Leo Lehmann
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Leo Lehmann wurde am 18. November 1926 in Kalisch / Polen in eine jüdische Familie hineingeboren. Mit seiner Mutter flüchtete er 1939 vor den Deutschen nach Frankreich, 1942 nach Spanien und 1944 nach England.
Nach Kriegsende schließt sich ein Studium in Southampton an, zunächst als Lehrer, ab 1956 Dramaturg und Drehbuchautor.
Sein eigentliches Thema, sagte er einmal, wie mit der Last umzugehen sei, die das Erbe der Vergangenheit für die Gegenwart und für den einzelnen darstelle. Das Fernsehspiel Exil (1965) zeigt die Schwierigkeiten und Möglichkeiten polnischer Emigranten im fernen England. In Freiheit im Dezember (1966) kämpft ein sowjetischer Musiker bei einem Gastspiel in London mit dem langgehegten Gedanken, sich abzusetzen. Die Zeit der halben Herzen (1966) wird durch einen Düsseldorfer Finanzmann (Karl-Michael Vogler) repräsentiert, der in der Begegnung mit einer ihn faszinierenden Sozialarbeiterin nurvorübergehend in seiner Erfolgsideologie erschüttert wird. In Mit sich allein kommt ein routinierter Serienautor in eine schwere Lebenskrise, als er bei einer ernsthaft literarischen Arbeit versagt, weil er seine Autorenschaft unwiderruflich verkauft hat. Chopin-Express (1971) stellt einen polnischen Schriftsteller vor, der - obwohl Kommunist - als Jude die Heimat verlassen musste und in der Welt vom Antisemitismus-Problem verfolgt wird. In freier Landschaft (1977) ist ein Versuch, die Tragik der Linken zu beschreiben.
Einer der wichtigsten Fernsehfilme über die Vergangenheit ist der Mehrteiler Ein Stück Himmel (1982) - hierfür gab es einen Grimme-Preis in Gold. Gedreht nach der Autobiographie von Janina David, die im selben Ort wie Lehmann geboren wurde. Der Titel bezeichnet den Ausschnitt über dem Hinterhof im Warschauer Ghetto, den die Autorin als Kind sah. Die Hauptrollen in diesem überaus sehenswerten Mehrteiler sind besetzt mit Dana Vávrová als Janina David, Peter Bongartz als ihr Vater und der israelischen Schauspielerin Aviva Joel als ihre Mutter. Die Schauspielerin Dana Vávrová war Ehefrau des Regisseurs und Kameramannes Joseph Vilsmaier; sie starb 2009 an einer Krebserkrankung im Alter von nur 41 Jahren.
Filme
Ach, so eine nette
Person (Young Women Crying o’er their Misspent Youth) … R:
Peter
Schulze-Rohr, NDR, 1970
Das andere Leben …
R: Nicolas Gessner, WDR, 1987
Chopin-Express …R:
Michael Kehlmann, SDR, 1971
Crumbles letzter
Sommer (The Song of a March Hare) … R: Erik Ode, SDR, 1967
Drei Jahre (nach
Tschechow) … R:
Eberhard Itzenplitz, WDR, 1967
Dreißig Silberlinge
… R: Ilo von Janko, ZDF, 1971
Das Duell (nach
Tschechow) … R: Hans Schweikart, WDR, 1964
Ein Stück Himmel
…R:
Franz-Peter Wirth, WDR, 1982; 1986
Evas Rippe …R:
Peter Beauvais, SDR, 1975
Exil (A Reason für
Staying) … R: Eberhard Itzenplitz, WDR, 1965
Freiheit im
Dezember … R:
Fritz Umgelter, SDR, 1966
Gesellschaftsspiel
… R: Peter Schulze-Rohr, NDR/WDR, 1969
Ich möchte fliehen
…R, Tom Toelle, WDR, 1981
Der Idiot (nach
Dostojewski) … R: Rolf von Sydow, WDR, 1968
In freier
Landschaft (The Lefthanded Corkscrew) …R, Michael Kehlmann, NDR, 1977 (2
Teile)
Ja und nein …R:
Tom
Toelle, WDR, 1981
Die
Liebenden von
Florenz … R:
Wilhelm Semmelroth, WDR, 1966
Mit
sich allein
…
R: Michael Kehlmann, BR, 1970
Ostwind
(Europa-Studio der Salzburger Festspiele) … R: Kurt Meisel, WDR, 1967
Quartett bei
Claudia …R: Michael Kehlmann, SDR, 1981
Sich selbst der
Nächste … R: Michael Kehlmann, SDR, 1968
Spätsommer (Late
Summer Affair) … R: Peter Beauvais, WDR, 1964
Tragödie auf der
Jagd (nach Tschechow) … R:
Gerhard Klingenberg, WDR, 1968
Zahnschmerzen …R: Michael Kehlmann, SDR, 1975
Zeit der halben
Herzen …R:
Peter Beauvais, WDR, 1968
(Quelle: Egon Netenjakob: "TV-Filmlexikon - Regisseure, Autoren, Dramaturgen 1952 - 1992", Fischer TB 1994, Seiten 234/235)
Layout:
Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 31. Januar 2024
Diese
Kurzbiografie kann nur rudimentär sein und die auf der Seite genannten Filme nur eine
Auswahl von Filmen der Künstlerin / des Künstlers enthalten. Die Angaben erheben daher keineswegs den Anspruch auf
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