Günther Neutze

Darsteller

    

  

  

  

  

  

  

Günther Neutze und Rosel Schäfer (1926-1982) in dem Fernsehspiel Spuk im Morgengrauen von 1969 in der Regie von Dieter Munck

Foto: SWR Media Services

Geboren am 5. März 1921 in Hannover

Gestorben am 26. Februar 1991

 

Bruder von Horst Michael Neutze (gestorben 19.11.2006) und Hanns Lothar (gestorben am 11. März 1967).

 

Günther Neutze verbrachte seine Kindheit in Hannover. Als Schüler trat er bereits in Statistenrollen auf. Er nahm privat Schauspielunterricht. Nach seiner Rückkehr aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft hatte er sein erstes Engagement von 1946 bis 1951 am Hannoverschen Ballhof, außerdem wirkte er an der Landesbühne Hannover und am Staatstheater Braunschweig. Weitere Engagements hatte er am Theater der Freien Hansestadt Bremen und bei den Festspielen in Bad Hersfeld. Auf den diversen Theaterbühnen sah man ihn als Gessler in Schillers "Wilhelm Tell", als Fürst in Sternheims "Bürger Schippel", als Stech in "Die Nashörner" von Ionesco, als Möbius in Dürrenmatts "Die Physiker" und weitere.

  

Erstmals konnte man den Schauspieler 1957 sehen in dem TV-Film Der Geisterzug, Regie und Drehbuch Rainer Wolffhardt, weiterhin 1959 in Tim und die dienstbaren Geister, Regie: Kurt Reiss. 1960 war Neutze der Kubalsky in Kai aus der Kiste, TV-Film von Theo Mezger. Abermals bei Rainer Wolffhardt war Neutze 1963 in Der Schulfreund zu sehen. Fritz Umgelter setzt den Schauspieler 1963 ein in seinem Fernsehspiel Der schlechte Soldat Smith mit Hanns Lothar in der Titelrolle. Nach Julius Hay hatte Neutze in der Regie von Rolf Hädrich eine Rolle in der Literaturverfilmung Haben; hier sind Therese Giehse, Ingmar Zeisberg und Hanne Hiob (Tochter von Bertolt Brecht) mit von der Partie. 1964 war Günther Neutze besonders fleißig und drehte fünf Filme, es waren in Flug in Gefahr (!!Die Mutter aller Katastrophenfilme!!), hier war er wiederum neben seinem Bruder Hanns Lothar zu sehen, als Arthur Nebe spielte er in Georg Tresslers Fernsehfilm Glanz und Elend einer großen Karriere, wobei das Drehbuch von Hellmut Andics stammt. Ein zweiter Film von Georg Tressler war Widerstand, Flucht und Ende.

 

 

Anfang der 1960er-Jahre sieht man Günther Neutze in den ersten Krimiserien, die im Fernsehen laufen und beim Publikum äußerst gut ankommen: Stahlnetz, Das Kriminalmuseum erzählt und Polizeirevier Davidswache (mit allen drei Neutze-Brüdern). Unvergessen bleibt Neutze einem großen Fernsehpublikum auch als Commissaire Bernard in Jürgen Rolands Krimiserie Dem Täter auf der Spur (1967-1973), in der er die Zuschauer zum Mitraten auffordert. Bei www.steffi-line.de ist über Günther Neutze u.a. zu lesen: "Nach der TV-Serie Dem Täter auf der Spur wurde es stiller um Günther Neutze, der herzkranke Schauspieler zog sich vermehrt ins Privatleben zurück. Zu Günther Neutzes letzten Arbeiten für das Fernsehen zählen Wolfgang Petersens Stellenweise Glatteis (1975) nach dem Roman von Max von der Grün mit Günter Lamprecht in der Hauptrolle, die Krimikomödie Vier gegen die Bank (1976) und Oswald Döpkes spannende Geschichte Die Falle (1983) nach dem Theaterstück von Robert Thomas, wo Neutze als Monsieur Brissard in Erscheinung trat." 

 

  Zum Bild rechts: Vier 'bessere Herren' - wie das damals so hieß - sind durch die Rezession in eine wirtschaftlich schlechte Lage geraten:

sie sind pleite! Doch Not macht erfinderisch und sie beschließen, sich das Geld auf andere Weise bei ihrer alten Bank zu holen.

Sie bereiten ihren Coup akribisch vor, stellen die Bankfiliale in einem Bootshaus nach und spielen den Überfall mehrfach durch. Mit Erfolg: die Aktion gelingt.

Doch nun müssen sie auch noch der Polizei entkommen und die Beute aus markierten Scheinen zu 'unbelastetem' Geld machen.

Ein schwieriges Unterfangen. Szene mit v.l.: Hartmut Wredel (Walter Kohut), Peter Pagodi (Harald Leipnitz),

Gustav Blümel (Günther Neutze, 2. von re.), Benedict Hoffmann (Herbert Bötticher).

Foto: WDR

 

 

Im Jahr 1966 gehörte der dreiteilige Fernsehfilm Die Gentlemen bitten zur Kasse, der den damaligen Geldraub der englischen Bank zum Thema hatte, zu einem sogenannten Straßenfeger. Regie führten John Olden und Claus Peter Witt, für das Drehbuch zeichneten Henry Kolarz und Robert Muller verantwortlich.
Die Schauspieler in diesem überaus spannenden Dreiteiler waren: Horst Tappert (Michael Donegan), Hans Cossy (Patrick Kinsey), Günther Neutze (Archibald Arrow), Karl-Heinz Hess (Geoffrey Black), Hans Reiser (Thomas Webster), Rolf Nagel (Gerald Williams), Wolfgang Weiser (Harold McIntosh), Harry Engel (George Slowfoot), Paul Edwin Roth (Peter Masterson), Kai Fischer (Inge Masterson), Grit Boettcher (Jennifer Donegan), Siegfried Lowitz (Dennis McLeod), Wolfram Schaerf (Andrew Elton), Guenther Tabor (Ronald Cameron), Wolfried Lier (Walter Lloyd) und Hans-Günter Martens.
Produziert wurde der Film vom NDR (Egon Monk), Stella Films und Real-Film GmbH

 

"Günther Neutze prägt sich als Archibald Arrow an der Seite von Michael Donegan alias Horst Tappert in dem Fernseh-Dreiteiler Die Gentlemen bitten zur Kasse (1966) dem Publikum ein für alle mal ein: "Das ist wirklich zum Auswachsen, (...) noch heute haut mir immer wieder irgendeiner auf die Schulter und fragt: Du, Archie, wo hast du eigentlich das viele Geld versteckt?" (Neutze 1967)." (Quelle: Zitiert aus www.hist.uni-hannover.de/kulturarchiv)

 

Der Kölner Stadt-Anzeiger schrieb am 4. März 1991: "...So bleibt er in Erinnerung als ein Action-Star der 60er- und 70er-Jahre, ein kühler Darsteller mit starker Präsenz, der auch ohne große Gesten auffiel. Er war mehr mit dem Kopf als mit der Faust bei der Sache." 

        

  

Weitere Filme mit Günther Neutze

   

Titel

Jahr

Regie

Haben (Rolle: Dani)

Dem Drama liegt eine wahre Begebenheit aus den Zwanziger Jahren zugrunde. Damals beendete ein sensationeller Mordprozess eine Serie von unglaublich scheinenden Giftmorden, mit denen sich die Frauen zweier ungarischer Dörfer ihrer Männer entledigten, sofern sie 'nicht mehr benötigt' wurden. Anstifterin war die männerhassende Hebamme Susi Olah. Mehr als hundert Männer wurden durch ihr Wundermittel unter die Erde gebracht ... (Quelle: tvprogramme.net)
Darsteller: Therese Giehse (Frau Képes), Ingmar Zeisberg (Mari), Günter Neutze (Dani), Carl Wery (Hochwürden), Heinrich Gretler (Nachbar David), Hanne Hiob (Zsofi), Tilla Durieux (Tante Rézi), Erwin Linder (Feldwebel), Hela Gruel (Witwe Nátli), Marion Korbach (Witwe Mináscik), Annemarie Schradiek (Witwe Arva), Renate Grosser (Witwe Biro), Eva Zlonitzky (Witwe Kis), Evelyn Meyka (Enkelin Rozi), Hans-Ullrich Meves (Gódó), Erich Dunskus (Vágó), Max Strassberg (Schulmeister), Erica Schramm (Frau des Schulmeisters), Manfred Steffen (Arzt).

  

1963

Rolf Hädrich

Der Fall Nebe (Rolle: Arthur Nebe)

Die Geschichte des Reichskriminaldirektors Arthur Nebe, sein Aufstieg unter dem Nazi-Regime bis zu seiner Hinrichtung im Frühjahr 1945, wurde exakt nach Tatsachenmaterial rekonstruiert. (rk)
Darsteller: Günther Neutze, Curt Timm, Rudolf G. Wagner, Ekkehard Fritsch u.a.

  

1963

Georg Tressler

Polizeirevier Davidswache (Rolle: Schriewer)

Polizeifilm-Drama um die Arbeit der Polizei auf der sündigsten Meile der Welt: St. Pauli - Reeperbahn.

Realistisches Drehbuch von Wolfgang Menge.
Darsteller: Wolfgang Kieling, Hannelore Schroth, Günther Ungeheuer, Hanns Lothar, Jürgen Draeger, Horst-Michael Neutze, Ingrid Andree, Helmut Oeser, Johanna König und Silvana Sansoni

 

1964

Jürgen Roland

Flug in Gefahr (Rolle: Kapitän Trealeaven)

 

1964

Theo Mezger

Adrian, der Tulpendieb (Rolle: Hendrik van der Maassen)

(Erste deutsche Fernsehserie (6 Teile), die komplett in Farbe ausgestrahlt wurde)

Holland, 1637. Der Torfknecht Adrian stiehlt in der Nacht aus dem Garten seines Meisters Hendrik van der Maassen drei wertvolle Tulpenzwiebeln und setzt stattdessen ganz gewöhnliche Gemüsezwiebeln in die Erde. Tulpenzwiebeln waren zu dieser Zeit wertvoll und man konnte schnell damit reich werden. Mit dem Geld durch den Verkauf erwirbt Adrian weitere Tulpenzwiebeln und wird mit der Zeit der "Tulpenkönig". Jetzt reich genug, möchte er heiraten. Aber er holt sich bei van der Maassens Haushälterin Christintje einen Korb, weil sie auf den Kapitän von van der Maassens Schiff 'Zuiderland', Josias, wartet. Adrian will ein gutes Geschäft machen und nun die wertvollste aller Zwiebeln, die "Semper Augustus", verkaufen. Da taucht Josias wieder auf und begeht einen nicht gutzumachenden Fehler: Er hält die "Semper Augustus" für eine gewöhnliche Speisezwiebel und verspeist sie zusammen mit einem Heringsmahl. Adrian steht vor dem Bankrott. (Quelle: Wikipedia)

Darsteller: Heinz Reincke als Adrian, Karl Lieffen, Eva-Maria Meineke, Peter Ahrens, Benno Sterzenbach, Walter Buschoff, Erna Sellmer u.a.

  

1965

Dietrich Haugk

Schleicher - General der letzten Stunde (Rolle: Hammerstein)

Dieser Dokumentar-Spielfilm gibt einen guten Einblick in die politischen Wege und Irrwege kurz vor der Machtergreifung Hitlers, ausgehend von der Ermordung Schleichers. Schon während der Ereignisse vor dem 30. Januar 1933 verlor Schleicher sein politisches Schachspiel inmitten der Schlüsselfiguren v. Papen, Hindenburg und Hitler. Die Gefahr nicht erkannt zu haben, die von der NSDAP für Deutschland ausging, wurde auch ihm zum Verhängnis.

Darsteller: Friedrich Schoenfelder, Hansgeorg Laubenthal, Siegfried Wischnewski

  

1967

Rainer Wolffhardt

Stellenweise Glatteis (Rolle: Herr Grünefeld)

Karl Maiwald (Günter Lamprecht), Schlosser in einer Firma in Dortmund, entdeckt eines Tages durch Zufall auf dem Schreibtisch der Chefsekretärin ein besonderes Geheimnis der Gegensprechanlage, die in vielen Räumen des Werkes installiert ist: Mit Hilfe eines technischen Kniffs wurde sie zum Abhörgerät "umgepolt". Maiwald bricht nachts in die Firma ein und stiehlt die Tonbänder, auf denen die Gespräche der Kollegen mitgeschnitten wurden. Auf der Weihnachtsfeier lässt er die Bombe platzen. Der Geschäftsführer wird entlassen. Maiwald gibt sich aber nicht zufrieden. Er versucht mit allen Mitteln, die Gewerkschaft gegen die Unternehmensleitung mit dem Ziel der öffentlichen Entschuldigung zu mobilisieren. Inzwischen hat die Gewerkschaft jedoch die Aktienmehrheit übernommen. (WDR-Pressetext)

Brisantes Thema zur richtigen Zeit.

 

 

1974

Wolfgang Petersen

Die Falle (Monsieur Brissard)

Kriminalspiel von Robert Thomas

1983

Oswald Döpke

      

   

 

  

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

  

 

 

  

  

  

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 6. Juli 2023

 
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