Klaus Schwarzkopf
Darsteller
Geboren am 18. Dezember 1922 in Neuruppin.
Er starb während der Dreharbeiten zu Der große Bellheim am 21. Juni 1991 in einem Bochumer Krankenhaus.
Nach seinem Schulbesuch absolvierte er eine Ausbildung im Verwaltungsbereich und hatte eine Stelle als Regierungsinspektor. Mit seiner Schauspielausbildung begann er 1943 und machte in Berlin 1947 seinen Abschluss. Sein erstes Engagement hatte er unter Boleslaw Barlog am Schloßparktheater, wo er bis 1953 blieb. Seine weiteren Theater waren das Hessische Staatstheater in Wiesbaden, das Landestheater Hannover, und von 1960 - 1967 war er beim Bayerischen Staatsschauspiel in München engagiert. Seit dieser Zeit ist er freischaffend und gastierte am Deutschen Theater in Hamburg, an der Kleinen Komödie München, am Thalia-Theater Hamburg und an den Staatlichen Schauspielbühnen in Berlin.
Man sah Klaus Schwarzkopf als Forminpopoli in "Mirandolina" von Goldoni, als Spiegelberg in "Die Räuber", als Zwirn in "Lumpazivagabundus" von Johann Nestroy. Er spielte den Bolschintzow in "Ein Monat auf dem Lande" von Turgenjew, den Artur Flocke in "Tabula rasa", außerdem hatte er die Titelrollen in "Bürger Schippel" von Sternheim und in "Tartuffe" von Molière. 1987 spielte er in den Münchner Kammerspielen die Rolle des "Pandarus" in Dieter Dorns Shakespeare- Inszenierung "Troilus und Cressida", ebenso wie einen Politiker in Solls "Frauen vor Flusslandschaft" oder 1989 den Hilfsschreiber Foldal in Ibsens "John Gabriel Borkman". Beeindruckend gespielt war der stotternde Handlungsreisende Willy Lomann (nach Arthur Miller), und die Figur des schwulen Friseurs Harry in "Unter der Treppe" (neben Will Quadflieg) gehören zu seinen Glanzleistungen auf der Bühne.
Klaus Schwarzkopf war ein eher unauffälliger Schauspieler, der aber seinen Rollen gerade durch seine Unauffälligkeit Charakter gab, sei es als Vertreter, Vagabund, Verlierer, Ladenbesitzer. Auch als Tatort-Kommissar hatte er einen ganz eigenen Kopf. Als Kommissar Finke konnte der kleine Mann Größe beweisen (außerdem ist und bleibt er mein Lieblingskommissar in der Tatort-Serie). Leider wurden ihm nach den sieben Tatort-Episoden nach seiner Meinung keine guten Drehbücher mehr angeboten. Er lehnte es ab, weiterhin den Kommissar zu spielen. Aber mehrere Male wurde er als Gastkommissar in anderen Tatort-Filmen eingesetzt.
Eine weitere Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben schien, war der Obdachlose - genannt "Gleisdreieck" - in der Fernsehserie Praxis Bülowbogen. Im Kino sieht man Klaus Schwarzkopf eher selten, außer in einigen Simmel-Verfilmungen in den 1970er Jahren wie Und Jimmy ging zum Regenbogen, Der Stoff, aus dem die Träume sind und Alle Menschen werden Brüder. Für seine Rolle im letztgenannten Film bekam er ein Filmband in Gold. Mir gefiel Klaus Schwarzkopf ausgesprochen gut in der Rolle des Professors Kolczik zusammen mit Jürgen Prochnow in Wolfgang Petersens Thriller Einer von uns beiden nach dem Roman von "ky" (Horst Bosetzky).
Hinweis zum Foto rechts: Klaus Schwarzkopf (li.) in einer Szene in "O Wildnis!" von Eugene O'Neill. Aufführung Schloßparktheater Berlin-Steglitz, Juni 1947. Regie Boleslaw Barlog. Foto: Pisarek,
Abraham, Aufn.-Nr.: df_pk_0000585_004
1991 besetzt ihn Dieter Wedel in seinem Vierteiler Der große Bellheim. Während der Dreharbeiten bekam Klaus Schwarzkopf eine Infektion, wollte den Dreh nicht gefährden, arbeitete weiter. Leider wurde er aber so krank, dass er noch während der Dreharbeiten in einem Bochumer Krankenhaus starb. Sein Part wurde kurzfristig von Heinz Schubert übernommen.
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Weitere Filme mit Klaus Schwarzkopf
Titel |
Jahr | Regie | |
In der Serie Der Kommissar spielte Klaus Schwarzkopf vier mal mit.
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1969-74 |
diverse |
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Becket oder Die Ehre Gottes (Rolle: König Ludwig von Frankreich) Die Freundschaft zwischen dem normannischen König Heinrich II und dem Sachsen Thomas Becket, den er zum Erzbischof von Canterbury macht. Er schuf sich damit in ihm den ärgsten Feind im Lande – die Freundschaft endet tragisch, weil die entgegengesetzten Interessen zweier hoher Ämter es verlangen ... (Quelle: tv-programme.net) Darsteller: Heinrich Schweiger (Der König), Heinz Baumann (Thomas Becket), Robert Bürkner (Der Erzbischof), Heinrich Cornway (Gilbert Folliot, Bischof von London), Hans Epskamp (Der Bischof von Oxford), Max Wittmann (Der Bischof von York), Volker Lechtenbrink (Der kleine Mönch), Hanns Otto Ball (Erster Englischer Baron), Wolfried Lier (Zweiter Englischer Baron), Robert Rathke (Dritter Englischer Baron), Heinz Ulrich (Vierter Englischer Baron), Klaus Schwarzkopf (König Ludwig von Frankreich), Kurt Ehrhardt (Der Papst), Paul Hoffmann (Der Kardinal), Rosemarie Fendel (Die junge Königin), Olga von Togni (Die Königin-Mutter), Margit Saad (Gwendoline), Jörg Pleva u.v.a.
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1962 |
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Sie werden sterben, Sire! (Rolle: Charles Dauphin) Das Schicksal des vom Tode gezeichneten, lebenshungrigen Königs Ludwig XI. von Frankreich nimmt Leopold Ahlsen zum Anlass, über das Sterben an sich nachzudenken. Vergebens sucht der König in seiner Todesnot Beistand bei seiner Umwelt. Seine letzten Gespräche sind überschattet von der bohrenden Frage nach dem unbekannten Jenseits ... (Quelle: tv-programme.net) Darsteller: Paul Dahlke (Ludwig XI., König von Frankreich), Klaus Schwarzkopf (Charles Dauphin), Herbert Fleischmann (Cottier), Alexander Kerst (Olivier Necker), Berta Drews (Perette), Robert Meyn (Franz von Paula), Sigfrit Steiner (Balue), Horst Niendorf (Baron), Werner Hessenland (Vicomte), Alexander May (Bischof), Dietrich Thoms (Connetable) u.a.
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1964 |
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mit Hanns Lothar in der Hauptrolle (Rolle: Harry Burdick)
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1964 |
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Kriminalmuseum - Das Feuerzeug (Rolle: Herbert Zibulka) Versicherungsbetrug im großen Stil: Fuhrunternehmer Gregor Schimanski kassiert seit Jahren immense Summen von der Alberta-Versicherung. Er versichert stets die Ware und die Fahrzeuge seines Unternehmens sehr hoch und lässt diese dann bei "Unfällen" auf unwegsamen Straßen verbrennen. Damit das Ganze nicht so auffällt, lässt er alles über verschiedene Scheinfirmen laufen, die auch in Frankreich und Italien beheimatet sind. Einem aufmerksamen Polizeihauptwachtmeister kommen schließlich zwei sehr ähnliche Unfälle in seinem Revier spanisch vor. Daher verständigt er den zuständigen Kriminaloberinspektor Brandt, der sofort die Ermittlungen aufnimmt und dem Gangster eine Falle stellt... (Text © GP, Die Krimihomepage)
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1965 |
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Zehn Prozent (Rolle: Herbert Zibulka) Der "Verband der Eigentumsminderer", das heißt der Interessenverband der Diebe und Einbrecher, wird beim Minister vorstellig, weil die vielen modernen Sicherheitsvorkehrungen die Existenz seiner Mitarbeiter bedrohen. Ein Warnstreik soll den Minister über die volkswirtschaftliche Funktion der Diebe und Einbrecher belehren. Und tatsächlich ruft dieser Streik alle jene Verbände auf den Plan, die mit der Eigentumssicherung ihr Geschäft machen. Am Ende arrangieren sich die beiden Interessengruppen, auf Kosten des Verbrauchers, das heißt, es wird wieder mal alles teurer. Darsteller: Klaus Schwarzkopf (Oberregierungsrat Frühwirt), Ursula Dirichs (Frau Frühwirt), Franz Schafheitlin (Herr Bluhm), Jochen Brockmann (Minister) u.a.
(Foto und Text: SWR Media Services) |
1966 |
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Die Artisten in der Zirkuskuppel - ratlos (Rolle: Gerloff, Philologe)
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1968 |
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Die Dämonen (4teil. TV-Serie nach dem Roman von Dostojewski) (Rolle: Anton und Erzähler)
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1977 |
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7maliger Einsatz als Kommissar Finke in der TV-Serie Tatort
1. Blechschaden 2. Strandgut 3. Jagdrevier 4. Nachtfrost 5. Kurzschluss 6. Reifezeugnis 7. Himmelfahrt
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1971-78
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Meinungsverschiedenheiten (Rolle: John Freyling) Ein Baumanager gerät in den Verdacht, Geheiminformationen an die Konkurrenz zu geben; konventioneller Wirtschaftskrimi, der seine Spannung aus präzisen Psychogrammen bezieht.
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1968 |
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Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas (Rolle: Finanzinspektor José Vendrino) Fernsehspiel nach dem Theaterstück "Columbus" von Kurt Tucholsky und Walter Hasenclever. Eine Satire auf die Vorgänge um die Entdeckung der Neuen Welt und den Beginn des Kolonialzeitalters.
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1969 |
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Mord nach der Oper (Rolle: Stephan Tyler)
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1969 |
Michael Braun |
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Bitte recht freundlich, es wird geschossen (Rolle: Frank Crawford)
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1969 |
Rolf von Sydow |
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Und Jimmy ging zum Regenbogen (Rolle: Sirius)
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1970 |
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Alle Menschen werden Brüder (Rolle: Boris Minski)
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1973 |
Alfred Vohrer |
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Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache (Rolle: Kommissar Knudsen)
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1971 |
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Tatort - Cherchez la femme oder Die Geister vom Mümmelsee (Rolle: Kommissar Finke) Zwei Freundinnen aus Kiel unternehmen mit einer Reisegesellschaft eine Drei-Länder-Tour. Obwohl sie sich sonst bestens verstehen, kommt es vor den Mitreisenden zu unschönen Streitigkeiten, weil sie eifersüchtig sind. Als eine von ihnen ermordet wird, muss Kommissar Gerber ermitteln. Hauptverdächtige ist zwar die Freundin, aber auch einer der anderen Mitreisenden könnte der Täter sein. Um die Zahl der Verdächtigen einzugrenzen, besorgt sich Gerber Informationen von seinem Kieler Kollegen Finke.
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1973 |
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Der Stoff, aus dem die Träume sind (Rolle: Dr. Erkner)
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1972 |
Alfred Vohrer |
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Tatort - Acht Jahre später (Rolle: Kommissar Finke)
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1974 |
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Stellenweise Glatteis (Rolle: Kühn)
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1974 |
Wolfgang Petersen |
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Einer von uns beiden (Rolle: Prof. Kolczyk)
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1973 |
Wolfgang Petersen |
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Die Grünstein-Variante (Rolle: Grieche Spiros)
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1984 |
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Das Rentenspiel (Rolle: ?) Ambitioniertes Fernsehspiel, das am Beispiel des "Rentenskandals" von 1976 - die wiedergewählte Bundesregierung hatte seinerzeit erst nach den Wahlen notwendige Einschnitte bei der Rentenversicherung publik gemacht - Einblicke in die Komplexität politischer Entscheidungsprozesse gewährt. Der Film schildert Motive für Handeln oder Nichthandeln beteiligter Politiker, Beamter und Sachverständiger und setzt sie in Kontrast zur Position betroffener Bürger und Wähler. Darsteller: Klaus Schwarzkopf, Klaus Löwitsch, Karl Heinz Martell, Karl Walter Diess, Günter Strack, Fritz Lichtenhahn, Peter Eschberg |
1977 |
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Reiseabrechnung (Rolle: ?) Die Kontrolle der Verwendung einer Spende für Afrika gerät zur Realsatire über Beamtenmentalität; entlarvend, aber ohne den letzten Biss.
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1980 |
Joachim Roering |
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Wer den Schaden hat (Rolle: ?) Turbulente Geschichte eines alltäglichen kleinen Versicherungsschummels.
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1981 |
Dieter Wedel |
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Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Rolle: Vater Krull)
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1981 |
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Das blaue Bidet oder Ein Kapitalist wird besichtigt (siehe Fotos oben) (Rolle: Barbe) Jean Barbe hat sich vom Arbeiter zum größten Knopffabrikanten Europas emporgearbeitet. Mit 60 will er ausbrechen ins eigentliche Leben. Ohne Gepäck, mit prall gefüllter Brieftasche bricht er mit allen Abhängigkeiten – wird aber Opfer seiner Gewohnheiten. Der Weg in die Freiheit gerät zu einer Odyssee, die an den Verhältnissen und menschlichen Abgründen scheitert. --- Satirischer Film um einen Industriellen-Spießer, der seine Fabrik verkauft und die Freuden des Lebens nachholen will. Witziges Psychogramm einer Kapitalistenseele. Darsteller: Klaus Schwarzkopf, Evelyn Hamann, Barbara Valentin
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19082 |
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Die Geschichte vom guten alten Herrn und dem schönen Mädchen (Rolle: ?) Der alternde Mann versucht sich durch die Liebe zu einem Mädchen zu verjüngen. In dieser feinsinnigen Geschichte nach einer Novelle von Italo Svevo scheitert der Herr an dem Zwiespalt zwischen seiner Begierde und dem Gewissen. Darsteller: Peter Pasetti, Leslie Malton, Dunja Lock, Klaus Schwarzkopf |
1985 |
Margit Saad |
Layout:
Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 31. Juli 2023
Diese
Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine
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