Imo Moszkowicz Regisseur - Drehbuchautor - Produzent - Darsteller
Geboren am 27. Juli 1925 als Sohn eines jüdischen Schuhmachers in Ahlen in Westfalen. Gestorben am 11. Januar 2011 in München.
Moszkowicz besuchte die Jüdische Mittelschule in Hamm. Nach der »Reichskristallnacht« im Jahre 1938 musste seine Familie den Wohnort nach Essen verlegen. 1942 wurde sie nach Auschwitz deportiert. Dort kamen Moszkowicz' Mutter und seine sechs Geschwister um.
Er selbst wurde zur Zwangsarbeit für die IG Farben verurteilt und ins KZ Buna/Monowitz verschleppt. Dort entdeckte er seine schauspielerische Begabung und trat vor Häftlingen auf. Am Kriegsende wurde Moszkowicz von den Truppen der Roten Armee in Liberec/Reichenberg befreit. Er erhielt erste Engagements an der Jungen Bühne Warendorf und am Westfalentheater in Gütersloh. Anschließend ging er nach Düsseldorf an die Dumont-Lindemann Schauspielschule in Düsseldorf, wurde aber sehr bald Regieassistent bei Gustaf Gründgens am Düsseldorfer Schauspielhaus und später bei Fritz Kortner am Berliner Schillertheater. Als Regisseur und Schauspieler wechselte er von dort an die Kammerspiele in Santiago de Chile in Bünos Aires. Außerdem inszenierte er am Pro Arte Künstlertheater in Sao Paulo, das er auch leitete, und am Habimah-National-Theatre in Tel Aviv. Hier inszenierte er mit Siegfried Lenz' Zeit der Schuldlosen das erste Stück eines deutschsprachigen Autors.
An deutschsprachigen Theatern brachte Imo Moszkowicz insgesamt über 100 Bühnenaufführungen heraus. Seine Vielseitigkeit dokumentierte er auch als Film- und Fernsehregisseur. Mit über 200 Fernsehfilmen und -serien sowie Spielfilmen zählt er zu den bedeutenden Vertretern der Branche. Als Intendant leitete Moszkowicz die Kreuzgangspiele in Feuchtwangen (1989-1993). Am Salzburger Mozarteum, am Wiener Max-Reinhardt-Seminar und an der Grazer Hochschule für Musik und Darstellende Kunst war er als Gastprofessor tätig.
Egon Netenjakob schreibt u.a.: "M. gehört zu den TV-Regisseuren, die schon in den 50er-Jahren dabei waren, als Theaterstücke im Studio inszeniert und live gesendet wurden. M. inszenierte damals vorwiegend unterhaltliche Stücke von Marcel Pagnol, Georg Kaiser, Mary Chase, Nestroy, auch Operetten und Musicals."
1997 erschien Moszkowiczs autobiographischer Roman »Der grauende Morgen«, in dem er die Erinnerungen an den Naziterror, seine menschlichen und unmenschlichen Begegnungen mit deutschen Bürgern sowie exponierten Künstlerpersönlichkeiten aufzuarbeiten versuchte.
Imo Moszkowicz wurde mit dem Großen Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.
( Quelle: Einige Informationen aus der Website www.juedischeliteraturwestfalen.de [Momentan kein Zugriff auf diese Seite] )
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Rosemarie Kuheim |