Charles Brauer
Darsteller
Charles Brauer wird am 3. Juli 1935 in Berlin geboren und ist auch dort aufgewachsen.
Regisseur Gerhard Lamprecht entdeckt ihn 1946 für den Film Irgendwo in Berlin (DEFA). Nach Die Mörder sind unter uns ist dies der zweite deutsche Film nach dem Krieg. Brauer bekommt Theaterrollen an Berliner Theatern und weiterhin Rollen im Film, z. B. in Und wieder 48.
Nachdem er 1952 in Erik Odes Der Kampf der Tertia zu sehen ist, geht er zu Hilde Körber an die Max-Reinhardt-Schule, um Schauspielunterricht zu nehmen. 1954 kommt er nach Hamburg. Dort startet die erste Fernsehfamilie mit dem Titel Familie Schölermann. Diese deutsche TV-Serie läuft von 1954 - 1960 und bringt es auf 111 Folgen. Charles Brauer spielt Sohn Heinz. Nachdem trotz aller Beliebtheit die Drehbücher immer dünner werden, wird die Serie eingestellt und die Nachfolgeserie Die Hesselbachs geht an den Start; diese Serie läuft von 1960 -1967. Dann gibt Regisseur Ulrich Erfurth Charles Brauer 1955 eine Rolle in der Neuverfilmung von Reifende Jugend, nach dem Bühnenstück von Max Dreyer.
Unter der Intendanz von Gustaf Gründgens wird Charles Brauer an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg verpflichtet, wo er u.a. in "Der Menschenfeind" von Molière mitspielt (siehe Foto rechts). Hier bleibt er festes Ensemblemitglied, bis er 1976 an die Münchner Kammerspiele geht. Brauer spielt unter berühmten Regisseuren wie Fritz Kortner, Hans Lietzau, Hans Schweikart, Claus Peymann, George Tabori, um hier nur einige zu nennen und gastiert nach 1983 in den unterschiedlichsten Theatern wie z.B. Schillertheater Berlin, Salzburger Festspiele, Residenztheater München. In Essen ist er über mehrere Spielzeiten als Professor Higgins in "My Fair Lady" und weit über 100 mal als Dr. Rice in Brian Friels "Molly Sweeny" am Berliner Renaissance-Theater zu sehen.
Einem breiten Publikum wird Brauer bekannt als Tatort-Kommissar Brockmöller, liebevoll von seinem Kumpel Kommissar Paul Stöver (d.i. Manfred Krug) "Brocki" genannt; in dieser Rolle sieht man ihn von 1986 an 15 Jahre lang, wofür der Künstler 2001 die "Goldene Kamera" verliehen bekommt. Die beiden Fernsehkommissare lösen nicht nur ihre Fälle, sondern können auch gar nicht übel singen. Für die CD, die beide herausgegeben haben, gibt es 2001 eine Goldene Schallplatte. Hier sind nochmal alle Fälle im Detail auf der Seite Tatort-Fans.
Von 1990 bis 1994 spielt Charles Brauer den Schuldirektor Hartlaub in der beliebten TV-Serie Unser Lehrer Dr. Specht (d.i. Robert Atzorn) und von 2000 bis 2004 hatte er im ZDF eine Hauptrolle in der Serie Samt und Seide. Außerdem ist der Mime auch ein überaus erfolgreicher Hörbuch-Erzähler, so zählt er z.B. zu den Stammlesern der John Grisham-Hörbücher. Als Synchronsprecher leiht er seine Stimme u.a. David McCallum, Roy Scheider und Donald Sutherland.
Seine erste Ehe mit der Journalistin Marlet Schaake dauert von 1963 bis 1965. Von 1966 bis 1976 war er mit der Schauspielerin Witta Pohl verheiratet. Aus dieser Verbindung gehen die Zwillinge Stefanie und Florian hervor. Danach war er einige Jahre mit der Schauspielerin Lisi Mangold zusammen, die 1986 an Krebs verstorben ist. Heute lebt er mit seiner zweiten Ehefrau, der Bühnenbildnerin Lilot Hegi, und Sohn Jonas in der Schweiz.
2011 war der Schauspieler in dem von Regina Ziegler produzierten Fernsehfilm Nur mit euch mit Hardy Krüger jr. und Gila von Weitershausen zu sehen.
Am 22. April 2012 war auf seiner HP gelesen: Am 29. November 2012 wird am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater Molières "Tartuffe" Premiere haben. Wie schon beim erfolgreichen "Warten auf Godot" wird Gerd Heinz Regie führen und Lilot Hegi verantwortlich für Bühne und Kostüme sein. Es spielen u.a. Leslie Malton, Werner Rehm, Heinz G. Lück, Benjamin Utzerath und Charles Brauer.
Für den vierteiligen Fernsehfilm Zorn, eine Produktion des MDR/ARD, der vom 8. September bis voraussichtlich 8. Oktober 2015 in Halle/Saale gedreht wurde, stand Charles Brauer ebenfalls für den vierten Teil vor der Kamera. Ebenso wurden Dreharbeiten zur 6. Folge von Der Bulle und das Landei mit Uwe Ochsenknecht und Diana Amft abgeschlossen, auch hier ist dieses Mal Charles Brauer dabei.
Im 2017 gedrehten Kinofilm Das letzte Mahl der Berliner Warnuts Entertainment Production, der unter der Regie von Florian Frerichs in Deutschland gedreht wurde, spielt Charles Brauer die Rolle des Malers Max Liebermann. Inhalt: Am Tag der Machtergreifung Hitlers kommt die jüdische Familie Glickstein in Berlin zum gemeinsamen Abendessen zusammen. Dabei tun sich überraschende Gräben auf: Während die neunzehnjährige Leah ihren Eltern eröffnet, dass sie nach Palästina gehen wird, möchte ihr achtzehnjähriger Bruder Michael mit seinen Freunden zum Fackelzug der Nazis, um der neuen Zeit zu huldigen. Der Film feierte seine Weltpremiere am 30. April 2018 im Rahmen des 13. Los Angeles Jewish Film Festivals 2018 unter der Schirmherrschaft des Deutschen Generalkonsulats in L.A. und des Los Angeles of the Holocaust. (aus: Wikipedia)Folgende Darsteller sind noch in der Besetzungsliste zu finden: Werner Daehn, Judith Hoersch, Patrick Mölleken, Michael Degen (Großvater Jakob Glickstein), Adrian Topol, Bruno Eyron, Bela B. (von der Band "Die Ärzte", spielt hier Rabbi Benjamin Aschkenasi), Jan Sosniok, Sandra von Ruffin u.v.a.
2018 gastierte Charles Brauer wieder am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater mit dem Zweipersonenstück "Heisenberg" von Simon Stephens. Seine Partnerin war Anna Stieblich, Regie führte Gerd Heinz und für die Ausstattung war Lilot Hegi zuständig. In der Saison 2019/20 war diese Aufführung auch im Rahmen einer Tournee zu sehen.
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Weitere Filme mit Charles Brauer |
Titel |
Jahr |
Regie |
Alibi (Rolle: Sohn Walter Hansen)
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1955 |
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Ist Mama nicht fabelhaft? (Rolle: Sohn Peter Meinrad)
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1958 |
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Die Verrohung des Franz Blum (Rolle: Gefängnisdirektor)
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1974 |
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Tatort (Zahn um Zahn) (Rolle: Herr Grassmann)
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1987 |
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Die zwei Gesichter des Januar (Rolle: Chester McFarland) In Athen begegnet der Amerikaner Keener einem Doppelgänger seines verstorbenen Vaters, Chester McFarland. Als er ihn verfolgt, wird er Zeuge, wie dieser einen Mord begeht. Er hilft ihm, die Leiche zu beseitigen. Auf der gemeinsamen Flucht durch Griechenland verliebt sich Keener in Colette, die junge Frau des Mörders. Eine spannende Dreiecksgeschichte beginnt. Es geht um Leben und Tod. (rk)
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1984 |
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Rosa Luxemburg (Rolle: Warden)
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1985 |
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Tiger, Löwe, Panther (Rolle: Pats Vater)
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1989 |
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Maria Morzeck (Rolle: Paul Deister)
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1976 |
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Jenseits der Morgenröte (6teil. TV-Serie) (Rolle: Pater Pereira) Im 30jährigen Krieg wüten im Jahr 1648 Hunger und Pest. Das Handelshaus Fugger, einst unermesslich reich, ist in Not, weil Piraten ihre Schiffe zerstört haben. Ein Jesuit, Pater Pereira, der in Peking missionieren will, meint, dass ein neuer Landweg nach China die Lösung ist! Roggenburg, angestellt im Moskauer Kontor der Fugger, macht sich zusammen mit dem Pater und anderen Männern zum Fluss Amur auf. Viele tausend Kilometer liegen noch vor ihnen... (rk)
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1985 |
Sigi Rothemund |
Tassilo S. Grübel (Rolle: James Blickle) Wieder einmal ist der ehemalige Privatdetektiv Tassilo S. Grübel, gespielt von Bruno Ganz, arbeitslos. Nach dem Tod seines Chefs wird dessen Firma geschlossen. Bei der Beerdigung hat Tassilo die geniale Idee, ein Büro für Auskunft und Wissen zu eröffnen, um damit den Friedrichshafener Bürgern ein sicheres Leben zu gewährleisten. Er spannt seine Mutter und seinen Freund Hugo (Axel Milberg), ein Antiquitätenhändler, gleich in das Unternehmen ein. Um an Aufträge bzw. Fälle zu kommen, verschickt Tasillo Drohbriefe einer Bande, die gar nicht existiert. Aber das Geschäft will nicht so recht anlaufen. Die Serie entstand nach Hörspielen von Martin Walser. (rk)
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1990/91 |
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Unser Lehrer Dr. Specht (TV-Serie) (Rolle: Schuldirektor Julius Hartlaub)
69teilige TV-Serie, die von 1992 bis 1999 Deutschland beliebtesten Lehrer vorstellte. Robert Atzorn war "Unser Lehrer Dr. Specht".
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1990-94 |
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Katrin ist die Beste Dass Kinder nicht immer nur ein Segen sind, sondern auch ganz schnell zur Plage werden können, muss die hübsche Restauratorin Katrin am eigenen Leib erfahren. Dabei beginnt ihr Dasein als Ziehmutter ganz harmlos, als sie den halbwüchsigen Tramper Robby bei sich aufnimmt. Doch bleibt es nicht bei einem Kind – bald schon stellen zahlreiche Sprösslinge Katrins Leben und das ihres verwitweten Vaters Prof. Naumann gehörig auf den Kopf. (Text: Sat.1) |
Hermann Leitner |
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Frauenarzt Dr. Markus Merthin (52teilige TV-Serie)
Dr. Markus Merthin (Sascha Hehn) ist ein Arzt, der zuhören kann, der keine Patentlösungen parat hat, der sich für seine Patientinnen einsetzt, ihnen mit seinen fachlichen Kenntnissen, aber auch mit menschlichem Verständnis und Einfühlungsvermögen zur Seite steht. Ein Arzt, für den Klinik und Praxis wichtigster Teil seines Lebens sind. Und deshalb sind sie neben Dr. Markus Merthin die eigentlichen Heldinnen der Serie: seine Patientinnen, Frauen unterschiedlichen Alters und Temperaments, aus allen sozialen Schichten. Sie suchen, manchmal direkt, manchmal versteckt, seinen Rat und seinen Beistand auch in ethischen Fragen und bei Schwierigkeiten im familiären Zusammenleben, sie fordern ihn mit Konflikten aus allen Lebensbereichen. (Quelle: Mit Erlaubnis Novafilm)
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1994-97 |
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Samt und Seide (TV-Serie) (Rolle: Wilhelm Althofer, Seniorchef)
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2000-05 |
Gunter Friedrich |
Irgendwo in Berlin (Rolle: Kind)
Jugendschicksale in der deutschen Nachkriegszeit. Eindrucksvolles Zeitdokument und einer der ersten "Trümmer"- und Heimkehrer-Filme der Nachkriegszeit. Der dritte DEFA-Film mit einem 11jährigen Charles Brauer.
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1946 |
Gerhard Lamprecht |
Über den Gehorsam: Szenen aus Deutschland (Rolle: Journalist)
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1968 |
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1974 |
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Der kostbare Gast (Rolle: Menzel)
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1979 |
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Neonstadt (Episodenfilm, Episode Running Blue) (Rolle: Busch)
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1981 |
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Das zweite Gesicht (Rolle: Herr Kreuzer)
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1982 |
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Die Frau ohne Körper und der Projektionist (Rolle: Gerd, Maras Exmann)
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1983 |
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Der Atem (Rolle: Günther E. Brock) |
1987-89 |
Layout:
Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 8. Mai 2023
Diese
Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine
Auswahl von Filmen der Künstlerin / des Künstlers enthalten. Die Angaben erheben daher keineswegs den Anspruch auf
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