Deutsche Film- und Fernsehgeschichte 1975 ...und ein wenig Zeitgeschichte
In der Bundesrepublik werden 55 Spielfilme gedreht, in der DDR 15.
Z 1. Januar In der Bundesrepublik wird das Volljährigkeitsalter von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt.
1. Januar Das ZDF strahlte eine neue Samstag-Abend-Show aus: "Musik ist Trumpf" mit Peter Frankenfeld.
14. Januar Das ZDF zeigt in seiner Reihe »Das kleine Fernsehspiel« Helma Sanders' Fernsehspiel Unter dem Pflaster ist der Strand. Im Herbst übernimmt Eckart Stein die Leitung der Redaktion »Das kleine Fernsehspiel« von seinem Vorgänger Hajo Schedlich.
Z Februar Margaret Thatcher wird Vorsitzende der Konservativen Partei Englands.
4. März Der Schauspieler Charlie Chaplin wird von der britischen Königin Elizabeth II. (geb. 1926) zum Ritter geschlagen.
Z 14. März Der griechische Reeder und Multimilliardär Aristoteles Onassis stirbt in Paris im Alter von 69 Jahren.
24. März Premiere von The Rocky Horror Picture Show. Nach mäßigem Start entwickelt sich dieser Film in den kommenden Jahren zu einer Zuschauerattraktion bis dato nicht gekannter Art. Es entstand eine Fangemeinde, die vielfach Texte mitsang und Filmszenen mitspielte und -tanzte. (Quelle: Wikipedia)
Z 4. April Bill Gates und Paul Allen († 15.10.2018) gründen das Unternehmen "Microsoft", welches heute als multinationaler Software-Hersteller einen Umsatz von knapp 70 Milliarden US$ erwirtschaftet und über 90.000 Mitarbeiter beschäftigt. (Quelle: Wikipedia)
10. April Offizielle Eröffnung der Studios von ARD und ZDF in Ost-Berlin.
Z 15. April Das Kernkraftwerk in Biblis - bisher die größte Anlage dieser Art weltweit - nimmt den Betrieb auf.
1. Mai Das ZDF beginnt mit dem Mehrteiler Tadellöser und Wolff nach der Romanvorlage von Walter Kempowski, Regie: Eberhard Fechner.
Z 21. Mai Gegen führende Mitglieder (Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Jan Carl Raspe und Gudrun Ensslin) der Baader-Meinhof-Gruppe wird in Stuttgart-Stammheim der Prozess eröffnet. Den führenden Köpfen der Gruppe werden vierfacher Mord und 54facher Mordversuch, Sprengstoffanschläge sowie die Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt.
23. Mai - Spezialpreis für Werner Herzog Der Kaspar Hauser-Film Jeder für sich und Gott gegen alle wird bei den Festspielen in Cannes mit dem "Spezialpreis" der Internationalen Jury ausgezeichnet (dazu noch den OCIC- und FIPRESCI-Preis. Francis Ford Coppola, der von dem Film sehr begeistert war, kauft die Rechte für Amerika.
27. Juni bis 8. Juli - 25. Berlinale Zum ersten Mal nimmt die DDR an den Filmfestspielen im 'Wettbewerb' teil mit Frank Beyers Jakob der Lügner. Die Filme John Glückstadt von Ulf Miehe und Eiszeit von Peter Zadek sind aus der Bundesrepublik vertreten. Ein Silberner Bär geht an den Schauspieler Vlastimil Brodsky (Jakob der Lügner). Das 'Forum' zeigt u. a. Lina Braake von Bernhard Sinkel und Tagebuch von Rudolf Thome.
Die Retrospektive ist Greta Garbo gewidmet, wobei der Film Ninotschka wegen der sowjetischen Delegation nicht gezeigt werden darf.
27. Juni - Deutscher Filmpreis Es wird kein Filmband in Gold vergeben. Filmbänder in Silber gehen an Lina Braake, Jeder für sich und Gott gegen alle und Im Namen des Volkes von Ottokar Runze.
Uraufgeführte Filme 1975: Einer flog über das Kuckucksnest von Milos Forman Der weiße Hai von Steven Spielberg Taxi Driver von Martin Scorsese Monty Pythons Die Ritter der Kokosnuss von Terry Gilliam und Terry Jones Barry Lyndon von Stanley Kubrick Die 120 Tage von Sodom von Pier Paolo Pasolini Lotte in Weimar von Egon Günther
Für 'hervorragendes Wirken im deutschen Film' wurden der Produzent Heinz Angermeyer, Franz Grothe, Dolly Haas, Johannes Heesters, Carl Junghans und Wolfgang Staudte ausgezeichnet.
Z 11. Juli
Bei der Grabstätte des ersten Kaiser von China, Shih Huang Ti, fanden Archäologen in der Nähe von Xian tausende, teils mannsgroße, Tonfiguren, die Soldaten zu Fuß und Soldaten zu Pferde mit Kampfwagen darstellten. Wikipedia schreibt: "Aus der Volksrepublik China wird das Entdecken einer Terrakottaarmee beim Mausoleum Qin Shihuangdis mitgeteilt. Archäologen hatten in den Monaten seit März 1974 nähere Untersuchungen am Fundort alter Bruchstücke aus Ton durchgeführt." (Siehe Foto rechts)
12. Juli ZDF-Ausstrahlungsbeginn der 20teiligen englischen Familienserie Das Haus am Eaton Place. Wikipedia schreibt: "Die Bellamys und ihre Hausangestellten leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem fünfstöckigen Stadthaus am Eaton Plave No. 165, Belgravia in London. Die Familie besteht aus Richard Bellamy (David Langton), seiner ersten Frau Marjorie, die beim Untergang der Titanic stirbt, und deren zwei Kindern James und Elizabeth. Später leben im Haushalt Richards zweite Frau Virginia, James’ Frau Hazel, die bei einer Grippeepidemie (Spanische Grippe 1918–1920) stirbt, und Georgina Worsley (Lesley-Anne Down), die Cousine von James und Elizabeth. Die bekanntesten Hausangestellten sind Angus Hudson, der Butler, gespielt von Gordon Jackson, Mrs. Kate Bridges, die Köchin, gespielt von Angela Baddeley, Rose Buck, Hausmädchen, gespielt von Jean Marsh, das Küchenmädchen Ruby Finch, gespielt von Jenny Tomasin (gestorben am 3.1.2012), der Diener Edward Barnes, gespielt von Christopher Beeny, und das Hausmädchen Daisy Peel, gespielt von Jacqueline Tong, das später Edward heiratete."
28. Juli Der "Monitor"-Beitrag über die Frankfurter Polizei wird vom Programmrat der ARD kritisiert.
Juli - Bundesverband der Fernseh- und Filmregisseure In München wird der >Bundesverband der Fernseh- und Filmregisseure in Deutschland< gegründet, der seinen Mitgliedern zu mehr Rechten (finanzieller und sachlicher Art) verhelfen will. Der Vorstand besteht aus Helmut Dietl (gest. 30.03.2015), Rainer Erler, Reinhard Hauff, Eberhard Itzenplitz, Peter Schulze-Rohr, Klaus Überall und Franz Peter Wirth.
Z 1. August Die Neuregelung des Gesetzes über das Zeugnisverweigerungsrecht der Mitarbeiter von Presse und Rundfunk tritt in Kraft. Die Journalisten erhalten dadurch ein uneingeschränktes Recht auf Aussageverweigerung in gerichtlichen Verfahren.
Z 14. September Im Amsterdamer Rijksmuseum wird Rembrandts Bild "Die Nachtwache" mit Messerstichen attackiert. Es handelt sich offenbar um einen geistesgestörten Mann.
Z 1. Oktober Verteidigungsminister Georg Leber begrüßt die ersten weiblichen Offiziere bei der Bundeswehr. Es sind fünf Ärztinnen, die im Sanitätsbereich eingesetzt werden.
1. November Der italienische Filmregisseur und Publizist Pier Paolo Pasolini wird in der Nähe von Rom ermordet aufgefunden. Seine herausragenden Filme waren Accatone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Das 1. Evangelium - Matthäus, Große Vögel - Kleine Vögel und Die 120 Tage von Sodom.
16. November Radio Bremen eröffnet in der ARD die Dokumentarreihe "Reservate". In der Chronik der ARD ist zur Sendung zu lesen: "Mit »Botschaften vom rechten Ufer – Mutmaßungen über Haute Couture und Mode« von Elmar Hügler eröffnet RB im Deutschen Fernsehen die Sendereihe »Reservate«."
Z 19. November Im Atomkraftwerk Gundremmingen passiert der erste tödliche Unfall in einem deutschen Atomkraftwerk. Zwei Menschen verbrühen sich tödlich bei ausströmenden Dämpfen. Z 4. Dezember In New York stirbt die aus Deutschland stammende US-amerikanische Soziologin und Politologin Hannah Arendt. Hinweis: Die Regisseurin Margarethe von Trotta drehte 2012 den Spielfilm "Hannah Arendt" mit einer hervorragenden Barbara Sukowa in der Titelrolle. Kinostart war der 10. Januar 2013. Hier ist die offizielle Filmseite >>>
11. Dezember Im Rahmen der seit dem 18.3.1974 laufenden medienkundlichen Sendereihe "Betrifft: Fernsehen" analysiert Bernward Wember am Beispiel der Nordirland-Berichterstattung des ZDF in der Zeit von 1969 bis 1973 Möglichkeiten und Grenzen der Filmberichterstattung.
Günter Guillaume wird wegen Spionage für die DDR zu 13 Jahren Haft und seine Ehefrau zu acht Jahren Haft verurteilt. Bemerkung: Am 1. Oktober 1981 wird der frühere Referent des Bundeskanzlers Willy Brandt, Günter Guillaume, der 1975 wegen DDR-Spionage zu dreizehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden war, wird im Zuge eines Agentenaustausches in die DDR entlassen. Zu diesem Ereignis drehte Oliver Storz 2002/03 den 2teilgien Fernsehfilm Im Schatten der Macht mit Michael Mendl als Willy Brandt und Matthias Brandt als Günter Guillaume.
Ziegler-Film, Produktionsfirma des Films,
schreibt: "Mai
1974: Zwei Wochen nachdem sein Referent Günter Guillaume als Agent der DDR
enttarnt wird, tritt Willy Brandt vom Amt des Bundeskanzlers zurück. In nur 14
Tagen entspinnt sich ein historisches Drama um Macht und Verrat, Verführbarkeit
und Anstand. Mit einem herausragenden Schauspielerensemble um Michael Mendl erweckt Oliver Storz den Geist dieser Zeit wieder zum leben. Dabei verlässt
sich Im Schatten der Macht ganz auf die Aura seiner Darsteller und zeigt
in kammerspielartiger Dichte die Zeitenwende im Spiegel einer persönlichen Tragödie.
So gelingt Storz über den Stoff einer Geschichtsstunde hinaus eine bewegende
politische und menschliche Parabel."
21. Dezember Im ZDF ist der erste Teil des vorwiegend in Rumänien gedrehten Fernseh-Vierteilers Lockruf des Goldes in der Regie von Wolfgang Staudte zu sehen. Die literarische Vorlage stammt von Jack London.
S o n s t i g e s / O h n e D a t u m
M U S I K A L I S C H E S 1975
A k t u e l l e H i t s 1975
Tränen lügen nicht - Michael Holm You Ain't Seen Nothing Yet - Bachman-Turner Overdrive Griechischer Wein - Udo Jürgens I Can Help - Billy Swan Una Paloma Blanca - George Baker Selection SOS - Abba Lady Bump - Penny Mc Lean Tu t'en vas - Alain Barrière & N. Cordier
Wenn
die Rosen erblühen in Malaga - Cindy & Bert
Thanks
For The Memory - Slade
Bohemian
Rhapsody - Queen
B a m b i - S i e g e r 1975
Nach fünfjähriger Pause gibt es wieder Film-Bambis: Der Lord vom Barmbeck von Ottokar Runze erhält einen, ein weiterer geht an Terence Hill (Mario Girotti) und Bud Spencer (Carlo Pedersoli). Weitere Bambis bekommen William Conrad († 11.02.1994), Reinhard Glemnitz, Martin Lüttge, Sabine von Maydell, Erik Ode, Helmut Ringelmann († 2011), Telly Savalas, Günther Schramm, Helma Seitz, Manfred Sellge (Fernsehredakteur beim WDR) und Fritz Wepper. Weitere Informationen der BAMBI-Verleihung sind bei Wikipedia zu finden
B R A V O - O T T O - Leserwahl 1975
Kategorie männliche Filmstars: Gold Terence Hill, Silber Jan-Michael Vincent, Bronze Louis de Funès Kategorie weibliche Filmstars: Gold Ute Kittelberger, Silber Linda Blair, Bronze Christiane Gött Kategorie Beat-Gruppen: Gold Bay City Rollers, Silber The Sweet, Bronze Abba Kategorie Sänger: Gold David Cassidy, Silber Albert Hammond, Bronze Jürgen Marcus Kategorie Sängerinnen: Gold Juliane Werding, Silber: Penny McLean, Bronze: Suzi Quatro Kategorie TV-Stars weiblich: Gold Susan Dey, Silber Gillian Blake, Bronze Ingrid Steeger Kategorie TV-Stars männlich: Gold Michael Douglas, Silber Peter Falk, Bronze Michael Gray Kategorie Sportler: Gold Sepp Maier, Silber Gerd Müller, Bronze Franz Beckenbauer Kategorie Sportlerinnen: Gold Ulrike Meyfarth, Silber Ellen Wellmann, Bronze Prinzessin Anne Kategorie TV-Moderator: Gold Ilja Richter, Silber Rudi Carrell, Bronze Michael Schanze Kategorie TV-Moderatorin: Gold Uschi Nerke, Silber Karin Tietze-Ludwig, Bronze Elfie von Kalckreuth
Sieger der "Goldenen Kamera" von HörZu 1975
Der Erlös dieser Jubiläumsveranstaltung wurde der Deutschen Kinderkrebshilfe gestiftet.
L I T E R A T U R 1975
"Film und revolutionäre Arbeiterbewegung in Deutschland" von G. Kühn, K. Tümmler, W. Wimmer (Hg.), 2 Bände. Berlin/DDR: Henschel. 424 und 598 Seiten. Dokumente und Materialien zur Entwicklung der Filmpolitik der revolutionären Arbeiterbewegung und zu den Anfängen der sozialistischen Filmkunst in Deutschland. Umfangreiche Zusammenstellung von Zeitungsberichten, Kritiken und amtlichen Verlautbarungen.
"Lexikon des Internationalen Films", Band 1: Länder A-J, Band 2: Länder K-Z von Ulrich Kurowski (Hg.), München, Wien: Carl Hanser. 172 und 147 Seiten. Auf 9 Bände angelegt. Leider sind bei diesen Büchen etliche Auslassungen zu bemängeln. Bei den beteiligten 30 Autoren sind nur einige Artikel mit "gut" zu bewerten.
E i n i g e K i n o- u n d F e r n s e h f i l m e d e s J a h r e s 1975
Lina Braake oder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat Regie und Drehbuch: Bernhard Sinkel
Die verlorene Ehre der Katharina Blum ...ist eine 1974 erschienene Erzählung von Heinrich Böll, die in diesem Jahr von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta verfilmt wurde. Die Erzählung beschreibt, wie eine unbescholtene Frau wegen ihrer Freundschaft zu einem Straftäter (was sie beim Kennenlernen gar nicht weiß) Opfer der menschenverachtenden Berichterstattung der Boulevardpresse wird, besonders eines bestimmten Blattes, das nur "Zeitung" genannt wird (na, welche Zeitung da wohl gemeint ist?). Sie wird über einen längeren Zeitraum mehrfach in verschiedenen Varianten als eiskalte, berechnende "Terroristenbraut" verunglimpft und damit vor ihrem gesamten Umfeld bloßgestellt. In der Folge erhält sie zudem eine Vielzahl von obszönen, hasserfüllten und beleidigenden anonymen Anrufen und Briefen. Nachdem als Folge der Ereignisse auch noch ihre bereits zuvor schwerkranke Mutter stirbt, tötet sie schließlich aus Wut und Verzweiflung den verantwortlichen Reporter. Heinrich Böll verfasst zuvor in der Erzählung: "Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich." (aus Wikipedia) Das Buch von Böll wurde weltweit 2,7 Millionen mal verkauft.
Regie: Peter Lilienthal
Regie Wim Wenders Nach dem Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre von J. W. v. Goethe. Eine Reise durch Deutschland von Flensburg zur Zugspitze. Darsteller: Rüdiger Vogler, Hanna Schygulla, Hans Christian Blech, Peter Kern (gest. 26.08.2015), Nastassja Kinski
Regie und Drehbuch: Robert van Ackeren
Regie: Sohrab Shahid Saless Der iranische Filmemacher Sohrab Shahid Saless erzählte von dem türkischen Gastarbeiter Husseyin im Westberliner Bezirk Kreuzberg. Am Tag arbeitet Husseyin an einer Stanzmaschine. Am Abend ist er allein. Seine Heimat hat Husseyin verlassen, die Fremde will ihn nicht haben.
Regie und Drehbuch: Bernhard Sinkel / Alf Brustellin Berlinger ist die Geschichte des Wissenschaftlers und Industriellen Lukas Berlinger. Sie umfasst 60 Jahre deutsche Geschichte. Berlinger ist aber auch die Chronik einer Freundschaft. Der Freundschaft zwischen Berlinger und Roeder, die in Gegnerschaft endete. Roeder, der sich den jeweiligen historischen und politischen herrschenden Strömungen angepasst hat und von der damit verbundenen Machtposition aus versucht, Berlinger in das jeweils herrschende System einzubringen, scheitert daran, dass Berlinger sich diesem Zugriff jeweils zu entziehen weiß. Weiterlesen >>>
Die Antwort kennt nur der Wind Der Fahnder einer Versicherungsgesellschaft soll herausfinden, ob der Tod eines deutschen Bankiers bei der Explosion seiner Luxusyacht Unfall oder Mord war. Dann findet der ermittelnde Robert Lucas heraus, dass hinter dem Ganzen ein verbrecherischer Ring des internationalen Geldadels steckt. Um sich und seiner Geliebten ein angenehmes Leben zu gestalten, schreckt er nicht vor Erpressung zurück. Er wird an seiner eigenen Geldgier scheitern. (Wikipedia) Darsteller: Maurice Ronet, Marthe Keller, Karin Dor, Charlotte Kerr, Eva Pflug, Walter Kohut, Herbert Fleischmann, Günter Mack, Klaus Schwarzkopf u.v.a. Regie: Alfred Vohrer
Regie und Drehbuch: Herbert Achternbusch
Regie: R. W. Fassbinder
Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel Regie: R. F. Fassbinder
Einige D E F A-Filme des Jahres 1975
Regie: Roland Gräf
Regie: Celino Bleiweiß Am Tage müssen Krabat und die anderen Knechte der Schwarzen Mühle hart arbeiten, nachts werden sie vom Schwarzen Müller in Vögel verwandelt. Seine Zauberkraft verdankt dieser dem Buch des Wissens. Krabat, der sich der Macht des Zaubers durch den Reif der Freude, den er am Arm trägt, entziehen kann, erlernt unentdeckt die Geheimnisse des Buches, um seine Kameraden aus dem Bann des Schwarzen Müllers zu befreien. (Quelle: Beschreibung Filmmuseum Potsdam)
Regie: Ralf Kirsten Dieser Film kam erst nach zahlreichen Umschnitten erst mit ca. einjähriger Verspätung ins Kino. Uraufführung: 4.12.1975 im Berliner Kino KOSMOS. Erstausstrahlung im Fernsehen der DDR am 19.8.1977.
Regie: Heiner Carow
Regie: Kurt Maetzig
Regie: Bernhard Stephan
Zwischen Nacht und Tag Regie: Horst E. Brandt In der Koproduktion mit dem sowjetischen Gorki-Studio entsteht der Streifen Zwischen Tag und Nacht (1975), der vom deutschen Schriftsteller Erich Weinert im Moskauer Exil erzählt. Episoden aus seinem Leben seit 1933 - der Kampf im Spanienkrieg, seine Aufenthalte in Paris und Moskau - dokumentieren seine Entwicklung und Lebenshaltung. (DEFA-Stiftung)
G e b u r t s t a g e 1975
13.01. Daniel Kehlmann, österreichischer Schriftsteller ("Vermessung der Welt"), Sohn des Regisseurs Michael Kehlmann 03.03. Johanna Wokalek, Schauspielerin 31.03. Bettina Zimmermann, Schauspielerin 04.06. Radost Bokel, Schauspielerin (Film Momo) 06.06. Fritzi Haberlandt, Schauspielerin 07.07. Nina Hoss, Schauspielerin 22.09. Christian Ulmen, Schauspieler
G e s t o r b e n 1975
Roma Bahn - geboren am 30. Oktober 1896 Deutsche Schauspielerin Erste Trägerin der Hermine-Körner-Ringes, war mit dem Regisseur Karlheinz Martin und in zweiter Ehe mit dem Architekten Hugo Häring verheiratet. Die Schauspiel-Ausbildung begann an der Max Reinhardt-Schule. Ihre erste Filmrolle erhielt sie in dem 1919 von Karl Grune gedrehten Film Der Mädchenhirt. Weiterhin folgten Die Verwandlung (1920), Von morgens bis Mitternacht (1920). In weiteren Jahren war sie bis in die 1960er-Jahre hinein an diversen Berliner Theatern beschäftigt, wobei einer ihrer größten Erfolge die Rolle der Polly Peachum in der Uraufführung der "Dreigroschenoper" im Jahre 1928 war. Bertolt Brecht's Stück avancierte zum größten Theatererfolg der 1920er Jahre. Zu Roma Bahns bekanntesten Nachkriegsfilmen zählt der von Géza von Radványis in Szene gesetzte Film Mädchen in Uniform (1958) mit Romy Schneider und Lilli Palmer, wo sie mit dem kleinen Part der Schneiderin zu sehen war. Zwei ihrer letzten Filme waren Dieser Mann und Deutschland von Hansjürgen Pohland (1966) und Ganze Tage in den Bäumen von Tom Toelle (1968). Ihre Ruhestätte findet sich auf dem Alten Friedhof in Bad Honnef. Ein Foto der Grabstätte ist h i e r zu finden.
Hinweis zum Foto rechts:
Klaus Kammer als Fabrikantensohn Harry Compass mit Roma Bahn (Frau
Compass)
Günther Lüders - geboren am 5. März 1905 Deutscher Schauspieler, Filmkomiker und Kabarettist
Günther Lüders wird in Lübeck als Sohn eines Reederei-Besitzers geboren. Nach dem Gymnasium und einer kaufmännischen Lehre nimmt er Schauspielunterricht in Lübeck, dort hat er auch sein Theaterdebüt, spielt dann als Mitglied bei der Wanderbühne des Städtebund-Theaters. Weitere Engagements in Dessau, Frankfurt a.M. und Berlin, wo er sich 1934 niederlässt. In Berlin trat er nicht nur am Theater auf, sondern auch im Kabarett "Katakombe" und "Tingeltangel" Karriere. Kai Weniger schreibt: "Mit verklausulierten, systemkritischen Andeutungen und spöttelnden Wortkaskaden balancierten die "Katakomben"-Akteure stets am Rande der Verhaftung und forderten die braunen Machthaber regelmäßig heraus. Im Mai 1935 wurde Lüders und seine "Katakomben"-Kollegen Werner Finck und Walter Gross schließlich festgenommen und für einige Monate in ein KZ deportiert." Bald ist er wieder an diversen Theatern Berlins zu sehen. In den Jahren bis zum Kriegsende sah man Lüders in Filmen wie Der Etappenhase (1936), Die Kreutzersonate (1936/37), Nanu, Sie kennen Korff noch nicht? (1938), Alles Schwindel (1939), Sechs Tage Heimaturlaub (1941), Ein Walzer mit dir (1942), Das Mädchen Juanita (Frau über Bord) (1944, Regie: Wolfgang Staudte) u.v.m., so dass er an die hundert Rollen spielt. Von 1947 bis 1954 ist Lüders bei Gustaf Gründgens in Düsseldorf engagiert, von 1960 bis 1962 Schauspieldirektor am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart. Nach dieser Erfahrung zieht er es vor, nur noch als freier Schauspieler zu arbeiten.
Bei www.steffi-line.de ist über Günther Lüders u.a. zu lesen: "Die Fernsehzuschauer erlebten Lüders sporadisch in verschiedenen Produktionen, unter anderem natürlich mit seiner Paraderolle des Elwood P. Dowd in der von Imo Moszkowicz in Szene gesetzten TV-Fassung von "Mein Freund Harvey" (1959). Unter der Regie von Rudolf Noelte spielte er in "Drei Schwestern" (1966) von Anton Tschechow, 1968 erlebte man ihn in Günter Gräwerts O'Neill-Inszenierung "Der Eismann kommt" als Harry Hope, Alfred Weidenmann besetzte in ein Jahr später neben Liselotte Pulver in "Pistolen-Jenny"; Anfang der 70er Jahre agierte Lüders auch in zwei Folgen der beliebten Krimi-Reihe "Dem Täter auf der Spur". Darüber hinaus war der Schauspieler häufig im Rundfunk zu hören, er gab Rezitationsabende mit Werken von Mathias Claudius, Goethe, Wilhelm Busch sowie Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern, denen seine besondere Liebe galt." Einige Spielfilme inszeniert er auch selbst, wie z. B. Wenn wir alle Engel wären (1956), Vater, unser bestes Stück (1957). Seinen letzten Filmauftritt hatte er als Lehrer Hartmann in Ich bin ein Elefant, Madame (1969) in der Regie von Peter Zadek, der Peter Lüders als ernsthaften Charakterdarsteller einsetzte. (Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 5, S. 128. - mit Erlaubnis des Autors) Weitere Filme mit Günther Lüders sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
Therese Giehse - geboren am 6. März 1898 Deutsche Schauspielerin Die große Charakterschauspielerin wurde in München als Therese Gift als fünftes Kind eines jüdischen Kaufmanns geboren. Sie bestand ihre Schauspielprüfung nicht. Otto Falckenberg holte sie aber 1925 an die Münchener Kammerspiele. Zusammen mit Erika Mann und Klaus Mann (Tochter und Sohn von Thomas Mann) gründet sie im Januar 1933 das politische Kabarett "Die Pfeffermühle". Die allabendlich ausverkauften Vorstellungen finden Wand an Wand zum Münchner Hofbräuhaus statt, in dem Hitler oft zeitgleich seine Propagandareden hält.
Foto links: Therese Giehse, Wolfgang Kieling, Gustav Knuth und Kurt Ehrhardt in "Die Physiker", Regie: Fritz Umgelter., ©SWR Media Services
Foto rechts: Therese Giehse als Wassa Schelesnowa, nach Maxim Gorki. Eine Rolle, die ihr auf den Leib geschrieben scheint. Kammerspiele Berlin, Berliner Ensemble, mit Erwin Geschonneck als P. B. Charpow, Regie Berthold Viertel: Foto: Abraham Pisarek. Aufn.-Nr.: df_pk_0000811_014: Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 19.05.2017
Im Frühjahr 1933 flieht sie nach Zürich, wo sie ihre
kabarettistischen und schauspielerischen Arbeiten fortsetzt. Als Engländerin
kehrt sie 1949 nach Deutschland
Foto links: Therese Giehse als Mutter Wolfen in "Der Biberpelz" nach G. Hauptmann. Aufgenommen von Abraham Pisarek, Aufn.-Nr.: df_pkm_0000936_006 Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek. Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 19.05.2017
Foto rechts: Therese Giehse und Magnus Henning auf einem Schiff bei der Rückfahrt von Amerika 1936. Fotografin: Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) - Schweizerische Nationalbibliothek Das Foto ist gemeinfrei.
Bei YouTube ist ein sehr schönes 45 Minuten langes Portrait über die Künstlerin zu sehen.
Foto rechts: Therese Giehse als Tscharlies (G. M. Halmer) Oma in Münchner G'schichten Foto: Bayerischer Rundfunk
Literatur über/von Therese Giehse: - Renate Schmidt: "Na, dann wollen wir den Herrschaften mal was bieten!", Langen Müller, München, Neuausgabe 2008, ISBN 978-3-784-43166-6 - Michaela Karl: T.G.: "Die Mutter Courage". In: "Bayerische Amazonen". Pustet, Regensburg 2004. ISBN 3-7917-1868-1. S. 132-150 - "Ich hab nichts zum Sagen". Gespräche mit Monika Sperr. C. Bertelsmann Verlag, München, Berlin, Wien 1973, ISBN 3-570-08405-1 - Helga Keiser-Hayne: Erika Mann und ihr politisches Kabarett „Die Pfeffermühle“ 1933-1937. Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-13656-2
Carl Wery - geboren am 7. August 1897 Deutscher Schauspieler Sein richtiger Name war Wery de Lemans, seine Vorfahren waren Hugenotten, und er wurde in Trostberg (Chiemgau) geboren. Er hatte vor, sich dem Malerberuf zu widmen, musste sich aber eingestehen, dass er für diesen künstlerischen Beruf nicht genügend Begabung besaß. Er machte eine Lehre als Kaufmann und war nach einigen Jahren Direktor einer Holzfabrik. Er entschloss sich also sehr spät, Schauspieler zu werden. Er nahm privaten Schauspielunterricht bei Fritz Ulmer. Sein Bühnendebüt gab Wery 1929 in Bielefeld. Von Bielefeld aus kam er nach Münster und 1932 nach Berlin an das Renaissance- und Schiller-Theater. Otto Falckenberg sah den charakterstarken Mann auf der Bühne und holte ihn nach München an die Kammerspiele, wo er die nächsten 14 Jahre verpflichtet blieb.
Neben seiner Theaterarbeit rief 1932 zum ersten Mal auch die Kinoleinwand. Es spielte in Filmen wie Keinen Tag ohne dich (1931) Königswalzer (1935), in Wasser für Canitoga spielte er den Vorarbeiter Westbrook (1939, mit Hans Albers), Kleine Residenz (1942) und Via Mala (1945). In den 30er- und 40er-Jahren drehte er nicht so viele Filme. Seine eigentliche Filmkarriere fing auch erst nach dem Krieg an, und er hatte seine große Zeit in den 50er-Jahren: hier waren es Filme wie z.B. in Die seltsame Geschichte des Brandner Kaspar, Die große Versuchung, Heidi, Ein Herz spielt falsch, Ave Maria, Konsul Strotthoff, Es geschah am 20. Juli (Rolle: Generaloberst Friedrich Fromm), Der Meineidbauer (Regie: Rudolf Jugert), Der Bauerndoktor von Bayrischzell, Die grünen Teufel von Monte Cassino (Regie: Harald Reinl), Arzt aus Leidenschaft und Kriegsgericht, um nur einige Leinwandrollen zu nennen. Seine Darstellung als verbitterten Menschenfeind Grummel, dem durch eine Schar von Kindern eine menschlich gütige Wandlung widerfährt, in dem von Erich Waschneck inszenierten Streifen Hab’ Sonne im Herzen (1952) bleibt im Gedächtnis. Das Drehbuch schrieb nach dem Tod von Walter Lieck die Gattin des Schauspielers, Erna Fentsch, zu Ende. Sie schrieb auch weitere Drehbücher für ihren Ehemann, auch für den Film Am Galgen hängt die Liebe, nach dem Bühnenstück "Philemon und Baucis" von Leopold Ahlsen. "Zusammen mit Annie Rosar spielte er ein altes Ehepaar, dass sich während der Partisanenkämpfe 1944 in Griechenland gegenüber Freund und Feind seinen Humanismus bewahrt und für diese Einstellung in den Tod geht" (zitiert aus "Das große Personenlexikons des Films" von Kay Weniger). 1965 wurde Carl Wery schwerkrank und zog sich von der Schauspielerei zurück. Er starb am 14. März 1975 an einer Lungen- und Rippenfellentzündung in einem Münchner Krankenhaus und wurde auf dem Friedhof in Bogenhausen beerdigt. (Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S. 345-346 - mit Erlaubnis des Autors)
(Anmerkung: Ich kann mich an die Rolle des Großvaters in dem Fernsehspiel Der Tod im Apfelbaum von Wilhelm Semmelroth erinnern. Ich war 7 oder 8 Jahre alt. Meine Eltern hätten mich den Film besser nicht sehen lassen sollen, ich träumte noch Jahre später davon und hatte große Angst...)
Weitere Filme mit Carl Wery sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
Paul Verhoeven - geboren am 23. Juni 1901 Schauspieler, Regisseur, Intendant
Vater von Michael Verhoeven. Paul Verhoeven (nicht zu verwechseln mit dem niederländischen Hollywood-Regisseur gleichen Namens) wurde in Unna geboren. Seine Schauspielausbildung absolvierte er bei Karl Wüstenhagen. Verhoevens Talent wurde in München von der Schauspielerin Hermine Körner erkannt, wohin ihn Wüstenhagen mitnahm. Nach Engagements in Dresden und Frankfurt am Main kam er zum Deutschen Theater, wo Heinz Hilpert (1890-1967) die Intendanz hatte. Sein Theaterdebüt hatte Paul Verhoeven 1922 in einer Aufführung des "Peer Gynt" am Bayerischen Staatsschauspiel. In der Spielzeit der Jahre 1932/33 arbeitete er erstmals an der Volksbühne in Berlin, wo er später als Regisseur aktiv wurde. Er inszeniert zahlreiche Klassiker, wobei er in der Theatersaison 1943/44 als Intendant am Theater am Schiffbauerdamm beschäftigt war.
Von 1945 - 1949 stand Verhoeven dem Bayerischen Staatsschauspiel in München vor. Dort blieb vor allem seine Regie von Shakespeares "Ein Wintermärchen" in Erinnerung. Ab 1963 leitete er die Münchner Kammerspiele als Schauspieldirektor. Seit seiner Übersiedlung nach Berlin im Jahre 1933 war Paul Verhoeven auch beim Film aktiv, aber er führte lieber Regie als vor der Kamera zu agieren.
Seinen ersten Kinofilm inszenierte er 1937. Von da an drehte er zahlreiche leichte, komödiantisch gefärbte Unterhaltungsfilme für die Produktionsfirmen Bavaria und Tobis (Die Fledermaus - Operettenfilm, Der Tag nach der Scheidung, Salonwagen E417 (Drehbuch: Helmut Käutner), Aus erster Ehe). Auch im deutschen Nachkriegskino war er als Regisseur aktiv und inszenierte Filme wie Dieser Mann gehört mir (1949/50), Das kalte Herz (1950, DDR), Die goldene Brücke (1956). In weiteren Jahren sah man Paul Verhoeven wieder öfter als Schauspieler, wobei er vor allem beim Fernsehen als respektabler Charakter auffiel. Eine seiner schönsten Aufgaben erhielt er 1965 mit dem Part des moralisch unantastbaren Nazi-Verächters und Kirchenmannes Bernhard Lichtenberg in Peter Beauvais' gleichnamigem Fernsehspiel. Verhoeven hatte auch zahlreiche Regiearbeiten für das Fernsehen übernommen und konnte hier gute Stoffe verarbeiten nach literarischen Vorlagen von Maxim Gorki, Max Frisch und Erich Maria Remarque. Vor allem seine historischen Dokumentarspiel-Inszenierungen der ausgehenden 1960er- und beginnenden 1970er-Jahre gehörten zum Informativsten und Unterhaltsamsten, was das deutsche Fernsehen in dieser Sparte hervorgebracht hatte, z.B. Walter Rathenau - Untersuchung eines Attentats (1965, Regie Franz Peter Wirth, spielt Dr. Helfferich), Richard II. (1968, Regie Franz Josef Wild, spielt Johann van Gaunt), Die Ratten (1969, Regie Peter Beauvais, spielt Direktor Hassenreuther).
Verhoeven war mit der Schauspielerin Doris Kiesow verheiratet. Aus dieser Beziehung gingen die Kinder Lis, Monika und Michael hervor. Während einer Gedenkfeier an den Münchner Kammerspielen für die kurz zuvor verstorbene Schauspielerkollegin Therese Giehse (>>> siehe weiter oben) brach Paul Verhoeven zusammen. Und obwohl Sohn Michael als Arzt sofort zur Stelle war, konnte trotz der Wiederbelebungsversuche dem Schauspieler nicht mehr geholfen werden. (Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S. 160-161 - mit Erlaubnis des Autors) Weitere Filme mit Paul Verhoeven sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
27. Juni 1975 - Robert Stolz geboren am 25. August 1880 in Graz Österreichischer Operetten-, Wienerlieder-, Chansonkomponist, Dirigent. Sein Zusammentreffen mit J. Strauß Sohn 1899 führte zu seinem Wechsel zur Operette; ab 1907 Kapellmeister am Theater an der Wien; internationaler Durchbruch 1919 mit "Hallo, du süße Klingelfee"; ab 1924 in Berlin. Emigrierte 1938 in die USA, 1946 Rückkehr nach Wien; 1952-71 musikalischer Leiter der Wiener Eisrevue; zahlreiche Auslandsgastspiele. Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1975. Sein Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof. Filme, für die Robert Stolz die Musik geschrieben hat, sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
Gustav von Wangenheim - geboren am 18. Februar 1895 in Wiesbaden Schauspieler
Darsteller in Murnaus Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens. Er war der Sohn des Freiherrn Eduard von Winterstein und der Schauspielerin Minna Mengers, die sich das Leben nahm, als der kleine Gustav vier Jahre alt war. Vater Eduard heiratete danach die Schauspielkollegin Hedwig Pauly. Nach der Schule und Lehre in der Landwirtschaft absolviert er ein Dienstjahr bei einem Garderegiment. 1912 - 1914 Schauspielschüler in Berlin und von 1914/15 Soldat. Danach Film- und Theaterarbeit, schreibt auch Dramen. Seine bekannteste Stummfilmrolle war die des jungen Makler-Angestellten Hutter in F.W.Murnaus Horrorfilmklassiker Nosferatu, der durch die aufopfernde Liebe seiner Braut vor dem Vampir gerettet wird. Nach einer weiteren Liebhaber-Rolle in Artur Robinsons Meisterwerk Schatten zog sich Wangenheim 1923 vom Kino weitgehend zurück und widmete sich verstärkt der politisch geprägten Theaterarbeit. Tritt in die KPD ein. Sein großes Interesse gilt dem Arbeitertheater. Gründet und leitet den Arbeiter-Theater-Bund Deutschlands und ist intensiv mit der sogenannten Revolutionären Gewerkschaftsopposition, Abteilung Theater, befasst. Sein letzter Film war der Camille Desmoulins in Danton (1930). 1931 wird er Vorsitzender der Deutschen Revolutionären Arbeiterbühnen und leitet das Kollektiv Rote Schauspieler. Seine für das Agitprop-Theater 'Truppe 31' verfassten Stücke verstanden sich als Beiträge zu einer angestrebten sozialistischen Revolution in Deutschland. 1933 muss er - zusammen mit seiner Frau, Ingeborg Franke, aus Deutschland fliehen. Das Ehepaar geht nach Paris, von dort nach Moskau, wo er Leiter einer deutschsprachigen, sozialistischen Emigrantenbühne wurde. 1935 inszeniert er dort mit einer Reihe von Exilanten (u.a. mit dem Sänger Ernst Busch, der Schauspielerin Lotte Loebinger, dem Schauspieler Alexander Granach, dem Autoren-Sohn Konrad Wolf, dem Bühnenbildner Teo Otto) den antifaschistischen Arbeiterfilm Kämpfer, bedeutender Film deutschen Emigrantenschaffens in der Sowjetunion. In den Zeit stalinistischer Säuberungen wurde auch von Wangenheim für kurze Zeit inhaftiert, nachdem die deutsche Wehrmacht bei Jahresende 1941 bis vor Moskau vorrücken konnte, und später nach Kasan zwangsumgesiedelt. 1940 wird er sowjetischer Staatsbürger und 1941-43 aus Moskau in die Randregion verbannt. 1945 kehrt er nach Deutschland zurück, engagiert sich bei der SED, gehörte dem Nationalkomitee Freies Deutschland an und wirkte als deutscher Sprecher sowjetischer Propagandasendungen. Die Sowjets setzten ihn zunächst als Intendanten des Theaters am Schiffbauerdamm ein. Dann inszenierte von Wangenheim einige Stücke, bevor er wieder Filmregie übernahm, und zwar für den Streifen Und wieder 48!, der sich mit der März-Revolution auseinandersetzt. Für sein künstlerisches Schaffen, besonders für sein Stück "Du bist der Richtige", das er für die Eröffnung des neu gegründete Theater der Freundschaft, dem heutigen "Theater an der Parkaue" geschrieben hatte, wurde er mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Im Alter von 61 Jahren zieht er sich aus dem Filmgeschäft zurück, inszenierte nur noch gelegentlich Theaterstücke. 1970 wird er Mitglied der Akademie der Künste. Gustav von Wangenheim war mit der Schauspielkollegin und Schriftstellerin Inge von Wangenheim verheiratet und ist Vater des Schauspielers und Bühnenautors Friedel von Wangenheim und den Zwillingen Elisabeth und Eleonora von Wangenheim. Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin. (Quelle: Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S. 255-257 - mit Erlaubnis des Autors und Wikipedia) Weitere Filme mit Gustav von Wangenheim sind bei IMDb und bei Filmportal (+ biografische Angaben) gelistet.
Ruth Stephan - geboren am 27. Oktober 1925 Schauspielerin, Kabarettistin Vor ihrer Schauspielausbildung absolvierte die in Hamburg geborene Ruth Stephan eine Banklehre. Anschließend nahm sie ab 1947 privaten Schauspielunterricht bei Heinz Hohenstein. Erste Bühnenerfahrungen konnte sie auf Kabarettbühnen in Hamburg sammeln und trat neben Brigitte Mira, Gisela Trowe und Walter Gross in Revuen des Kabaretts "Greiffi" auf. Weitere Bühnenerfahrung fand sie in München, Frankfurt und Berlin. Ihre Arbeit beim Film begann Anfang der 1950er-Jahre (1951 mit dem Film Die Frauen des Herrn S.). Ruth Stephan wurde zumeist als quirlige, etwas tolpatschige, nicht sehr attraktive Frau in vielen Lustspielen und Klamottenfilmen eingesetzt, hatte kaum Hauptrollen, aber dafür große Nebenrollen, wobei sie Hausmädchen, Lehrerinnen, tratschende Hausangestellte oder Köchinnen mimte. Sie avancierte in den folgenden drei Jahrzehnten sie zu einer beliebten Nebendarstellerin. Man sah sie an der Seite großer Komiker wie Heinz Erhardt (Das kann doch unseren Willi nicht erschüttern, Unser Willi ist der Beste) und Rudolf Platte (La Paloma, Du bist Musik, Das einfache Mädchen) auf. "In zahlreichen, wenn auch eher seichten Unterhaltungsstreifen avancierte Ruth Stephan zur vielbeschäftigten "Ulk-Nudel" des deutschen Nachkriegsfilms, zur "Quasseltante" des deutschen Kintopps" (www.steffi-line.de). Ab den 1970er-Jahren nahm sie auch wieder ihre Theatertätigkeit auf. Ruth Stephan war eine zeitlang mit dem Schauspieler Balduin Baas verheiratet. Sie starb mit nicht einmal 50 Jahren an Lungenkrebs. Ihr Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin. Am 19. Februar 1997 wurde im Ortsteil Haselhorst in Berlin-Spandau eine Straße nach ihr benannt. (Quelle: Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 7, S. 473 - mit Erlaubnis des Autors und Wikipedia) Filme mit Ruth Stephan sind bei IMDb und Filmportal gelistet.
17. August 1975 Siegfried Arno - geboren am 27. Dezember 1895 in Hamburg Schauspieler (umfangreiche biografische Angaben im "CineGraph" - Lexikon zum deutschsprachigen Film)
Deutscher Filmkomiker, Schauspieler und Kabarettist während der Weimarer Republik. Er war einer der populärsten Bühnen- und Filmkünstler. Im Herbst 1913 hatte Siegfried Arno sein Bühnendebüt in Harburg (bei Hamburg). 1919 nahm er seine Schauspieltätigkeit nach dem Kriegsdienst wieder auf. Seit Anfang der 1920er-Jahre war Arno größtenteils in Berlin aktiv, wo er reguläre klassische Rollen gab, aber auch auf Operetten- und Kabarettbühnen (Kabarett der Komiker) zu Hause war. Einen großen Erfolg hatte Siegfried Arno zu verzeichnen, als er an Erik Charells Großem Schauspielhaus in der Saison 1930/31 den 'Schönen Sigismund' in Benatzkys Singspiel "Im weißen Rössl" gab.
Regelmäßige Filmarbeit bekam Arno ca. Mitte der 1920er-Jahre, wobei der erste "Filmausflug" bereits 1919 mit dem Film Die rote Katze stattfand. Es folgten zahlreiche Verwechslungsstreifen leichterer Art, Militärpossen und immer wieder Komödien. Allein im Jahr 1925 drehte er sieben Filme, z.B. Die (oder Eine) Frau von vierzig Jahren, Die vertauschte Braut oder Vorderhaus und Hinterhaus. Da er Jude war, musste er 1933 vor den Nazis fliehen, es gab verschiedene Aufenthalte in der Schweiz, in Italien, Belgien, Portugal und Holland, wo er 1939 ein letztes Mal zusammen mit zahlreichen ebenfalls nach Holland emigrierten Kollegen in Willy Rosens Emigranten-Bühne Kabarett der Prominenten auftrat. Arno entkam nur deshalb des Nazi-Schergen, weil er rechtzeitig vor Kriegsanbruch ein Visum für die USA erhielt. In Amerika war Siegfried Arno einer der wenigen, in Hollywood-Komödien häufig besetzten Emigranten. Eine seiner schönsten Rollen dort war der aus dem Fenster springende Barbier des Diktators Hynkel (Charlie Chaplin) in Chaplins Filmgroteske Der große Diktator und der leicht vertrottelte Begleiter Claudette Colberts in Preston Sturges wunderbarer 'Screwball'-Komödie Atemlos nach Florida. Nach dem Krieg kehrte Arno nur selten zu Bühnengastspielen nach Deutschland zurück. Arno war von 1922 bis 1932 mit der Schauspielerin Lia Dahms verheiratet, von 1934 bis 1953 mit Barbara Kiranoff, ab 1953 mit der österreichischen Schauspielerin Kitty Mattern. Sohn Peter (Jahrgang 1926) aus der ersten Ehe wurde Kostüm- und Bühnenbildner.
Sein Bruder war der Schauspieler, Kabarettist, Tänzer und Maler Bruno Arno. Nach langem Leiden starb Siegfried Arno im "Actors Fund Hospital" in Los Angeles mit 80 Jahren an den Folgen der Parkinsonschen Krankheit. (Quelle: Informationen teilweise aus Wikipedia und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 1, S. 149-151 - mit Erlaubnis des Autors)
Filme
mit Siegfried Arno sind bei
IMDb
und bei
Filmportal
gelistet.
Wilhelm (William) Thiele - geboren als Wilhelm Isersohn am 10. Mai 1890 Österreichischer Regisseur und Schauspieler Weitere Informationen über Wilhelm Thiele
Wilhelm Thiele wurde in Wien geboren und hatte dort das Konservatorium besucht, danach wurde ihm ein Stipendium für eine Schauspielausbildung genehmigt. Im böhmischen Karlsbad (Karlovy Vary) hatte er 1909 sein Theaterdebüt. Kriegsdienst von 1914-18, während dieser Zeit erprobte Thiele sein Talent für die Regie und inszenierte einige Revuen zur Truppenbetreuung. Nach dem Ersten Weltkrieg bekam er sein ersten Engagement als Regisseur vom Münchner Volkstheater. Den ersten Kontakt zum Film hatte Thiele als Drehbuchautor 1922 in Berlin. Im selben Jahr führte er in Wien zum ersten Mal Regie. Von 1924 an war Thiele endgültig in Berlin tätig. Ab 1926 bekam er von der UFA die Möglichkeit, Filme zu inszenieren. Sein Metier waren Musikfilme und leichte Lustspiele und mit Beginn des Tonfilms hatte Thiele bereits seinen Höhepunkt erreicht. Er drehte die Romanze Liebeswalzer mit Willy Fritsch und Lilian Harvey (1929/30), Die Drei von der Tankstelle (1930), seinen größten Erfolg, in dem er Heinz Rühmann, einen bis dahin fast unbekannten Schauspieler, als neue Komödienentdeckung einsetzte. Nicht zuletzt wurde der Film durch die Melodie wie "Ein Freund, ein guter Freund" so beliebt und berühmt, so dass er in der Spielzeit 1930/31 Deutschland DER Kassenschlager wurde. Es folgten Filme wie Die Privatsekretärin mit Renate Müller (1930), Der Ball mit Reinhold Schünzel (1931) u.a. Nach dem Machtantritt der Nazis musste Thiele ins Exil. Erst hatte er sich in England, dann nach Österreich und zuletzt in den USA niedergelassen, wo er sich fortan William Thiele nannte. Aber dort konnte er sich mit musikalischen Lustspielen und Komödien nicht durchsetzen, so dass es nur zu einigen zweitklassigen Filmchen kam und er sogar als Regieassistent von Josef von Sternberg agieren musste. 1936 drehte er Die Dschungel Prinzessin. Von Metro-Goldwyn-Mayer konnte er nach Erhalt eines 7-Jahres-Vertrages eine Reihe populärer Filme drehen, wie 1937 Beg, Borrow or Steal. Für die RKO-Studios übernahm Thiele für zwei Tarzan-Filme mit Johnny Weissmuller die Regie, und zwar den kuriosen Film Tarzan und die Nazis und Tarzan, Bezwinger der Wüste. Es folgten nur noch zwei Filme in Hollywood. Danach war seine Regiekarriere so gut wie beendet. In Deutschland wurden noch die Filme Der letzte Fußgänger (1960) eine Heinz Erhardt-Komödie und Sabine und die hundert Männer (1960) mit Sabine Sinjen und Dieter Borsche, die aber keine Resonanz erzielten. Enttäuscht kehrte Wilhelm Thiele nach Kalifornien zurück. (Quelle: Informationen teilweise aus Wikipedia und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 7, S. 651-653 - mit Erlaubnis des Autors) 1974 erhielt Thiele das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film. Er starb in Woodland Hills in Kalifornien.
Agnes Windeck - geboren am 27. März 1888 in Hamburg
Deutsche Schauspielerin, Kabarettistin Bühnen- und Fernsehschauspielerin mit später Karriere als Charakterkomikerin (wunderbare Rolle in Wolfgang Staudtes Die Herren mit der weißen Weste an der Seite von Martin Held. Ihre darstellerische Laufbahn begann die in Hamburg geborene Agnes Sophie Albertine Windel 1904 am Deutschen Schauspielhaus ihrer Heimatstadt, wo sie viele Jahre agierte. In den kommenden zehn Jahren trat sie auch im Königlichen Hoftheater in Hannover und in Berlin auf. 1915 heiratete Agnes Windeck und zog sich für über 20 Jahre aus dem Filmgeschäft zurück. 1937 nahm sie die Schauspielerei mit einem Engagement am Berliner "Theater der Jugend" wieder auf und übernahm auch bald kleine Filmrollen. Zwischen 1938-45 war sie auch Schauspiellehrerin am Deutschen Theater Berlin, wo u.a. Hans-Joachim Kulenkampff, Klaus Schwarzkopf und Hannes Fischer zu ihren Schülern gehörte. Vielfach arbeitete sie als Synchron- und Hörspielsprecherin, so gab sie in dem Film 16 Uhr 50 ab Paddington ihre unverwechselbare Stimme der Miss Marple-Darstellerin Margaret Rutherford. In den ersten DEFA-Jahren tritt sie u.a. in der einfühlsamen Rolle einer Krankenschwester in dem Aufklärungsfilm Straßenbekanntschaft aus dem Jahr 1948 auf. Seit den 50er Jahren in der Bundesrepublik populär mit den "Insulanern" des RIAS, seit den 60er Jahren Hauptrollen in zahlreichen Kriminalkomödien. Zu ihren bekanntesten Filmen gehören u.a.: Der Weg ins Freie (1941), Die Trapp-Familie (1956), Der Greifer (1957, Zeit zu lieben und Zeit zu sterben (1958), Der Zinker (1963), Schloß Gripsholm (1963), Der Hund von Blackwood Castle (1967, spielt Lady Agathy Beverton) und in Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung (1968). Große Popularität erreichte sie mit der TV-Familienserie Die Unverbesserlichen als Oma Elisabeth Köpke (1966-71). Einen späten Bühnenerfolg konnte die Mimin als Mutter von Professor Higgins in dem Musical "My Fair Lady" verzeichnen, dass sie über 400 mal auf die Bühne brachte. (Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S. 415-416 - mit Erlaubnis des Autors) Filme mit Agnes Windeck sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.
Harry Frommermann - geboren am 12. Oktober 1906 in Berlin
Deutscher Musiker, Tenor, Arrangeur Gründer, Arrangeur und dritter Tenor der Berliner Musikergruppe Comedian Harmonists. Frommermann stammt aus einer jüdischen Familie. Im Jahre 1924 musste er den begonnenen Besuch einer Schauspielschule abbrechen. Mit dem Vater zerstritten und den Tod der Mutter war Frommermann auf sich allein gestellt. Er versuchte verzweifelt, eine eigene Musikergruppe auf die Beine zu stellen und so lernte er nach etlichen untalentierten Mitstreitern endlich Robert Biberti kennen, der auch - wie Frommermann - ein großer Fan des amerikanischen Ensembles "The Revellers" war. Die beiden Männer beschlossen, mit weiteren Bekannten eine ähnliche Truppe zu bilden. Das klappte zunächst unter dem Namen "The Melody-Makers", bald aber hatten sie ihren "richtigen" Namen gefunden, und zwar die "Comedian Harmonists". Mit dem ersten öffentlichen Auftritt der Gruppe begann eine beispiellose Karriere der auf sechs Männer angewachsenen Truppe. Wegen des starken Anteils jüdischer Mitglieder waren die Comedian Harmonists auch im nazikritischen Ausland relativ unverdächtig und beliebt. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels gefiel der Erfolg der "jüdischen" Gruppe überhaupt nicht, er setzte im Februar 1935 deren Auftrittsverbot in der Reichskulturkammer durch. Das Abschiedskonzert in Berlin war ein von Wehmut durchzogener letzter Riesenerfolg. Mit dem Verschwinden dieses sehr international orientierten Ensembles gab es in Deutschland keine Unterhaltungsmusik von internationaler Resonanz mehr. Die drei jüdischen Mitglieder Harry Frommermann, Roman Cycowski und Erich Collin wanderten nach Wien aus, wo sie unter dem Namen "Comedy Harmonists" weiterhin erfolgreich Tourneen veranstalten. Ende 1941 fiel das Ensemble auseinander wegen des Eintritts der USA in den Krieg. Frommermanns Versuch, in New York mit einer anderen Truppe neu anzufangen, scheiterte an nicht vorhandenem Geld. Erich Frommermann wurde von der US-Armee eingezogen und änderte seinen Namen in Frohman. Er musste nicht an die Front wegen eines Dienstunfalles und unterhielt an der Front seine Kameraden als Entertainer. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er zurück nach Berlin und arbeitete als Übersetzer (unter anderem beim Nürnberger Prozess), später als Nachrichtenoffizier. Nach seiner Entlassung aus der Armee ging er nach Zürich und wurde Immobilienmakler. Ein Versuch, mit Collin ein neues Ensemble aufzubauen, missglückte. Daraufhin ging Frommermann 1949 nach Rom und arbeitete als künstlerischer Beirat beim Radio. 1951 kehrte er in die Schweiz zurück, um dort eine Import- und Exportfirma aufzubauen. Auch dieser Versuch schlug fehl. Danach versuchte er, in den USA beim Fernsehen eine Anstellung zu bekommen, wurde jedoch nicht eingestellt. Seine Frau verließ ihn, eine neue Ehe wurde 1956 geschieden. Frommermann versuchte, sich als Packer im Hafen von New York über Wasser zu halten, später stellte er in einer Firma Alarmanlagen her. Er jobbte als Hilfsbuchhalter, Taxifahrer und verkaufte Küchenmöbel. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich fortwährend. Bereits während seiner Zeit als amerikanischer Soldat hatte Frommermann die Deutsche Erika von Späth kennengelernt und über Jahre mit ihr Briefkontakt gehalten. 1960 beantragte er auf ihren Rat Entschädigung für den Verlust seiner Existenz durch die Rassegesetze des Dritten Reichs. 1962 erhielt er eine lebenslange Rente zugesprochen, kehrte nach Deutschland zurück und zog mit Erika von Späth zusammen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich fortwährend, so dass er im Alter von 69 Jahren in Bremen verstarb. Dort liegt er auf dem Riensberger Friedhof begraben. (Quelle: Informationen teilweise entnommen aus Wikipedia).
1975 drehte Eberhard Fechner seinen bekannten zweiteiligen Fernseh-Dokumentarfilm mit dem Titel Comedian Harmonists - Sechs Lebensläufe. Da ein Interview mit Erich Frommermann und E. Fechner stattfinden sollte, hatten bereits Vorgespräche für das Interview stattgefunden, leider verstarb er jedoch 14 Tage vor Beginn der Dreharbeiten. In Joseph Vilsmaiers Film Comedian Harmonists wurde Frommermann von Ulrich Noethen verkörpert.
5. Juli 1975 - geboren am 21. Juni 1932 in Soest Kameramann und Fotograf Der Fotograf Victor Schamoni jun. war der älteste der Schamoni-Brüder Peter, Thomas und Ulrich und der Sohn von Maria und des Kunsthistorikers Dr. Victor Schamoni, der sie 1931 in Soest heiratete. Sie veröffentlichte 1982 ihr Erinnerungsbuch "Meine Schamonis" in der Nymphenburger Verlagsanstalt. In dem Buch beschreibt sie ihre Ehegeschichte und die Karriere ihrer Söhne Victor, Peter, Thomas und Ulrich, die als Cineasten seit den 1960er Jahren zu den Mitbegründern des Neuen Deutschen Films zählen. (Quelle: Informationen teilweise aus der Wikipedia-Seite entnommen)
14. Dezember 1975 - geboren am 14. Oktober 1906 Philosophin, Publizistin und politische Theoretikerin. (Hinweis zu dem Kinofilm von Margarethe von Trotta, der im Januar 2013 in den deutschen Kinos angelaufen ist. Die Titelfigur wurde von Barbara Sukowa verkörpert).
Layout:
Rosemarie Kuheim
Ich bedanke mich bei Herrn Dr. Kay Weniger, der mir erlaubt hat, Textstellen aus seinem "Personenlexikon des Films" für diese Chronik zu übernehmen. Weiterhin enthält diese Chronik Informationen aus der Website HDG/LEMO (Haus der Geschichte/Lebendiges Museum Online) und aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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