David

1979

 

Filmliste Peter Lilienthal

  

  

 

Regie

Peter Lilienthal

Drehbuch

Peter Lilienthal, Jurek Becker, Ulla Ziemann

Vorlage

Nach Motiven des Buches "Den Netzen entronnen" von Joel König

Produktion

Joachim von-Vietinghoff/Pro-ject/FFAT (Peter Lilienthal)/ZDF  

Kamera

Al Ruban

Musik

Wojciech Kilar

FSK

ab 12 Jahre

Länge

125 Minuten

FBW-Prädikat

-

Sonstige Auszeichnungen

Verleihung des Goldenen Bären

Ur-/Erstaufführung

Kinostart 09.03.1979

Genre

Geschichte, Nationalsozialismus, zeitkritisches Psychodrama

  

    

  

Darsteller

Rolle

Mario Fischel

David Singer

Valter Taub

Rabbi Singer

Irene Vrkljan

Frau Singer

Eva Mattes

Toni

Dominque Horwitz

Leo

Torsten Henties

Rudolf Sellner

Erik Jelde

Franciszek Pieczka

Nikolaus Dutsch

Sabine Andreas

Buddy Elias

Hanns Zischler

Ulrike Radhöfer

Erika Runge

Sebastian Bleisch

Rudi Unger

     

  

       

Inhalt

In Liegnitz, einer kleinen Stadt, feiert die Familie des Rabbiners Singer mit Verwandten und Freunden das Purimsfest. Gegen Abend marschiert ein Zug Hitlerjungen mit dem Ruf "Juden raus!" vor dem Haus der Familie auf. Eine brennende Strohpuppe wird in den Garten geworfen. "Wer wird sich mit solch einem Pöbel noch zum Antisemitismus bekennen", beruhigt der Rabbiner die um ihn Versammelten.

Sechs Jahre später kann David, der Sohn des Rabbiners, nicht mehr auf der Schule seiner Heimatstadt bleiben, weil er Jude ist. Der Vater schickt ihn nach Berlin, wo sein Bruder Leo schon lebt. David lernt Nähmaschinen reparieren.

Am Tag nach der Reichskristallnacht wird David von der Mutter nach Hause gerufen: "Der Vater ist verhaftet worden." - Nach Wochen lässt man ihn wieder frei. Der Rabbiner versucht, seine Familie zu trösten. Haft und Misshandlungen haben ihn nicht entmutigen können.

Die Familie muss Liegnitz verlassen. Sie hofft, gemeinsam in Berlin auf eine Ausreisemöglichkeit warten zu können. David meldet sich auf ein Landwerk. Mit einer landwirtschaftlichen Ausbildung glauben viele jüdische Jugendliche, eher in ein anderes Land kommen zu können. Aber dann ergeht der Deportationsbefehl auch an sie. David rettet sich, weil der Vater ihn rechtzeitig nach Berlin zurückgerufen hat.

Die Familie hofft noch, aus Deutschland fliehen zu können. Aber es ist schwer, David zu verstecken, der den gelben Stern nicht mehr trägt und vom Sicherheitsdienst gesucht wird. Bevor die Familie Hilfe finden kann, werden die Eltern abgeholt.

David und seine Schwester Toni finden bei einem Schuster Zuflucht. Der Bruder Leo kann sich nicht retten. Als der Schuster dann Angst bekommt, Juden zu verstecken, muss David auf der Straße leben. Da er keine Ausweispapiere besitzt, will man ihn in einer Fabrik, wo er Arbeit gefunden hat, nicht länger beschäftigen. David sieht nur einen Ausweg: die Flucht auf einem Güterzug zu versuchen. Der Versuch scheitert.

David wagt einen letzten Schritt: Er vertraut sich seinem Arbeitgeber an - und findet Hilfe. 1943 kann er aus Deutschland entkommen.

 

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Das Aufziehen des Nazismus aus der Sicht des jungen David Singer, Sohn eines Rabbiners: erst antisemitische Demonstrationen, dann brennende Synagogen, schließlich die Deportation von Davids Eltern. Unter falschem Namen arbeitet David in einer Berliner Fabrik. Er wagt es, sich seinem Chef anzuvertrauen, bekommt von ihm falsche Papiere und kann 1943 aus Deutschland entkommen.

"Der Film weiß nicht mehr als der David. Er zeigt das langsame Verschwinden seiner Familie und zeigt die schmerzliche Erfahrung von jemandem, der im Dunkeln bleiben muss, obwohl er dieselbe Lebenslust hat wie alle anderen Gleichaltrigen. Die Familie gab ihm einen Halt, Wärme, Zutrauen, und man kann dann ermessen, was es bedeutet, wenn man plötzlich niemanden mehr hat".

(Peter Lilienthal im Gespräch mit Jeanine Meerapfel).  

 

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Diese auf eine Person beschränkte Erzählung des Films (die, da er auf Tagebuchaufzeichnungen basiert, durchaus zwingend war), wurde Lilienthal von vielen Kritikern als Verharmlosung des Sujets angekreidet. Dennoch gewann David auf den 29. Internationalen Filmfestspielen in Berlin als erster deutscher Film seit 1956 den Goldenen Bären.

(Robert Fischer/Joe Hembus: Der Neue Deutsche Film 1960 - 1980, Goldmann Verlag München, 1981)

 


  

  

  

 

  

  

  

   

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 29. November 2020

  

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