Hilmar Thate

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Hilmar Thate bei Filmportal - Filmdienst - IMDb -  Defa-Stiftung

  

    

 

   

 

 

Hilmar Thate

 

Foto: Gerald Sagorski / gerryfoto

 

 

 

 

 

 

Der Theater- Film- und Fernsehschauspieler Hilmar Thate wurde am 17. April 1931 in Dölau bei Halle (ehemalige DDR) geboren.

 

Er starb am 16. September 2016 in Berlin.

 

Als Schüler spielte er in einer Laiengruppe. Seinen ersten Auftritt hatte er in dem Lokal "Palmbaum" seines Heimatortes. Bis zu seiner zehnten Klasse besuchte er die Frankschen Stiftungen in Halle. Danach Ausbildung in der Staatl. Hochschule für Theater und Musik. Seine Schauspieler-Tätigkeit begann am Theater in Cottbus. Hier spielte Thate den Schüler in Goethes "Faust" und den Just in Lessings "Minna von Barnhelm".

 

Sein künstlerischer Werdegang war entscheidend geprägt durch die Begegnung mit Bertholt Brecht in Berlin. Er war bis zum Tod der Intendantin Helene Weigel 1959 am Maxim-Gorki-Theater tätig, wo man ihn als Oswald in Ibsens "Gespenster" und in der Titelrolle in Goethes "Clavigo" sah. Weitere Rollen waren der Givola in Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui", der Galy Gay in Brechts "Mann ist Mann", Regie: Uta Birnbaum. Man sah Thate weiterhin als Gennadi in "Der Wald" von Ostrowskij und als Götz Kanten in Winterlichs "Horizonte", mit Angelica Domröse. Danach bis 1980 Arbeit am Deutschen Theater, wo er zweimal für seine Rollen als Theaterschauspieler des Jahres gewählt wurde, einmal für seine Rolle in Mann ist Mann von Brecht und ein zweites Mal für sein großartiges Spiel in der Rolle Richard III. in der Regie von Manfred Wekwerth. Weiterhin spielt er 1983 die Titelrolle in Heiner Müllers "Leben Gundlings Friedrich von Preußen, Lessings Schlaf Traumschrei" in der Schauspielbühne Berlin, die Titelrolle in Moliers "Tartuffe", Regie: Bernard Sobel, am Baseler Theater und den Sganarelle in Moliers "Dom Juan" (siehe Foto rechts unten) bei dem Salzburger Festspielen 1983, inszeniert von Ingmar Bergman. 

 

  

 

 

Hilmar Thate (li.) als Sganarelle und Michael Degen als Dom Juan, Salzburger Festspiele 1983, Inszenierung: Ingmar Bergman

Hilmar Thate (li.) als Sganarelle und Michael Degen als Dom Juan, 1983, Salzburger Festspiele,  Stück: DOM JUAN, nach Molière,

Inszenierung: Ingmar Bergman

 

Foto: Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

Ehepaar Thate/Domröse in den 1980er Jahren

Foto: Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

1976 unterschrieb Thate - wie viele andere Künstler auch - eine Protestpetition gegen die Ausweisung Wolf Biermanns aus der DDR. Nachdem daraufhin - wie vielen anderen Künstlern auch - der Karriereknick drohte und er kaum noch Rollen bekam, beschloss er, mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Angelica Domröse,  nach West-Berlin zu ziehen. Beide arbeiteten daraufhin an der Staatlichen Schauspielbühne Berlin unter Boy Gobert, am Schiller-Theater, am Basler Theater, bei den Salzburger Festspielen und am Bayerischen Staatsschauspiel München. George Tabori holte Thate 1987 an sein Wiener "Kreis Theater", wo er in "Stalin" von Gaston Salvatore beeindruckte. 

  

 

In dem DEFA-Film Leute mit Flügeln spielte Thate erstmals unter der Regie von Konrad Wolf, der ihn auch in zwei weiteren Filmen besetzt: Professor Mamlock (1961) und Der geteilte Himmel (1964). Daraufhin war der jetzt freie Schauspieler meistens auf Theaterbühnen zu finden, hatte aber auch in Fernsehfilmen Rollen übernommen, z.B. spielte er glänzend in Dieter Wedels Der König von St. Pauli den Striplokal-Besitzer auf dem Hamburger Kiez Rudi Kranzow. In Fassbinders Die Sehnsucht der Veronika Voss ist er ein Sportlehrer, der durch Zufall den einstigen Ufa-Star Veronika Voss kennenlernt und sie aus dem Teufelskreis von Drogen und Alkohol befreien möchte - glanzvolle Rolle für Rosel Zech

  

 

Zu seinen bekanntesten Rollen zählt seine Rolle am Schiller-Theater unter Peter Zadeks Regie mit dem Stück "Jeder stirbt für sich allein" nach Hans Fallada. Mit Angelica Domröse stand er in "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" zusammen auf der Bühne. 

 

2008 brachte der Künstler seine Biographie heraus mit dem Titel "Neulich, als ich noch Kind war".

 

 

Hilmar Thate in "Komödie der Irrungen" von W. Shakespeare, Maxim-Gorki-Theater, Premiere 21.09.1954

 

Foto: Abraham Pisarek

Aufn.-Nr.: df_pk_0004171_031

Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek 

Hilmar Thate in "Komödie der Irrungen" von W. Shakespeare, Maxim-Gorki-Theater, Premiere 21.09.1954

 

Foto: Abraham Pisarek

Aufn.-Nr.: df_pk_0004171_037

Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek 

Hilmar Thate (li.) in "Clavigo" von J.W. von Goethe, Maxim-Gorki-Theater

 

Foto: Abraham Pisarek

Aufn.-Nr.: df_pk_0004376_002
Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek

 

Genehmigung zur Veröffentlichung der 3 Fotos erteilt am 19. Mai 2017

  

   

        

Weitere Filme mit Hilmar Thate

    

Titel

Jahr

Regie

Der Fall Gleiwitz (Rolle: Kz-Häftling)

Am 22. August 1939 deutet Adolf Hitler den Oberbefehlshabern der Wehrmacht an, er habe einen Grund für den Einmarsch in Polen. Der Reichsrundfunksender Gleiwitz liegt nahe der Grenze. Sechs aus Polen stammende Volksdeutsche aus einer SS-Schule werden von SS-Hauptsturmführer Helmut Naujocks empfangen. Sie bringen am 31. August einen KZ-Häftling in polnischer Uniform zum Sender, zerstören die Einrichtung, erschießen den Mann und lassen ihn als "Beweis" zurück. Am Morgen darauf wird "zurück geschossen". (Quelle: Amazon)

 

1960

Gerhard Klein

Die letzte Chance (Rolle: ?)

Der jüdische Pianist Klaus Seiser (gespielt von Armin Mueller-Stahl) sieht im Zuschauerraum während eines Konzertes seinen ehemaligen Peiniger Dr. Becker, einen Gestapo-Mann.  Spannend erzählter Film nach dem Roman "Das Gesicht mit der Narbe" von Herbert Ziergiebel. 

 

1962

Hans-Joachim Kasprzik 

Die Wahlverwandtschaften (Rolle: Eduard)

Während der napoleonischen Kriege zieht sich das adlige Ehepaar Eduard und Charlotte auf ein altes Schloß zurück, um dort isoliert von der Außenwelt ganz ihre Liebe zu leben. Eduard aber erträgt schon nach kurzer Zeit das unproduktive Dasein nicht mehr. Er lädt seinen Freund ein, einen Hauptmann. Charlotte holt ihre Pflegetochter Ottilie aus dem Pensionat. Eduard verliebt sich in Ottilie und entwickelt neue Aktivitäten, seine Frau fühlt sich zum Hauptmann hingezogen. Ottilie und Eduard bekennen sich zueinander, während Charlotte aus moralischen Gründen an ihrer Ehe festhalten will. (Quelle: Amazon)

 

1974

Siegfried Kühn

Don Juan - Karl-Liebknecht-Str. 78 (Rolle: Andrej Wischnewsky)

Der Berliner Opernregisseur Andrej Wischnewsky inszeniert in der Provinz den "Don Giovanni". In seinem Bestreben, eingefahrene Arbeitsweisen zu überwinden, stößt er auf Schwierigkeiten - vor allem bei dem Interpreten der Titelrolle. Das führt zum Streit, aber letztlich zu einer Einigung. Mit seinem Liebesleben kommt der Regisseur allerdings weniger gut zurecht... (Quelle: Amazon)

 

1979

Siegfried Kühn

Der Galgensteiger (Rolle: Robert Steiger)

 

1980

Xavier Koller

Engel aus Eisen (Rolle: Gustav Völpel)

 

1981

Thomas Brasch

Flüchtige Bekanntschaften (als Gast)

 

1982

Marianne Lüdcke

Die zweite Haut (Rolle: Jens)

 

1981

Frank Beyer

Die Sehnsucht der Veronika Voss (Rolle: Robert Krohn)

 

1982

Rainer Werner Fassbinder

Dingo (Rolle: Paul Neumann)

 

1983

Ilse Hofmann

Hurenglück (Rolle: Hager)

Seit 20 Jahren lebt Eva mit ihrem behinderten Sohn Oliver in dem kleinen, alten Haus am Rande einer idyllischen Kleinstadt - doch ihr ruhiges Leben findet ein jähes Ende, als eines Tages ein alter Bekannter auftaucht. Er verlangt viel Geld von Eva, behauptet, sie schulde es ihm noch aus der Zeit, als sie noch für ihn gearbeitet habe - als Prostituierte. Er nistet sich bei ihr ein, und ein unerbittlicher Kampf beginnt, um Evas und Olivers kleines, zerbrechliches Glück, gegen die Schatten der Vergangenheit. (Quelle: odeonfilm)

 

1991

Detlef Rönfeldt

Der König von St. Pauli (Rolle: Rudi "Würfel-Rudi" Kranzow)

Als Rudi Kranzow (Hilmar Thate) beim Glücksspiel ein beträchtliche Summe an Graf (Hans Korte) verliert, steht die "Blaue Banane" vor dem Aus. Nun soll es Rudi an den Kragen. Als er nach einem Attentat schwerverletzt im Krankenhaus liegt, reist sein Sohn Robert (Oliver Hasenfratz) nach Hamburg. Er ist fest entschlossen, die "Blaue Banane" zu retten und seinem Vater aus der Klemme zu helfen. - Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, schließt Kranzow einen Pakt mit dem Grafen. Doch nicht jeder in der Halbwelt sieht das gern. Unterdessen laufen die Vorbereitungen für die Neueröffnung des 'Blue Banana' . Dabei ist Kranzow erneut vom Pech verfolgt, denn in letzter Sekunde wird sein Lokal zertrümmert. Schließlich taucht auch noch der skrupellose Flüsterer auf... - Ein weiterer Mord hält St. Pauli in Atem, und nicht nur der Graf gerät unter Verdacht. Trotz vieler Intrigen gelingt den Kranzows die Wiedereröffnung des 'Blue Banana'. Doch plötzlich überstürzen sich die Ereignisse: Der Mörder wird entlarvt, und es kommt zum Showdown auf dem Kiez... (Quelle: Amazon)

 

1997

Dieter Wedel

Wege in die Nacht (Rolle: Walter)

Der 55-jährige Walter ist arbeitslos. Früher in der DDR als Werkleiter mit Macht und Funktion ausgestattet, ist er jetzt immer weniger in der Lage, einen Sinn in seinem Dasein zu sehen und sich mit der Gegenwart zu arrangieren. Sein letzter Halt ist der Glaube an eine bessere Welt: Er will sich für das »Gute« einsetzen, notfalls auch mit Gewalt. So zieht er nachts mit zwei Jugendlichen in dem Bewusstsein umher, von der Gesellschaft zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung gebraucht zu werden. Doch die Gesellschaft braucht ihn nicht. In dem Maße, wie diese Erkenntnis in ihm reift, wird er sich selbst und seiner Umwelt gefährlich. Seine Frau, der einzige Mensch, der ihn liebt, wird ihn verraten, um sich zu retten. (Quelle: filmkunstfest-schwerin.de)

 

1999

Andreas Kleinert

Der neunte Tag (Rolle: Bischof Philippe)

 

2004

Volker Schlöndorff

Hitlerkantate (Rolle: Hans Broch) (WeitereInhaltsbeschreibung auf der Website von Jutta Brückner)

 

2004

Jutta Brückner

  

    

   

 

 

 

 

 

 

    

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 6. August 2023

 
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