Peter Lilienthal

Regisseur - Drehbuchautor

       

Seine Filme

  

 

  

Infokasten

    

Filmportal - IMDb - Filmdienst

 

Akademie der Künste

      

   

 

  

  

  

Regisseur Peter Lilienthal - Foto-Copyright: Ralf Emmerich

Regisseur Peter Lilienthal

 

Das Foto-Copyright liegt bei

 Ralf Emmerich

 

Geboren am 27. November 1929 in Berlin.

 

Peter Lilienthal ist am Freitag, dem 28. April 2023 in einem Pflegeheim in München gestorben, in dem er zuletzt lebte, bestätigten sein Anwalt und sein Betreuer der Deutschen Presse-Agentur in München übereinstimmend. Er sei friedlich eingeschlafen. Lilienthal wurde 95 Jahre alt. (Quelle: www.infranken.de)

 

Sein Vater war Bühnenbildner. Flucht 1939 vor den Nationalsozialisten nach Montevideo / Uruguay. Nach dem Abitur Studium der Kunstgeschichte, Musik und Rechtswissenschaften. Erste Filmversuche als Produzent. 

Studium ab 1956 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin, zunächst dort Studium der Malerei und Formgestaltung, dann experimentelle Fotografie und Film. 

 

1959 konnte er seinen ersten Film mit dem Titel Im Handumdrehen verdient (23-minütige Dokumentation über einen Berliner Leierkastenmann) realisieren. In den Jahren 1959 bis 1961 war Peter Lilienthal Regie- und Produktionsassistent beim Südwestfunk, wo er dann bis 1964 als Regisseur arbeitete. Beim SWF konnte er seine erste eigene Regiearbeit realisieren: Der Kirschgarten. Dann Umzug nach Berlin und Arbeit beim Sender Freies Berlin als freier Regisseur.

  

Sein erster Spielfilm war 1969 Malatesta, der 1971 auch im Fernsehen gezeigt wurde.

 

Mit weiteren Filmemachern des "Neuen Deutschen Films" wurde der "Filmverlag der Autoren" aus der Taufe gehoben, wobei Lilienthal diese Arbeit 1974 wieder beendet. Weitere Filme in den 1970er-Jahren, die sich hauptsächlich mit dem politischen Geschehen in Lateinamerika befassen, so entstehen La Victoria (1973), Es herrscht Ruhe im Land (1975), Der Aufstand (1979/80, Filmband in Silber) und Das Autogramm (1983/84). Der Film Es herrscht Ruhe im Land hat den chilenischen Militärputch 1973 zum Thema. Für diesen Film wird ihm der Preis der Deutschen Filmkritik und die "Goldene Schale" (Filmpreis in Gold) verliehen. 

  

 

"Entsprechend seiner Biographie fallen die Sujets von Lilienthals Filmen weitgehend aus dem üblichen Rahmen des Neuen Deutschen Films. Nur zwei seiner Filme entstanden in Deutschland, alle anderen wurden in Lateinamerika gedreht. Dennoch ist Lilienthal ein sehr deutscher Regisseur und außerdem ein typischer Autorenfilmer: indem er nämlich immer aufs Neue die traumatische Situation seiner Kindheit und die politischen Umstände seiner Herkunft an aktuellen und akuten Gegebenheiten überprüft und reflektiert." (Quelle: Kick Film online, über Peter Lilienthal hat Peter Buchka eine Dokumentation erstellt mit dem Titel "Wenn alles dunkel wird möchte ich leuchten - Die filmischen Entwürfe des Peter Lilienthal" - der Film ist zu beziehen bei Kick-Film.)

  

1981 realisiert Peter Lilienthal den Spielfilm Dear Mr. Wonderful, die Geschichte eines Bowlingbahn-Besitzers im Schausteller-Gewerbe, der seinen Besitz an einen Bauspekulanten abtreten soll. Für diesen Film, bei dem Michael Ballhaus die Kamera führt, erhält der Regisseur 1984 das Filmband in Silber. Für Michael Ballhaus, der während der Dreharbeiten in USA viele einflussreiche Filmleute kennenlernt, ist dies eine Eintrittskarte, um dort seine internationale Karriere zu beginnen.

  

Wikipedia schreibt u.a.: "Peter Lilienthal wurde 1984 Gründungsdirektor der Sektion Film- und Medienkunst an der West-Berliner Akademie der Künste, was sich der Anregung von Günter Grass verdankte. In den 1990er-Jahren gründete Lilienthal eine Sommerakademie, die zu einem begehrten Treffpunkt von Filmschaffenden wurde. --- 2006 drehte Lilienthal den Dokumentarfilm Camilo – Der lange Weg zum Ungehorsam, eine Produktion der Filmwerkstatt Münster. Der Film handelt von Camilo Mejia, der nach einem zweiwöchigen Heimaturlaub desertiert und zum ersten Kriegsdienstverweigerer des letzten Irakkrieges wird. Neben Camilo, der aus Nicaragua stammt und in den USA im Militärgefängnis wegen Desertion inhaftiert war, ist Fernando Suarez del Solar, ein gebürtiger Mexikaner, der seinen Sohn in ebendiesem Krieg verlor, die zweite Hauptperson. In dem Verlangen danach ein angepasstes Leben in ihrer Wahlheimat USA zu führen, werden sie beide zu Komplizen der Gewalt. Doch ihre Verwandlung zu aktiven Kriegsgegnern kann ihre Schuldgefühle nicht verdecken. Lilienthal geht es darum zu zeigen, dass Hoffnung möglich ist solange Menschen bereit sind sich zu verändern."

 

2011 drehte die 1968 in Montevideo/Uruguay geborene Regisseurin Maria Teresa Curzio einen Dokumentarfilm über Peter Lilienthal mit dem Titel Mein Leben - Peter Lilienthal

  

  

Auszeichnungen (eine Auswahl)

  • 1965: Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für Seraphine oder die wundersame Geschichte der Tante Flo

  • 1974: Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für La Victoria

  • 1976: Deutscher Filmpreis für den besten Spielfilm für Es herrscht Ruhe im Land

  • 1979: Goldener Bär auf der Berlinale 1979 für David

  • 1983: Deutscher Filmpreis für die beste Regie für Dear Mr. Wonderful

  • 1987: Deutscher Filmpreis für die beste Regie für Das Schweigen des Dichters

  • 2001: Orden Bernardo O’Higgins

  • 2009: Medaille "München leuchtet – Den Freunden Münchens" in Gold

  • 2011: Deutscher Regiepreis METROPOLIS für das Lebenswerk, gemeinsam vergeben vom Bundesverband Regie und der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst

  • 2012: Carl-von-Ossietzky-Medaille

  

Laut Werksverzeichnis der Akademie der Künste sind dies alle Filme von Peter Lilienthal:

 

1959 Im Handumdrehen verdient, 23-minütige Dokumentation über einen Berliner Leierkastenmann


1960 Die Nachbarskinder, Fernsehfilm


1961 Biographie eines Schokoladentages, Fernsehfilm


1962 Der 18. Geburtstag, Fernsehfilm


1962 Stück für Stück, Fernsehfilm


1962 Schule der Geläufigkeit, Fernsehfilm


1962 Picknick im Felde, nach Fernando Arrabal, Fernsehfilm


1963 Striptease, Fernsehfilm


1963 Guernia - Jede Stunde verletzt und die letzte tötet, nach Fernando Arrabal, Fernsehfilm


1964 Das Martyrium des Peter O'Hey, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1964 Marl - Porträt einer Stadt. Dokumentarfilm


1965 Seraphine oder Die wundersame Geschichte der Tante Flora, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1965 Unbeschriebenes Blatt, Fernsehfilm


1965 Abschied, Fernsehfilm


1966 Robert, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1966 Claire, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1966 Der Beginn, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1967 Verbrechen mit Vorbedacht, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1968 Tramp oder der einzige und unvergleichliche Lenny Jacobsen. Fernsehfilm


1969 Noon in Tunesia


1969 Horror, Buch: Lilienthal


1970 Malatesta, Buch: Lilienthal


1971 Die Sonne angreifen, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1971 Start Nr. 9


1971 Jakob von Gunten, nach dem Roman von Robert Walser, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1972 Shirley Chisholm for President


1973 La Victoria. Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


1976 Es herrscht Ruhe im Land, Buch: Lilienthal


1976 Hauptlehrer Hofer, Buch: Lilienthal


1976 Kadir


1979 David, Buch: Lilienthal


1980 La Insurreccion/Der Aufstand, Buch: Lilienthal


1982 Dear Mr. Wonderful


1984 Das Autogramm, Buch: Lilienthal


1987 Das Schweigen des Dichters, Buch: Lilienthal


1988 Der Radfahrer von San Christóbal, Buch: Lilienthal


1993 Angesichts der Wälder, Buch: Lilienthal


1994 Wassermann – Der singende Hund, Fernsehfilm, Buch: Lilienthal


2001 Ein Fremder, Fernsehdokumentarfilm, 58 min


2007 Camilo – Der lange Weg zum Ungehorsam, Dokumentarfilm, 86 min

 

 

 

 

       

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet:
4. Februar 2024
 
Diese Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine Auswahl von Filmen der Künstlerin / des Künstlers enthalten. Die Angaben erheben daher keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Links angebracht, die weitere Hinweise geben. Da ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert.