Pinkas Braun
Darsteller Regisseur
Geboren am 7. Januar 1923 in Zürich Gestorben am 17. Juni 2008 in München
Schauspielausbildung im Schauspielhaus in Zürich. Erstes Engagement 1944 am Zürcher Schauspielhaus, diesem gehörte Pinkas Braun bis Anfang der 1950er-Jahre an. Danach arbeitete er als freischaffender Schauspieler und als Regisseur auch in Österreich, Israel, Großbritannien und Frankreich. Es folgten Gastspiele am Akademietheater und Burgtheater Wien und am Thalia Theater Hamburg. Dort spielte er sich durch Klassiker und moderne Stücke. Er war Salieri in Amadeus, Jago in Othello, Shylock in Kaufmann von Venedig, er spielte in Mirandolina nach Goldini, die Titelrolle in Büchners Woyzeck und den George in John Steinbecks Von Menschen und Mäusen, in Die chinesische Mauer von Max Frisch (alle in den 1950er-Jahren); Weiterhin auch in Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (1962).
Pinkas Braun hatte bereits in der frühen Zeit des Fernsehens seinen Platz und in weit mehr als hundert Filmen mitgespielt, u.a. in Letzter Zug 0 Uhr 10 (1952, Regie: Gustav Burmester), Das Brot des Malers Luschek (1954, Regie: Franz Peter Wirth), Die Gerechten (1959), Der Feind (1960). Weiterhin sieht man ihn in Das Feuerschiff (1962, Regie: Ladislao Vajda), Feinde von Maxim Gorki, Um Lukretia (1965) von Jean Girodoux. In der Nachkriegszeit war er im Kino in Himmel ohne Sterne (sein Filmdebüt 1955) zu sehen, in Kurt Hoffmanns Wir Wunderkinder (1958) und in Bernhard Wickis Das Wunder des Malachias (1960) als Christian Krüger.
In den 1960er-Jahren sah man den Mimen im Fernsehen oder Kino oft als Ganove oder zwielichtige Gestalt, z.B. in diversen Edgar Wallace-Verfilmungen wie Das Rätsel der roten Orchidee, Die Tür mit den sieben Schlössern, Das Wartezimmer zum Jenseits, Der Fluch der gelben Schlange oder Der Bucklige von Soho. In beliebten TV-3-Teilern war Pinkas Braun ebenfalls zu sehen wie z.B. in Der Tod läuft hinterher (1967, Regie: Herbert Reinecker), Die Frau in Weiß (1971, Regie: Wilhelm Semmelroth), Der Winter, der ein Sommer war (1976, Regie: Fritz Umgelter), Jauche und Levkojen und Nirgendwo ist Poenichen (1977 und 1978). 1996 hatte er eine Rolle in der Familienserie Alle meine Töchter. In dem Kinofilm Komiker von Markus Imboden spielte er einen gewissen Max Wiederkehr und bekommt dafür 2001 eine Nominierung des Schweizer Filmpreises.
Kay Weniger schreibt in "Das große Personenlexikon des Films": "Im Film war er vor allem während der 1960er-Jahre aktiv, meist sah man ihn als undurchsichtigen Edelganoven oder als skrupellosen Agenten, Wissenschaftlicher oder Meisterverbrecher. Eine seltene Kino-Hauptrolle erhielt Braun erst im hohen Alter, als er 1996 in Alexandre Arcadys weit hergeholtem Politthriller K - Das Zeichen des Bösen das vermeintliche Nazi-Opfer Katz spielte, das im Auftrag von Iraks Diktator Saddam Hussein Alt-Nazis erpresst und Mitwisser ermorden lässt. Einem größeren Publikum wurde Braun in den 70er-Jahren ein Begriff mit der ARD-Fernsehserie Jörg Preda berichtet, in der er den Titelhelden, einen Reporter verkörpert."
Braun hatte aus zwei Ehen zwei Kinder, eine seiner Frauen war die Schauspielerin und Regisseurin Anneliese Betschart. Aus einer Beziehung mit der Schauspielerin Karin Kernke stammt die Tochter Judith, die ebenfalls im Schauspielbereich tätig ist. Seine spätere Lebensgefährtin war die Schauspielerin Ingrid Reesch.
(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf - mit Erlaubnis des Autors)
|
Weitere Filme mit Pinkas Braun |
Titel |
Jahr |
Regie |
||
K - Das Zeichen des Bösen (Rolle: Joseph Katz) Ein ehemaliger KZ-Häftling erschießt den Mörder seiner Familie - eine Kurzschlusshandlung oder eine späte Sühne? Der junge französische Polizist Sam Bellamy will Licht ins Dunkel dieses Dramas bringen. Die Spur führt nach Berlin - und mitten hinein in ein mysteriöses Geflecht aus Politik, Erpressung und schmutzigen Geschäften. Sam erkennt: Die Gespenster von damals treiben immer noch ihr Unwesen... (Quelle: prisma.de) |
1997 |
Alexandre Arcady |
||
Mr. Bluesman (Rolle: Hormann) |
1992 |
|||
Anna Göldin - Letzte Hexe (Rolle: Pfarrer Cameraius) |
1991 |
Gertrud Pinkus |
||
Wartezimmer zum Jenseits (Rolle: Felix) Ein Erpresserring namens "Die Schildkröte" ermordet den wohlhabenden Sir Cyrus Bradley. Dessen Neffe Don Micklem möchte den Tod seines Onkels rächen. Er macht sich auf die Suche nach der 'Schildkröte'. rk |
1964 |
|||
Die Tür mit den sieben Schlössern (Rolle: Dr. Antonio Staletti) Sieben Erbschleicher untereinander morden und scheitern an ihrer eigenen Habgier. Heinz Drache gibt sein Debüt als Inspektor Dick Martin und sein Assistent ist Eddi Arent. Siegfried Schürenberg ist neuer Chef von Scotland Yard (wurde zuvor von E. F. Fürbringer dargestellt). Sehenswert: Pinkas Braun als wahnsinniger Wissenschaftler. Leider wird Klaus Kinski als linkischer Unterweltsspitzel Pheeny schon nach wenigen Minuten ermordet. rk |
1962 |
Alfred Vohrer |
||
Das Feuerschiff (Rolle: Funker Philippi) Bankräuber versuchen nach Dänemark zu entkommen und zwingen den Kapitän eines Feuerschiffes, ihnen bei der Flucht zu helfen. Diese letzte Arbeit von Robert Siodmak als Drehbuchautor wurde mit einem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. |
1962 |
Ladislao Vajda |
||
Das Wunder des Malachias (Rolle: Christian Krüger) |
1961 |
|||
Wir Wunderkinder (Rolle: Siegfried Stein) |
1958 |
Kurt Hoffmann |
||
Die Eingeschlossenen Darsteller: Ernst Schröder, Judy Winter, Uwe Friedrichsen, Joachim Ansorge, Doris Kunstmann, Lothar Grützner, Rolf Becker, Angelika Hurwicz, Utz Richter |
1980 |
Pinkas Braun |
||
Der Winter, der ein Sommer war (Rolle: Minister von Schliefen) Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel hat Geldsorgen. Es mangelt jedoch nicht an guten Ideen, die Staatskassen wieder zu füllen: Neben der Wiederaufnahme der Produktion Zinn-gefüllter Silbertaler nach dem Vorbild des "Alten Fritz" wird kurzerhand der reiche Kaufmann Gottfried Haynau in den Adelsstand erhoben. Dies hat neben finanziellen auch andere Vorteile: Man kann ja dessen Sohn Claus pro forma mit der schönen Christine von Sonsfeld vermählen und sie dabei gleich zur neuen Mätresse machen. Claus von Haynau ist ohnehin beschäftigt: Er jagt einen Deserteur, während sein Halbbruder Robert diesem Fluchthilfe leistet. Der Desertur stellt sich als Freder Soermann heraus, ein enger Freund des totgeglaubten Vaters, Robert Skelnik. Um sich ein für alle Mal der leidigen Geldsorgen zu entledigen, greift der Landgraf auf reichlich vorhandene Reserven zurück: Seine Untertanen. Die wehrfähigen vermietet er an seinen Schwager, König Georg III. von Großbritannien, der dringend Verstärkung der Truppen im Krieg gegen die aufständischen Kolonisten im fernen Amerika benötigt. In der Folge werden etwa 12.000 Söldner zum größten Teil zwangsrekrutiert. Als einer der in hoher Zahl ausschwärmenden Werber ermordet wird, gerät Robert unter Verdacht und wird von seinem Stiefbruder ausgeliefert. Er entgeht knapp der Hinrichtung und landet bei den Söldnern - von Oberst Rall zufällig genau dem Bataillon seines Halbbruders zugeteilt. Kaum auf amerikanischem Boden schlägt Oberst Ralls Regiment seine erste Schlacht. Danach wird Quartier am Delaware bezogen. Fortwährender Schikanen seines Stiefbruders müde beschließt Robert mit seiner Mutter auf den nahegelegenen Besitz seines wiedergefundenen Vaters zu fliehen. Als Weihnachten 1776 die "Rebellen" unter General Washington überraschend angreifen, kommt es auch zur finalen Auseinandersetzung der Brüder. (Quelle: Pidax-Film) Darsteller:
Sigmar
Solbach ... Robert von Haynau |
1976 |
Layout:
Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 8. Mai 2023
Diese
Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine
Auswahl von Filmen der Künstlerin / des Künstlers enthalten. Die Angaben erheben daher keineswegs den Anspruch auf
Vollständigkeit, deshalb sind
Links angebracht, die weitere Hinweise geben. Da
ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich
auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten
ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber
verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der
Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige
Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine
permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne
konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei
Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend
entfernt. Sollten
mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei
entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert.