Der Aufstand
1980
Inhalt
Am
19. Juli 1979 endet die Diktatur Somozas in Nicaragua durch den Sieg der
Nationalen Befreiungsfront (FSLN). Einen Monat davor wird das Kommando in León
- einer der letzten Festungen des Tyrannen - durch den Volksaufstand erobert. Im
November 1979 beginnt der Regisseur Peter Lilienthal, zusammen mit Filmemachern
aus Zentral- und Südamerika, mit den Dreharbeiten an einem Spielfilm, der Höhepunkte
des Volksaufstandes in León zum Mittelpunkt hat. Bürger, die ehemalige
Stadtguerilla und Einheiten der Befreiungsarmee beteiligen sich an dieser
Arbeit. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht eine Familiengeschichte, die zum
Symbol des Kampfes um die Wiederherstellung von Würde und Freiheit des Menschen
in Nicaragua wird. "Der Film ist die Geschichte von einem Soldaten, der aus materiellen Gründen, weil er seiner Familie helfen und seiner Schwester das Studium ermöglichen will, dieser Söldnerarmee beitritt und der dann, als er sieht, wie das Volk bedroht wird, überläuft und in die Befreiungsfront eintritt. Die Auseinandersetzung im Film findet mit einem Offizier statt, der ihn zurückholen will, und seinem Vater, der fortschrittlich ist. Gegenüber Es herrscht Ruhe im Land ist das eine genaue Umkehrung der Verhältnisse, denn hier ist der Vater der Fortschrittliche und der Sohn der Reaktionär, wobei die Figur des Sohnes noch ambivalente Züge hat. Das ist kein Typ, dem man sofort vertraut und der sagt, ich stehe auf der Seite des Volksaufstandes, sondern er wägt ab. Er könnte z.B. als Fernmeldemechaniker in den USA ausgebildet werden, er bekommt ein Auto wie sein Offizier, und das ist doch alles besser als das, was man zu Hause hat. Mit solchen Hoffnungen wurden diese Jungen ja gerade indoktriniert. Der Vater ist kein große politischer Held, er ist organisiert in der Nachbarschaft, er verteilt Zettel, hat immer nur Aushilfsjobs, macht Straßenarbeiten. Er versucht nun, dem Jungen ein Ultimatum zu stellen: entweder ich werfe dich raus oder du gibst das Militär auf! Diese Geschichte habe ich gedreht in einer kleinen Stadt, die früher einmal Universitätsstadt war, León heißt und 80000 Einwohner hat. Ich habe mit den Leuten in der Stadt zusammengearbeitet, und die haben wirklich alle mitgemacht. In diese Grundsituation, die Dreiecksgeschichte Vater-Sohn-Offizier, habe ich die wichtigsten Ereignisse in dieser Stadt in den letzten 12 Monaten des Aufstands mit eingearbeitet, also beispielsweise ein Massaker in einer Kirche und einen Überfall auf das Stadtkommando, der von allen, den Frauen, Männern und Familien organisiert wurde. Und das haben die Einwohner wenige Monate nach dem Aufstand mit mir rekonstruiert. Wir haben an den Originalschauplätzen gedreht und mit den Beteiligten gearbeitet, die eigentlich nur das wiederholt haben, was sie Monate vorher tatsächlich erlebt haben. Über die Atmosphäre während der Arbeit könnte ich ganze Romane schreiben." (Peter Lilienthal im Gespräch mit Jürgen Bevers)
(Quelle: Kino - Bundesdeutsche Filme auf der Leinwand 1981/82, herausgegeben von Robert Fischer, Verlag Monika Nüchtern, München)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 29. November 2020
Die o.g. Angaben zum Film sind nach bestem Wissen gesammelt, aufgeschrieben und bearbeitet worden und enthalten zum Teil Texte aus fremden Webseiten bzw. literarischen Quellen. Weiterhin möchte ich bemerken, dass ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe und keine Gewähr dafür übernehmen kann. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle ebenfalls entfernt bzw. korrigiert. |