Eberhard Fechner

 

Regisseur - Drehbuchautor - Darsteller

  

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Chronist von Abgründen und Alltäglichem

(NDR, 8. Juli 2022)

 

Werkschau zum Todestag Eberhard Fechner

(NDR, 2. Aug. 2022)

 

  

 

  

  

 

Einer meiner Lieblingsregisseure: Eberhard Fechner - Foto: VIRGINIA

Eberhard Fechner

   

 ©Virginia Shue, Hamburg starfotos@virginia-hamburg.de

 

 

 

 

 

Geboren am 21. Oktober 1926 in Liegnitz/Schlesien (Polen)

Gestorben: 7. August 1992 in Hamburg

 

Aufgewachsen in Berlin, kaufmännische Lehre bei der Ufa. Soldat im letzten Kriegsjahr.

  

1946 bis 1948 Schauspielschule des Deutschen Theaters in Ost-Berlin. Theaterdebüt in "Der Schatten" nach Jewgenij Schwarz, in der Regie von Gustaf Gründgens. Danach Schauspieler in Hamburg, Hannover, Berlin, Bremen und München.  

 

Ab 1956 war Eberhard Fechner in zahlreichen Fernsehfilmen zu sehen. 1961 war er Regisseur beim Schlosstheater in Celle, dann Assistenz bei Giorgio Strehler am "Piccolo Teatro di Milano". 1963/64 Regisseur, Schauspieler und stellvertretender Intendant am Stadttheater Konstanz. 1965 arbeitete Fechner in der Fernsehspielabteilung des NDR. Seit 1966 überwiegend als Autor und Regisseur von Fernsehspielen und Dokumentarfilmen tätig.  Am Theater am Goetheplatz in Bremen wirkte er 1964/65 als Schauspieler und Regisseur, ebenso unter Egon Monk am Deutschen Schauspielhaus Hamburg 1968/69. Sein erstes eigenes Fernsehspiel als Autor und Regisseur war Selbstbedienung, der den Einbruch eines Halbwüchsigentrios in ein Berliner Kaufhaus am Himmelfahrtstag 1954 schildert, am Tag des Besuches der englischen Königin. 

Gyula Trebitsch (Produzent von Tadellöser und Wolff) und Eberhard Fechner im Gespräch

©Virginia Shue, Hamburg 

starfotos@virginia-hamburg.de

  

 

 

Aufstieg und Fall der Gesangsgruppe "Comedian Harmonists" lag Fechner als Fernseharbeit ebenfalls sehr nahe. Die Gesangsgruppe der späten 1920er- und frühen 30er-Jahre, die im In- und Ausland enorme Erfolge verzeichnen konnte. Regisseur Joseph Vilsmaier befasst sie in seiner Spielfilmversion mit der Trennung der Gruppe im Jahr 1935. Fechner lässt aber die Folgezeit nach der Trennung Revue passieren und widmet sich auch den diversen Nachfolgegruppen, in der die "arischen" und die drei "jüdischen" Mitglieder getrennt versuchten, an alte Erfolge anzuknüpfen, was ihnen aber nicht im Entferntesten gelingen konnte. Sechs Menschenleben, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, machen diesen preisgekrönten Dokumentarfilm zu einem Erlebnis, wenn man sich für die Musikgeschichte interessiert und man kann Die Comedian Harmonists - Sechs Lebensläufe wirklich zu den Sternstunden deutscher Fernsehgeschichte zählen. Aus fast 70 Stunden Material (Interviews mit den vier damals noch lebenden Mitgliedern der Gruppe und anderen Zeitzeugen, historische Filmaufnahmen und Fotos) werden vom Fechner als Lehrstück über Musik, Geld, Macht und Moral zusammengefügt.

Manfred Sack schreibt in "Die Zeit": "Eine Beweisaufnahme von eigenartiger Vollkommenheit, respektvoll, behutsam, man spürt fast körperlich das Klima des Vertrauens zwischen dem Fragenden und seinen Zeugen".

 

 

Eberhard Fechner hat in seinen zahlreichen Fernsehfilmen aus allen Gesellschaftsklassen Alltagsgeschichte aus der Vorgeschichte der Bundesrepublik festgehalten, wobei der erste Film dieses Genres sich um eine unbekannte 72jährige Frau dreht, die sich 1969 mit Schlaftabletten vergiftete: Nachrede auf Klara Heydebreck (NDR, 1970); Klassenphoto (2 Teile, NDR, 1971) ist - ausgehend von dem Foto einer Gymnasialklasse aus dem Jahr 1933 - ein aus den Lebensgeschichten zusammengesetztes Porträt der "Schweigenden Generation". Eine großartige Leistung mit 300 Stunden Interviews mit 60 Opfern über und aus dem Konzentrationslager Lublin-Majdanek ist das Ergebnis des Films Der Prozess (Eine Darstellung des Majdanek-Verfahrens in Düsseldorf) aus dem Jahr 1984. 

 

(Quelle: u.a. Egon Netenjakob: "TV-FILMLEXIKON - Regisseure - Autoren - Dramaturgen", Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Frankfurt/Main - mit Erlaubnis des Autors)

   

Literatur

Eberhard Fechner: Strehler inszeniert, Hannover 1965

Eberhard Fechner: Die Comedian Harmonists, Weinheim u. Berlin 1988

Eberhard Fechner: Nachrede auf Klara Heydebreck, Weinheim u. Berlin 1990

Egon Netenjakob: Eberhard Fechner, Weinheim u. Berlin 1989

Egen Netenjakob: Expeditionen in den Alltag in: Medium 6/1976

Michael Schwarze: Erinnerungen deutscher Bürger in: FAZ vom 28. Mai 1977

   

Auszeichnungen

1970 Adolf Grimme-Preis für den Film Nachrede auf Klara Heydebreck

1971 Adolf Grimme-Preis für den Film Klassenphoto

1974 Prix Italia für den TV-Film Tadellöser und Wolff

1975 Adolf Grimme-Preis für Unter Denkmalschutz

  

   

    

 

 

 

 

 

    

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet:
26. Dezember 2023

 
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