ARD die erste Folge der US-amerikanischen Fernsehserie Bonanza. Sie ist nach "Rauchende Colts" (635 Folgen) mit insgesamt 431 Folgen die zweitälteste Westernserie des Fernsehens überhaupt. In den Haushalt der "kernigen Männerserie" gehören Familienoberhaupt Ben Cartwright (Lorne Greene), dessen Meinung Gesetz ist, Adam Cartwright (Pernell Roberts) ältester Sohn, Eric, genannt "Hoss" Cartwright (Dan Blocker), zweitältester Sohn und Hitzkopf und Küken "Little Joe" Joseph Cartwright (Michael Landon). Hinzu kommt Hop Sing, gespielt von Victor Sen Yung, ist der chinesische Koch der Cartwrights. (Quelle: Wikipedia)

    
 

21. Oktober  

Der dramatische fünfteilige Fernsehfilm (ca. 440 Minuten) Geboren unter schwarzen Himmeln hat im DDR-Fernsehen Premiere. Regie führt Achim Hübner. Bei TV-Wunschliste ist zu lesen: "Die stark politisierte Miniserie des Deutschen Fernsehfunks stimmt das Hohelied auf den antifaschistischen Arbeiter an."

In diesem fünfteiligen Fernsehfilm wurden 30 Jahre der deutschen Arbeiterbewegung ins Szene gesetzt, konkret 30 Jahre des Kampfes um die Leuna-Werke. Es ist eine Chronik der Familie Frenzel aus den Jahren von 1916 bis 1945. Walter (Horst Hiemer) und Gertrud (Barbara Dittus) lernen sich beim Bau des Leunawerkes in Sachsen-Anhalt kennen; in den genannten Jahren durchleben sie Kriege, Arbeiteraufstände, Streiks, aber auch Stunden des gemeinsamen Glücks - es ist auch die Geschichte einer großen Liebe. (Quelle: www.fernsehenderddr.de

Weitere Darsteller: Eberhard Mellies (Steffens), Peter Dommisch (Willi), Horst Weinheimer (Max) u.a.

 
 

Tilly Lauenstein u. Gustav Knuth - Foto: SWR-Media Services

Szene mit Gustav Knuth und Tilly Lauenstein aus Alle meine Tiere, 1962

  

www.swrmediaservices.de 

26. Oktober 

In der ARD startet die Serie Alle meine Tiere. Eine Familiengeschichte (im wahrsten Sinne des Wortes) von Heinz-Oskar Wuttig. Im Wesentlichen geht es in der 9teiligen TV-Serie um Freud und Leid in der Familie Karl und Gerda Hofer, die gemeinsam eine Tierarztpraxis betreiben, während sich das Hausmädchen Lenchen darum kümmert, den Hofers das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Die Kinder sind ebenfalls immer noch im Haus: Bärbel studiert und Ulli geht aufs Gymnasium. Der Tierarzt wird von Gustav Knuth und seine Frau von Tilly Lauenstein gespielt. Die beiden Kinder werden von Sabine Sinjen und Volker Lechtenbrink verkörpert und die Haushaltshilfe von der sympathischen Schauspielerin Käthe Jaenicke. (Information aus SWR- Mediathek)

  

 

12. Dezember 

Nach etlichen Wallace-Filmen findet eine weitere unglaubliche Erfolgsserie Einzug in deutsche Kinos. Produzent Horst Wendlandt und Regisseur Harald Reinl ziehen mit dem ersten der produzierten "Karl-May-Film" Der Schatz im Silbersee 6 Millionen Zuschauer an. Es folgen bis 1968 noch Winnetou I-III (1963-1965) und Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten (1968). Weitere Filme dieses Genres wurden von Alfred Vohrer in Szene gesetzt.

  

 

Z 14. Dezember 

In der DDR entsteht die staatliche Handelsorganisation Intershop, die Ausländer dazu anhalten soll, Waren gegen konvertierbare Währungen zu verkaufen. Der wohl nicht gewünschte Nebeneffekt war der, dass DDR-Bürger jetzt einen Einblick in die Waren des Westens hatten, ohne jedoch davon profitieren zu können.

  

 

    

S o n s t i g e s / O h n e   D a t u m

 

Mit Hanns Lothar und Wolfgang Reichmann dreht Rainer Erler den Film Seelenwanderung

Für diesen Film gab es mehrere Preise: Bischof-Dibelius-Preis anlässlich der IFF in Berlin, Ernst-Lubitsch-Preis, Goldene Nymphe auf dem Festival in Monte Carlo und den Prix Italia in Verona. Die Deutsche Film und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden gab diesem Film das Prädikat: Besonders wertvoll. 

  

Ernst Lubitsch-Preis an Gustav Knuth. (Weitere Informationen über Ernst Lubitsch) + www.lubitsch.com (englischsprachig)

 

Der Preis der deutschen Filmkritik geht an Kameramann Wolf Wirth. Ab Mitte der 1970er Jahre wandte sich Wolf Wirth ganz der Werbung zu. Als Unterzeichner des "Oberhausener Manifestes" empfing er 1982 wegen seiner Verdienste um den deutschen Film das dritte Filmband in Gold. Weitere Preise gingen an Richard Münch, Walter Giller und Loni von Friedl. Der Bundesminister des Innern zeichnet erstmals drehreife Bücher mit Prämien von je 200.000 Mark aus. Von den fünf geförderten Projekten werden nur zwei realisiert: Das Lamm, Regie: Wolfgang Staudte und Kennwort Reiher, Regie: Rudolf Jugert.

 

Erste Regiearbeiten von Jean Marie Straub (Kurzfilm Machorka Muff), Werner Herzog (Kurzfilm Herakles), Peter Schamoni (TV-Film Die Passion), Gustav Ehmck (Kurzfilm Ferien auf der Straße), Theo Gallehr (TV-Dokumentation Sieben auf einen Streich).  

 

Erster Lang-Spielfilm von Herbert Vesely (Das Brot der frühen Jahre).  

  

Z  Die Anti-Baby-Pille kommt in Deutschland auf den Markt.

   

Z  Einer meiner Lieblingsautoren, John Steinbeck, erhält den Nobelpreis für Literatur. Für mich beeindruckend seine Romane "Die Straße der Ölsardinen", "Früchte des Zorns" und vor allem "Von Mäusen und Menschen" (dieser Roman wurde 1968 mit Peer Schmidt als George und Wolfgang Reichmann als Lenny in der Regie von Rolf Hädrich) verfilmt.

  

   

 

M U S I K A L I S C H E S  1962

 

  • John Lennon heiratet Cynthia Powell.

  • Elvis Presley hat mit "Return To Sender" wieder einen großen Hit und kann sich in den Charts behaupten.

  • Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page formieren sich zur Gruppe "The Yardbirds".

  • Der Song I can't stop loving you, den der seit der Kindheit erblindete Ray Charles singt, stürmte die Hitlisten.

  • Freddy Quinn, "Deutschlands Junge von der Waterkant" (obwohl er aus den österreichischen Bergen kam), bringt sein erstes Album heraus: "Freddy auf hoher See". Übrigens hat Freddy Quinn zwischen 1956 und 1966 in den bundesdeutschen Hitparaden unglaubliche zehn Nr. 1-Erfolge.

  • Bob Dylan bringt sein erste Album heraus: "Bob Dylan".

  • Bob Moore erreicht mit seinem Hit "Mexico" die Bravo-Charts bis auf Platz 3, was ihm sogar einen Bronzenen Löwen bei Radio Luxemburg einbringt.

  • Sänger und Gitarrist Jon Bon Jovi wird am 2. März geboren.

  • Der Schlagersänger und Songschreiber Nik P. (Presnik) wird am 6. April geboren. Nik P. hatte mit seinem Song "Ein Stern, der deinen Namen trägt" einen so erfolgreichen Hit, dass er sich über 100 Wochen!!! in den deutschen Charts halten konnte.

  

 

 

A k t u e l l e   H i t s  1962

 

Gerhard Wendland in der Rudi Carrell Show, 1963

Foto: Nationaal Archief, Urheber: Jac. de Nijs / Anefo

Tanze mit mir in den Morgen - Gerhard Wendland

Mexico - Bob Moore

Zwei kleine Italiener - Conny Froboess

Heißer Sand - Mina

Ich schau den weißen Wolken nach - Nana Mouskouri

Speedy Gonzales - Rex Gildo 

Junge, komm bald wieder - Freddy Quinn

Sauerkraut-Polka - Gus Backus

Auf meiner Ranch bin ich König - Peter Hinnen

Sweety - Peter Kraus

Elisabeth-Serenade - Günter Kallmann-Chor

Pepermint-Twist - Caterina Valente und Silvio Francesco

Return to sender - Elvis Presley

I can't stop loving you - Ray Charles

  

  

 

 

 

B A M B I - S i e g e r  1962

    

 

B R A V O - O T T O - Leserwahl  1962

Kategorie männliche Filmstars: Gold O. W. Fischer, Silber Rock Hudson, Bronze Anthony Perkins

Kategorie weibliche Filmstars: Gold Ruth Leuwerik, Silber Christine Kaufmann, Bronze Sophia Loren

Kategorie Sänger: Gold: Freddy Quinn, Silber: Gus Backus, Bronze: Peter Kraus

Kategorie Sängerinnen: Gold: Connie Francis, Silber: Caterina Valente, Bronze: Conny Froboess

TV-Stars weiblich: Inge Meysel, Irene Koss, Margot Trooger

TV-Stars männlich: Heinz Drache, Willy Millowitsch, Lou van Burg

 

     

  

L I T E R A T U R

 

"Geschichte des Films" von Ulrich Gregor / Enno Patalas. Die erste ernsthafte Geschichtsdarstellung der internationalen Filmkunst deutscher Autoren.

  

"Film gestern und heute" von Horst Knietzsch. Gedanken und Daten zu sieben Jahrzehnten Geschichte der Filmkunst.  

  

Auf Antrag des Bundesinnenministers verfügt die Bundesprüfstelle die Indizierung des Romans "Dein Sohn lässt grüßen" von Ulrich Schamoni. In der Begründung heißt es: "Als Mädchen von heute kommen in der Schrift fast ausnahmslos solche vor, die sich hemmungslos als Sexualobjekt gebrauchen lassen... und bei Parties nur das eine Ziel haben: 'petting to climax' oder 'es zu tun'".

 

Alexander Kluge veröffentlicht  seinen ersten Erzählband "Lebensläufe".

 

 

 

E i n i g e   K i n o-  u n d  F e r n s e h f i l m e   d e s   J a h r e s  1962

 

Das Brot der frühen Jahre

(Inhalt siehe weiter oben.)

Regie: Herbert Vesely

  

 

Wer einmal aus dem Blechnapf frisst

Regie: Fritz Umgelter, Drehbuch: Reinhart Müller-Freienfels, nach dem Roman von Hans Fallada

Pressetext WDR: "Die Fernsehinszenierung des Romans von Hans Fallada um die Geschichte des gestrauchelten Buchhalters Willi Kufalt wird von Regisseur Umgelter in den frühen sechziger Jahren angesiedelt, um Wirklichkeitsnähe zu erreichen. Die Inszenierung aktualisiert einen Lebensweg in einer Zeit, in der das sogenannte Wirtschaftswunder das Leben in Deutschland noch nicht allzu sehr stabilisiert hatte: Nach fünf Jahren Knast wegen Unterschlagung und schwerer Urkundenfälschung wird Willi Kufalt in eine Freiheit entlassen, der er nicht mehr gewachsen ist. Der ehemalige Buchhalter versucht es mit Gelegenheitsarbeiten, aber die Inflationszeiten sind schlecht. So gerät er wieder auf die schiefe Bahn und kehrt resigniert ins Gefängnis zurück, den Ort, der ihm die Sorgen ums tägliche Dasein abnimmt und der dem geschundenen kleinen Mann nicht trister vorkommt als die ärmliche, feindselige, tückische Welt draußen."

Darsteller: Klaus Kammer, Peter Ehrlich, Siegurd Fitzek, Wolfgang Reichmann, Hans Cossy, Ursula Dirichs u.a.  

   

 

Die glücklichen Jahre der Thorwalds

Regie: John Olden/Wolfgang Staudte, Drehbuch: Maria Matray)

Wenige Tage nach Drehbeginn erkrankte John Olden. Am 10.9.1962 schloss Staudte einen Regievertrag für die Beendigung des Films ab. Durch den Regiewechsel mussten die Aufnahmen für etwa eine Woche unterbrochen werden.

Elisabeth Bergner bekam 1963 für ihre Rolle das Filmband in Gold.

Darsteller: Elisabeth Bergner, Hansjörg Felmy, Johanna Matz, Dietmar Schönherr, Brigitte Grothum u.a.

  

 

Montserrat

Regie: Fritz Umgelter, der 1962 ein Remake seines eigenen Films von 1957 drehte.

Fernsehspielinszenierung nach einem Drama von Emmanuel Robles.

Die spanische Kolonialarmee wütet unter den Eingeborenen Venezuelas, die sich unter Simon Bolivar zum Freiheitskampf erheben (1815-1825). Montserrat, Offizier der spanischen Armee, entscheidet sich für das ausgebeutete Volk und verhilft Bolivar zur Flucht. Der spanische Hauptmann Izquierdo will Montserrat zwingen, den Fluchtort Bolivars preiszugeben und stellt ihm sechs unbeteiligte Bürger als Geiseln gegenüber. Montserrat opfert die Geiseln in der Hoffnung, den Volksführer Bolivar vor dem Tod zu retten und somit die Fortsetzung des Aufstands zur Befreiung des Landes zu ermöglichen. (Quelle: Bestandsverzeichnis der Fernsehspiele 1955 - 88, herausg. vom  Hessischen Rundfunk, Frankfurt 1989)

Darsteller (1962):  Wolfgang Kieling (Izquierdo), Robert Graf (Montserrat), Herbert Weicke (Morales), Siegurd Fitzek (Zuazola), Horst Raspe (Antonanzas), Norbert Kappen (Pater Coronil), Karl Georg Saebisch (Der Töpfer), Heinz Leo Fischer (Der Kaufmann), Elisabeth Orth (Die Mutter), Manfred Heidmann (Der Schauspieler), Eddie Greene (Ricardo), Angela Grant (Elena).

Darsteller (1957): Günter König (Montserrat), Peter Capell (Izquierdo), Georg Konrad (Zuazola), Hans Martin Koettenich (Antonanzas)

  

 

Die Rote

Regie: Helmut Käutner

Der Film lief 1962 im Wettbewerb der Berlinale, ging bei der Preisvergabe allerdings leer aus.

Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst. Die rothaarige Dolmetscherin Franziska Lucas trennt sich von ihrem Mann und ihrem Geliebten. Im winterlichen Venedig gerät sie zwischen drei Männer: Patrick, ein britischer Homosexueller, der als Geheimagent in Nazi-Deutschland gefasst und zum Verräter wurde, der brutale Gestapomann Kramer, der ihn damals umgedreht hatte und der jetzt in Italien untergetaucht ist, sowie der italienische Schriftsteller Fabio. Franziskas Flucht aus Alltag und Ehe endet in einer neuen Ungewissheit. - Helmut Käutner inszeniert den Film nach dem gleichnamigen Roman von Alfred Andersch ohne Dekors an den Originalschauplätzen. Seine Anleihen bei der Nouvelle Vague kritisiert die Neue Zürcher Zeitung aber als "modernistisch aufgeputzte Kolportage" (5.5.1963). Trotz "lauter erstklassiger Zutaten" findet auch die Stuttgarter Zeitung (24.11.1962) den Film etwas fade, lobt aber die "ausgesprochen filmgerechte Geschichte: ein bis auf die Schlusswendung gut erfundener, zeitnaher Reißer von wacher Intelligenz in einem optisch ergiebigen Milieu. Es ist das regennasse winterliche Venedig, eine Stadt ohne Fremde, mit einem zur See gewordenen Markusplatz." Die Aufnahmen stammen vom Fellini-Kameramann Otello Martelli. (Quelle: Zeughauskino - Deutsches Historisches Museum Berlin)

  

     

 

Das Gasthaus an der Themse

Regie: Alfred Vohrer

Der "Hai" ist ein einzelgängerischer Diamantenräuber. Mit einem Taucheranzug ausgerüstet tötet er seine Opfer mit Harpunen. Seine Spur führt Inspektor Wade in die Hafenspelunke "Mekka". Dort verkehren Schmuggler und Hehler.

 

 

 

Ohne Datum

Regie: Ottomar Domnick 

Ein Mann erkrankt an Krebs und wird sterben. Er erfährt von seinem Arzt, dass er einen inoperablen Tumor hat, der nicht operiert werden kann. Es bleibt im Ungewissen, ob die verschiedenen Strahlentherapien, die er über sich ergehen lassen muss, greifen und ihn heilen oder ob er "ohne Datum" bleibt und nicht weiß, wann für ihn die Stunde Null gekommen ist. Düster.

   

 

Ihr schönster Tag

Regie: Paul Verhoeven

Nach dem Theaterstück Das Fenster zum Flur von Curth Flatow.

Als Portiersfrau hat Annie Wiesner eine Lebensphilosophie eigener Art entwickelt. Ihr Weltbild gerät aber ins Wanken, als die angeblich verheiratete Tochter mit einem unehelichen Kind aus Amerika zurückkommt, der Sohn heimlich das Studium der Medizin mit dem der Volkswirtschaft vertauscht und das Nesthäkchen sich in einen Jazztrompeter verliebt. Es ist ihr schönster Tag, als sich alles unverhofft zum Guten wendet. (Quelle: Broschüre "Die deutschen Filme 1962 - Export-Union der deutschen Filmindustrie, Wiesbaden) 

Darsteller: Paraderolle für Inge Meysel, Rudolf Platte, Götz George, Sonja Ziemann u.a.

  

 

Ich kann nicht länger schweigen

Regie: Jochen Wiedermann

Die Liebe zweier junger Menschen ist nicht ohne Folgen geblieben. Sabine stirbt an einem verbotenen Eingriff. Der Arzt bestreitet seine Schuld. Zweier anderer Fälle überführt, behauptet er, immer nur in großer menschlicher Not geholfen zu haben. Klaus, Sohn des Staatsanwaltes, stellt sich in letzter Minute als Zeuge. Der Anklagevertreter beantragt die gesetzliche Höchststrafe gegen Sohn und Arzt. (Quelle: Broschüre "Die deutschen Filme 1962 - Export-Union der deutschen Filmindustrie, Wiesbaden) 

Darsteller: Barbara Frey, Paul Klinger, Gisela Peltzer, Charles Regnier, Eva-Ingeborg Scholz, Michael Verhoeven, Hans Nielsen u.a.

   

 

Ich bin auch nur eine Frau 

Regie: Alfred Weidenmann

Die Psychotherapeutin Lilli König kann stolz auf ihre beruflichen Fähigkeiten sein. Der Modefotograf Martin Bohlen jedoch hält von dieser Art Seelenforschung nicht viel. Es gelingt ihm, aus der von ihm geschmähten "Tiefenforscherin der Seele" eine strahlende Liebende zu machen. (Quelle: Broschüre "Die deutschen Filme 1962 - Export-Union der deutschen Filmindustrie, Wiesbaden) 

Darsteller: Maria Schell, Paul Hubschmid, Hans Nielsen, Agnes Windeck, Anita Höfer, Ingrid van Bergen, Hannelore Auer

 

  

  

Einige D E F A-Filme des Jahres 1962

 

Auf der Sonnenseite

Regie: Ralf Kirsten

 

Königskinder  

Regie: Frank Beyer

  

Revue um Mitternacht  

Regie: Gottfried Kolditz

 

Die Igelfreundschaft  

Regie: Herrmann Zschoche

 

Die schwarze Galeere  

Regie: Martin Hellberg

 

Die Jagd nach dem Stiefel  

Regie: Konrad Petzold

 

Mord ohne Sühne  

Der polnische Landarbeiter Jakubowski wird von Oberlandjäger Lippert unter dem Verdacht verhaftet, seinen angenommenen Sohn ermordet zu haben. Obwohl der Oberlandjäger kaum Indizien hat, verhaftet er den polnischen Landarbeiter Jakubowski und verurteilt ihn zum Tode. Lippert versucht noch, ermutigt durch den kommunistischen Redakteur Hartmann, die Vollstreckung des Urteils zu verhindern, und ermittelt sogar den wahren Täter. Doch das Todesurteil wurde vorzeitig ausgeführt. Nach einem wahren Fall. (Quelle: film.at)

Regie: Carl Balhaus

 

Geheimarchiv an der Elbe

Regie: Kurt Jung-Alsen

In den letzten Kriegsmonaten versuchen SS-Offiziere ein Geheimarchiv mit Unterlagen über das Agentennetz der SS auf dem Balkan und der Sowjetunion den Amerikanern in die Hände zu spielen. Amerikaner und Russen wollen kurz vor Ende des II. Weltkriegs das Geheimnis um das versteckte Archiv in Riesa und Meißen lüften.

Die letzten Monate vor Ende des Zweiten Weltkriegs. SS-Gruppenführer Upitz verhandelt mit dem amerikanischen Geheimdienst um die Übergabe des Geheimarchivs der SS. Dieses enthält die gesamte Kartei des Gestapo-Agentennetzes vom Balkan bis zum Baltikum – Upitz´ Absicherung für die Nachkriegszeit. Doch auch der sowjetische Abwehrdienst hat großes Interesse an den Akten, die sich vermutlich in einem Felsverlies an der Elbe befinden. Major Kerimow und der Deutsche Herbert Lange landen, im Auftrag das Archiv sicherzustellen, mit dem Fallschirm in Deutschland. Lange wird festgenommen, doch Kerimow schafft es, deutsche Widerstandskämpfer zu kontaktieren. Gemeinsam können sie in einer halsbrecherischen Aktion das Versteck ausfindig machen. Kerimow gibt sich gegenüber Upitz als amerikanischen Verbindungsmann aus und versucht so die Akten per Flugzeug in die Sowjetunion zu transportieren. (Textquelle: www.spondo.de)

Darsteller: Hans-Peter Minetti, Albert Hetterle, Hans-Joachim Martens, Günther Haack, Alfred Struwe, Rudolf Ulrich, Helga Göring, Steffie Spira, Günther Simon

 

Ärzte

Regie: Lutz Köhlert († 27.11.2012)

Lutz Köhlert war als Drehbuchautor und Regisseur vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren für das Fernsehen der DDR tätig. Häufig arbeitete er bei einigen seiner propagandistischen Filme mit Karl Eduard von Schnitzler als Ko-Autor zusammen (z.B. die szenische Dokumentation "Der Präsident ist beleidigt", 1966). Von 1969 bis 1973 war Köhlert Rektor an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf".

  

Das zweite Gleis

Regie: Joachim Kunert, Drehbuch: Egon Günther, DEFA-Film

Auf einem Güterbahnhof wird gestohlen. Einen der Diebe hat der Fahrdienstleiter Brock identifiziert. Als er jedoch dem Dieb gegenübergestellt wird, leugnet er, ihn zu erkennen und bittet um gleichzeitige Versetzung. Runge, der Dieb, veranlasst den jungen Schlosser Frank, der an dem Einbruch beteiligt war, Brocks Tochter Vera klarzumachen, dass ihr Vater lügt, wenn er behauptet, ihre Mutter sei bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen. Frank und Vera verlieben sich ineinander. Gemeinsam versuchen sie, Licht in das Dunkel der Vergangenheit zu bringen und entdecken, dass Brock und Runge sich kennen. Im Zweiten Weltkrieg hatte Brocks Frau einen jüdischen Flüchtling versteckt. Runge, ein überzeugter Nazi, erschoss den Flüchtling und verriet die Frau an die Gestapo, während Brock ohne Gegengewehr dem Mord und dem Verrat an seiner Frau zusah. Aus Scham über sein Verhalten legte Brock sich eine neue Identität zu. (Quelle: 3sat)

  

... und deine Liebe auch

Regie: Frank Vogel

Die Briefträgerin Eva, eine etwas naive junge Frau ist gerade aus Thüringen nach Berlin gekommen. Kurz vor dem Mauerbau lernt sie dort die Stiefbrüder Uli und Klaus kennen... (Weitere Filmbeschreibung bei www.stadt-im-film.de >>>)

Darsteller: Armin Mueller-Stahl (Ullrich Settich), Kati Székely (Eva), Ulrich Thein (Klaus Husemann), Alfonso Arau (Alfredo), Katharina Lind (Margot), Maria Besendahl (Frau Medicke)

   

Frank Vogel wurde am 30.12.1929 in Limbach geboren. Von 1949 bis 1951 studierte er Germanistik, Journalismus und Geschichte. Zum Film kam er über die Moskauer Filmschule. Bevor er als Regisseur tätig wurde, arbeitete er als Regieassistent für Konrad Wolf. Seine ersten Filme standen dem damaligen noch jungen Staat sehr positiv gegenüber. Erste Konflikte gab es dann nach dem Film Denk bloß nicht ich heule. Das Portrait eines von der Schule geworfenen Achtzehnjährigen wurde verboten und erst nach der Wende gezeigt. Neben ...und deine Liebe auch führte Frank Vogel Regie bei Der Mann mit dem Objektiv, Julia lebt, Das siebente Jahr, Johannes Kepler und Eine Handvoll Hoffnung. Frank Vogel starb am 16.01.1999.

   

  

Auswahl weiterer Fernsehspiele, die 1962 in Westdeutschland produziert wurden: 

  

Golden Boy  

Regie: John Olden

 
Anfrage  

Regie: Egon Monk

    
Donadieu  

Regie: Theodor Grädler

    
Lockende Tiefe 

Regie: Raoul Wolfgang Schnell

    
Der Biberpelz  

Regie: John Olden

   
Der Abstecher  

Regie: Günter Gräwert

   
Schule der Gattinnen  

Regie: Theo Lingen

   
Parlez-vous français?  

Regie: Franz Reichert

   
Warten auf Dodo  

Regie: Rolf von Sydow

   
Die Rebellion  

Regie: Wolfgang Staudte

   
Rose Bernd  

Regie: Gustav Burmester

   
Der Schlaf der Gerechten  

Regie: Rolf Hädrich

  
Der kleine Lord - Regie: Franz Josef Wild

(Quelle: http://krimiserien.heimat.eu

    

  

G e b u r t s t a g e  1962

 

21.01. Peter Lohmeyer, Schauspieler

23.01. Uwe Bohm, Schauspieler

08.02. Martin Wuttke, Schauspieler u. Regisseur

13.02. Heikko Deutschmann, Schauspieler

21.02. Martin Armknecht, Schauspieler

31.05. Sebastian Koch, Schauspieler

24.06. Christine Neubauer, Schauspielerin

12.07. Christine Zierl (d.i. Dolly Dollar), Schauspielerin, ehem. Ehefrau des Schauspielers Helmut Zierl

08.09. Thomas Kretschmann, Schauspieler

14.10. Michael Althen, Filmkritiker, Regisseur, Drehbuchautor (gestorben 12. Mai 2011)

06.11. Georg Uecker, Schauspieler

01.12. Detlev Buck, Regisseur, Schauspieler

     

  

 

G e s t o r b e n  1962

  

Hermann Wlach um 1920

Hinweis: Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929). Quelle: Wikimedia Commons; Photochemie-Karte Nr. 152. Dieses Bild ist gemeinfrei, weil die Urheberschutzfrist abgelaufen ist.

28. Januar 1962 - Hermann Wlach, geboren am 11. August 1884 in Wien

Österreichischer Schauspieler und Theaterleiter. Erstes Engagement 1906 im Berliner Schillertheater, Wechsel zum Hebbel-Theater, dann um 1910 an das Schauspielhaus Hamburg. 1925 wurde er Oberspielleiter am Nationaltheater in Mannheim. Ab dem Jahr 1933 gehörte er zum Ensemble des Schauspielhauses Zürich, wo eine seiner prägnantesten Rollen Lessings "Nathan, der Weise" war.

Weitere Informationen sind bei www.steffi-line.de zu finden, u.a.: "Erst im fortgeschrittenen Alter übernahm Wlach noch einmal eine Aufgabe für den Kinofilm und stand für Franz Schnyders, in Zürich spielendem Flüchtlingsdrama "Der 10. Mai" (1957) vor der Kamera. Letztmalig gehörte er als Altknecht Hauffe zur Besetzung von Kurt Hirschfelds TV-Version von Gerhart Hauptmanns sozialkritischem Schauspiel "Fuhrmann Henschel" (1962, mit Walter Richter).
Die Ausstrahlung des Fernsehspiels erlebte Hermann Wlach nicht mehr, er starb am 28. Januar 1962 im Alter von 77 Jahren im Schweizerischen Zollikon (Kanton Zürich)."

Eine Liste der Filme mit Hermann Wlach ist bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

 

 

 

Fredy Sieg - Foto: Willy Pragher

Fredy Sieg in "Carows Lachbühne", 1936

 

Hinweis: Deutsche digitale Bibliothek

Foto: Willy Pragher.

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert" lizenziert

 

 

25. oder 26. Mai 1962 (?) - Fredy Sieg, geboren am 28. oder 29. September 1878 (?)

Schauspieler, Kabarettist, Komiker und Vortragskünstler, der mit richtigem Namen Alfred Gyss hieß.  Eines seiner bekanntesten Lieder war das "Lied von der krummen Lanke" - hier gesungen von Bully Bulhan >>>

Wikipedia schreibt: "...Obwohl er schon immer Komiker werden wollte, musste er sich zunächst dem Wunsch seiner Eltern fügen und einen anständigen Beruf erlernen. Er beendete eine Lehre bei der AEG als technischer Zeichner für Beleuchtungskörper, gab dann aber seiner Leidenschaft nach und schloss sich kleinen Sängergesellschaften an, mit denen er durch die gesamte Mark Brandenburg und weiter bis hinauf nach Pommern und ostwärts nach Schlesien zog. In kleinsten Ortschaften, oft in Gasthaussälen oder Schützenhäusern, brachten die Sänger lustige Unterhaltung für kleine Leute. Kino und Radio als Konkurrenz für die Volkssänger lagen noch in weiter Ferne. „Ich kam, sang und siegte“, bekannte er einmal, und deshalb habe er sich Fredy Sieg genannt. Wahrscheinlicher ist aber, dass sein Künstlername durch Umdrehen der Buchstaben in seinem bürgerlichen Namen zustande kam: Aus Gyss wurde Syg oder, weil es besser klang: Sieg. Der von Carows Lachbühne und dem Berliner Kammerbrettl bekannte Sieg lebte bis zu seinem Tod im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Seine letzte Ruhe fand er auf dem evangelischen Georgen-Parochial-Friedhof II im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg."

Eine Liste der Filme mit Fredy Sieg ist bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

      

   

  

12. Mai 1962 - Walter Scherau, geboren am 10. Januar 1903

Eigentlich Walter Voscherau, Volksschauspieler, vornehmlich des Ohnsorg-Theaters. Starb im Alter von nur 59 Jahren an einem Herzinfarkt. Scherau war der Bruder Carl Voscheraus und Onkel des späteren Hamburger Bürgermeisters Henning Voscherau. Sein Grab befindet sich auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf.

Eine Liste der Filme mit Walter Scherau ist bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

  

 

  

 

 

Stummfilmstar Xenia Desny - fotografiert von Alexander Binder

Xenia Desni

 

27. Juni 1962 - Xenia Desni, geboren am 19. Januar 1897

Stummfilmschauspielerin russischer Herkunft, die im zaristischen Kiew geboren wurde und ihre Leinwandkarriere in den 1920er-Jahren begann. In dieser Zeit spielte sie in ca. 30 Stummfilmen mit. Nachdem sie während des Ersten Weltkrieges bzw. der russischen Revolution nach Konstantinopel flüchtete, wo sie als Tänzerin in einem Varieté auftrat, kam sie Anfang der 1920er Jahre nach Berlin. In ihrem ersten 1921 gedrehten Film war sie ein Model in Weib und Palette in der Regie von Johannes Guter und in ihrem letzten Film 1929 mit dem Titel Herzog Hansl (oder Erzherzog Johann) mimte sie eine Postmeistertochter.

Eine Liste der Filme mit Xenia Desni ist bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

 

Hinweise zum Foto Xenia Desni um 1928: Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929). Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 3760/1.
Lizenz: Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher
gemeinfrei.

  

  

 

 

Erna Morena

20. Juli 1962- Erna Morena, geboren am 24. April 1885 in Wörth/Main

Deutsche Filmschauspielerin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin, die mit bürgerlichem Namen Ernestine Maria Fuchs hieß. Fleißig in Zeiten des Stummfilms, in der sie an die hundert Filme drehte, z.B. ist sie 1917 die Lulu in dem gleichnamigen Drama von Alexander von Antalffy, in dem 1920 gedrehten deutschen Horror-Drama Nachtgestalten in der Regie von Richard Oswald ist sie die Tochter eines Multimillionärs, 1924 ist sie in Wallensteins Tod die Ehefrau des Titelhelden, in dem 1926 gedrehten Tonfilm von G.W. Pabst Man spielt nicht mit der Liebe spielt sie die ehemalige Opernsängerin Florence. Allein im Jahr 1927 hat die Mimin in zehn Filmen mitgespielt, u.a. in Grand Hotel, Das Schicksal einer Nacht, Das Mädchen aus Frisco und Der Kampf des Donald Westhof. In der NS-Zeit war sie u.a. in Filmen wie So endet eine Liebe (1934, Regie Karl Hartl), Pygmalion (1935, Regie Erich Engel) und als Konsistorialratsgattin Jud Süß (1940, Regie Veit Harlan) zu sehen.

Eine Liste der Filme mit Erna Morena ist bei IMDb und bei Filmportal (hier auch Biografie) zu finden.

 

 

Hinweise zum Foto Erna Morena: etwa 1925, Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929),

Quelle: Wikimedia Commons. Dieses Werk ist gemeinfrei, weil die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

   

  

 

9. August 1962 - Hermann Hesse, Schriftsteller und Maler, geboren am 2. Juli 1877 in Calw

Einzige Verfilmung nach einer Vorlage des Dichters Hesse ist der wunderbar in Szene gesetzte deutsch-österreichische Fernsehfilm aus dem Jahr 2012: Die Heimkehr, in der Regie von Jo Baier. August Zirner, Heike Makatsch, Herbert Knaup und Margarita Broich in den Hauptrollen. 

 

 

   

 

Willi Schaeffers 1938 im "Kabarett der Komiker" zusammen mit
Lene Ludwig (1908 – 1995)

Hinweise zum Foto: Urheber: Willy Pragher; Lizenz: CC BY 3.0
Rechteinhaber: Landesarchiv Baden-Württemberg
Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw.
Wikimedia Commons

10. August 1962 - Willi Schaeffers, geboren am 2. September 1884 in Landsberg a.d. Warthe / Brandenburg

Schauspieler, Kabarettist, Conférencier, Kabarettleiter

Schaeffers wuchs in Berlin auf. Im Alter von 18 Jahren hatte er seinen ersten Auftritt bei einer Wanderbühne. Er besuchte die Düsseldorfer Schauspielschule und lernte bei Louise Dumont. Dann ging er an das Stadttheater in Posen. 1921 führte Willi Schaeffers ein einziges Mal Regie in dem Film "Cocain" (möglicherweise nach dem Roman "Kokain" des italienischen Schriftstellers und Journalisten Pittigrilli). Er trat bald als Kabarettist auf und hatte Aufführungen in Hamburg und München. Dann war er Soldat im 1. Weltkrieg. Wegen einer Verwundung war er untauglich, so dass er in der Kaserne als Unterhaltungskünstler auftreten durfte. Nach dem Krieg hatte er etliche Auftritte in Revuen und Operetten. Bekannt war er auch durch seine Auftritte im Kabarett der Komiker, dessen Leiter er 6 Jahre lang bis 1944 war.

Eine Liste der Filme mit Willi Schaeffers ist bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

Weitere Informationen sind zu finden bei www.steffi-line.de.

  

  

 

 

 

 

 

 

 

   

 

18. August 1962 - Axel Monjé, geboren am 6. Juni 1910

Schauspieler und Synchronsprecher, der in Bremerhaven geboren wurde. Nach seiner schulischen Ausbildung entschloss er sich, Schauspielunterricht bei Kurt Meister zu nehmen. In seiner Geburtsstadt hatte er auch sein Bühnendebüt, allerdings dort nur Komparsenrollen. Schließlich kam er 1939 nach Berlin. Durch Jürgen von Alten kam er zum Film und hatte in dem Kurzfilm Das Stilett und in dem Spielfilm Parkstraße 13 seine beiden ersten Rollen. Es folgten etliche weitere Filme, auch NS-Propagandafilme wie Blutsbrüderschaft (1941). Nach Kriegsende wurde er von Boleslaw Barlog an das Berliner Schlossparktheater geholt, wo er einen seiner größten Erfolge verbuchen konnte als Partner von Hildegard Knef und Walter Bluhm in der Komödie Drei Mann auf einem Pferd, die fast 300 mal auf die Bühne kam. Weitere Stationen waren das Deutsche Theater in Berlin und das Theater am Nollendorfplatz. 

Außerdem war Axel Monjé auch Film- und Fernsehschauspieler, erst bei der DEFA, wo er auch beachtliche Hauptrollen spielte, z.B. in ...und wenn's nur einer wär'..., ein provokanter Jugendfilm von Wolfgang Schleif, in dem Monjé einen grausamen und strengen Heimleiter spielt. 1950 sah man ihn als intriganten Ingenieur in Gustav von Wangenheims Der Auftrag Höglers. In seinem ersten bundesdeutschen Film spielt Monjè meist nur noch kleinere Rollen, wie in dem 1954 von Robert A. Stemmle gedrehten Kinofilm Emil und die Detektive. 1959 hatte er einen Auftritt im  Millowitsch-Theater in dem Arnold und Bach-Schwank "Der keusche Lebemann". 

 

Bei Wikipedia steht, dass Axel Monjé zu Beginn der 1960er-Jahre am Theater des Westens in West-Berlin engagiert war, um dort als Zweitbesetzung in dem Musical "My fair Lady" mitzuspielen, sowohl für Paul Hubschmid als Professor Higgins und auch für Friedrich Schoenfelder als Oberst Pickering. Als Monjé am 18. August 1962 für den an Heiserkeit erkrankten Schoenfelder einspringen sollte, brach er kurz vor Beginn der Vorstellung zusammen und starb im Alter von nur 52 Jahren auf dem Weg ins Krankenhaus an einem Herzinfarkt.

Eine Liste der Filme mit diesem Schauspieler ist bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

  

 

 

19. August 1962 - Robert Bürkner, geboren am 12. Juli 1887 in Göppingen

Schauspieler, Theaterregisseur, Intendant

Wikipedia schreibt u.a.: "In den 1940er Jahren wirkte er in einigen Spielfilmen in Nebenrollen mit. Ab Ende der 1950er Jahre trat er auch in einigen Fernsehproduktionen in Erscheinung, wie 1959 im sechsten Teil des Straßenfegers So weit die Füße tragen als Erich Baudrexel, dem Onkel des späteren Kriegsheimkehrers Clemens Forell. Im Jahr darauf verkörperte er im dritten Teil des ebenfalls sehr erfolgreichen Fernseh-Mehrteilers Am grünen Strand der Spree den Hauslehrer Dr. Theodor Förster."

Eine Liste der Filme mit Robert Bürkner ist bei IMDb und bei Filmportal zu finden

 

  

6. September 1962 - Hanns Eisler, geboren 1898

Komponist der Melodie der DDR-Hymne.

 

 

19. September 1962 - Ludwig Manfred Lommel, geboren am 10. Januar 1891

Schauspieler und Humorist

Lommel wurde in Jauer/Niederschlesien geboren. Er wuchs auf in Neukirch a. d. Katzbach. Sein Vater war Tuchfabrikant. Ab 1908 lebte L.M.Lommel im Bremen. Er sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten, aber das hatte er nun einmal nicht vor, sondern nahm heimlich Schauspielunterricht, was seine Eltern ihm sehr übel nahmen und ihn nach Manchester zu Geschäftsfreunden schickten. Aber der Wunsch, Schauspieler zu werden, war größer und so hatte L. M. Lommel sein Bühnendebüt im Prince-Theater in Shanklin auf der Isle of Wight unter einem Pseudonym: "Charles Holmes". Seine Eltern bekamen Wind davon und ab sofort gab es väterlicherseits keine geldliche Unterstützung mehr. Zurück in Deutschland beginnt auch schon der Erste Weltkrieg, wo er Reserve-Offizier wird. Da er gut Stimmen und Geräusche imitieren konnte, waren die "Töne von Flugzeugmotoren" ein Vergnügen für seine Untergebenen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Lommel, wie viele aus der Armee Entlassen ohne erlernten Beruf. Als "Weinreisender" machte er weiter, war aber erfolglos in diesem Beruf. Erneuter Versuch als komödiantischer Schauspieler.  Durch sein großartiges Talent hatte er den Durchbruch und es bekannten gut besuchte Solotourneen. Er wurde bekannt durch seine zahlreichen Couplets, vor allem durch seine "Geschichten aus Runxendorf" mit den Hauptfiguren "Paul und Pauline Neugebauer". Er konnte bis zu zwölf verschiedene Personen innerhalb einer Szene stimmlich parodieren und außerdem noch die dazu gehörigen Geräusche nachmachen. Die Pianisten Siegfried Klupsch und Werner König begleiteten ihn dazu am Flügel. 

In der späten Weimarer Zeit erreichte Lommel den Gipfel seiner Popularität; er trat erfolgreich in mehreren, heute leider verschollenen Filmen auf, Schallplatten seiner humoristischen Vorträge verkauften sich in enormen Auflagen. Im Nationalsozialismus war Lommel einer der populärsten Rundfunkkomiker. 1938 war er für ein Jahr Direktor am Großen Lustspielhaus in der Friedrichstraße. Gelegentlich arbeitete er mit der Schnellsprech-Komikerin Gisela Schlüter zusammen. Mit ihr wurde er noch 1942 für einen Werbekurzfilm der Sparkasse verpflichtet.

Nach 1945 ließ er sich in Bad Nauheim nieder und engagierte sich für verschiedene wohltätige Projekte zugunsten der Heimatvertriebenen. Dafür wurde Lommel 1956 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und diversen anderen Auszeichnungen bedacht. In den 1950er Jahren kamen seine Beiträge (Paul und Pauline) regelmäßig im Hessischen Rundfunk.

L. M .Lommel hatte fünf Kinder: Sohn Hans, der von 1916 bis 2000 lebte; Tochter Ruth Lommel (Schauspielerin, 1918 - 2012); Sohn Werner, der 1922 geboren und 1944 hingerichtet wurde; Sohn Ulli Lommel, der 1944 geboren wurde (und am 2. Dezember 2017 verstarb), war Schauspieler und Regisseur; sein jüngster Sohn, Manuel Lommel, geboren 1949, ist Kameramann. (Quelle: Wikipedia)

Eine Liste der Filme mit Ludwig Manfred Lommel sind bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

  

 

    

2. Oktober 1962 - Karl Grune, geboren 1890 in Wien

Österreichischer Schauspieler und Filmregisseur

Er arbeitete als Schauspieler, später als Regisseur an diversen österreichischen Bühnen und am Deutschen Theater in Berlin. Für seine ersten Filme schrieb er jeweils nur das Drehbuch. Sein Regiedebüt war der Film Der Mädchenhirt nach dem Roman von Egon Erwin Kisch. Weitere Filme waren Die Straße (1923). Der Film Schlagende Wetter aus dem Jahre 1923 (weitere Informationen und Inhaltsbeschreibung zu diesem Film) spielt im Ruhrgebiet und zeigt ein Drama in der Welt der Bergleute. Weiter drehte Karl Grune 1925 das Drama Die Brüder Schellenberg mit Lil Dagover und Conrad Veidt und auch Stummfilmdramen mit historischen Hintergrund wie Königin Luise oder Waterloo

Bei Filmportal ist zu lesen, dass der "Höhepunkt seiner Stummfilme das pazifistische Plädoyer Am Rande der Welt war, mit dem er sich gegen jede Form der Kriegsführung wandte". Nur langsam konnte sich Grune an das Drehen des Tonfilms gewöhnen und so kam seine Arbeit nach der Stummfilmzeit nur schleppend in Gang. 1929 drehte er einen Zirkusfilm mit dem Titel Katharina Knie, der aber kein Erfolg wurde. 1933 emigrierte Karl Grune nach London, wo er als Regisseur für Capitol-Film tätig wurde. Mit Fritz Kortner drehte er in England Abdul, der Verdammte mit unübersehbarem Vergleich mit Hitler und Mussolini.  Seine letzte Regiearbeit war Der Bajazzo, in der Hauptrolle Startenor Richard Tauber, 1936. Grune blieb in Großbritannien und stirbt dort in Bournemouth.

Eine Liste der Filme mit Karl Grune sind bei IMDb und bei Filmportal (plus biografische Angaben) zu finden.

    

 

  

18. November 1962 - Georg C. Klaren, geboren am 10. September 1900

Produktiver österreichischer Filmregisseur der 20er- und 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts

Studium der Philosophie in Wien, mit Promotion. Arbeitete als Journalist und Schriftsteller. Dramaturg bei der Firma Vita-Film 1922. Arbeitete Anfang der 1930er-Jahre mit Richard Oswald, Wilhelm Dieterle, Carl Froelich, Reinhold Schünzel und Manfred Noa als Ko-Autor zusammen. 1931 folgte sein Regiedebüt mit dem Film Kinder vor Gericht. Für einige Zeit war er auch Chefdramaturg der DEFA und hatte 1947 mit der Verfilmung von Wozzeck mit Kurt Meisel in der Titelrolle großen Erfolg. In den 1950er-Jahren arbeitete er in Wien und drehte u.a. die Filme Semmelweis - Retter der Mütter (Regie, 1950) mit Karl Paryla in der Titelrolle, Ruf aus dem Äther (Regie, 1950), Die Sonnenbrucks (Regie, Drehbuch, 1951) mit Eduard von Winterstein in der Rolle des Professor Sonnenbruck, Die Regimentstochter (Regie, Drehbuch, 1953). Für den Film Rosenmontag, bei dem Willy Birgel 1955 Regie führte und als Schauspieler agierte, schrieb Klaren das Drehbuch.

Eine Liste der Filme mit Georg C. Klaren sind bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

 

 

 

 

    

Josef Sieber (rechts) mit Werner Hinz in dem Schauspiel Die Wildente
von Henrik Ibsen an der Berliner Volksbühne
Regie: Karl Heinz Martin

  
Quelle: Deutsche Fotothek,

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© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Quelle: www.deutschefotothek.de

 

Genehmigung zur Veröffentlichung: 19. Mai.2017

 

 

3. Dezember 1962 - Josef Sieber, geboren am 28. April 1900

Deutscher Schauspieler

Josef Sieber wurde in Witten in Westfalen geboren und entschied sich nach einer Schlosserlehre als Matrose bei der Marine anzuheuern, wo er sieben Jahre blieb. Mitte der 1920er-Jahre ließ er sich zum Schauspieler ausbilden und hatte beim Städt. Schauspielhaus Hagen, am Stadttheater Würzburg und am Stadttheater Aachen Engagements. In den Jahren 1931 bis 1938 war er beim Hessischen Landestheater Darmstadt und an der Volksbühne in Berlin angestellt. 1938 bekam er die Auszeichnung "Staatsschauspieler". Nach dem Krieg war er von 1949 bis 1954 beschäftigt an den Hamburger Kammerspielen.

Obwohl er eigentlich Theaterschauspieler war, hielt es ihn nicht davon ab, auch in über 60 Spielfilmen deutscher und österreichischer Produktion mitzuspielen. Meist trat Josef Sieber in Nebenrollen auf, wobei eine "Nebenrolle" seine bekannteste wurde, und zwar erschien er mit dem Lied "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" zusammen mit Heinz Rühmann und Hans Brausewetter in dem 1939 von Kurt Hoffmann gedrehten Spielfilm Paradies der Junggesellen auf der Leinwand. In dem Zirkusfilm Die 3 Codonas über Aufstieg und Untergang der legendären Trapezkünstler waren René Deltgen und Ernst von Klipstein seine Partner. In den 1950er-Jahren hatte Josef Sieber Rollen in einigen unsäglichen "Heimatfilmen" und spielte den Knecht Hein Daddal in Die Mädels vom Immenhof. Ab den 1950er-Jahren sah man Josef Sieber auch in Fernsehproduktionen wie der TV-Serie Stahlnetz. Bei Wikipedia ist zu lesen, dass Josef Sieber als einer der wenigen Schauspieler aus der BRD auch in der DDR bei der DEFA in Potsdam Babelsberg spielte, und zwar konnte man ihn in dem Spielfilm Tinko in der Regie von Herbert Ballmann (nach einem Kinderbuch des Autors Erwin Strittmatter) sehen, in der er in einer glaubwürdigen Charakterstudie die Rolle eines alten Bauern verkörperte. Seine letzte Rolle hatte Josef Sieber in der der deutsch-österreichischen Komödie von 1961 Drei Mann in einem Boot mit Kulenkampff, Giller und Erhardt. (Quelle: Einige Informationen aus Wikipedia)

Eine Liste der Filme mit Josef Sieber sind bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

  

  

  

  

 

 

 

  

 

    

 

  

 

  

 

  

  

  

  

   

   

 

 

 

 

 

Weiter mit 1963

  

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 10. Sezember 2022

 
Die Angaben zu dieser Chronik machen nur einen kleinen Teil der Film- und Zeitgeschichte aus. Sie erheben daher keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Links angebracht, die weitere Hinweise geben könnten. Da ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert.

    

Ich bedanke mich bei Herrn Dr. Kay Weniger, der mir erlaubt hat, Textstellen aus seinem "Personenlexikon des Films" für diese Chronik zu übernehmen.

Weiterhin enthält diese Chronik Informationen aus der Website HDG/LEMO (Haus der Geschichte/Lebendiges Museum Online) und aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.