Nina Hoger
Schauspielerin Kamera
Dadurch, dass ihre ganze Familie der Schauspielerei zugetan war, kam Nina Hoger schon sehr früh mit Theater und Film in Kontakt. Ihr Talent konnte sie bereits 1979 in dem Fernsehfilm Fallstudien, Regie Hartmut Griesmayr, unter Beweis stellen. Vier Jahre später bekam Nina Hoger für ihre Darstellung in dem von Heidi Genèe inszienierten Jugenddrama Flucht nach vorne den Bundesfilmpreis. Im Kino konnte man sie 1986 in Der Madonna-Mann sehen, wo sie an der Seite des singenden Schauspielers Marius Müller-Westernhagen und René Soutendijk spielte; hier hatte Hans C. Blumenberg Regie.
Seit den 1990er-Jahren ist die Schauspielerin fast ausschließlich in Fernsehfilmen zu sehen. Mit dem WDR-Tatort Hundeleben hat sie 2005 ihr erstes Drehbuch vorgelegt, dass die beiden Kölner Kommissare in einem Altenheim ermitteln lässt: Privat und dienstlich werden Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) mit dem Altwerden und -sein konfrontiert und mit der Art und Weise, wie Altenheime daraus Kapital schlagen. Um die Stimmungslagen zwischen den alten Menschen, Ärzten und Pflegern möglichst authentisch wiedergeben zu können, hat Nina Hoger mehrere Tage im Altenheim gearbeitet. Jetzt hat sie - wie sie sagt - "großen Respekt vor dem Pflegepersonal". Regisseur dieses Tatorts ist Manfred Stelzer.
Mit ihrer Mutter Hannelore Hoger stand sie 1987 für die fünfteilige Fernsehreihe Die Bertinis vor der Kamera. Ein weiteres Highlight, in dem Mutter und Tochter Hoger zusammen spielen, ist der Fernsehfilm Marleneken von Regisseurin Karin Brandauer.
In der Verfilmung des Romans Jahrestage von Uwe Johnson arbeitete sie mit der Regisseurin Margarethe von Trotta und anderen Kollegen wie Suzanne von Borsody, Axel Milberg, Matthias Habich und Hanns Zischler zusammen.
Im Laufe der Jahre übernahm Nina Hoger zahlreiche Gast- und wiederkehrende Rollen in erfolgreichen Serien wie der Tatort-Reihe, Die Pfefferkörner oder Dr. Sommerfeld. Auch in Hannelore Hogers Erfolgsserie Bella Block hatte sie 2004 einen Gastauftritt in der Folge Hinter den Spiegeln als Ehefrau eines Hotelmanagers, der als der vermeintliche Mörder gilt. 2008 hat Nina Hoger wieder eine Hauptrolle auf der Kinoleinwand. Sie spielt in der von Jovan Arsenic inszenierten Tragikomödie Die Helden aus der Nachbarschaft Mutter, Ehefrau und überforderte Fernsehmoderatorin (Inhalt siehe unten). Außerdem ist sie in dem 2008 gedrehten Kurzspielfilm Glioblastom als Tierschützerin Frau Pielsticker zu sehen. In der RTL-TV-Serie Block B - Unter Arrest (2015) spielt Nina Hoger die zum Mord verurteilte Gefängnisinsassin Gabi Reimers. Weiterhin gibt sie die Estelle Heinemann in der ZDF-Reihe Die Dienstagsfrauen, die man ebenfalls 2015 im Fernsehen sehen konnte.
Seit 2015 ist die Schauspielerin festes Mitglied in der Serie Um Himmels Willen und ist hier als Oberin Theodora zu sehen. Die beliebte Serie läuft seit 2002 in der ARD.
Weitere Filme mit Nina Hoger (Auswahl)
Fallstudien (Rolle: Monika), 1979, Regie Hartmut Griesmayr
Flächenbrand (Rolle: Claudia Steingruber), 1980, Regie Alkexander von Eschwege
Liebe ist kein Argument (Rolle: Katharina), 1982, Regie Marianne Lüdcke Heidelberg während der APO-Zeit: Die vierzigjährige Lea führt mit ihrem Ehemann Felix, einem angesehenen Arzt, und ihren zwanzigjährigen Zwillingstöchtern Jette und Katharina ein sorgenfreies Leben. Da gerät sie eines Tages durch Zufall in eine Studentendemonstration, bei der sie sich in den jungen Max Leibig verliebt. Durch ihn lernt sie den Kreis der oppositionellen Jugend kennen, in dem auch ihre Töchter verkehren. Unbewusst wird sie zur Rivalin von Katharina, die ebenfalls in Max verliebt ist. Lea empfindet plötzlich ihr bisheriges Leben an der Seite von Felix als leer und sinnlos. Sie engagiert sich für gesellschaftskritische Themen und ruft dabei schließlich eine Katastrophe hervor: Max begeht Selbstmord und Leas Familie bricht auseinander. (Amazon) Nach Motiven des Romans von Leonie Ossowski. Darsteller: Erika Pluhar, Günter Lamprecht, Nina Hoger
Flucht nach vorn (Rolle: Nina), 1983, Regie Heidi Genée "Zwei unterschiedliche junge Frauen kommen sich durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Motorräder näher. Die eine, Kfz-Lehrling mit leicht punkigem Aussehen, wird des Diebstahls verdächtigt und reist in Richtung Süden; die andere, eine Medizin-Studentin, bricht nach einem Streit mit ihrem Freund allein zur Urlaubsreise auf. Ein Unterhaltungsfilm um Beziehungen und Freundschaften." (Quelle: Zweitausendeins Filmlexikon)
Die Abschiebung (Rolle: Elke), 1984, Regie Marianne Lüdcke Darsteller: Nina Hoger, Franz Buchrieser, Karin Baal, Tayfun Bademsoy, Richy Müller
Pattbergs Erbe (Rolle: Katrin), 1985, Regie Marianne Lüdcke Nach Motiven des Romans "Der Sieger nimmt alles" von Dieter Wellershoff. Darsteller: Gottfried John, Elisabeth Trissenaar, Hermann Treusch, Max Volker Martens, Nina Hoger, Bernhard Wicki
Betrogen (Rolle: Edith Mewis), 1985, Regie Harun Farocki
Marleneken (Rolle: Marielena), 1989, Regie Karin Brandauer
Der absurde Mord (Rolle: Petra Voss), 1991, Regie Rainer Bär
Enthüllung einer Ehe (Rolle: Jana), 1999, Regie Michael Verhoeven
Der Madonna-Mann (Rolle: Monika), 1986, Regie Hans-C. Blumenberg
Tatort (Winterschach) (Rolle: Jeannette), 1988, Regie Hans-C. Blumenberg
Die Bertinis (5teil. Familien-Saga) (Rolle: jüngere Lea Bertini, ältere Lea Bertine = Hannelore Hoger), 1992, Regie Egon Monk
Eine
großangelegte Familien-Saga, ein exemplarischer Zeitroman. Ralph Giordano
formt einen bisher wenig beachteten Stoff episch aus: Er erzählt vom
Schicksal sogenannter "jüdischer Mischlinge" in den Jahren der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Vorgeschichte beginnt Ende
des letzten Jahrhunderts, die eigentliche Handlung setzt vor 1933 ein und
führt in die ersten Nachkriegsjahre. Ihr Schauplatz: Hamburg - von den
Elbvororten bis zum Stadtpark, von Barmbek im Norden bis zum Hafen im Süden,
mit unvergesslichen, in den dramatischen Ablauf verwobenen Gestalten,
Bildern, Situationen. Fast unglaublich ist diese Geschichte: Der Autor hat
mit seiner Phantasie die nackte Realität überhöht; es ist ihm gelungen,
eine sinnfällige Schilderung von Menschen unter bestimmten Bedingungen zu
schaffen und eine Zeit zurückzurufen, die mit überwältigender Macht in
das Leben aller eingegriffen hat. Er hat das Geschehen und die Figuren
frei gestaltet.
Die Helden aus der Nachbarschaft (Rolle: Erika) Berlin, Prenzlauer Berg. Attila, der Feuerwehrmann, kann Glas essen. Aber das hilft ihm in seiner Beziehung auch nicht weiter. Seine Freundin Sabine macht Schluss mit ihm. Sie will etwas anderes vom Leben. Sie will Fernsehmoderatorin werden und in diesen Lebensentwurf passt Attila nicht mehr. Erika ist Fernsehmoderatorin, aber dennoch nicht glücklich mit ihrem Leben. Zu ihrem Mann Ulf, der sich wieder jung fühlt und seine Psychologiekenntnisse gerne anwendet, um Frauenherzen zu erobern, findet sie keine Verbindung mehr. Ihr pubertierender Sohn Niko, der sich triebgesteuert durch sein Leben bewegt, sieht ohnehin zu, dass er seinen Eltern aus dem Weg geht. Erikas nächster Showgast Rosine, eine schüchterne, fernsehsüchtige Bäckerin, hat ihr kurzfristig abgesagt. Nun sucht Erika händeringend nach einem neuen Kandidaten für ihre Show. Da sieht sie Attila gegenüber im Nachbarhaus. (Amazon)
Layout:
Rosemarie Kuheim
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