Deutsche Film- und Fernsehgeschichte 1970

...und ein wenig Zeitgeschichte

Rückblick - 1970 - Tagesschau

 

  

  

  

In der Bundesrepublik werden 105 Spielfilme gedreht, DEFA-Spielfilme: 13.

   

4. Januar 

Nach der Roman-Trilogie von Manès Sperber inszeniert Regisseur Fritz Umgelter den Dreiteiler Wie eine Träne im Ozean.

Laut Wikipedia wird die Geschichte "des Verrats der kommunistischen Partei an einer großen Idee erzählt. Mit der Übernahme der Macht setzt die KP die Auffassung durch, dass der Zufall abgeschafft und die Geschichte gemacht werden kann. So werden die Mittel zur Erreichung der Ziele freigegeben, und es beginnt die Missachtung der menschlichen Würde und der Menschenleben durch die kommunistische Partei. Der einzelne Mensch wird zusehends von der Dynamik erfasst, die sich in den beiden totalitärer werdenden europäischen Staaten entwickelt – als Opfer und als Täter".

 

 

7. Januar 

"Ludwig Marcuse. Porträt eines konservativen Anarchisten" heißt ein ARD-Beitrag von Marcel Reich-Ranicki und Michaela Seiffe.

 

 

12. Januar 

Roman Brodmanns Der große Grenzverkehr, ein Film über eine Kopenhagener Sexmesse, wird in der SDR-Dokumentarfilmreihe "Zeichen der Zeit" gesendet.

 

 

Ausnahme-Tierfilmer

Horst Stern

 

Foto: SWR Media-Services

 

 

13. Januar 

ARD-Ausstrahlungsbeginn der Reihe Sterns Stunde, die sich ungewohnt kritisch mit dem Verhältnis von Tier und Mensch befasst. Die erste Sendung wird vom SWF ausgestrahlt und hat zum Thema: "Bemerkungen über das Pferd".

Information vom SWF: "In den 1960er- und 1970er-Jahren, zur Zeit des politischen und kulturellen Aufbruchs, wagte Horst Stern zur besten Fernsehsendezeit, "jenem luxurierenden (= üppig schwelgend) unangepassten Wesen" Mensch vor Augen zu führen, wie es Schweine zur Sau macht und Wildtiere in keksfressende Karikaturen verwandelt. Die kritische, engagierte Fernsehserie Sterns Stunde hielt der materiell orientierten Wohlstandsgesellschaft den Spiegel vor Augen und konfrontierte sie mit der Art und Weise, wie sie mit den Tieren umging.

Die weiteren Sendungen hießen: "Bemerkungen über die Kunst, mit Vögeln zu jagen", "Bemerkungen über das Rind" (Horst Stern dokumentiert und erläutert die unnatürliche Aufzucht und Haltung von Hausrindern sowie die der spanischen Kampfstiere), "Bemerkungen über das Hausschwein" (Horst Stern deckt die Mängel moderner Schweinezucht auf und dokumentiert die dadurch entstehenden physischen und psychischen Probleme der Schweine), "Bemerkungen über die Spinne" (In seinem zweiteiligen Spinnenfilm versucht Horst Stern die Nützlichkeit der Spinne als Insektenvertilger darzustellen. Gleichzeitig versucht er die Angst, die viele Menschen vor Spinnen haben, abzubauen. Großaufnahmen von dem Beutefang- und Paarungsverhalten der Webspinnen; Zeitrafferaufnahme vom Netzbau der Radnetzspinne; Feinstrukturen der Spinnenanatomie durch Elektronenmikroskop). Die Sendereihe umfasste insgesamt 24 Folgen von je ca. 45 Minuten. (Foto und Text: SWR Media-Services)

Hinweis vom 3. Februar 2019: Horst Stern ist am 17. Januar 2019 im Alter von 96 Jahren gestorben.

  

 

 

 

 

 

26. Januar 

Die ARD-Ausstrahlung des Fernsehspiels Die Unterdrückung der Frau ist vor allem in dem Verhalten der Frau selber zu erkennen von Hellmuth Costard verbindet die ARD mit einer TV-Diskussion, in der sich Hausfrauen zu ihrer gesellschaftlichen Rolle äußern.

  

 

28. Januar 

ARD-Ausstrahlung des 45minütigen Dokumentarfilms Zwischen Wohlstand und Klassenkampf. Ein Protokoll zum Sein und Bewusstsein junger Arbeiter von Theo Gallehr und Rolf Schübel.

  

 

Z Februar 

Der Schweizer Autor und Hobby-Archäologe Erich von Däniken wird vom einem Schweizer Kantonsgericht wegen Betrugs und Urkundenfälschung und Vorwurf des Plagiats zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. (Information aus hdg.de)

Wikipedia schreibt: "Während Dänikens Inhaftierung wurde sein Buch "Erinnerungen an die Zukunft" von Harald Reinl verfilmt und erhielt 1971 sogar eine Oscarnominierung als bester Dokumentarfilm."

  

 

6. Mai 

Der erste Kinofilm von Peter Lilienthal mit dem Titel Malatesta wird in Cannes als deutscher Wettbewerbsbeitrag uraufgeführt. Ende Mai kommt der Film ins Fernsehen und bekommt 1971 fünf Bundesfilmpreise (Regie, Produktion, für die beste männliche Nebenrolle: Vladimir Pucholt und für die Ausstattung: Roger von Möllendorf). Der Film, den der SFB und Manfred Durniok produzieren, schildert den Aufstand einer anarchistischen Gruppe unter Führung des italienischen Emigranten Malatesta (super gespielt von Eddie Constantine) in London. 

  

 

Z 14. Mai 

Der im Oktober 1968 wegen Kaufhaus-Brandstiftung verurteilte Andreas Baader wird unter Mitwirkung von Ulrike Meinhof befreit. Dabei wird ein Justizbeamter lebensgefährlich verletzt. Diese Gewalttat gilt als Geburtsstunde der terroristischen Bewegung "Rote Armee Fraktion" (RAF).

  

 

24. Mai 

Die ARD setzt das Fernsehspiel Bambule von Ulrike Meinhof wegen der politischen Aktivitäten der Autorin ab. 1979 wurde am Schauspielhaus Bochum zu Beginn der Intendanz von Claus Peymann das auf dem Fernsehspiel beruhende Stück Fürsorgezöglinge (Regie: Raymund Richter, Mitarbeit: Bruno Klimek) uraufgeführt.

  

 

26. Juni bis 7. Juli - Berlinale

Im Wettbewerbsprogramm wird der Film O.k. von Michael Verhoeven gezeigt: Eine realistische Parabel über die Gewalttat amerikanischer Soldaten an einer Vietnamesin. Die Kontroverse in der Jury, ob dieser Film - wie im Festspielreglement gefordert - "zur Verständigung und Freundschaft unter den Völkern" beitrage, eskaliert zu einem offenen Konflikt und führt schließlich zum Abbruch des Wettbewerbs. Durch aggressive, aber auch produktive Diskussionen gerät das Festival insgesamt in eine Situation, aus der es sich durch Reformen befreien muss.

Michael Verhoeven zu seinem Film: "Leider bin ich nicht der Produzent dieses Films. Der Film wurde nicht optimal gemanaged. Er hätte nach diesem Medienrummel auf der Berlinale sorgfältig behandelt werden müssen. Der Produzent wollte den Berlinale-Skandal ausnutzen, hat alle Kinotermine storniert (Premiere sollte im Herbst sein) und den Film sofort im Hochsommer in die Großstädte geschickt, die ursprünglichen Kinos haben den Film dann aus Protest nicht mehr gespielt. Den größten Erfolg hatte der Film in Skandinavien und lustigerweise in USA, während man hierzulande den Film als antiamerikanisch angesehen hat."

    

 Außerdem werden auf der Berlinale Wie ich ein Neger wurde von Roland Gall und Warum läuft Herr R. Amok? von Rainer Werner Fassbinder gezeigt.  

  

 

28. Juni - Deutscher Filmpreis

Erste Filmpreise für Rainer Werner Fassbinder: Katzelmacher wird mit Filmbändern in Gold für das Ensemble, die Herstellung und Gestaltung ausgezeichnet, gleichberechtigt mit Malatesta von Peter Lilienthal. Für beide Filme sind das Prämien in Höhe von 650.000 Mark. Filmbänder in Gold gibt es auch für Fassbinder als Drehbuchautor und für sein Ensemble des "antiteaters".

  

Dietrich Lohmann (gestorben am 14.11.1997 in Los Angeles) wird seine Auszeichnung als Kameramann gleich für 4 Filme verliehen: Ein großer graublauer Vogel von Nachwuchsregisseur Thomas Schamoni und Katzelmacher, Liebe - kälter als der Tod, Götter der Pest von Rainer Werner Fassbinder. Das bleibt in der Geschichte der Bundesrepublik ein Einzelfall.

   

 

Z 3. September

Der Formel I-Fahrer Jochen Rindt verunglückt beim Training zum Großen Preis von Monza tödlich.

  

 

10. September 

Das ZDF beginnt ein neues, unterhaltendes Lotteriespiel Drei mal Neun zugunsten der Aktion Sorgenkind mit Wim Thoelke. Diese Sendung wurde live gesendet und lief bis zum Juni 1976, abgelöst durch die Nachfolgesendung Der große Preis, ebenfalls mit Wim Thoelke.

Anmerkung: Wim Thoelke war Ende 1962 im gerade gegründeten Zweiten Deutschen Fernsehen als Leiter der Sportredaktion eingestellt worden.  1963 war er auch als Nachrichtensprecher in den ersten heute-Sendungen zu sehen. Das Das atuelle Sportstudio im ZDF entwickelte sich zu einer der erfolgreichsten Sendungen des Senders, die Thoelke bis zum Frühjahr 1970 insgesamt 115 mal präsentierte – zusammen mit Rainer Günzler und Dieter Kürten gehörte er zu den bekanntesten Sportmoderatoren des ZDF. (Info aus Wikipedia)

 

 

20. September 

Die Sendung Halbgott in Weiß? (RB) von Ramon Gill löst heftige Proteste der Bundesärztekammer aus. Hierzu gibt es einen Artikel im SPIEGEL.

 

 

13. Oktober 

Die ARD sendet in der Regie von Peter Zadek das Fernsehspiel Ich bin ein Elefant, Madame! von Wolfgang Menge, Robert Müller und Peter Zadek.

 

 

18. Oktober 

Die ARD erregt mit Wolfgang Menges Fernsehspiel Das Millionenspiel (WDR), der Inszenierung einer skrupellosen Game-Show, bundesweit Aufsehen. Mit Jörg Pleva in der Hauptrolle. Großartig glaubwürdig auch Dieter Thomas Heck in der Rolle des Moderators des "mörderischen Spiels".

  

 

31. Oktober 

Abaton, eines der ersten Programmkinos Deutschlands, wird im Hamburger Univiertel von Werner Grassmann (Filmproduzent und Regisseur) eröffnet.

  

 

Z 12. November 

Ein Zyklon mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 km/h und meterhohen Flutwellen fegt über Bangladesch; es werden später über 300.000 Tote beklagt. 

  

 

29. November 

Die ARD eröffnet die gemeinsam mit dem ORF produzierte Krimi-Reihe Tatort mit der Folge Taxi nach Leipzig. Walter Richter ist hier Kommissar Trimmel, der auf eigene Faust den Mörder eines Jungen in der DDR sucht. Kommissar Trimmel war bis 1982 tätig. 

 

  

Das Willy Brandt-Denkmal in Warschau - Das Foto gilt als gemeinfrei.

Z 7. Dezember 

Bundeskanzler Brandt und der polnische Ministerpräsident Jozef Cyrankiewicz (1911-1989) sowie die beiderseitigen Außenminister unterzeichnen den Warschauer-Vertrag. Der Vertrag bildet die Grundlage der Normalisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Polen bei gleichzeitiger Anerkennung der Oder-Neiße-Linie. Vor der Unterzeichnung des Vertrages legt Brandt am Denkmal des Unbekannten Soldaten sowie am Denkmal für die Opfer des Warschauer Ghettos einen Kranz nieder. Das Bild von Brandts Kniefall am Ghetto-Denkmal geht in die Geschichte ein. (Quelle: hdg.de)

 

Hinweis zum Foto links: Der Kniefall von Warschau war ein Ereignis am 7. Dezember, unmittelbar vor der Unterzeichnung des Warschauer Vertrages zwischen Polen und der Bundesrepublik Deutschland. - Der Urheber des Werkes (Szczebrzeszynski) veröffentlicht es als gemeinfrei (siehe hier).

 

Weitere Information über dieses Ereignis auf dem Kalenderblatt der Deutschen Welle.

  

  

 

 

 
Foto: Edith Heerdegen 1973 in dem Fernsehspiel "Traumtänzer", Regie und Drehbuch: Vojtech Jasny
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services
 

23. Dezember 

Das ZDF zeigt Nicht nur zur Weihnachtszeit, ein Fernsehspiel nach einer Vorlage von Heinrich Böll in der Regie von Vojtech Jasny. Edith Heerdegen spielt hier wunderbar die entzückende und leicht verschrobene Tante Milla, die jedem, aber auch wirklich jedem, auf die Nerven geht. Ich sage nur ...Frieden ... Frieden...

 

Weitere Darsteller waren u.a. René Deltgen, Peter Ehrlich, Rolf Becker, Henning Schlüter, Til Erwig.

  

  

 

 

 

 

 

 

 

Erni Singerl als Magd Vroni in dem "Komödienstadel"-Stück "Alles für die Katz" (1970)
Foto (Bildname: 11973-62-05) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR)
© BR/Foto Sessner
  
S o n s t i g e s / O h n e   D a t u m

 

 

 

 

      

 

M U S I K A L I S C H E S  1970

  

  • Am 10. April des Jahres wurde die offizielle Trennung der Beatles bekannt gegeben. Damit ging eine Ära zu Ende, die bis heute noch nicht Ihresgleichen gefunden hat. "Let it be" war das letzte Album der fab four und kam im Mai 1970 heraus.

  • Janis Joplin und Jimi Hendrix starben den Drogentod im Alter von nur 27 Jahren ("KLUB 27")

  • Letztes gemeinsames Studioalbum von Simon und Garfunkel: "Bridge over troubled water", auf dem das legendäre "El Condor Pasa" zu hören ist.

  • Mungo Jerry kann mit seinem riesigen Sommerhit "In the Summertime" punkten.

  • Die Sängerin Dana ging mit dem Song "All Kinds of Everything" bei Eurovision Song Contest für Irland an den Start und gewann! Guter Einstieg für Katja Ebstein, sie brachte es mit "Wunder gibt es immer wieder" immerhin auf Platz 3.

  • Cat Stevens brachte mit "Tea for the Tillerman" ein außergewöhnliches Album heraus, auf dem sich ein Lieblingssong von mir befindet: "Father and Son". 

  

  

A k t u e l l e   H i t s  1970

 

Dein schönstes Geschenk - Roy Black

Madmoiselle Ninette - The Soulful Dynamics

In The Summertime - Mungo Jerry

A Song Of Joy - Miguel Rios

Paranoid - Black Sabbath

Down on the Corner - Creedence Clearwater Revival

Let it be - The Beatles 

Whole Lotta Love - Led Zeppelin

Yellow River - Christie

El Condor Pasa - Simon & Garfunkel

Du - Peter Maffay

Lookin' out my back door - Creedence Clearwater Revival (CCR)

Black Night - Deep Purple

Sugar Sugar - The Archies

   

  

  

B A M B I - S i e g e r   1970

 

Informationen zur Preisverleihung liest man bei Wikipedia.

   

                  

 

Sieger der "Goldenen Kamera" von HörZu 1970 

Peter Alexander 1. Platz Bester Showmaster, "Pauls Party" u. "Peter Alexander präsentiert Spezialitäten"
Stanislav Barabas, Regisseur Regie Der ewige Gatte
Martin Held, Schauspieler Hauptrolle in Rumpelstilz
Loriot (Vicco von Bülow) Sendereihe Cartoon
Wolfgang Schröder Leiter und Moderator der Sendung "Bilanz"
Hans-Gerd Wiegang Leitung und Regie des Jugendmagazins "Baff"
Lester Wilson Tänzer, Sänger und Choreograph
Christine Wodetzky, Schauspielerin Rolle in Verraten und verkauft

(Quelle: www.goldenekamera.de)

    

 

 

B R A V O - O T T O - Leserwahl 1970

Kategorie männliche Filmstars: Gold Pierre Brice, Silber Joachim Fuchsberger, Bronze Hansi Kraus

Kategorie weibliche Filmstars: Gold Uschi Glas, Silber Gila von Weitershausen, Bronze Marie Versini

Kategorie Beat-Gruppen: Gold The Beatles, Silber The Archies, Bronze The Hollies

Kategorie Sänger: Gold Roy Black, Silber Barry Ryan, Bronze Ricky Shayne

Kategorie Sängerinnen: Gold Manuela, Silber France Gall, Bronze Wencke Myrhe

TV-Stars weiblich: Gold Inge Meysel, Silber Linda Cristal, Bronze Linda Evans

TV-Stars männlich: Gold Mark Slade, Silber Henry Darrow, Bronze Claus Wilcke

  

    

L I T E R A T U R 1970

  • Spielfilme der Defa im Urteil der Kritik von Lissi Zilinski u.a. (Berlin/DDR: Henschel. 442 Seiten). Ausgewählte Rezensionen zu 70 Spielfilmen der Jahre 1946 - 1969.  

  • Jahrestage - Aus dem Leben von Gesine Cresspahl von Uwe Johnson (erster Teil der Roman-Tetralogie)

  • Der geschenkte Gaul von Hildegard Knef (Lebenserinnerungen)

     

  

E i n i g e   K i n o-  u n d  F e r n s e h f i l m e   d e s   J a h r e s  1970

 

Der amerikanische Soldat

(Regie und Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder)

   

 

Malatesta

(Regie und Drehbuch: Peter Lilienthal)

Nach zehnjähriger Tätigkeit für das Fernsehen kommt hier der erste Kinofilm Lilienthals, obwohl Malatesta erst im Fernsehen zu sehen ist. 

London 1910: Der Italiener Enrico Malatesta (gespielt von Lemmy Caution-Haudegen Eddie Constantine) ist der führende Kopf einer Anarchistengruppe, die sich aus Emigranten, hauptsächlich Letten, zusammensetzt. Durch Agitation und ohne Gewaltanwendung kämpft er für Gerechtigkeit am Arbeitsplatz und die Gleichberechtigung der Frau. Sein Gegenspieler unter den Anarchisten, der junge Gardstein, ist für radikalere Mittel beim Kampf gegen den Kapitalismus. Er ist der Anführer bei eimem Einbruch in ein Juweliergeschäft, der mit einem Fiasko endet und zur totalen Mobilmachung von Polizei und Armee gegen Malatestas Gruppe führt: Sie wird in Sydney Street belagert und schließlich völlig aufgerieben. Malatesta kann entkommen. Er wird in einem anderen Land seinen Kampf fortsetzen.

Der Film erhielt gleich fünf Bundesfilmpreise: beste Produktion, beste Regie, beste männliche Nebenrolle, beste Kamera, beste Ausstattung.

(Quelle: Robert Fischer / Joe Hembus DER NEUE DEUTSCHE FILM, Seite 228 - mit Erlaubnis von Herrn Robert Fischer und Herrn Benjamin Hembus)

  

 

Rote Sonne

(Regie: Rudolf Thome)

Thomas möchte mit Peggy leben, aber Peggy gehört zu einer Gruppe von Freundinnen, die sich geschworen haben, nie länger als fünf Tage mit einem Mann zusammen zu sein - dann muss er sterben. Thomas entgeht diesem Schicksal nicht, aber Peggy stirbt mit ihm.

Darsteller sind u.a. Marquard Bohm (Thomas), Uschi Obermaier (Peggy), Diana Körner (Christine), Peter Moland (Wenders), Henry van Lyk (Lohmann) und Peter Berling.
  

 

Deadlock

(Regie und Drehbuch: Roland Klick)

  

 

Götter der Pest

(Regie und Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder)

  

 

Jonathan

(Regie und Drehbuch: Hans W. Geißendörfer)  

   

 

Auch Zwerge haben klein angefangen

(Regie und Drehbuch: Werner Herzog)

     

 

Warum läuft Herr R. Amok?

(Regie und Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder)

   

 

O. k.

(Regie und Drehbuch: Michael Verhoeven)

Über eine Vergewaltigung durch amerikanische Soldaten in Vietnam. --- Am 18. November 1966 wird die kleine Vietnamesin Mao während der Waffenruhe in Vietnam von vier amerikanischen Soldaten verschleppt und vergewaltigt. Da man keinen Ärger haben will, ersticht und erschießt man das Opfer. Doch die Soldaten bekommen "Ärger", denn einer aus der Gruppe hat nicht mitgemacht: Erikson. Ein "Spielverderber" - er war der fünfte Mann - aber er konnte dem Mädchen nicht helfen. Erikson geht zum Captain und meldet den Vorfall. Dieser appelliert an seine Solidarität mit den Kameraden und schickt ihn zurück zu seiner Truppe. Der Captain lässt die Anzeige zunächst unter den Tisch fallen. Im späteren Prozess werden die Urteile vor Gericht mehrmals gemildert. (Siehe auch weiter oben - 26. Juni bis 7. Juli - Berlinale)

 

  

Einige D E F A-Filme des Jahres 1970

   

Tödlicher Irrtum

Regie: Konrad Petzold

Indianerfilm mit Gojko Mitic

  

 

Im Spannungsfeld  

Regie: Siegfried Kühn

 

 

Aus unserer Zeit

Regie: Rainer Simon (Gewöhnliche Leute), Joachim Kunert (Das Duell), Kurt Maetzig (Der Computer sagt nein) und Helmut Nitzschke (Die zwei Söhne).

Mehrere Drehbuchautoren.

 

Die Dame aus Genua  

Regie: Kurt Jung-Ahlsen

In der bundesdeutschen Stadt Ellingen entdeckt der Kunsthändler und Restaurator Degenfeld (Volkmar Kleinert) bei der Säuberung eines Bildes ein bis dato unbekanntes Werk des berühmten Malers van Dyck. Auf dem Gemälde ist das Bildnis einer jungen Dame aus Genua zu sehen, und zu einem Preis von 1,5 Millionen Mark wird es vom Industriellen und Kunstsammler Schenk (Martin Flörchinger) gekauft. Das scheint ein hoher Preis zu sein, aber Professor Linus (Hans-Peter Minetti), Direktor des Staatlichen Museums, ist der Meinung, dass das Meisterwerk auf dem internationalen Kunstmarkt einen noch viel höheren Preis erzielen kann. Vorab hatte er in einer Expertise die Echtheit des Gemäldes bestätigt.
Nach diesem sensationellen Fund beauftragt Professor Linus den jungen Kunstwissenschaftler Dr. Eck (Armin Mueller-Stahl), auf Schloss Hartenau, wo das Gemälde über viele Jahrzehnte unerkannt an der Wand hing, die Geschichte dieses Bildes wissenschaftlich abzuprüfen. Doch auf Hartenau selbst als auch in der näheren Umgebung wird Dr. Eck mit einer Folge von merkwürdigen Ereignissen konfrontiert: Am ersten Abend seiner Anwesenheit auf Hartenau wird in das Gebäude eingebrochen und ein von ihm gesuchtes Verzeichnis von Bildern kommt abhanden, taucht aber wieder auf und verschwindet aufs Neue. Und Personen, die Interesse an dem Gemälde zeigen oder gar Besitzansprüche daran geltend machen wollen, verunglücken tödlich. Dr. Eck glaubt selbst nicht mehr an Zufälle. Als er auftragsgemäß nach Italien reist, kommt er der Wahrheit Schritt für Schritt auf die Spur: Das Gemälde ist nur eine Kopie, die Expertise des Professors war ein Irrtum. Doch in Ellingen scheint niemand an der Aufklärung der Ereignisse Interesse zu haben. Der Generaldirektor Schenk zwingt das Staatliche Museum zum Ankauf des Bildes, und Dr. Eck schweigt, weil er um seiner Karriere willen einen Skandal vermeiden will.
(Quelle: www.fernsehenderddr.de)     

        

  

Auswahl weiterer Fernsehspiele, die 1970 in Westdeutschland produziert wurden: 

 

Heißer Sand  

Regie: Günter Gräwert

  

Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas  

Regie: Helmut Käutner

 

(Quelle: http://krimiserien.heimat.eu

  

 

G e b o r e n  1970

 

27.01.  Fabian Harloff, Schauspieler

20.03.  Bernhard Hoëcker, Schauspieler und Comedian

22.03.  Anja Kling, Schauspielerin

09.05.  Sybille Waury, Schauspielerin (= Tanja Schildknecht in der Serie Lindenstraße)

13.07.  Katharina Zapatka, Schauspielerin (Tochter des Schauspielers Manfred Zapatka)

  

18.11.  Anna Loos, Schauspielerin

Anna Loos wurde in Brandenburg an der Havel geboren. In Hamburg absolvierte sie ihre Schauspielausbildung. Sie trat 2008 die, wie ich finde, schwere Nachfolge der 1996 in Berlin verstorbenen Sängerin Tamara Danz in der Band "Silly" an. Seit 2004 ist Anna Loos mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder und lebt in Berlin.

 

  

G e s t o r b e n  1970

  

1. Januar 1970 - Eduard von Borsody

geboren am 13. Juni 1898 in Wien

Österreichischer Kameramann, Cutter, Filmregisseur und Drehbuchautor ungarischer Herkunft.

Ein Bruder des Filmarchitekten Julius von Borsody, Vater des Schauspielers Hans von Borsody und Großvater der Schauspielerin Suzanne von Borsody. Begann nach dem Besuch der Militärakademie seine Kinolaufbahn 1918 als Kameraassistent. Drei Jahre später war er bereits Chefkameramann in deutschen und österreichischen Ateliers. Von 1930 - 1935 arbeitete Eduard von Borsody als Cutter und Regieassistent, bevor er bei seinen ersten kurzen Filmen Regie führte. Danach drehte er die Kriminalfilme Brillanten; in den Hauptrollen waren Hans Olden, Viktor Staal und Hansi Knoteck zu sehen und Sensationsprozeß Casilla mit Heinrich George, in dem es um eine Kindesentführung geht; weiterhin folgten zwei Abenteuerfilme Kautschuk (1938) und Kongo-Express (1939). Wie viele seiner Regiekollegen ließ sich von Borsody 1940 darauf ein, mit Wunschkonzert einen schlimmen Propagandafilme der Nazizeit zu inszenieren, danach boten seine Filme aber ausschließlich leichte Unterhaltungskost. 

In den weiteren Jahren waren es eher unbedeutende leichte Filme, die Eduard von Borsody inszenierte, wie z.B. die Verwechslungskomödie Ich hab mich so an dich gewöhnt (1952, Regie und Drehbuch), die musikalische Komödie Hab' ich nur deine Liebe mit Johannes Heesters als Franz von Suppé (1953, Regie), Dany, bitte schreiben Sie! mit Sonja Ziemann und Rudolf Prack (1956, Regie und Drehbuch). 1956 drehte Eduard von Borsody mit seinem Streifen Liane, das Mädchen aus dem Urwald die Geschichte einer Expedition, die im Urwald ein weißes Mädchen findet, das bei Eingeborenen lebt, eingefangen und mitgenommen wird nach Hamburg. Die Protagonisten sind Marion Michael als Liane, Hardy Krüger als Thoren und Peter Mosbacher als Teleky. Der Film sorgte für Unmut und Aufsehen, weil sich Liane teilweise nur mit einem Lendenschutz bekleidet zeigte. Wenn der Film auch für Verrisse bei der Kritik (und auch teilweise beim Publikum) sorgte, die Kinokasse klingelte jedenfalls. Sein letzter Film war 1966 der österreichische Heimatbergfilm Sturm am Wilden Kaiser (Bergwind), in dem sein Sohn Hans von Borsody und seine Schwiegertochter, die Schauspielerin Alwy Becker in den Hauptrollen zu sehen waren.

(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 1, S. 480 - mit Erlaubnis des Autors)

Die Filmographie von Eduard von Borsody ist bei IMDb gelistet und bei Filmportal.

  

   

 

19. Januar 1970 - Elisabeth Markus

geboren am 15. Dezember 1898

Österreichische Schauspielerin. Tochter eines Apothekers. Eine Ausbildung in Sachen Schauspiel erhielt sie an der Theaterschule des Deutschen Volkstheaters, wo sie von 1917 bis 1930 zum Ensemble gehörte. Gemeinsam mit Max Reinhardt machte Elisabeth Markus eine Theatertournee, die sehr erfolgreich war. Bei www.steffi-line ist u.a. zu lesen: "1935 glänzte sie an dem von Max Reinhardt geführten "Theater in der Josefstadt" mit einer ihrer Paraderollen und begeisterte als Delikatessenhändlerin Amanda Hopfstangl bzw. Kontrahentin des selbsternannten Gerichtsdieners Swoboda (Hans Moser) in der von Otto Preminger inszenierten Komödie Kleines Bezirksgericht von Otto Bielen. Als im Frühjahr 1938 das "Theater in der Josefstadt" mit dem "Deutschen Theater Berlin" unter die Direktion Heinz Hilperts gestellt wird, der Markus an sein Theater binden möchte, wird sie – wie ihr Kollege Hans Moser – auf Grund einer vom Rechtsträger beantragten "Sondergenehmigung" Mitglied der "Reichstheaterkammer". Sie spielt nun ohne Behinderung in vornehmlich in Wien gedrehten Filmen." Weitere Arbeit an verschiedenen Wiener Bühnen. Sie spielte ab 1939 am Theater in der Josefstadt und am Deutschen Theater in Berlin. Weiterhin gab sie Unterricht am Max Reinhardt-Seminar. Ab den 1940er-Jahren wirkte sie auch in Film- und später in Fernsehproduktionen mit, wie z.B. in dem Krimidrama Damals (1943) an der Seite von Zarah Leander in der Regie von Rolf Hansen;  man sieht sie in Die Regimentstochter aus dem Jahr 1953 von Georg C. Klaren, und 1957 in Die unentschuldigte Stunde von Willi Forst; hier sind ihre Partner Adrian Hoven und Hans Moser. Ihre letzten Filme waren 1965 An der Donau, wenn der Wein blüht von Géza von Cziffra, hier ist sie die Hofrätin Welser, und 1966 sah man sie noch einmal in der albernen Komödie mit Peter Alexander und Gunther Philipp Graf Bobby, der Schrecken des Wilden Westens.

Die Schauspielerin war seit 1965 mit dem Schauspieler Erich Nikowitz verheiratet. Sie liegt begraben auf dem Wiener Zentralfriedhof. 

Ihre umfangreiche Filmographie ist bei IMDb gelistet. (Quelle: Einige Informationen aus www.steffi-line.de und aus Wikipedia)

  

    

 

Carl de Vogt um 1920

Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber:

Alexander Binder (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 266/4 (Ausschnitt)
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16. Februar 1970 - Carl de Vogt

geboren am 14. September 1885 in Köln

Schauspieler, der in der Stummfilmzeit ein überaus beschäftigter Mann war, wenn auch nicht immer mit Hauptrollen bestückt. Er lernte vor seiner Ausbildung im Theatergenre den Beruf des Schriftsetzers. Im Alter von 23 Jahren machte er in seiner Geburtsstadt eine Schauspiel- und Gesangsausbildung. Am Theater in Mainz erhielt er sein erstes Engagement, von dort aus kam er an das Stadttheater Freiburg. Nach einer kurzen Zeit als Soldat konnte er seine Theaterarbeit in Greifswald fortsetzen. 1917 gab er sein Debüt am Königlichen Schauspielhaus in Berlin. Ein Jahr zuvor hatte er bereits Filmrollen angenommen, wobei er dramatische Stoffe bevorzugte. Meistens spielte er an der Seite bekannterer Darsteller wie z.B. Hans Albers (Film Das Licht des Lebens, 1918) oder Henny Porten (Film Zuflucht, 1928). Zweimal arbeitete er auch mit Fritz Lang zusammen, und zwar in dem ersten selbst inszenierten Film des Regisseurs, der dazu auch das Drehbuch schrieb und  der bis heute als verschollen gilt (lt. Wikipedia): Halbblut aus dem Jahr 1919. Im Jahr darauf kam es zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Fritz Lang, und zwar war er in dem zweiteiligen Spielfilm Die Spinnen der Millionär Kay Hoog. Der Abenteuerfilm des Regisseurs Josef Stein folgte 1920, in dem ersten gedrehten Karl May-Film Die Todeskarawane spielte de Vogt den Kara Ben Nemsi. In den 1920er- und 1930er-Jahren blieb der Schauspieler in Abenteuergeschichten beliebt und häufig besetzt, später wurde er auch in anderen Genres eingesetzt. In der Zeit des Nationalsozialismus spielte Carl de Vogt auch in zwei Propagandafilmen mit, und zwar in Blut und Boden (ein Kurzfilm, produziert vom Stabsamt des Reichsbauernführers, Hauptabteilung Werbung) und in einem unsäglichen Film, der für den weiblichen Reichsarbeitsdienst gedacht war mit dem Titel Ich für dich - du für mich (Das hohe Lied der Treue) (1933) in der Regie von Carl Froelich. Gleich nach Kriegsende nahm er seine Arbeit am Theater wieder auf, und zwar an der Potsdamer Volksbühne in Brandenburg. Ab den frühen 1950er-Jahren war er auch wieder an anderen, kleineren, Theatern zu sehen und auch als Mime beim Film in mehr oder weniger bedeutenden Rollen. Er spielte in Briefträger Müller (1953), Die sieben Kleider der Katrin (1954, Regie: Hans Deppe) und in Die Ratten nach dem Bühnenstück von Gerhart Hauptmann (1955, Regie: Robert Siodmak), mit Maria Schell und Curd Jürgens. Seine letzte Filmrolle spielte er im Jahr 1963 in dem Film Der Würger von Schloss Blackmoor im Alter von 78 Jahren. Obwohl Carl de Vogt in weit mehr als 100 Filmen mitgespielt hat, starb er weitgehend vergessen im Alter von 84 Jahren in einem Altenheim in Berlin. Sein Sohn, Karl Franz de Vogt, der aus seiner Verbindung mit der Schauspielerin Cläre Lotto stammt, wurde Filmproduzent.

(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S. 201-202 - mit Erlaubnis des Autors)

Eine Filmographie des Schauspielers ist bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

 

 

 

  

  

Olga Limburg ca. 1908
Urheber: Unbekannter Fotograf der Epoche
Quelle: Zeitschrift "Berliner Leben" (1908, Heft 09) bzw. Wikipedia. Die Schutzdauer für das von dieser Datei gezeigte Werk ist vermutlich nach den Maßstäben des deutschen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher vermutlich gemeinfrei.

7. März 1970 - Olga Limburg

geboren am 5. April 1881 in Düsseldorf

Deutsche Schauspielerin, die im Alter von 20 Jahren bereits ihr erstes Theaterengagement im Stadttheater Posen erhalten hatte. 1902 kam sie nach Berlin. Ihre Stärken in der Schauspielerei und beim Theater hatte sie in der Rolle der Salondame und später als als "komische Alte". Sie war eine der aktivsten und fleißigsten Nebendarstellerin im deutschen Film. Auch im hohen Alter spielte sie noch an diversen Berliner Bühnen Theater. Bei www.steffi-line ist zu lesen: "Im Unterhaltungskino der Nachkriegszeit fand Olga Limburg weiterhin mit kleinen bis mittleren Aufgaben ihren Platz, zeigte sich beispielsweise unter anderem an der Seite von Albert Florath (Pfarrer Tüschelkamp) als pfiffige Oma in dem rheinischen Bauernschwank Spätlese (1949; Regie: Fritz Kirchhoff) nach dem dereinst erfolgreichen Theaterstück "Schweinefleisch in Dosen" von Walter Thierbach und Paul Neuhaus, als Großtante Rosa in Karl Antons Komödie Der Vetter aus Dingsda (1953) frei nach der gleichnamigen Operette von Eduard Künneke oder als Königin-Mutter in der Märchenverfilmung "Der Froschkönig" (1954). Mit der Rolle der Tante Mathilde in dem Hans Albers-Reeperbahn-Krimi Das Herz von St. Pauli (1957; Regie: Eugen York) verabschiedete sich Olga Limburg von ihrem Kinopublikum, lediglich in der TV-Komödie Mylord weiß sich zu helfen (1958), gedreht von Thomas Engel nach einer Novelle von Oscar Wilde, übernahm sie neben Protagonist Boy Gobert als Lady Clementina noch einmal eine Aufgabe vor der Kamera, zog sich dann mit über 75 Jahren endgültig vom Filmgeschäft zurück."

(Quelle: Einige Informationen  aus www.steffi-line und aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 5, S. 36-37 - mit Erlaubnis des Autors)

Ihre umfangreiche Filmographie ist bei IMDb und bei Filmportal gelistet. 
  

 

    

 

Cover der von Dr. Beate Meyer verfassten Biografie: "Fritz Benscher: Ein Holocaust-Überlebender als Rundfunk- und Fernsehstar in der Bundesrepublik", erschienen im Verlag Wallstein, 1. Auflage 2017

 

Cover-Abbildung mit Erlaubnis Frau Dr. Beate Meyer  

 

 

10. März 1970 - Fritz Benscher

geboren am 13.11.1904 in Hamburg

Regisseur, Conférencier, Filmschauspieler, Quizmaster und Moderator der TV-Sendung "Tick Tack-Quiz". Zu Anfang trat er als Statist an der Hamburger Volksoper auf. In den Jahren 1926-1929 gehörte er zur Schiller-Oper in Hamburg-Altona. Ab 1930 war er als Kabarettist unterwegs und erhielt dann bei den Nazis Auftrittsverbot. Sein Versuch, in die USA auszuwandern, scheiterte und ab Mitte der 1930er-Jahre engagierte er sich beim Jüdischen Kulturbund in Hamburg. 1943 wurde Benscher nach Theresienstadt deportiert, von dort aus gelangte er nach Auschwitz und danach nach Dachau. Er hatte Glück und überlebte diese schreckliche Zeit. Durch die Vermittlung eines Freundes konnte er im Mai 1945 bei "Radio München" (ab 1949 Bayerischer Rundfunk) unterkommen. Sein Freund Brill war in dieser Zeit Programmdirektor bei dem von der US-amerikanischen Besatzungsmacht gegründeten Rundfunksender. Fritz Benscher wurde "erster" Ansager und später Sendeleiter. Mitte der 1950er-Jahre rief Benscher die erste Sendung für Autofahrer im Bayerischen Rundfunk ins Leben mit dem Titel "Nimms Gas weg! - Musik und Plaudereien für Autofahrer", die 1959 in "Gute Fahrt" umbenannt wurde. 

Die wöchentlich ab 1958 im Fernsehen ausgestrahlte 15minütige Sendung "Tick-Tack-Quiz" machte Benscher populär und bescherte ihm hohe Einschaltquoten. Bei www.steffi-line ist zu lesen: "Das "Tick-Tack-Quiz" war die deutsche Version der US-amerikanischen Show "Tic Tac Dough" mit dem Produzenten und zeitweise skandalumwitterten TV-Quizmaster Jack Barry (1918 – 1984). Das Spielprinzip für zwei Personen unterschiedlicher Herkunft war denkbar einfach: Zwei Kandidaten (X – der Champion und O – der Herausforderer) spielten um einen Jackpot. Auf dem quadratischen Spielfeld befanden sich 9 Felder, denen Fragekategorien zugeordnet waren. Abwechselnd suchte sich einer der Kandidaten eine Kategorie aus. Konnte er die ihm gestellte Frage beantworten, leuchtete sein Symbol (X oder O) auf dem Spielfeld auf. Die Kategorie war damit besetzt und dem Jackpot wurde – abhängig vom Schwierigkeitsgrad der Frage – ein Betrag hinzugefügt. Die Spieler mussten ihre Fragen so wählen, dass – waagerecht, senkrecht oder diagonal – eine Reihe aus drei gleichen Symbolen (XXX oder OOO) entstand. Allerdings waren die Fragen in der Mitte schwerer zu beantworten. Der Sieger kam eine Runde weiter – der Verlierer erhielt als Trostpreis eine Kuckucksuhr."

Weiterhin gab es ab 1959 die Quiz-Reihe "Der Schlüssel zum Glück", ab 1961 moderierte er die Sendung "Wie kamen Sie darauf?", eine Sendung des Bayerischen Rundfunks, wobei Benscher Menschen mit ausgefallenen Berufen oder Tätigkeiten am Arbeitsplatz besuchte und sie über ihre Beschäftigung ausfragte.

Anfang der 1960er-Jahre machte Fritz Benscher sogar Werbung für das Putzmittel AJAX - bitteschön >>>

Auch beim Film konnte man Fritz Benscher gelegentlich sehen, so z.B. in dem Drama Der Ruf, den Josef von Báky 1949 inszenierte. In dem Hans Albers Film Käpt'n Bay-Bay spielte er einen Rundfunkreporter und in dem 1953 von Rudolf Jugert gedrehten Abenteuerfilm Jonny rettet Nebrador einen Mann namens Rubino. Außerdem spielte er 1962 mit diversen Protagonisten der Münchner Lach- und Schießgesellschaft in der mehr oder weniger musikalischen Groteske Streichquartett einen Kaufhausangestellten. Weiterhin hatte er 1966 eine Filmrolle als Fabrikant Geseke in der von Hans-Dieter Schwarze inszenierten TV-Film Im weißen Rößl mit Johanna Matz und Peter Weck. Seine letzte Filmrolle hatte Fritz Benscher 1970 in einer Episode der Fernseh-Mini-Serie Toni und Veronika, bei der Gerhart Lippert Regie führte, die aber erst nach dem Tod Benschers im TV zu sehen war.
Fritz Benscher starb am 10. März 1970 im Alter von nur 63 Jahren in München; dort ist er auf dem Nordfriedhof in einer Urne begraben. 

(Quelle: Einige Informationen entnommen aus www.steffi-line.de)

  

  

 

21. Mai 1970 - Gerhard Klein

geboren am 1. Mai 1920

Bedeutender DEFA-Regisseur. 

Gerhard Klein wuchs im Berliner Arbeiterbezirk Kreuzberg auf, seine Jugend verbringt er in einer Laubenkolonie. Im Alter von 18 Jahren wird er zum Wehrdienst eingezogen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird Gerhard Klein für einige Zeit bei der KPD im Hauptjugendausschuss und beim Jugendamt des Magistrats von Berlin eingesetzt. In den 1950er- und 1960er-Jahren war Gerhard Klein einer der angesagtesten und erfolgreichsten DEFA-Regisseure. Er arbeitete öfter mit Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase zusammen. Während der Zeit des 3. Reiches war Klein an verschiedenen antifaschistischen Untergrundaktivitäten für die illegale KPD beschäftigt. 1946 kam er mit der gerade gegründeten Filmfirma DEFA in Kontakt und schrieb zunächst Drehbücher für Kurzfilme. Nebenbei war er bei Wochenschaubeiträgen und Dokumentationen als Regieassistent beschäftigt. Ab 1950 drehte er Kurz- und Puppentrickfilme. Im Jahr 1953 führte er bereits Regie in dem antiwestlich-propagandistischen Drama um einen Pferdediebstahl, Alarm im Zirkus, dies war bereits ein abendfüllender Spielfilm. Seine weiteren Inszenierungen waren eine Reihe sehenswerter Berlin- Filme, wie z.B. Berlin - Ecke Schönhauser..., Berlin um die Ecke oder Der Fall Gleiwitz

Gerhard Klein starb knapp drei Wochen nach seinem 50. Geburtstag. Der von ihm noch begonnene Film Leichensache Zernik wurde von seinem Kollegen Helmut Nitzschke komplett umgeschrieben, 1971 neu gedreht und 1972 in die DDR-Kinos gebracht. (Quelle: Einige Informationen  aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 4, S. 402-403 - mit Erlaubnis des Autors)

Eine Filmographie des Regisseurs ist bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

 

 

   

 

Alfred Schieske
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0001068_004)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek.
Urheber: Abraham Pisarek2) (1901–1983); Datierung: ungenannt;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt am 19. Mai 2017.

14. Juli 1970 - Alfred Schieske

geboren am 6. September 1908

Schauspieler. Sohn eines Deutschen und einer Französin, der in Stuttgart geboren wurde. Er nimmt Schauspielunterricht bei Willy Reichert. Im Alter von 19 Jahren hatte er als Inspizient und Schauspieler an den Vereinigten Theatern seiner Heimatstadt begonnen und an verschiedenen Bühnen fortgesetzt, u.a. in Heidelberg, Bochum und Köln. 1940 war Gustaf Gründgens von ihm begeistert und holte ihn nach Berlin an das Preußische Staatstheater. Noch im selben Jahr debütierte Schieske an der Seite seines Mentors beim Film in Friedemann Bach (Gründgens spielt die Titelrolle und Alfred Schieske mimt einen Gastwirt in Braunschweig. Übrigens ist in diesem Film auch Wolfgang Staudte als Bach-Musiker zu sehen. 1942 sieht man Schieske in dem Filmdrama Damals an der Seite von Zarah Leander. In Meine vier Jungens ist Schieske der Werkmeister Fritz Martens und in der satirischen Parabel Berliner Ballade 1949 als der Redner Schneidewind zu sehen. Aber er blieb auch weiterhin dem Theater treu und spielte 1947 am Theater am Schiffbauerdamm. Anfang der 1950er-Jahre arbeitete der Mime vor allem an West-Berlins Barlog-Bühnen (Schiller- und Schloßpark-Theater), mit Gründgens' Weggang aus Düsseldorf nach Hamburg 1955 wechselte Schieske ans Düsseldorfer Schauspielhaus. Da der Schauspieler Schieske von Statur aus weder für Helden- und Liebhaber-Rollen geeignet war, wurde er in anderen unterschiedlichen Charakteren in zumeist ernsten und dramatischen Stücken eingesetzt, darunter auch als Milota in "König Ottokars Glück und Ende" und als Klesel in Grillparzers "Ein Bruderzwist in Habsburg". Er war in "Die Affäre Dreyfus" der Oberst Henry und in "Ein Mädchen vom Lande" der Phil Cook und der "Big Daddy" in "Die Katze auf dem heißen Blechdach" von Tennessee Williams. Seine Paraderolle, die er ab 1961 spielte, war der Vater Elizas, Alfred P. Doolittle, in "My fair Lady".

Das Kino bot dem Schauspieler keine große Plattform, außer in Affäre Blum konnte er sich als Kriminalkommissar Otto Bonte beweisen. Im Fernsehen war Schieske in zwei Fallada-Verfilmungen zu sehen: 1961 in Wer einmal aus dem Blechnapf frisst von Fritz Umgelter und 1962 in der Inszenierung von Falk Harnack Jeder stirbt für sich allein. Weiterhin spielte er den Chef der Ranch in Rolf Hädrichs TV-Drama Von Mäusen und Menschen nach der Erzählung von John Steinbeck. 1970 hatte der Schauspieler seine letzte TV-Arbeit in der zweiteiligen deutsch-schweizerischen Koproduktion Der Fall Hetzel mit Claus Eberth in der Titelrolle, Regie führte Robert A. Stemmle. Schieskes Sohn Geriet Schieske, geb. 1945, ist Bühnen- und Fernsehregisseur.

(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 7, S. 103 - mit Erlaubnis des Autors)

Eine Filmographie des Schauspielers ist bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

 

 

 

 

 

   

 

22. Juli 1970  Fritz Kortner ( Biografie innerhalb dieser HP)

Bilder von Fritz Kortner in Virtual History.

Fritz Kortner bei Wikipedia.

Fritz Kortner bei www.steffi-line.de

Regisseur, Schauspieler. Er stirbt im Alter von 78 Jahren in Berlin. Seine Autobiographie erschien 1959 unter dem Titel "Aller Tage Abend".

Er war mit der Schauspielerin Johanna Hofer verheiratet.

  

 

  

22. September 1970 - Erich Waschneck

geboren am 29. April 1887 in Grimma

Deutscher Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann und Filmproduzent, der bereits im Jahre 1905 den ersten Kontakt zur bis dahin kaum bekannten und entwickelten Kinematographie geknüpft hat. In den Jahren 1907/08 drehte er einige kurze Dokumentarfilme, danach begann er, an der Kunstakademie Malerei zu studieren und nahm als künstlerischer Mitarbeiter an der Planung und Realisierung von Ausstellungen teil. 1915 kehrte er zum Film zurück, dieses Mal als Kameramann von Dokumentarfilmen und bei der Kriegswochenschau. Kurz nach Ende der Ersten Weltkrieges fand Erich Waschneck auch Arbeit beim Spielfilm, erst als Kameramann, wobei 1921 seine erste eigene Arbeit als Kameramann bei der Adaption des Märchens Der kleine Muck von Wilhelm Hauff folgte, dann als Regisseur. Obwohl er künstlerisch nichts Überdurchschnittliches darbot, waren seine Dramen und Melodramen noch am überzeugendsten wie Kampf um die Scholle (1924), Brennende Grenze (1926) und Die geheime Macht (1927). 1932 gründete Erich Waschneck mit dem Produzenten Hermann Grund die Produktionsfirma "Fanal Film". Er produzierte 1932 den letzten Spielfilm der Diva Asta Nielsen mit dem Titel Unmögliche Liebe. Im Jahre 1940 drehte er einen platten und dümmlichen antisemitischen und antibritischen Propagandafilm über den Aufstieg der jüdischen Bankiersfamilie (ein sog. "Vorbehaltsfilm") mit dem Titel Die Rothschilds. Nach 1945 drehte Erich Waschneck nur noch zwei belanglose Volksstücke. Der Regisseur war ab 1933 mit der Schauspielerin Karin Hardt verheiratet. Waschneck wurde auf dem Alten Friedhof Wannsee beigesetzt.

(Quelle: Einige Informationen aus Wikipedia und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S. 272/273 - mit Erlaubnis des Autors)

Eine Filmographie des Regisseurs ist bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

  

  

  

Der Schriftsteller Erich Maria Remarque während seines Aufenthalts 1929 im Hotel Curhaus in Davos

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“ lizenziert - Namensnennung: Bundesarchiv, Bild 183-R04034 / CC-BY-SA

 

 

 

25. September - Erich Maria Remarque

geboren am 22. Juni 1898 in Osnabrück

Deutscher Schriftsteller, der eigentlich Erich Paul Remark heißt. Besucht in seiner Geburtsstadt das Katholische Lehrseminar. Wird 1916 zur Armee eingezogen und nach sechsmonatiger Ausbildung an der Westfront eingesetzt. Kriegsverletzung durch Granatsplitter, so dass er bis Ende 1918 im Lazarett zubringen muss. Er versucht, nach Kriegsende mit diversen Berufen Fuß zu fassen und arbeitet als "fliegender Händler", Organist, Lehrer an einer Volksschule (nach dem Krieg setzte er seine Lehrerausbildung fort und arbeitete ab dem 1. August 1919 als Volksschullehrer) und Theater- und Konzertkritiker.

1920 erster Roman mit dem Titel "Die Traumbude". 1923 ist er für zwei Jahre Redakteur einer Werkzeitschrift und somit Einsatz in verschiedenen Ländern in ganz Europa. 1925 Redakteur der Berliner Zeitung "Sport im Bild".

 

Sein 1930 erscheinender Roman "Im Westen nichts Neues", der das Tabu vom Heldentod der Soldaten bricht, wird ein Welterfolg. Remarque spricht in dem Roman von der "verlorenen Generation, die vom Krieg zerstört wurde, auch wenn sie seinen Granaten entkam". Der Roman löst in Deutschland heftige Kontroversen aus. US-Verfilmung des Romans im gleichen Jahr in der Regie von Lewis Milestone. 1933 wird im Zuge der von Nationalsozialisten inszenierten Bücherverbrennung dieser Roman aus den öffentlichen Bibliotheken verbannt.

1938 wird Remarque die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Von der Schweiz aus, wo er sich zunächst aufhielt, erkundete er gemeinsam mit Else Lasker-Schüler Fluchtwege für Emigranten. 1939 Emigration nach Amerika, wo er auf weitere Künstler trifft wie Bertolt Brecht, Marlene Dietrich, Thomas Mann.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebt der Schriftsteller abwechselnd in New York und in Porto Ronco (Schweiz). 1947 nimmt er die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Der Roman "Der Funke Leben" erscheint. 1954 erscheint der zeitlich im nationalsozialistischen Deutschland spielende Roman "Zeit zu leben und Zeit zu sterben", der von Douglas Sirk 1958 verfilmt wird mit Liselotte Pulver, Dieter Borsche, Barbara Rütting und weiteren deutschsprachigen Schauspielern. 1958 heiratete er die US-amerikanischen Schauspielerin Paulette Goddard, die frühere Ehefrau von Charlie Chaplin, mit der er bis zu seinem Tode zusammenlebte. Sein  Roman "Der schwarze Obelisk" erscheint ebenfalls 1958, der zur Zeit der Weimarer Republik angesiedelt ist. 1963 kommt der Roman "Die Nacht von Lissabon" heraus. 1967 wird Remarque das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschlang verliehen. Sein letzter Roman mit dem Titel "Schatten im Paradies" erscheint 1971 posthum. Er stirbt in Locarno / Schweiz und liegt in Ronco sopra Ascona begraben >>> Grabstelle (www.knerger.de)

 

(Quelle: Die Informationen sind mit Erlaubnis aus www.dhm.de/lemo entnommen.)

Hinweis zum Foto: Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs.

 

 

  

    

 

 

  

Grethe Weiser

in "Familie Schimek", 1935

 

©Murnau-Stiftung

Walter Bluhm und Grethe Weiser in der TV-Serie "Theatergarderobe" in der Regie von Paul May aus dem Jahr 1971

©PIDAX-Film

 

2. Oktober 1970 - Grethe Weiser

geboren am 27. Februar 1903, Schauspielerin. 

Grethe Weiser, die mit richtigem Namen Mathilde Ella Dorothea Margarethe Nowka heißt, ist die Tochter eines Bauunternehmers. Sie heiratet mit 16 Jahren, nimmt aber nach der schnellen Scheidung Schauspielunterricht an der Theaterschule der Berliner Volksbühne. 1926 gab sie ihren Profi-Einstand als Chormitglied in einer Inszenierung von "Lysistrata". Sie blieb der Volksbühne auch bis 1930 treu, wobei sie nach der Machtübernahme der Nazis 1933 vor allem im Kabarett auftrat. Aber die Kinokarriere startete ebenfalls im Jahr 1933. Das Publikum liebte sie in Lustspielen, wo sie immer die schlagfertigen, bodenständigen, das Herz am rechten Fleck habenden Haushaltsangestellte in diversen Nebenrollen spielte. Sie soll einmal gesagt haben "Ich spielte Zofen und trug die abgelegten Kleider von Lilian Harvey". Ein Riesenerfolg wird ihre Rolle als Jette Schönborn in Die göttliche Jette (1937, Regie: Erich Waschneck).

 

Nach einigen Hauptrollen wird sie wieder auf ihre früheren Paraderollen, später auch auf nervige Schwiegermütter, zänkische Nachbarinnen oder Klatschweiber reduziert. Nach 1945  spielt Grete Weiser in Hamburg Theater, ehe sie 1954 nach Berlin zurückkehrt. Leider konnte Grete Weise nur noch selten auch ihr wahres Talent zeigen, weil sie fast ausschließlich "Klamotten" angeboten bekam. So hatte Grethe Weiser große Mühe, diesem Rollenklischee, das ihr bei der breiten Kinogänger-Masse ein Höchstmaß an Popularität eingebracht hätte, zu entkommen. Vor allem auf der Bühne und in späteren Jahren auch das Fernsehen gaben ihr hin und wieder die Gelegenheit zu leisen und differenzierteren Tönen. Bemerkenswert war vor allem 1953 Grethe Weisers Gestaltung der Mutter Wolffen in Hauptmanns "Der Biberpelz" (in der Inszenierung von Ida Ehre bei den Hamburger Kammerspielen).

Zuletzt war die Künstlerin als Garderobiere Martha Friederici in der sechsteiligen Fernsehserie Theatergarderobe nach einem Drehbuch von Horst Pillau zu sehen. Leider kann Grethe Weiser diese Rolle nur sechsmal besetzen.

Sie kommt zusammen mit ihrem Ehemann, dem Juristen und Filmproduzenten Hermann Schwerin, bei einem Autounfall ums Leben. Ihr Grab befindet sich auf dem Berliner Waldfriedhof in der Heerstraße.

(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S. 308/309 - mit Erlaubnis des Autors)

Eine Filmographie der Schauspielerin ist bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

 

 

  

     

 

Hertha Feiler in Käutners "Kleider machen Leute" - Foto: Murnau-Stiftung

Hertha Feiler als Nettchen in Käutners "Kleider machen Leute" aus dem Jahre 1940

 

©Murnau-Stiftung

 

 

 

1. November 1970 - Hertha Feiler - Weitere Bilder der Schauspielerin -

geboren am 3. August 1916, Schauspielerin

 

Tochter eines Oberbaurates, besucht das Gymnasium bis zum Abitur, nimmt Schauspielunterricht, debütiert 1936 an der Wiener Scala. Erste Filmrolle in Liebling der Matrosen (1937). 1939 heiratet sie ihren Schauspielerkollegen Heinz Rühmann, den sie während der Dreharbeiten zum Film Lauter Lügen 1938 kennen lernt. Die beiden galten als Traum- und Musterpaar. Hertha Feiler hatte jüdische Vorfahren und war damals eine sogenannte "Vierteljüdin", so dass sie nur mit einer Sondergenehmigung arbeiten durfte. 1942 wird Sohn Peter geboren. Nach dem Krieg beteiligte sie sich an der Produktionsfirma "Comedia", die ihrem Ehemann gehörte. Nachdem die Filmproduktion Konkurs anmelden musste, brach auch ihre Karriere ab. Sie wandte sich nun wieder vermehrt dem Theater zu und ab Mitte der 1950er-Jahre bekam sie auch wieder Filmrollen.

Einige ihrer Rollen hatte sie in Filmen wie Liebling der Matrosen (1937), Frau im Strom (1939), Kleider machen Leute (1940, Regie: Helmut Käutner), Der kleine Grenzverkehr (1943, Regie: Hans Deppe), Der Engel mit dem Saitenspiel (1944, Regie: Heinz Rühmann), Die kupferne Hochzeit (1948, letzte Regiearbeit von Heinz Rühmann nach dem Theaterstück von Svend Rindom). Der erste Film der 1950er-Jahre war Hans Deppes Wenn der weiße Flieder wieder blüht (hier auch erste Kinorolle für den jungen Götz George), Pünktchen und Anton (1953, Regie: Thomas Engel (erste Kinderbuchverfilmung nach dem Roman von Erich Kästner), Die Heilige und ihr Narr (1957, Regie: Gustav Ucicky), Der Maulkorb (1958, Regie: Wolfgang Staudte). Hertha Feiler konnte ihre Filmarbeit nach ihrem letzten Film (Die Ente klingelt um halb acht, 1968) wegen ihrer Krebserkrankung nicht weiter fortsetzen.

Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Grünwald bei München. (Einige Informationen aus Wikipedia)

Eine Filmographie der Schauspielerin ist bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

  

  

  

  

  

 

  

  

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 29. Dezember 2022

 

Die Angaben zu dieser Chronik machen nur einen kleinen Teil der Film- und Zeitgeschichte aus. Sie erheben daher keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Links angebracht, die weitere Hinweise geben könnten. Da ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert.

    

Ich bedanke mich bei Herrn Dr. Kay Weniger, der mir erlaubt hat, Textstellen aus seinem "Personenlexikon des Films" für diese Chronik zu übernehmen.

Weiterhin enthält diese Chronik Informationen aus der Website HDG/LEMO (Haus der Geschichte/Lebendiges Museum Online) und aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.