Ein Stück Himmel
1982
Inhalt
Sommer 1939: Die zehnjährige Janina Dawidowicz hält anfangs den Kriegsausbruch für nicht viel mehr als ein großes Abenteuer. Doch dieser Krieg mit Deutschland bringt bald eine entsetzliche Zeit für sie, ihre Familie und Millionen ihrer polnischen Landsleute. Zusammen mit ihren Eltern verlässt Janina ihre Heimatstadt und sucht Zuflucht in Warschau. Sie erlebt die Eroberung der Hauptstadt, den Einmarsch der Deutschen. Anschließend versucht die Familie Dawidowicz, wieder nach Hause zurückzukehren. Aber nach der Heimkehr erfahren ihre Eltern eine schreckliche Neuigkeit: Unter der deutschen Besatzung werden sie nicht mehr als Polen behandelt, sondern als Juden. Ihre Wohnung, ihre Möbel, ihr ganzes Eigentum werden beschlagnahmt.
In Warschau sehen die Dawidowiczs noch die beste Möglichkeit, den Krieg zu überleben. Doch auch viele andere Juden retten sich in dieser Zeit in die polnische Hauptstadt. Die Wohnverhältnisse werden immer beengter. Oft müssen sich viele Familien eine einzige Wohnung teilen. Auch Janina und ihre Eltern hausen bald zusammengefercht in einem winzigen Zimmer. Allmählich werden sogenannte "Epidemie-Mauern" in ihrem Viertel errichtet - Mauern, die nur einen einzigen Zweck haben: die Juden im Warschauer Ghetto einzuschließen.
Trotz der schrecklichen Angst und Hungersnot versuchen Janinas Eltern, Marek und Celia, ihrer Tochter ein wenig von dem zu bieten, was zu einer normalen Kindheit gehört. Obwohl es äußerst gefährlich ist, gehen sie mit ihr noch ein paar Mal im "anderen Teil" Warschaus spazieren, obwohl des strengstens verboten ist, organisieren die Eltern heimlich Schulunterricht, der abwechselnd in den Wohnungen der Schüler stattfindet. Janina spielt im Ghetto sogar in einer Kinderaufführung von "Schneewittchen" die Hauptrolle.
Die Verhältnisse im Ghetto werden unterdessen immer schlimmer; viele Menschen verhungern. Weil Marek keine Arbeit finden kann, fängt Celia an, die Familienbekleidungsstücke nach und nach zu verkaufen. Falls einer von ihnen krank werden sollte, wäre das das Ende. Schließlich sieht sich Marek gezwungen, eine Stellung als Ghetto-Polizist anzunehmen. Das ist eine fürchterliche Schande für die Familie, bringt aber einen wichtigen Vorteil: Janina und ihre Eltern bleiben - wenigstens vorübergehend - von der Deportation in die Vernichtungslager bewahrt.
Hunderttausende von Juden werden in der folgenden Zeit aus dem Ghetto zwangsdeportiert; Janina muss auch von ihren Großeltern Abschied nehmen. Bald wirken die Straßen von den vielen Razzien wie leergefegt; auch die Dawidowiczs müssen sich nun verstecken. Da fassen Marek und Celia einen schweren Entschluss: Janina muss in Sicherheit gebracht werden - zu Freunden im "anderen Warschau". Sie wird aus dem Ghetto herausgeschmuggelt. Eine Zeitlang kann Janina sich bei den Freunden aufhalten, aber schließlich wird es für sie doch zu gefährlich. Sie wird in eine Klosterschule aufs Land gebracht, wo sie unter einem falschen Namen im katholischen Glauben erzogen wird, immer in Angst vor Entdeckung, immer im Konflikt zwischen ihrer jüdischen Herkunft und einer für sie neuen Religion.
Weil sie aber auch in der Klosterschule in Gefahr gerät, wird Janina in ein Not-Kloster nach Warschau geschmuggelt. Hier, in einem vom Krieg halb-zerstörten Gebäude, erlebt sie den polnischen Aufstand von Warschau und sein tragisches Ende. Als die Hauptstadt brennt und in Trümmer sinkt, führt ein deutscher Offizier die Kinder und die Nonnen aus dem Inferno heraus. In einem verlassenen Schulhaus auf dem Lande warten die Kinder und Nonnen auf das Ende des Krieges. Ihre bescheidene Behausung müssen sie bald mit einem Trupp deutscher Militäringenieure teilen, die hier noch einmal Auffangstellungen bauen, denn die Rote Armee kommt langsam näher. Eines Tages sind die Deutschen verschwunden, ein russischer LKW mit sowjetischen Soldaten steht vor der Schultür. Für Janina ist das praktisch das Ende des Krieges. Jetzt fühlt sie sich endlich sicher und bekennt sich vor ihren Freundinnen zu ihrer jüdischen Herkunft.
Sommer 1945: Janina kann in ihre Heimatstadt zurückkehren. Sie klammert sich an die Hoffnung, hier ihre Eltern wiederzufinden. Wochen, Monate vergehen. Sie geht wieder in die Schule, viel ins Kino. Dort sieht sie eines Tages einen Film über die Konzentrationslager. Die letzte Postkarte ihres Vaters kam aus Majdanek. Sie weiß nun, dass sie ihre Eltern nie wiedersehen wird.
(Quelle: Broschüre ARD Fernsehspiel, Januar - März 1982, herausg. von der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 1. März 2021
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