Die Abschiebung 

1985

 

Filmliste Marianne Lüdcke

 

  

  

Regie

Marianne Lüdcke

Regie-Assistenz

Hans Schönherr

Drehbuch

Marianne Lüdcke

Vorlage

Nach dem Roman von Klaus-Peter Wolf

Ton

Gunther Kortwich

Produktion

Ziegler-Film i.A. des ZDF

Produzent

Carlo Rola, Regina Ziegler

Kamera

Christian Berger

Musik

Günther Fischer

FSK

-

Länge

103 Minuten

Sonstiges

-

FBW-Bewertung

-

Ur-/Erstaufführung

16.04.1985 ZDF

Genre

Fernsehspiel der Gegenwart

  

  

  

Darsteller

Rolle

Nina Hoger 

Elke

Franz Buchrieser Harald, Elkes Vater
Karin Baal Eva, Elkes Mutter
Tayfun Bademsoy Mahmut
Richy Müller Bodo
Helmut Zhuber Michael
Tuncal Kurtiz Demir
Ralph Richter Gert Klein
Alexander Radszun
Elke Petri
Werner Rehm
Hermann Lause
Klaus Jepsen
Kyra Mladeck
Olga von Togni
Monika Hansen
Robert Wolfgang Schnell
Evelyn Meyka
Ela Behrends

                  

 

 

Inhalt  

 

Elke Steube, Gymnasiastin, eröffnet ihren Eltern, dass sie eine Scheinehe mit einem kurdischen Türken eingegangen ist. Damit soll dieser vor der Abschiebung bewahrt werden, die ihm nach der Ablehnung seines Asylantrages durch die Behörde droht. Die bürgerlich-liberalen Eltern sind zunächst über die spontane und in ihren Folgen gar nicht abzusehende Handlung ihrer Tochter entsetzt. Sie verstehen nicht, dass diese Scheinehe für Elke eine reine Formsache, ein Akt politischer Solidarität ist. Tags darauf trifft sich Harald Steube mit seinem "Schwiegersohn" Mahmut, um ihn davon zu überzeugen, dass diese Ehe schnellstens annulliert werden muss. Mahmut erweist sich als ein sympathischer junger Mann, der zudem glaubhaft machen kann, dass er als Kurde im Kampf für die Minderheitenrechte verfolgt und gefoltert wurde, dass sein Leben bei seiner Rückkehr bedroht wäre. Sein Asylbegehren ist abschlägig beschieden worden, weil er keine zweifelsfreien Beweise herbeibringen konnte. Harald kann nicht glauben, dass eine deutsche Behörde in dieser Weise entscheidet, und so beginnt sich der sonst unpolitische Lehrer im Fall des Kurden Mahmut zu engagieren.

(Quelle: Ziegler-Film)

  

  

Szene aus Die Abschiebung mit Tayfun Bademsoy (Mahmut), Nina Hoger (Elke), Karin Baal und Franz Buchrieser (Elkes Eltern), v.l.n.r.

©Ziegler-Film

 

 

Elke Steube, neunzehn Jahre alt, Gymnasiastin, eröffnet ihren Eltern, dass sie eine Scheinehe mit einem kurdischen Türken eingegangen ist. Damit soll dieser vor Abschiebung bewahrt werden, die ihm nach der Ablehnung seines Asylantrages durch die Berhörde droht. Die Eltern - ihr Vater Harald Steube ist Oberschullehrer - sind über die spontane und in ihren Folgen gar nicht abzusehende Handlung ihrer Tochter hell entsetzt. Elke hingegen versteht die Aufregung nicht. Für sie ist die Scheinehe eine reine Formsache, ein Akt politischer Solidarität. Ansonsten ist sie verliebt in Bodo, den Bruder ihrer besten Freundin - einen smarten Typ mit Amischlitten, um den sie die Mädchen ihrer Klasse beneiden.

 

Tags darauf trifft sich Harald mit seinem Schwiegersohn Mahmut, um ihn davon zu überzeugen, dass diese Ehe schnellstens annulliert werden muss. Mahmut erweist sie als sympathischer junger Mann, der zudem glaubhaft machen kann, dass er als Kurde im Kampf seines Volkes unter der Militärherrschaft in der Türkei verfolgt und gefoltert wurde, dass sein Leben bei der Rückkehr bedroht wäre. Sein Asylbegehren ist abschlägig beschieden worden, weil er keine zweifelsfreien Beweise als politisch Verfolgter beibringen konnte.

 

Harald kann nicht glauben, dass eine deutsche Behörde in dieser Weise entscheidet, und so beginnt sich der sonst unpolitische Lehrer im Fall des Kurden Mahmut zu engagieren. Er nimmt an einer Gerichtsverhandlung teil, in der es um eine Wiederaufnahme des Asylverfahrens geht, und er verfasst eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen einen offenbar eigenmächtig handelnden Beamten der Ausländerbehörde.

 

Mit Mahmut kommen zwei weitere Asylanten ins Haus, die nun in ihren neu gewonnenen deutschen "Freunden" die großen Helfer in Not sehen, aber auch türkisches Leben in die gutbürgerliche Stube bringen.

 

Elke ist längst nur noch mit ihrem Bodo beschäftigt, und ihren Eltern wächst der Fall Mahmut allmählich über den Kopf. Mahmut müsste ins Haus ziehen, um gegenüber der misstrauisch gewordenen Behörde den Nachweis zu erbringen, dass es sich um eine bloße Scheinehe handelt. Seine kurdischen Kameraden sollen gar eine Straßendemonstration veranstalten, um auf ihre Belange und die Lage ihres Volkes aufmerksam zu machen. Das ist selbst für liberale Bürger wie die Steubes entschieden zuviel, und so suchen sie nach einer Möglichkeit, heil aus der Sache herauszukommen.

 

Dankbar greifen alle Beteiligten einen Vorschlag von Elkes Freund Bodo auf, denn er verspricht eine befriedigende Lösung für alle Seiten: Die Ehe wird vor Gericht annulliert; Mahmut zieht seinen Asylantrag zurück und erhält eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. - So geschieht es, doch dann stellt sich heraus, dass man einer Intrige aufgesessen ist. Eine Aufenthaltsgenehmigung wird zwar erteilt, aber sie ist nur auf 14 Tage befristet. Zu spät erfahren die Steubes, dass Mahmut unmittelbar danach in Abschiebehaft genommen und in die Türkei abgeschoben wird.

 

 

Nach einem Vierteljahr - der Alltag ist längs wieder bei der deutschen Familie eingekehrt - kommt aus der Türkei ein Brief von Mahmuts Eltern mit der Mitteilung, dass ihr Sohn nicht mehr lebt, dass er umgebracht wurde. Wer tötete Mahmut?

 

Der Film erzählt einen fiktiven Fall von Abschiebung, basiert jedoch auf realen Verhältnissen in der Türkei und einer verschärften Asylrechtspraxis in der Bundesrepublik Deutschland.

 

(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, März - Mai 1985, herausgegeben vom Zweiten Deutschen Fernsehen, Informations- und Presseabteilung)

  

  

  

  

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 30. November 2020

  

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