Michael Kehlmann Regisseur - Drehbuchautor
Geboren am 21. September 1927 in Wien. Gestorben am 1. Dezember 2005 in Wien. In Wien 1945 Abitur, Studium der Germanistik und Philosophie, erste Engagements als Schauspieler.
Produzierte 1952 mit Helmut Qualtinger, Carl Merz, Gerhard Bronner und Susi Nicoletti das Kabarettprogramm "Brettl vorm Kopf" im "Kleinen Theater im Konzerthaus" in Wien.
Inszenierte an verschiedenen Theatern in Österreich, der Schweiz und Deutschland, ab 1964 am Theater in der Josefstadt und ab 1974 am Wiener Burgtheater. Seit 1953 zunehmend Fernsehregie mit der Überzeugung, dass es "das deutsche Volkstheater der Gegenwart" ist. Eine seiner letzten Inszenierungen an der Burg war 1985 Carl Zuckmayers Der Hauptmann von Köpenick mit Heinz Reincke in der Titelrolle.
Im Laufe seines Lebens war er für über 100 Fernsehfilme verantwortlich. Sein besonderes Augenmerk richtete er dabei auf die österreichische Literatur und Geschichte. Einer seiner Lieblingsschriftsteller war zweifellos Ödön von Horvath, von dem er immer wieder Stoffe übernahm, z.B. Der jüngste Tag, Geschichten aus dem Wienerwald oder Glaube Liebe Hoffnung. Seine zweiteilige Verfilmung von Joseph Roths Roman Radetzkymarsch aus dem Jahr 1965 wurde zu einem internationalen Erfolg, somit war Michael Kehlmann einer der Regisseure, die den Beginn des Fernsehspieles mitgeprägt haben. Von 1987 bis zu seiner Pensionierung war er beim ORF Leiter der Fernsehspielabteilung.
Michael Kehlmann ist der Vater des Bestseller-Schriftstellers Daniel Kehlmann, geboren 1975, der mit großem Erfolg die Romane Die Vermessung der Welt, 2012 verfilmt von Detlev Buck mit Florian David Fitz und Albrecht Schuch in den Hauptrollen und Ruhm, verfilmt von Isabel Kleefeld, 2012, geschrieben hat.
Auszeichnungen für Michael Kehlmann (Auswahl): 1966 Verleihung der J.-Kainz-Medaille 1988 Ehrenmedaille in Gold der Bundeshauptstadt Wien 2000 Axel Corti-Preis
Layout:
Rosemarie Kuheim |